Meine widerspenstige Prinzessin (eBook)
144 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3829-7 (ISBN)
Liebe? Nein. Mit kühler Vernunft sucht der erfolgreiche Geschäftsmann Luc seine Braut aus: Prinzessin Gabrielle. Aber die hübsche Fürstentochter ist widerspenstig: Sie flieht in der Hochzeitsnacht. Luc rast vor Wut. Denn er bekommt immer, was er will - und er will Gabrielle ...
<p>Caitlin Crews wuchs in der Nähe von New York auf. Seit sie mit 12 Jahren ihren ersten Liebesroman las, ist sie dem Genre mit Haut und Haaren verfallen und von den Helden absolut hingerissen. Ihren Lieblingsfilm 'Stolz und Vorurteil' mit Keira Knightly hat sie sich mindestens achtmal im Kino angeschaut. Genau wie die Liebesromane an den unterschiedlichsten Orten in der Welt spielen, hat auch Caitlin Crews die exotischsten Schauplätze bereist. Sie unternahm eine Rucksacktour durch Zimbabwe, war auf Safari in Botswana und besuchte weit abgelegene Dörfer in Nambibia. Gerne würde sie einmal in Prag, Dublin, Paris, Rom, Griechenland oder auf Hawaii leben. In dem Schreiben über all diese fremden Städte und Länder erfüllt sich für sie der Traum einer Auswanderung. Momentan lebt Caitlin zusammen mit ihrem Ehemann, der als Comic-Zeichner arbeitet, und einem ganzen Zoo von Tieren in Kalifornien.</p>
1. KAPITEL
„Du wirst deine Pflicht tun“, erklärte ihr Vater mit donnernder Stimme. „Ich möchte stolz auf dich sein können.“
Für ihn war damit alles gesagt.
Noch immer hallten die Worte in Prinzessin Gabrielles Kopf nach. Die nahezu drei Meter lange Schleppe ihres seidenen Hochzeitskleids zwang sie dazu, langsam zu gehen. Genau so muss eine fürstliche Braut aussehen, dachte sie seufzend. Entschlossen richtete sie sich auf und hob den Kopf. Haltung bewahren, was auch geschieht, sprach sie sich Mut zu.
Doch so schwer war es ihr bisher noch nie gefallen, ihre Gefühle zu verbergen. Tränen der Verzweiflung brannten in ihren Augen, und sie war froh, dass der Schleier schützend vor ihrem Gesicht lag.
Tapfer schritt sie am Arm ihres Vaters zu den feierlichen Klängen der Orgel zum Altar. Nur Ehrengäste hatten heute Zugang zu der Kathedrale, doch der weite Platz vor der Kirche war gesäumt von gerührten und jubelnden Untertanen. Ihr Leben lang hatte Gabrielle sich bemüht, den Ansprüchen ihres Vaters, Fürst Guiseppe von Mazzanera, zu genügen und hatte doch immer wieder das Gefühl gehabt, dabei zu scheitern.
An der Universität hatte sie Tag und Nacht fleißig dafür gearbeitet, um die Beste ihres Jahrgangs zu werden, während ihre Kommilitonen gefeiert und die Zeit in London genossen hatten. Jetzt besaß sie einen Doktortitel in Wirtschaftswissenschaften, doch was hatte er ihr genützt? Ihr Vater wäre entsetzt gewesen, wenn sie ernsthaft hätte arbeiten wollen. Also hatte sie sich gefügt und sich der Arbeit in Wohltätigkeitsorganisationen gewidmet, wie es von einer Thronfolgerin erwartet wurde.
Heute heiratete sie nun sogar einen Fremden, den der Fürst für seine Tochter ausgewählt hatte.
Warum lasse ich das zu? fragte sie sich. Schließlich leben wir nicht mehr im Mittelalter. Ich hätte einfach Nein sagen können. Oder vielleicht doch nicht? Versuche ich tatsächlich so verzweifelt, meinem Vater zu gefallen?
„Endlich wird es in unserer Familie wieder eine Hochzeit geben“, hatte er ihr eines Morgens vor drei Monaten erzählt und dabei nicht einmal von seiner morgendlichen Lektüre aufgesehen.
„Tatsächlich?“ Gabrielle war erfreut gewesen. Obwohl ihre Mutter schon seit vielen Jahren nicht mehr lebte, hatte ihr Vater niemals erwähnt, dass er wieder heiraten wolle.
„Es scheint mir die perfekte Verbindung zu sein. Aus hochherrschaftlichem Hause, gleichzeitig sehr vermögend und attraktiv“, fuhr der Fürst fort. „Die Zukunft unseres Landes ist gesichert.“
Der Gedanke an eine Stiefmutter traf Gabrielle überraschend. Doch sie stellte es sich nett vor, nicht mehr mit ihrem Vater allein in dem riesigen Palast wohnen zu müssen. Sie liebte ihn sehr, doch er war kein unkomplizierter Mann.
„Es wird keine lange Verlobungszeit geben.“ Zum ersten Mal während des Gesprächs sah er auf. „Dafür habe ich keine Geduld.“
„Nein, gewiss nicht“, bestätigte Gabrielle lächelnd. „Wer ist denn eigentlich die Glückliche?“
Irritiert schaute er sie an. „Du hast mir offenbar nicht zugehört“, stellte er stirnrunzelnd fest. „Du bist die Braut.“ Damit legte er seine Zeitung zur Seite, stand auf und verließ ohne ein weiteres Wort den Raum.
Wenn Gabrielle jetzt daran dachte, ergriff sie noch immer Panik. Ihre Kehle war wie zugeschnürt, die Schleppe ihres Kleides schien zentnerschwer und sie befürchtete, jeden Moment ohnmächtig zu werden.
Ihr Vater würde es ihr niemals verzeihen, wenn sie ihm hier, vor allen Leuten in der Kirche, eine Szene machte. Sie musste das Spiel mit Würde mitspielen.
Ihre Hochzeit.
Ihre Zukunft.
Mit jedem seiner gleichmäßigen Schritte führte er sie weiter auf ein Schicksal zu, auf das sie keinen Einfluss hatte.
Am Altar wartete ihr Bräutigam. Ein Fremder, dem sie nie zuvor begegnet war. Sie konnte ein Schluchzen nicht unterdrücken, doch zum Glück ging es in den letzten Orgelklängen unter.
Es gab keinen Weg zurück. Dafür war es zu spät.
Ihr Leben lang hatte sie getan, was ihr Vater von ihr verlangte. Niemals hatte sie sich aufgelehnt, rebelliert, ihre eigenen Vorstellungen durchgesetzt. Immer war sie seinen Anweisungen gefolgt, in der Hoffnung, er werde sie endlich ernst nehmen. Nein, mehr noch, gestand sie sich ein. Sie hatte gehofft, sie könne so seine Liebe gewinnen.
Stattdessen hatte er sie an den meistbietenden Geschäftsfreund verschachert.
Siegesbewusst und triumphierend verfolgte Luc, wie Fürst Guiseppe mit seiner eleganten Tochter durch den Mittelgang der Kathedrale schritt.
Endlich!
Kurz dachte Luc an seine Mutter, die mit ihren Launen und Affären das Leben seines Vaters zerstört hatte. Das konnte ihm nicht passieren. Er hatte eine Frau ausgewählt, die nicht mit Skandalen von sich reden machen würde.
Jahrelang war er auf der Suche gewesen nach einer passenden Braut. Das Warten hatte sich gelohnt. Luc war ein Mann, der keine Kompromisse einging. Nur deshalb hatte er schließlich die perfekte Partnerin gefunden.
Prinzessin Gabrielle wusste, was sie ihrem Land schuldig war. Ein Leben lang war sie von ihrem Vater dazu erzogen worden, eigene Belange zurückzustellen. Sie war fügsam, nachgiebig, freundlich.
Mit tiefer Zufriedenheit betrachtete er, wie sie gemessenen Schrittes näher kam, um in eine Hochzeit einzuwilligen, die ihr Vater für sie arrangiert hatte.
Prinzessin Gabrielle war niemals in den Klatschspalten der Zeitschriften aufgetaucht. Wenn ein Magazin über sie berichtete, dann wegen einer ihrer vielen Wohltätigkeitsveranstaltungen. Fast schien es, als sei sie eine Heilige. Für Luc war sie eine hervorragende Wahl. Denn alles, womit er sich umgab, musste perfekt sein. Seine Frau durfte da keine Ausnahme sein.
Wochenlang hatte er Nachforschungen angestellt, ob es tatsächlich keinen Makel im Leben seiner Auserwählten gab. Dabei verließ er sich nur auf sich selbst, denn andere Menschen machten zu viele Fehler. Erst als er ganz sicher war, dass Gabrielle genau seinen Ansprüchen entsprach, hatte er sich an ihren Vater gewandt.
In Paris, in der Fürstensuite des Hotels „Le Bristol“ mit einem zauberhaften Blick auf Sacre-Coeur, hatten sie den Vertrag besiegelt.
„Möchten Sie meine Tochter nicht zuvor kennenlernen?“, hatte der Fürst erstaunt gefragt.
„Das ist nicht nötig“, erwiderte Luc. „Außer natürlich, es ist Ihr ausdrücklicher Wunsch.“
„Für mich spielt es keine Rolle“, erklärte Fürst Guiseppe achselzuckend. „Die Hochzeit ist besiegelt.“
„Sind Sie sicher, dass Ihre Tochter einwilligen wird? Immerhin ist es in der heutigen Zeit etwas … ungewöhnlich, eine Heirat als Geschäft unter Männern zu arrangieren.“
„Gabrielle weiß, was sie ihrem Land schuldig ist. Ich habe sie zu Gehorsam und Pflichterfüllung erzogen.“
„Und das ganz offensichtlich mit Erfolg“, ergänzte Luc. „Überall spricht man mit großer Achtung von ihr.“
„Selbstverständlich.“ Für den Fürsten schien dies nicht der Rede wert. „Sie wird eines Tages eine gute Fürstin sein. Aber sie braucht eine führende Hand, dann werden Sie keine Probleme mit ihr haben.“
Und genau das war es, was Luc sich von dieser Heirat versprach.
„Auf die Zukunft von Mazzanera.“ Der Regent hob sein Glas und betrachtete den perlenden Champagner.
„Auf die Zukunft Ihres Landes.“ Doch Luc hatte an etwas ganz anderes gedacht. Mit dieser Frau an seiner Seite konnte er endlich beweisen, dass er anders war als seine Eltern. Die Schande seiner Familie würde nicht länger auf ihm lasten.
„Und auf Frauen, die wissen, wo ihr Platz ist“, hatte der Fürst schmunzelnd hinzugefügt.
Nun also war es so weit. In diesem Moment trat sie auf ihn zu – Prinzessin Gabrielle, seine Braut.
Sie war perfekt. Wenige Minuten noch, dann war sie seine Frau.
Heute sah sie ihn zum ersten Mal – Luc Garnier, ihren Bräutigam. Groß und aufrecht stand er vor dem Altar und wartete auf sie.
Nachdem sie erfahren hatte, dass sie diesen Mann heiraten sollte, hatte sie natürlich Erkundigungen über ihn eingezogen. Die Familie seiner Mutter entstammte einem uralten italienischen Adelsgeschlecht. Sie hatte den Sohn eines französischen Millionärs geheiratet, doch ihre Eltern hielten diese Ehe nicht für standesgemäß. Und tatsächlich war ihr Zusammenleben geprägt von Streitigkeiten, Affären, Skandalen und Drogen gewesen. Als sie bei einem Segelunfall ums Leben kamen, hatte Luc gerade sein Studium beendet. Jeder, der ihn kannte, beschrieb ihn als äußerst schwierigen Einzelgänger und unnachgiebigen Geschäftsmann. Nun bildete sie sich ein, seine Rücksichtslosigkeit sogar auf diese Entfernung in seinen dunklen Augen erkennen zu können.
Ich kann das nicht –
Aber sie war schon mittendrin.
Sie hatte keine Wahl mehr.
Sekundenlang schloss sie die Augen, um die Tränen zurückzudrängen, und spürte nur, dass ihr Vater sich zurückzog und ihre Hand in Lucs legte. Mit seiner großen, warmen Hand umschloss er ihre zitternden Finger.
Sie wollte diesen Mann nicht ansehen, diesen Fremden, mit dem sie den Rest ihres Lebens verbringen musste. Ohne den Blick zu heben, schritt sie an seinem Arm die letzten Meter auf den Bischof zu.
Ihre Nerven waren zum Zerreißen gespannt und ihr Herz pochte wild. Unbeherrschbare Angst und ein anderes Gefühl, das sie nicht kannte, ließen das Blut schneller durch ihre Adern rauschen.
Er war so...
| Erscheint lt. Verlag | 25.10.2018 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Julia |
| Julia | Julia |
| Übersetzer | Grit Wölten |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Braut nur nach Freigabe! • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora julia • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • cora romane julia • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher |
| ISBN-10 | 3-7337-3829-2 / 3733738292 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-3829-7 / 9783733738297 |
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