Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Raw Love - Gegen alles, was war (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
372 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-0930-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Raw Love - Gegen alles, was war - Cherrie Lynn
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
(CHF 6,80)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Im Spiel verliert er nie - doch die Liebe folgt nicht seinen Regeln!


Pokergenie Damien Larson besitzt das Glück des Teufels, so scheint es. Sein Nachtclub ist ein Riesenerfolg und die illegalen Pokerspiele, die nebenbei laufen, spülen ihm noch mehr Geld in die Tasche. Alles scheint ihm in den Schoß zu fallen - nur seine Angestellte Emma Haskell will nichts Privates mit ihm zu tun haben, auch wenn die Funken zwischen ihnen nicht zu ignorieren sind. Doch als ihr spielsüchtiger Bruder einen beträchtlichen Schuldenberg bei Damien anhäuft, macht dieser Boss ihr ein Angebot, das Emma nur schwer ablehnen kann: Er erlässt ihrem Bruder die Schulden, wenn Emma ihm für dreißig Tage gehört ...


'Dieses Buch ist praktisch perfekt. Lynns Charaktere sind einfach phantastisch, selbst die in den Nebenrollen.' Dirty Girl Romance Blog


Band 3 der Larson-Brothers-Reihe von New-York-Times- und USA-Today-Bestseller-Autorin Cherrie Lynn

1


Emma Haskell warf den Stift hin, nahm die Lesebrille ab und rieb sich die Schläfen in der Hoffnung, den Schmerz hinter ihren strapazierten Augen zu lindern. Ein sinnloses Unterfangen, denn der Schmerz war hartnäckig. Zahlen logen nicht, aber sie hoffte beinahe, dass diese es doch taten. Es würde unangenehm werden, ihrem Boss erzählen zu müssen, dass sie einen Dieb überführt hatte.

Auf der anderen Seite der dünnen Wände ihres Büros wummerten die Bässe von der Tanzfläche des Players. Normalerweise war sie längst verschwunden, wenn die Nachtschwärmer in den Club kamen, um zu tanzen, jemanden aufzureißen oder sich bis zur Bewusstlosigkeit zu betrinken, aber sie hatte eine gefühlte Ewigkeit an dieser Überprüfung gesessen. Es war zu einer Besessenheit geworden, und wenn sie ehrlich war, dann wollte sie diese endlich loswerden. Je schneller sie es hinter sich brachte, desto eher konnte sie nach Hause gehen, zu Bentley, einem Glas Wein und Netflix.

Aber bei Gott, es grauste ihr davor!

»Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen«, murmelte sie vor sich hin, griff nach ihrem Telefon und rief Stacia an. Die füllige Blondine antwortete sofort, indem sie wie üblich ihren Namen zwitscherte.

»Ist er da?«, fragte Emma.

Stacias Begrüßungen waren immer fröhlich, bis sie hörte, wer am Apparat war. Dann wurde ihr Ton meist deutlich kühler. Wenn etwas Damien Larson die Laune verderben konnte, dann ein Bericht von der gewissenhaften Buchhalterin seines Clubs. Und für Stacia, seine Assistentin, war es kein Spaß, wenn er schlechte Laune hatte.

»Oh Gott, Emma, geh nach Hause! Sprich morgen mit ihm«, flehte sie sie an.

»Das heißt, er ist da.«

»Er sitzt am Spieltisch.«

Seufzend legte Emma auf. Sie wusste, dass sie in den nächsten Stunden vermutlich keine Chance bekommen würde, mit ihrem Boss zu reden, vielleicht sogar bis zum Sonnenaufgang.

Es war ein schlecht gehütetes Geheimnis im Players, dass Stacia mit doppelter Buchführung arbeitete. Damiens geheimer Spielsalon – illegal in Texas, obwohl Texas Hold’em dort die bevorzugte Spielvariante war – existierte im oberen Stockwerk bereits seit der Eröffnung des Clubs. Eine moralische Zwickmühle, mit der Emma aber leben konnte, vorläufig jedenfalls. Damien zahlte extrem gut, und sie brauchte das Geld dringend.

Aber sie hasste es, mit ihm zu reden.

Sie hasste Glücksspiel.

Vermutlich hatte Stacia gelogen, damit Emma endlich Feierabend machte und Damiens Laune nicht verdarb. Es war durchaus verlockend, einfach zu gehen. Ihr Kopf hämmerte im Rhythmus der Musik, und sie hörte das Heizkissen zu Hause förmlich nach ihr rufen. Sie hatte so lange vor dem Computer gesessen, dass sich unter ihrem rechten Schulterblatt eine Verhärtung gebildet hatte. Das war für sie nicht ungewöhnlich. Für eine kleine Rückenmassage hätte sie in diesem Augenblick alles gegeben.

Es ist nicht okay, sich mit fünfundzwanzig so alt zu fühlen, dachte sie, legte den Kopf zurück und ließ ihn von einer Schulter zur anderen rollen. Dann zog sie den Bleistift aus ihrem Haarknoten, und das lange Haar fiel ihr über den Rücken. Ja, eine Massage, die Spitzen schneiden lassen, vielleicht eine Gesichtsmaske oder eine Pediküre … Sie ließ sich nur selten verwöhnen, aber vielleicht sollte sie endlich mal damit anfangen. Morgen. All das konnte bis morgen warten. Ha.

Emma schaltete ihre Schreibtischlampe aus und griff nach ihrer Handtasche. Sie fühlte sich irgendwie niedergeschlagen und kam sich ein bisschen feige vor. Doch als sie die Bürotür schloss und in den Flur trat, hielt sie kurz inne. Wenn sie erst morgen zu Damien ging, würde er wissen wollen, warum sie nicht sofort zu ihm gekommen war. Wenn sie ihm hingegen die Nachricht, dass einer seiner Barkeeper Geld unterschlug, noch heute überbrachte, dann konnte er umgehend handeln und weitere Verluste verhindern.

Dieser Kerl zu sein, war auf jeden Fall weitaus schlimmer, als derjenige zu sein, der ihn auffliegen ließ.

Damien musste es erfahren, und Stacia würde damit leben müssen.

Nachdem sie rasch den Laptop aus ihrem Büro geholt hatte, machte Emma sich auf den Weg nach oben zu Damiens Büro. Stacias Schreibtisch stand im Zimmer davor, doch sie war nicht an ihrem Arbeitsplatz. Wahrscheinlich hatte sie heute Abend Dienst an der Tür. Mist, Emma konnte froh sein, wenn Stacia sie überhaupt zum Boss hineinließ.

Hier oben war Damiens Reich, und das konnte man deutlich sehen. Dicke, weiche dunkle Teppiche. Die Doppeltüren zu seinem Büro, die im Augenblick geschlossen waren, glänzten in schwarzem Lack. Sie passten perfekt zu Stacias Schreibtisch. Die Wände waren grau gestrichen und harmonierten nicht recht mit den Farbtupfern, auf denen Stacia bestanden hatte, um den Raum etwas freundlicher zu gestalten. In einer Ecke leuchtete eine einzelne Stehlampe und tauchte den Bereich in dämmriges Licht. Es gab ein paar hohe, schmale Fenster, aber draußen war es dunkel.

Emma verzog die Lippen, als sie einen Anflug von Bitterkeit zu unterdrücken versuchte. Ihr Büro unten war nicht größer als ein Schrank und führte auf einen grellweißen Korridor hinaus. Es gab kein Fenster – und selbst wenn, hätte es ihr nur den lieblichen Anblick einer Ziegelwand beschert. Die Deckenbeleuchtung tat ihren Augen so weh, dass sie sie selten einschaltete und nur ihre Schreibtischlampe benutzte. Vor langer Zeit, bei einem seiner seltenen Besuche, hatte Damien angeboten, die Wände streichen zu lassen. Das hatte sie jedoch abgelehnt, hauptsächlich, um ihn so schnell wie möglich loszuwerden. Seine bloße Anwesenheit entzog ihrem Büro jeglichen Sauerstoff, brachte ihr Gesicht zum Glühen und ließ ihr Höschen unangenehm feucht werden. Vermutlich hatte sie also gar kein Recht, verbittert zu sein. Wann immer sie ihn für eine Erklärung oder eine seiner blitzschnell hingeworfenen Unterschriften brauchte, suchte sie ihn in seinem Büro auf und verließ es so schnell wie möglich wieder.

Gott sei Dank hatte Damien Larson nicht viel für Smalltalk übrig.

Emma steuerte über die gewundenen Korridore zurück und folgte dem Gang ab der Treppe in die entgegengesetzte Richtung. Schließlich erreichte sie das Fenster, hinter dem Stacia sitzen musste – obwohl Emma sie durch das verspiegelte Glas nicht ausmachen konnte. Sie drückte auf die Klingel und wappnete sich für die Konfrontation.

Das Fenster wurde aufgeschoben und gab den Blick auf Stacias Modelgesicht frei, das immer leicht genervt wirkte, als fühlte sie sich belästigt. Ihre blauen Augen starrten zuerst auf den Laptop, den Emma an ihre Brust gedrückt hielt, doch dann verdrehte Stacia sie so sehr, dass Emma schon fürchtete, sie könnten ihr aus dem Kopf fallen. »Du gibst echt keine Ruhe, was?«

Schon immer hatte sich Emma gefragt, ob Damiens und Stacias Verhältnis über das zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmerin hinausging. Sie schirmte ihn auf völlig übertriebene Art ab, und das war im Augenblick einfach nicht angemessen. Emma steckte den Kopf zum Fenster hinein und legte ein Selbstbewusstsein in ihre Stimme, dass sie in Wirklichkeit nicht fühlte. »Wenn du diejenige sein willst, die ihm erklärt, warum er bis morgen warten musste, um zu hören, dass er heute Geld verliert – bitte sehr. Wenn nicht, dann lass mich jetzt rein oder hol ihn her. Deine Entscheidung.«

Stacia schnaubte empört, schüttelte den Kopf und ließ den Türöffner summen, um Emma hereinzulassen. »Auf gar keinen Fall sage ich ihm das. Viel Spaß.«

»Danke«, gab Emma zurück, obwohl sie angesichts der vor ihr liegenden Aufgabe überhaupt nicht dankbar war. Sie erhaschte einen Blick auf die Unmengen gestapelter Pokerchips auf dem Tresen hinter Stacia und nahm den letzten tiefen Atemzug in frischer Luft für die nächsten paar Minuten. Unglücklicherweise erlaubte Damien seinen Spielern das Rauchen, und der riesige Raum würde zweifelsohne von einer erstickenden Rauchwolke erfüllt sein.

Als sie hineinschlüpfte, fühlte sie sich winzig in dem großen Raum mit der hohen Decke. Alle Augen schienen auf sie gerichtet zu sein. Sie drückte den Laptop fester gegen ihre Brüste und senkte den Kopf, um ihr Gesicht hinter ihrem roten Haar zu verstecken. Sie hasste es hier drin: das Klicken der Chips, der Zigarettenrauch, den sie noch zu Hause in ihren Kleidern riechen würde, und die lauten Ausrufe nach Sieg oder Niederlage. Unter all den Gestalten, die an den im Raum verteilten professionellen Pokertischen saßen, suchte sie nach einem bestimmten dunklen Haarschopf.

Damien war nie schwer zu finden. Kaum hatte sie ihn entdeckt, blickte er auch schon auf. Überrascht von ihrer Anwesenheit, sah er ein zweites Mal hin. Sie nahm an, dass er sie ungefähr so selten sah, wie er in ihrem Büro auftauchte, wenn nicht noch seltener.

In einer vielsagenden Geste hielt Emma den Laptop hoch. Er nickte und hob kurz einen Finger. Sein Gegner, der mit dem Rücken zu ihr saß, drehte sich um, weil er sehen wollte, wem die Geste galt … und Emma hätte fast den Laptop fallen gelassen.

Ben? Was zur Hölle machst du hier?

Das war’s dann wohl mit den Anonymen Spielsüchtigen.

Doch was sie am meisten verletzte und ihr wie ein spitzer Pfeil durchs Herz schoss, war, dass ihr Bruder keinerlei Anzeichen von Erschrecken oder Scham zeigte, weil er erwischt worden war. Tatsächlich änderte sich sein gleichgültiger Gesichtsausdruck überhaupt nicht. Er wandte sich einfach wieder dem Spiel zu, als wären sie beide nicht bei...

Erscheint lt. Verlag 2.11.2018
Reihe/Serie Larson Brothers
Larson Brothers
Larson Brothers
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Raw Heat (Larson Brothers 03)
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Abbi Glines • Bad Boy • Bestseller • Beziehung • Breathe me • Brenda Rothert • Bruder • Contemporary • Cora Carmack • Damien Larson • Dark Fighter • Deal • Drama • Emma Haskell • Familie • Familiengeheimnis • fast burn • feelgood • Frauen • Frauenroman • Frauenunterhaltung • Gefühle • Happy End • he falls first • Helena Hunting • Herzschmerz • Hollywood • Hooked • Jamie Mcguire • J.Lynn • Kat Latham • Katy Evans • Larson Brothers • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesleben • Liebesroman • Liebesromane • Liebesromane für Frauen • Liebesroman (modern) • Mariana Zapata • Nachtclub • New Adult • No Limits • Poker • Pokerspiele • Raw Love • Raw Need • Real • Remy • Rock me • Romance • Romantik • romantisch • Romantische Komödie • Ross Siblings • Scarred Souls • Schulden • Sexy • spielsüchtig • Sport • Sports Romance • Susan Elizabeth Philipps • Tamara Webber • Tätowierer • tatsächlich liebe • Tattoo • Tillie Cole • USA • usa today bestseller • Vanessa Sangue • wohlfühlen
ISBN-10 3-7363-0930-9 / 3736309309
ISBN-13 978-3-7363-0930-2 / 9783736309302
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Wolf Haas

eBook Download (2025)
Carl Hanser (Verlag)
CHF 18,55