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Jerry Cotton 3210 (eBook)

Tödliche Experimente

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-6516-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jerry Cotton 3210 - Jerry Cotton
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Eine Bombe explodierte in einem Wolkenkratzer in Midtown Manhattan und versetzte ganz New York in Panik. Ziel des Anschlags schien Rigby Pharmaceuticals gewesen zu sein. Phil und ich übernahmen den Fall und ermittelten mit Hochdruck - bevor der nächste Sprengsatz hochging. Während Polizei, Medien und die Bevölkerung an einen Terroranschlag glaubten, stellten wir schnell fest, dass es gleich mehrere mögliche Täter gab. Denn das zwielichtige Pharmaunternehmen hatte nicht nur eine Leiche im Keller ...

»Mach das lauter«, bat Phil. »Das Lied gefällt mir.«

Ich rollte mit den Augen. Auch wenn ich mit meinem Partner sowohl dienstlich als auch privat absolut auf einer Wellenlänge war: Phils Musikgeschmack war mir manchmal ein Rätsel. Doch ich wollte kein Spielverderber sein und drehte den Lautstärkeregler des Autoradios hoch.

Phil lehnte sich grinsend im Beifahrersitz zurück. »So fängt der Arbeitstag gut an.«

»Wenn man einen persönlichen Chauffeur hat, fängt jeder Tag gut an«, stichelte ich. In Wirklichkeit machte es mir nichts aus, meinen Partner zur Arbeit mitzunehmen. Im Gegensatz zu ihm war ich ein leidenschaftlicher Autofahrer und freute mich über jede Gelegenheit, meinen Jaguar zu bewegen.

Phil ignorierte meinen Kommentar und summte sein neues Lieblingslied mit, als die Stimme des Radiomoderators die Musik unterbrach.

»Wie wir gerade erfahren haben, hat es eine Explosion in einem Bürogebäude auf der Third Avenue in Midtown Manhattan gegeben. Feuerwehr und Polizei sind bereits vor Ort. Über die Hintergründe ist noch nichts bekannt, aber das NYPD schließt einen Terroranschlag nicht aus.«

Sofort saß Phil aufrecht im Sitz. »Ein Anschlag in Midtown? Um diese Uhrzeit müssen dort Tausende Menschen unterwegs sein!«

Ich überlegte nicht lange. Wir waren auf der 12th Avenue auf Höhe des DeWitt Clinton Park unterwegs. Wenn ich die nächste Abfahrt nahm, würden wir über die West 48th Street geradewegs nach Midtown gelangen.

»Ich fahre hin«, sagte ich. »Vielleicht kann das NYPD Unterstützung gebrauchen.«

»Gute Idee«, erwiderte Phil. »Dazu brauchen wir nur die genaue Adresse.«

Über die Freisprechanlage rief Phil Helen im FBI Field Office an. Die Sekretärin unseres Chefs, Assistant Director in Charge High, nannte uns die Hausnummer des Gebäudes, in dem sich die Explosion ereignet hatte.

»Ich fürchte allerdings, dass Sie nicht bis dorthin durchfahren können«, meinte Helen. »Die Verkehrssituation soll chaotisch sein. Passen Sie auf sich auf!«

Helen behielt recht: Kaum dass wir die 12th Avenue verlassen hatten, wurde der Verkehr immer dichter. Als wir auf Höhe der 6th Avenue angelangt waren, kamen wir nur noch im Schneckentempo voran.

»Das hätten wir uns denken können«, knurrte Phil. »Sicher sind die Straßen rund um das Gebäude gesperrt. Und zusätzlich stecken wir mitten im Berufsverkehr.«

Ich stöhnte. »Wenn es so langsam weitergeht, dauert es noch mindestens eine halbe Stunde, bis wir da sind.«

»Da vorne!«, rief Phil plötzlich und deutete aus seinem Fenster. »Ein Parkplatz! Stell den Wagen ab, von hier aus können wir zu Fuß weiterlaufen.«

Ich folgte Phils Rat, und wir stiegen aus. Erst jetzt, da ich nicht mehr auf den zähen Verkehr achten musste, bemerkte ich, dass das Bild um uns herum nichts mit dem typischen geschäftigen Treiben auf einer New Yorker Straße an einem Montagmorgen zu tun hatte. Die Menschen, die aus Richtung der 3rd Avenue kamen, liefen nicht nur schnellen Schrittes, sondern sie rannten. Und das hatte nichts mit dem kalten Wind und dem Nieselregen zu tun. Fast allen Passanten stand die Panik ins Gesicht geschrieben.

»Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte ich zu Phil, der gerade einen Satz zur Seite machte, um nicht mit einer jungen Blondine zusammenzustoßen, die sich immer wieder umschaute und nicht auf den Weg vor sich achtete.

Ein Mann neben ihr schrie in sein Handy: »Es ist mir egal, dass die Konferenz nicht ohne mich stattfinden kann! Wenn ihr gleich alle tot seid, gibt es gar keine Konferenz mehr!« Dann warf er sein Handy auf den Boden und fing zu rennen an.

Phil und ich beschleunigten unsere Schritte. Aber fast niemand wollte in die gleiche Richtung wie wir. Wir liefen gegen den Strom und kamen kaum voran. Die Menschen wollten offensichtlich so viel Abstand wie möglich zwischen sich und den Ort der Explosion bringen.

Mittlerweile konnten wir Sirenen hören. Ein Anzugträger, der uns entgegenkam, drückte sein Handy ans Ohr. »Ich komme, so schnell ich kann«, rief er. »Sag der Kleinen, dass ich sie liebe.«

Eine junge Frau neben ihm versuchte, auf ihren Highheels zu rennen. Als sie umknickte und auf den Gehweg stürzte, schubste ein Mann sie unsanft zur Seite und drängelte sich an ihr vorbei.

Phil eilte zu der Frau, die am Boden kniete und sich mit Tränen in den Augen ihren Knöchel rieb.

»Alles in Ordnung?«, fragte mein Partner, doch die Frau rappelte sich schon wieder auf und humpelte weiter.

»Solche Situationen bringen doch immer wieder das Schlimmste in den Menschen hervor«, sagte Phil kopfschüttelnd.

Die 3rd Avenue war komplett abgesperrt. Fahrzeuge des New York Police Department standen so dicht nebeneinander, dass kein Durchkommen war. Hinter ihnen sah ich einige Rettungswagen und beobachtete, wie ein Sanitäter eine Frau mit rußverschmiertem Gesicht und heftigem Husten behandelte. Ein anderer versorgte eine Schürfwunde im Gesicht eines älteren Mannes. Auf den ersten Blick sah es nicht so aus, als gäbe es Schwerverletzte.

Das Gebäude, in dem sich der Anschlag ereignet hatte, war ein mindestens vierzigstöckiger Wolkenkratzer mit spiegelnder Glasfassade. Aus dem Eingang strömten Menschen. Einige wirkten relativ gefasst, andere hatten weiße Gesichter und weit aufgerissene Augen, wieder andere weinten hysterisch. Cops standen an beiden Seiten der Eingangstür und achteten darauf, dass kein Gedränge entstand.

Eine Beamtin stellte sich Phil und mir in den Weg, als wir zwischen zwei Streifenwagen hindurch auf das Gebäude zugingen.

Ich zeigte der jungen Frau meine FBI-Dienstmarke. »Ich bin Special Agent Cotton, und das ist mein Partner Special Agent Decker. Wir waren zufällig in der Nähe und wollten unsere Unterstützung anbieten.«

Die Beamtin deutete auf einen Officer ein paar Yards entfernt, der sich gerade mit einem Feuerwehrmann unterhielt. »Da vorne steht unser Einsatzleiter, Sergeant Stephen DiAngelo. Am besten, Sie wenden sich an ihn.«

Als Sergeant DiAngelo sein Gespräch beendet hatte, stellten Phil und ich uns vor und erklärten, warum wir hier waren.

»Es ist sehr freundlich, dass Sie helfen wollen, Agents«, sagte DiAngelo, ein kräftiger Mann mit widerspenstigen schwarzen Locken und freundlichem Lächeln. »Aber wir haben die Situation mittlerweile unter Kontrolle.« Er deutete auf den Eingang des Gebäudes. »Die Evakuierung ist fast abgeschlossen. Die Feuerwehr ist dabei, den Brand zu löschen, der durch die Explosion entstanden ist. Zum Glück hat er sich nicht besonders weit ausgebreitet. Zurzeit sind außerdem Bombenspürhunde im Gebäude im Einsatz. Bislang sieht es aber nicht danach aus, als seien darin noch Sprengkörper versteckt.«

»Das ist gut zu wissen«, gab Phil zurück. »Wo genau ist die Bombe hochgegangen?«

»Auf der zehnten Etage, in den Büroräumen eines Pharmaunternehmens namens Rigby Pharmaceuticals. Was genau passiert ist, kann ich Ihnen aber nicht sagen. Wir werden mehr wissen, wenn die Emergency Service Unit eintrifft.«

Ich nickte. Diese Spezialeinheit des NYPD verfügte über Sprengstoffexperten. Sie würden den Tatort untersuchen, sobald der Brand gelöscht und das Gebäude von der Feuerwehr freigegeben war.

»Könnte es ein Selbstmordattentat gewesen sein?«, fragte Phil.

Sergeant DiAngelo fuhr sich durch die Haare. »Ausschließen will ich nichts. Aber zumindest hat bislang kein Augenzeugen gesagt, dass er jemanden im zehnten Stock gesehen hat, der nicht dorthin gehörte. Wir wissen auch noch nicht, ob …«

Ein Tumult am Eingang des Hochhauses ließ Sergeant DiAngelo mitten im Satz abbrechen. Die Schlange der Menschen, die das Hochhaus verließen, war noch immer nicht abgerissen. Nun aber machten sie Platz, um zwei Sanitäter durchzulassen, die eine Bare trugen. Von Weitem konnte ich nur erkennen, dass eine relativ kleine blonde Frau darauf lag, die offenbar nicht bei Bewusstsein war. Die Sanitäter liefen schnellen Schrittes zu einem der wartenden Krankenwagen. Kaum hatten sie die Türen hinter sich geschlossen, schaltete der Wagen Warnlicht und Sirene ein und fuhr los.

»Wie viele Verletzte und Todesopfer gibt es?«, erkundigte ich mich.

»Bislang wurde ein Todesopfer geborgen«, berichtete DiAngelo. »Eine Frau, zu deren Identität ich leider noch nichts sagen kann. Viele Mitarbeiter von Rigby Pharmaceuticals haben Rauchvergiftungen oder einen Schock erlitten, aber Gott sei Dank habe ich bislang noch keine schweren Verletzungen gesehen. Das eben war das erste Mal, dass die Sanitäter das Martinshorn eingeschaltet haben.«

Ich schaute in die Richtung, in die der Rettungswagen verschwunden war. Seine Sirenen waren nur noch leise zu hören. Ich betete, dass die Sanitäter die Frau rechtzeitig ins Krankenhaus bringen würden.

Mr. High gab sich sichtlich Mühe, ruhig zu wirken. Doch ich arbeitete lange genug mit ihm zusammen, um seine Besorgnis in seinem Blick und in seinen unruhigen Händen zu erkennen. Eine Explosion mitten in Manhattan weckte bei uns allen ungute Erinnerungen. Auch wenn die Zahl der Opfer mit einer Toten und einer Schwerverletzten zum Glück vergleichsweise gering war.

Es war einige Stunden her, dass wir den Tatort verlassen und ins Field Office gefahren waren. Nun saßen wir mit Mr. High am Besprechungstisch in seinem Büro.

»Ich habe mich gerade vom NYPD auf den neuesten Stand bringen lassen«, begann unser Chef. »Die Kollegen der Emergency Service Unit haben mittlerweile den Explosionsherd lokalisiert. Die Bombe ist im Büro der Geschäftsführerin von...

Erscheint lt. Verlag 22.12.2018
Reihe/Serie Jerry Cotton
Jerry Cotton
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Action Abenteuer • action romane • action thriller • action thriller deutsch • alfred-bekker • Bastei • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bestseller • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • erste fälle • Fall • gman • G-Man • Hamburg • Heft • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Krimi deutsch • krimi ebook • Krimi kindle • Kriminalfälle • Kriminalgeschichte • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Kriminalromane • kriminalromane 2018 • kriminalromane deutsch • Krimi Reihe • Krimireihen • krimi romane • Krimis • krimis&thriller • krimis und thriller kindle • Krimi Urlaub • letzte fälle • martin-barkawitz • Polizeiroman • Romanheft • Roman-Heft • schwerste fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • spannende Thriller • Spannungsroman • Stefan Wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • Wegner
ISBN-10 3-7325-6516-5 / 3732565165
ISBN-13 978-3-7325-6516-0 / 9783732565160
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