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Lady Carolines skandalöses Angebot (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3374-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lady Carolines skandalöses Angebot - Louise Allen
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Ihre Jungfräulichkeit gegen ein Anwesen, das er letzte Nacht beim Glücksspiel von ihrem Vater gewonnen hat? Gabriel Stone, Earl of Edenbridge, verbirgt seine Überraschung nur mit Mühe. Wie viel tapfere Entschlossenheit muss es die schöne Lady Caroline gekostet haben, ihm diesen skandalösen Vorschlag zu unterbreiten? Der Ehrenmann in ihm sollte sie unschuldig in den Schoß ihrer Familie zurückschicken. Aber der Verführer in ihm will etwas anderes: ihren sinnlichen Mund heiß küssen und sie dazu bringen, sich ihm aus freien Stücken hinzugeben ...



<p>Louise Allen lebt mit ihrem Mann - für sie das perfekte Vorbild für einen romantischen Helden - in einem Cottage im englischen Norfolk. Sie hat Geografie und Archäologie studiert, was ihr beim Schreiben ihrer historischen Liebesromane durchaus nützlich ist.</p>

1. KAPITEL

London, 1. Juni 1820

Da ist eine junge Dame, die Sie sehen möchte, Mylord.“

Gabriel Stone, Earl of Edenbridge, schwang die Füße vom Kamingitter und setzte sich in seinem bequemen Sessel auf, um dem Butler einen fragenden Blick zuzuwerfen.

„Verlieren Sie den Bezug zur Wirklichkeit, Hampshire? Junge Damen kommen mich nicht besuchen, nicht einmal in Begleitung von Anstandsdamen als Personenschutz.“

„Das stimmt, Mylord. Trotzdem ist es unzweifelhaft eine Dame ohne Begleitung, und dazu eine junge.“

„Besitzt dieses mysteriöse Wesen einen Namen?“

„Lady Caroline Holm, Mylord.“

„Holm?“ Der Name ließ etwas in seinem Hinterkopf klingeln. Aufgrund der Tatsache, dass Gabriel bis in die Puppen in einer kuscheligen Hölle am St. Christopher’s Place Karten gespielt und Brandy getrunken hatte, war das Klingeln nur leise zu vernehmen. Er blickte zur Uhr und sah, dass es elf am Vormittag war. Er sollte sich wirklich aus seinem Sessel erheben und endlich ins Bett gehen.

Es war eine einträgliche Nacht gewesen, und das Knistern von Wechseln in seiner Tasche unterstrich das, als er träge aufstand und seine Glieder streckte. Einträglich in der Größenordnung von einigen Hundert Pfund, einem sehr hübschen Siegelring und Besitzurkunden eines kleinen Anwesens in Hertfordshire.

Der Besitz … „Ah, jetzt fällt es mir ein, Hampshire. Ich nehme an, Lady Caroline ist die Tochter von Lord Knighton.“

„Dem verschrobenen Earl, Mylord?“

„Eine beschönigende Beschreibung, Hampshire, aber durchaus passend. Der Mann scheint an gelegentlichen Spielanfällen zu leiden, und in der Zeit zwischen den Exzessen versucht er, seinen Besitz besser aufzustellen. Ich bin froh, sagen zu können, dass ich nie Zeuge seiner anderen Eigenarten war.“

Gabriel drehte sich um, um in den Spiegel über dem Kaminsims zu sehen, und erblickte ein Bild unrasierter und zerzauster Ausschweifung, das jede adelige Dame garantiert dazu bringen würde, schreiend aus dem Haus und auf die Mount Street hinauszustürzen. Abgesehen vom Geschrei – er nahm schließlich Rücksicht auf seine Nachbarn – wäre das eigentlich ein gutes Ergebnis. „Wo haben Sie sie hingeführt?“

„In den Salon. Soll ich Erfrischungen bringen?“

„Ich glaube nicht, dass sie lange genug bleiben wird. Sie lassen mir Badewasser nach oben bringen, ja?“

Gabriel schlenderte aus dem Arbeitszimmer und in Richtung Salon. Langsam fielen ihm die Einzelheiten der vergangenen Nacht wieder ein. Knighton war derjenige gewesen, der die Hertfordshire-Urkunden an ihn verloren hatte, nachdem er eine unbedachte Hand nach der anderen gespielt hatte. Gabriel war er nicht besonders besorgt erschienen, jedenfalls nicht so sehr, dass er seine unschuldige, unbescholtene Tochter in das Heim eines der berüchtigtesten Londoner Lebemänner und Spieler schickte, um die Urkunden auszulösen.

Die fragliche unschuldige Dame stand vor dem leeren Kaminrost und drehte sich beim Geräusch der sich öffnenden Tür um. Gabriel blieb Zeit, die schlanke hochgewachsene Gestalt im blauen Ausgehkleid zu bewundern, bevor sie den Schleier zurückwarf. Die Bewegung legte einen gestreiften Strohhut über sorgfältig frisiertem blondem Haar frei, dazu ein Paar bewundernswert blauer Augen, die eine Nuance dunkler waren als ihr Kleid, eine scharf geschnittene gerade Nase und als Gegengewicht dazu einen sündig sinnlichen Mund.

Mit dem entschlossen wirkenden Kinn war sie zwar keine Schönheit, aber dennoch beeindruckend. Verlockend. „Lady Caroline? Ich bin Edenbridge. Welchem Umstand verdanke ich das Vergnügen Ihres Besuchs?“

Sie machte die Andeutung eines Knickses, der sowohl seinen Rang als auch seinen ungepflegten Zustand widerspiegelte. „Sie haben vergangene Nacht mit meinem Vater Karten gespielt.“ Normalerweise war ihre Stimme wahrscheinlich warm und weich, nahm Gabriel an. Jetzt war sie jedoch weder das eine noch das andere.

„Habe ich. Und um Zeit zu sparen, ja, ich habe dabei Urkunden eines Besitzes in Hertfordshire gewonnen.“

„Ich weiß. Ich habe gehört, wie Papa es heute Morgen meinem älteren Bruder erzählt hat.“

„Sie sind doch hoffentlich nicht gekommen, um mir mitzuteilen, dass es sich dabei um Ihre Mitgift handelt?“

„Nein, darum handelt es sich nicht.“ Sie ging einige Schritte von ihm weg, drehte sich um und kam dann mit erhobenem Kinn wieder zurück. Offenbar suchte sie nach den richtigen Worten. „Der Besitz gehört meinem jüngeren Bruder Anthony.“

„Es tut mir leid, Ihnen widersprechen zu müssen. Er gehört jetzt mir. Es ist kein Erbhof, soweit ich weiß. Er kann also ganz legal veräußert werden.“

„Legal schon, moralisch nicht.“

„Lady Caroline, für Moral bleibt mir äußerst wenig Zeit.“

„Das begreife ich, Mylord.“ Ein empfindlicher Mann wäre bei ihrem Ton zusammengezuckt. „Mein Vater ist …“

„Verschroben.“

Einen Moment lang erwog sie die Bezeichnung. „Ja. Und sowohl von seinem Titel wie von Knighton Park, unserem Zuhause, besessen. Knighton Park gehört natürlich zum Erbe und wird an meinen Bruder Lucas, den Viscount Whiston, übergehen. Anthony ist erst sechzehn. Papa hat beschlossen, dass Anthony Geistlicher werden soll und deshalb kein eigenes Land braucht. Er versteht Anthony nicht so gut wie ich. Eigentlich habe ich ihn aufgezogen und …“ Ihr dürfte nicht entgangen sein, dass sie seine Aufmerksamkeit verlor. Ihr Tonfall wurde wieder lebhaft. „Springbourne liegt zehn Meilen von Knighton Park entfernt, zu weit, um jemals Teil des Hauptbesitzes zu werden. Deshalb hält Papa nicht viel davon.“

„Die Kirche ist für einen jüngeren Sohn die übliche Art, Karriere zu machen“, merkte Gabriel an. Seine eigenen Brüder schienen durchaus zufrieden mit ihren jeweiligen Rollen. Aber sie waren auch nicht die Erstgeborenen und mit den Verpflichtungen eines Titels, mit Pächtern und Ländereien belastet. Von Brüdern gar nicht zu reden. Versprich mir, Gabriel …

Mit der Routine langjähriger Erfahrung schob er die Erinnerungen an seine Kindheit und seine Brüder beiseite. Da waren Ben, der ältere, ein melodramatischer Kavalleriemajor; George, ein frisch ordinierter Vikar mit zarter Seele, der zusammenzuckte, wenn er Gabriel begegnete, und Louis, quälend gelehrt und gewissenhaft, sowohl einfühlsam als auch streitsüchtig, eine Kombination, mit der sich schwer umgehen ließ. Er war Student im letzten Jahr in Cambridge, wo er Recht hörte, bevor er die Familiengeschäfte übernehmen sollte – eine Vorstellung, die Gabriel mit Schrecken erfüllte.

Jetzt, wo sie erwachsen waren, gab ihnen Gabriel Geld, wenn sie darum baten; er hatte alle in ein gutes, sauberes Bordell gebracht, als er fand, sie seien dafür reif genug, hatte sie vor habgierigen jungen Damen und ihren noch habgierigeren Müttern gewarnt und es abgesehen davon geschafft, ihnen monatelang aus dem Weg zu gehen. So war es besser für alle.

„Es mag so üblich sein“, sagte Lady Caroline mit einer Stimme, die ihn an unzureichend gezuckerte Zitronen erinnerte, „aber zu Anthony passt das nicht.“ Sie sah ihn an und blickte dann hastig weg. Vielleicht war es die Morgensonne, die ihr direkt in die Augen schien, vielleicht war es aber auch sein Anblick. Jedenfalls sah sie ihn erneut an und biss sich auf die volle Unterlippe, und da erwachte die Raubkatze in ihm, zuckte mit dem Schwanz und begann zu schnurren. „Anthony liebt Springbourne. Er ist weder lernbegierig noch klug. Er ist der geborene Bauer und Landbewohner. Es wird ihm das Herz brechen, wenn er erfährt, dass Springbourne verloren ist.“

„Und Sie erwarten von mir, dass ich es Ihnen einfach so wiedergebe? Nehmen Sie Platz, Lady Caroline. Ich habe eine lange, harte Nacht hinter mir und kann mich nicht hinsetzen, solange Sie stehen.“ Aber vor allem wollte er sie in Bewegung sehen.

Mit einem schwachen Geräusch, das er für ein Zeichen von Erschöpfung hielt, setzte sie sich auf den nächsten Stuhl und musterte ihre verschränkten Hände, während er sich ihr gegenüber niederließ. „Nein, ich erwarte nicht von Ihnen, dass Sie etwas so Selbstloses tun, wie die Träume und die Zukunft meines kleinen Bruders ohne Gegenleistung zu retten.“

„Sehr vorausschauend von Ihnen“, konstatierte er gedehnt und wurde dafür mit einem ärgerlichen Zischen belohnt, bevor sie sich wieder in eine perfekte Dame verwandelte. „Sie wollen es also zurückkaufen?“ Er zog den Stapel der mit Initialen versehenen Schuldscheine aus der Tasche und arbeitete sich durch, bis er den fand, den Knighton unterschrieben hatte. Er hob ihn hoch, damit sie ihn sehen konnte. „Das ist der Wert, den Ihr Vater gezeichnet hat.“

Lady Caroline zuckte zusammen. „Nein, ich kann es natürlich nicht zurückkaufen. Sie müssten wissen, dass ich als unverheiratete Frau über mein Geld nicht verfügen kann.“

„Was schlagen Sie dann vor?“

„Sie haben einen gewissen Ruf, Lord Edenbridge.“ Diese Handschuhe schienen äußerst faszinierend sein, wenn sie so aufmerksam untersucht werden mussten.

„Als Spieler?“

Sie schloss die Augen, atmete tief ein, öffnete die Augen wieder und sah ihn trotzig an, bevor ihr Blick wieder weg und zum Kaminbesteck glitt. „Als Mann mit amourösen Neigungen.“

Gabriel unterdrückte ein Lachen. Trotzdem entwischte ihm ein amüsiertes Schnauben. „So könnte man es bezeichnen.“

„Ich bin Jungfrau.“

Und eine, die dazu ganz reizend...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2018
Reihe/Serie Historical MyLady
Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Charlotte Gatow
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • viktorianisch
ISBN-10 3-7337-3374-6 / 3733733746
ISBN-13 978-3-7337-3374-2 / 9783733733742
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