Der Lotse oder: Abenteuer an Englands Küste (eBook)
616 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-617-9 (ISBN)
James Fenimore Cooper (15.09.1789-14.09.1851) war ein amerikanischer Schriftsteller der Romantik. Er war in vielerlei Hinsicht eine Schlüsselfigur der amerikanischen Literatur. Er gilt als erster amerikanische Schriftsteller, der von seinen Büchern leben konnte. Nach dem Vorbild Sir Walter Scotts schrieb Cooper die ersten historischen Romane und die ersten Seefahrtsromane der amerikanischen Literatur. Besonders bekannt sind bis heute seine fünf 'Lederstrumpf'-Romane.
James Fenimore Cooper (15.09.1789–14.09.1851) war ein amerikanischer Schriftsteller der Romantik. Er war in vielerlei Hinsicht eine Schlüsselfigur der amerikanischen Literatur. Er gilt als erster amerikanische Schriftsteller, der von seinen Büchern leben konnte. Nach dem Vorbild Sir Walter Scotts schrieb Cooper die ersten historischen Romane und die ersten Seefahrtsromane der amerikanischen Literatur. Besonders bekannt sind bis heute seine fünf "Lederstrumpf"-Romane.
Erster Teil.
Vorrede.
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
XII.
Zweiter Teil
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
XII.
Dritter Teil
Vorwort.
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
I.
Drohend kommt das Meer gezogen,
Bricht sich an des Schiffes Bauch.
Lied.
Ein Blick auf die Landkarte wird den Leser sogleich mit der östlichen Küste der Insel von Großbritannien in Hinsicht ihrer Lage bekannt machen. Die Gestade des festen Landes sind ihr gegenüber. Zwischen beiden findet sich die Gränze des kleinen Meeres, das seit Menschenaltern der ganzen Welt als die Bühne von so vielen Taten zur See, als der große Kanal bekannt war, auf welchem Krieg und Handel die Flotten der nördlichen Völker Europas leiteten. Die Inselbewohner machten lange Zeit darauf einen Anspruch, den die gesunde Vernunft auf die Heerstraße aller Völker keiner Macht einräumen kann und welcher häufig zu Streitigkeiten führte, die mit einem Blutvergießen, einem Aufwande endeten, dass beides mit dem Gewinne, der je aus der Behauptung solcher nutzlosen und unsichern Rechte entspringen kann, in keinem Verhältnis stand. Auf die Gewässer dieses in Anspruch genommenen Ozeans wollen wir unsere Leser in Gedanken zu versetzen suchen, indem wir einen Zeitrahmen für unsere Abenteuer wählen, der namentlich für jeden Amerikaner teuer ist. Er wurde der Geburtstag dieses Volkes. Er war der Augenblick, wo Vernunft und Gemeinsinn an die Stelle der Gewohnheit und des Feudalrechts bei den Angelegenheiten der Völker traten.
Bald nachdem die Ereignisse der amerikanischen Revolution die Königreiche Frankreich und Spanien und die Republik Holland in diesen Krieg verwickelt hatten, war eine Zahl von Landleuten auf einem Felde beisammen, das dem Winde des Ozeans an der Nordostküste Englands offen gegenüber lag. Sie suchten sich ihre mühselige Arbeit, die traurige Dunkelheit eines Dezembertages durch Mitteilung ihrer schlichten Meinungen über Politik und die Aussichten der Zeit zu erleichtern, aufzuhellen. Dass England mit einigen seiner Staaten auf der anderen Seite des Ozeans im Kriege war, galt ihnen als lang bekannte Tatsache, insoweit das Gerücht von entfernten, sie wenig angehenden Dingen ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Allein jetzt hatten sich auch Völker, mit denen England in Streit zu liegen gewohnt war, hineingemischt, und das Geräusch der Waffen störte selbst die Ruhe dieser einsam wohnenden und ungebildeten Landleute. Die Hauptsprecher bei dieser Gelegenheit waren ein schottischer Viehtreiber, und ein irländischer Feldarbeiter, der den Weg über den Kanal und so weiter ins Innere der Insel, indem er dem Tagelohn nachging, gefunden hatte.
»Die Schwarzen1 würden ein Spaß für Alt-England sein, ohne Irland zu rechnen«, sagte der letztere, »wenn die Franzosen und Spanier sich nicht in die Sache gemengt hätten. Ich denke, wir sind ihnen dafür nicht viel Dank schuldig, wenn ein Mensch so nüchtern sein muss, wie ein Priester in der Messe, bloß aus Furcht, sich sonst unter die Soldaten genommen zu sehen, ehe er daran nur gedacht hat.«
»Bah, bah! Ihr wisst viel, wie geworben werden muss, ihr in Irland, wenn ihr nicht eine Trommel auf eine Tonne mit Whiskey stellt«, bemerkte der andere und winkte den übrigen Landleuten. »Ja, da hier im Norden dürfen wir nur pfeifen, und dann folgen sie dem Dudelsack so willig, als wenn es am Sonntag in die Kirche geht. Ich habe die Liste von einem ganz hochschottischen Regimente auf einem Papierchen gesehen, das eines Mädchens Hand bedecken konnte. Es waren bloß Camerons und M’Donalds und doch paradierten 600 Mann. – – Aber was gibts denn da? Der Bursche scheint mir für einen Seemann zu viel Appetit zum festen Lande zu haben und wenn der Grund so ist, wie die Oberfläche der See, kann er leicht Schiffbruch leiden.«
Die unerwartete Wendung in der Rede zog aller Augen auf den Gegenstand, den ihnen der Stab des Sprechenden bemerklich machte. Zum großen Erstaunen aller Anwesenden umsegelte ein kleines Fahrzeug die Landspitze, welche eine der beiden Seiten der kleinen Bai bildeten, auf deren anderen das Feld der Landleute lag. In dem Äußern des ungewöhnlichen Zuspruches war etwas ganz Besonderes, und dies trug zu dem Staunen, das seine Erscheinung in dieser fernen Gegend erregte, nicht wenig bei. Nur die kleinsten Fahrzeuge, aber auch diese selten, und in langen Zwischenräumen ein verzweifelnder Schmuggler, waren dafür bekannt, dass sie sich unter den Sandbänken und verborgenen Klippen, die an dieser Küste in so großer Menge liegen, so nahe ans Land wagten. Die kühnen Seeleute, welche jetzt diese gefährliche und, wie es schien, ohne allen Kopf begonnene Fahrt wagten, waren auf einem kleinen Schooner, dessen Bauart mit den hochaufstrebenden Masten in gar keinem Verhältnisse stand. Die letztern trugen eine leichtere aufgesetzte Spitze, die am äußersten Ende so dünn ausging, dass sie nicht stärker erschien, als der träge Wimpel, der sich bei dem schwachen Winde umsonst zu entwickeln suchte.
Der kurze Tag in jener nördlichen Breite ging bereits zu Ende, die Sonne warf schon ihre scheidenden Strahlen schief über das Gewässer und versilberte hier und da die düstern Wogen mit ihrem blassen Lichte. Dem Scheine nach war der stürmische Wind des deutschen Ozeans eingeschläfert. Zwar rollten die Wogen an der Küste unaufhörlich, und machten den Anblick, die düstere Stunde noch grausender. Allein ein sanfter vom Land her wehender Wind zerschnitt doch die Fluten. Nur in dem dumpfen, hohlen Murmeln, dem eines Vulkans am Abend, ehe er ausbricht, ähnlich, war trotz des letztern günstigen Umstandes, etwas, das die Unruhe, die Furcht steigerte, mit welcher die Landleute diese ungewöhnliche Störung der Ruhe in ihrer kleinen Bai wahrnahmen. Das große Segel war auf dem Fahrzeuge allein in Tätigkeit, ein leichtes Focksegel abgerechnet, das weit über den Vorderbord hinaus leicht und luftig flatterte und den Zuschauern ganz wie ein Zauberbild vorkam. Sie wendeten den verwundernden Blick in stillem Staunen auf einander selbst. Endlich meinte der Viehtreiber ganz ernstlich:
»Der das Steuerruder hat, muss ein kecker Bursche sein. Und wenn sein Schiff im Kiel mit Holz ausgefüttert ist, wie die Brigantinen, die zwischen London und dem Frith bei Leith hin- und herfahren, er ist doch in größern Gefahren, als ein kluger Mann es wünschen möchte. Jetzt ist er bei dem Felsen, der sich in die Höhe hebt, wenn die Flut verlaufen ist. Er ist glücklich herum. Aber lange kann kein Mensch an einer solchen Küste steuern, ohne bald Wasser über dem Land zusammenzutreffen.«
Der kleine Schooner aber...
| Erscheint lt. Verlag | 1.7.2025 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Klassiker bei Null Papier | Klassiker bei Null Papier |
| Übersetzer | . r. |
| Verlagsort | Neuss |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Schlagworte | Abenteuer • Jugendroman • Kanada • Karl May • Klassiker • Spannung • Unabhängigkeitskrieg • Washington • Western |
| ISBN-10 | 3-96281-617-8 / 3962816178 |
| ISBN-13 | 978-3-96281-617-9 / 9783962816179 |
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