Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

New York Bastards - In deiner Schuld (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
400 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0962-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

New York Bastards - In deiner Schuld -  K. C. Atkin
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
(CHF 4,85)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Er wollte ein neues Leben beginnen, doch der Vergangenheit kann man nicht entkommen ...

Nathan Maximilian Tucson wollte nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst vor allem eins: sein eigener Chef sein und nicht jeden Tag in der Schusslinie stehen. Doch sein selbstbestimmtes Leben mit seiner eigenen Detektei gerät völlig aus den Fugen, als ein grausamer Mord Lissiana und die Cohens in das Visier eines irren Folterers geraten lässt. Um Lissiana zu beschützen, stürzt Nathan sich in die Ermittlungen und trifft auf Skylar Havering, die in ihrer Funktion als Reporterin versucht, dem Vorfall näher auf den Grund zu gehen. Unfreiwillig lässt Nathan sich auf eine Zusammenarbeit mit Skylar ein und bemerkt nicht, dass er sich mit seinen Ermittlungen in viel größere Gefahr begibt, als er jemals war ...
'Eine Geschichte voller Romantik und Spannung, die einen packt und nicht mehr loslässt!' Mona Kasten, Spiegel-Bestseller-Autorin
Band 3 der New-York-Bastards-Reihe von K. C. Atkin




K. C. Atkin lebt in Osnabrück, wo sie Psychologie studiert. Bevor sie die LYX-Storyboard-Jury mit ihrem Debütroman von ihrem Talent als Autorin überzeugen konnte, schrieb sie vor allem für sich selbst. Mit der Veröffentlichung bei ihrem Lieblingsverlag geht für die Autorin ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Weitere Informationen unter: www.facebook.de/k.c.atkinauthor.

K. C. Atkin lebt in Osnabrück, wo sie Psychologie studiert. Bevor sie die LYX-Storyboard-Jury mit ihrem Debütroman von ihrem Talent als Autorin überzeugen konnte, schrieb sie vor allem für sich selbst. Mit der Veröffentlichung bei ihrem Lieblingsverlag geht für die Autorin ein lang gehegter Traum in Erfüllung. Weitere Informationen unter: www.facebook.de/k.c.atkinauthor.

Prolog


14. September 2005. Newark, New Jersey

„Und dann hab ich ihm eine verpasst.“

Nathans Mundwinkel zuckten leicht, während er seiner kleinen Schwester Tamara zuhörte, die an diesem späten Nachmittag etwas früher von der Schule nach Hause gekommen war und ihm jetzt gegenübersaß. „Hast du nicht.“

„Doch. Glaub mir.“ Tammy grinste ihn breit an, und der Draht ihrer Zahnspange blitzte kurz auf. „Du wärst stolz auf mich gewesen. Ich hab’s genau gemacht, wie du es mir beigebracht hast.“ Sie sprang von der kleinen Holzbank auf und nahm die zierlichen Hände hoch. „Nicht die Daumen in die Faust einschließen.“ Sie nahm die Beine etwas auseinander, um einen festeren Stand zu bekommen, während sie so tat, als würde sie einen imaginären Feind observieren. „Schwachstelle suchen. Und dann das volle Gewicht in den Schlag legen.“ Sie holte aus und schlug ins Leere.

Nathan streckte sofort den Arm aus und fing Tammy ab, bevor sie mit dem Gesicht auf die morschen Dielen der Veranda vor dem Haus aufschlagen konnte. Durch ihre unbesonnene Demonstration war sie ins Straucheln geraten. Ihr helles Lachen, das ihn sonst oft nervte, kam ihm jetzt wie ein Allheilmittel vor. Unweigerlich stimmte er mit ein. Sein Lachen war der genaue Gegensatz von ihrem: dunkler, weniger fröhlich, rauer.

So wie alles an ihnen eigentlich grundverschieden war.

Denn während Nathan sehr nach seinem Vater kam, obwohl er – von einer alten und verblassten Fotografie abgesehen – nicht einmal mehr wusste, wie der Mann ausgesehen hatte, schlug Tammy nach ihrer Mutter.

Ihre Hautfarbe war etwas heller als die von Nathan, und ihre großen Augen hatten eine intensive dunkelbraune Farbe. Ihr Körperbau war schmal und zierlich, mit etwas breiteren Hüften. Ihr Haar war lang und glatt, wofür sie jeden Morgen einen sehr zeitaufwendigen Glättungsprozess in Kauf nahm, was Nathan beim besten Willen nicht verstand. Als wäre es eine Schande, eine Afroamerikanerin mit Naturlocken zu sein.

„Na, du bringst ihr ja fantastische Sachen bei.“ Nathans Mutter versuchte, mit einem Tablett in den Händen die Fliegengittertür aufzuschieben, die vor der verblassten roten Eingangstür angebracht war.

Nathan stand sofort auf und ging die wenigen Schritte von der Sitzecke bis hin zur Tür, öffnete diese und nahm seiner Mutter das Tablett ab, auf dem Gläser und Becher mit Erdbeereis standen. Er trug es zu dem Tisch, der zwischen der kleinen Bank und zwei Schaukelstühlen auf der schmalen Veranda vor dem Haus aufgestellt war.

Bei jedem seiner Schritte knarzten die in die Jahre gekommenen Dielen, denen das Wetter schon ziemlich zugesetzt hatte und bei denen eigentlich jegliche Reparatur vollkommen sinnlos war. Als Teenager hatte ihn dieses Geräusch mehr als einmal auffliegen lassen, wenn er sich wieder einmal hatte nachts davonstehlen wollen. Genauso wie das verfluchte klemmende Gartentor. Noch heute sah er seine Mutter mit mahnendem Blick an der Haustür stehen, während er krampfhaft versuchte, das laute Quietschen des weißen Gartentors möglichst geschickt abzuschwächen. Ohne jeglichen Erfolg. Nur leider hatten die Standpauken seiner Mutter ihn auch nicht vor dem Übel der Welt bewahren können. Und schon gar nicht vor seiner eigenen grenzenlosen Dummheit. Denn die Situation, in der er jetzt steckte, hatte er ganz allein zu verantworten. Das Problem war nur, dass er nicht wusste, wie er den Karren diesmal aus dem Dreck ziehen sollte.

Nathan räusperte sich und stellte das Tablett ab. Die Sonne fiel auf seine nackten Unterarme und hätte eigentlich seine Haut wärmen sollen. Es war ein warmer Tag, das wusste er. Aber die Angst hatte ihn so fest im Griff, dass er das Gefühl hatte, zu erfrieren. Die Kälte war sein ständiger Begleiter, hielt ihn tagelang wach und ließ ihn keine Ruhe finden. Jeder Schritt durch das Viertel war ein Kampf, den er mit sich selbst ausfocht.

Und das, obwohl er diese Straßen besser kannte als kaum jemand sonst. Hier war er aufgewachsen, in einem der ärmsten Viertel von Newark, in dem die Kriminalitätsrate so hoch war wie die Sterblichkeitsrate der Jugendlichen. In dem es nicht darum ging, ein schöneres Haus als der Nachbar zu haben, sondern, in dem es allein zählte, ob am Ende des Monats noch der Strom bezahlt werden konnte. In dem der Asphalt tiefe Risse hatte und eingeschlagene Fensterscheiben schon im monatlichen Budget eingerechnet wurden.

Er hatte immer weggewollt, raus aus der perspektivlosen Frustration, in der die verblassten Fassaden und die Einschusslöcher zum traurigen Alltag geworden waren.

Deshalb hatte er sich auch nie den Gangs im Viertel angeschlossen. Hatte die Schulbank gedrückt, Praktika gemacht und etliche Nebenjobs angenommen, um seiner Familie auf legalem Weg unter die Arme zu greifen.

Doch was war aus seinen Idealen und Zielen geworden? Einen Scheiß waren sie jetzt noch wert.

Denn er hatte einen entscheidenden Fehler gemacht: Jada.

Als er sie im dritten Jahr auf der Highschool kennengelernt hatte, hätte er sich von ihr fernhalten sollen, so wie seine Freunde es ihm geraten hatten. Doch er war dumm gewesen. Jung und hoffnungslos verliebt in eine schön verpackte Lüge, die mit ihrem Augenaufschlag Unschuld heuchelte und die hinten rum aber die Drecksarbeit für ihren Bruder erledigte und so schon unzählige junge Männer auf dem Viertel direkt für den Krieg der Straße angeworben hatte. Er hatte gedacht, sie brauchte ihn. Um sich aus diesem Sumpf zu befreien. Um mit ihm ein Leben abseits von alldem zu führen. Aber er hatte sich bei ihr geirrt.

Und jetzt steckte er mitten in Jadas Netz aus Lügen und Intrigen, die ihn das Leben kosten konnten.

Nathan spürte eine vertraute Wärme an seiner Wange. Er sah zur Seite und begegnete dem Blick seiner Mutter. Sie hatte die Stirn leicht in Falten gezogen. Mit ihren katzenhaften warmen Augen beobachtete sie jede seiner Bewegungen. Es fühlte sich an, als würde sie ihn scannen und jede noch so kleine Sorge mühelos in ihm erkennen, ohne dass er auch nur die Chance bekam, sie vor ihr zu verbergen.

Er legte seine Finger um das Handgelenk seiner Mutter und nahm sanft ihre Hand von seiner Wange. Vorsichtig strich er über ihre Knöchel, wobei er die Pflaster an ihren Fingerkuppen betrachtete.

Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er die Finger seiner Mutter zuletzt ohne Pflaster gesehen hatte. Sie waren das Zeugnis ihres Berufs als Schneiderin. Nathans Mutter arbeitete in einem kleinen Laden ein paar Häuserblocks entfernt. Unermüdlich flickte und nähte sie und erfüllte sogar die absurdesten Kundenwünsche. Manchmal sogar bis spät in die Nacht hinein oder bis ihre Fingerkuppen bluteten. Nathan hätte sie gerne so unterstützt, dass sie mit der Arbeit aufhören konnte. Er hätte gerne einmal wieder ihre Finger ohne Pflaster gesehen. Denn Lee Ann Tucson hatte kein leichtes Leben gehabt als alleinerziehende Mutter von drei Kindern, ohne jegliche Unterstützung. Und er hätte alles gegeben, um ihr auch nur für wenige Stunden so etwas wie ein unbeschwertes Leben ermöglichen zu können.

Er hatte immer alles getan, um ihr einen Teil dieser Last abzunehmen. Deshalb hatte er sich direkt nach der Highschool einen Job in einer Werkstatt besorgt und war nicht aufs College gegangen, obwohl seine Noten das problemlos zugelassen hätten.

Doch anstatt ihr eine Last abzunehmen, brachte er jetzt noch eine neue in ihr Leben. Und diesmal war es eine Last, von der er nicht wusste, ob er sie allein würde tragen können.

„Alles kommt wieder in Ordnung“, sagte seine Mutter mit ruhiger Stimme, so als würde seine Welt nicht gerade direkt unter seinen Füßen im Morast der Straße versinken.

Es überraschte Nathans nicht, dass sie ihn nicht fragte, wie es ihm ging. Sie hasste Lügen. Besonders, wenn sie aus seinem Mund kamen.

„Das verspreche ich dir.“

Gott, wie konnte sie so stark sein? Wie konnte sie mit ihren nicht einmal einsfünfundsechzig nur sein Fels in der Brandung sein? Ungebrochen. Unverwüstlich.

Eigentlich sollte er doch genau das für sie sein. Jemand, auf den sie sich verlassen konnte. Immer und in jeder Situation.

Stattdessen brachte er ihr Probleme nach Hause. Probleme, die weitaus gefährlicher waren, als sie ahnen konnte. Aber wie sollte er ihr das erklären?

Wie sollte er seiner Mutter erklären, dass das Mädchen, das er ihr als seine Freundin vorgestellt hatte, den Terror der Straße direkt zu ihrer Türschwelle brachte. Dass Jada mit ihren blutigen Händen versucht hatte, ihn mit sich in diesen vermoderten Sumpf zu ziehen, der sich das South Side Cartel nannte. Und er hatte es erst bemerkt, als es schon zu spät war.

Aber hatte er es wirklich nicht bemerkt, oder hatte er nur seine Augen vor der Wahrheit verschlossen?

Er sah auf die Hände seiner Mutter. Diese Hände hatten ihn als Säugling nachts in den Schlaf gewiegt, als seine Mutter selbst erst achtzehn Jahre alt gewesen war. Es mochte lächerlich sein, aber aus diesen schmalen verpflasterten Händen schöpfte er seine Kraft. Und für das, was er vorhatte, würde er eine ganze Menge davon brauchen.

„Ja.“ Er nickte und...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2019
Reihe/Serie NY-Bastards-Reihe
NY-Bastards-Reihe
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Bad Boy • Beziehung • Cohens • Dark Romance • Detektei • düster • Ermittler • Familie • FBI • feelgood • Folter • Frauenroman • Frauenromane • Freundinnen • Freundschaft • Gang • Gefahr • Gefährlich • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Geheimnis • Happy End • heiß • Hells Kitchen • Herzschmerz • Hollywood • Karen Rose • Leidenschaft • leidenschaftlich • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Liebesroman (modern) • Lissiana • LYX Talent • Michelle Raven • Mörder • Nathan Maximilian Tucson • New York • Polizeidienst • Polizistin • Reporterin • Roman • Romance • romantisch • Romantische • Romantische Komödie • Savannah • Schicksal • Schmerz • Schutz • Sehnsucht • Serienmörder • Shannon McKenna • Skylar Havering • spannend • Stefanie Ross • tatsächlich liebe • undercover • Untergrund • Unterhaltung • USA • Verrat • wohlfühlen
ISBN-10 3-7363-0962-7 / 3736309627
ISBN-13 978-3-7363-0962-3 / 9783736309623
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von T.C. Boyle

eBook Download (2023)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
CHF 20,50
Roman

von Fatma Aydemir

eBook Download (2022)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
CHF 12,65
Roman. Jubiläumsausgabe

von Umberto Eco

eBook Download (2022)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
CHF 12,65