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Die Quinns: Dermot (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5853-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Quinns: Dermot - Kate Hoffmann
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Sechs Wochen mit 100 Dollar in den USA überstehen'. Das ist die Aufgabe der vier Quinn-Brüder, die ihr irischer Großvater ihnen stellt. Den attraktiven Dermot verschlägt es auf eine Farm in Wisconsin, wo er der aufregenden Rancherin Rachel nicht nur seine Qualitäten im Stall beweist ... '



Seit Kate Hoffmann im Jahr 1979 ihre erste historische Romance von Kathleen Woodiwiss las - und zwar in einer langen Nacht von der ersten bis zur letzten Seite - ist sie diesem Genre verfallen. Am nächsten Morgen ging sie zu ihrer Buchhandlung, kaufte ein Dutzend Liebesromane von verschiedenen Autorinnen und schmökerte sie begeistert durch. Zehn Jahre später entschloss sie sich, selbst eine Romance zu schreiben. Kate hatte als Lehrerin, Verkäuferin, Werbekauffrau und in ehrenamtlichen Jobs gearbeitet - aber so richtig glücklich war sie in diesen Jobs nicht. Drei Jahre versuchte sie sich an einem historischen Liebesroman, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie dafür nicht die Richtige sei. In dem folgenden halben Jahr verfasste sie eine zeitgenössische Romance, und das gelang ihr auf Anhieb so gut, dass das Manuskript von dem Verlag Harlequin gekauft wurde. Im Jahr 1993 erfüllte sich dann ihr großer Traum: Sie wurde hauptberuflich Romance-Autorin. Kein Wecker, der sie morgens aus dem Schlaf reißt, keine seriösen Kostüme mehr - stattdessen allerdings lange und harte Stunden am Computer. Zurzeit arbeitet sie an ihrem 25. Liebesroman. Sie schreibt für verschiedene Reihen, ist jedoch dem zeitgenössischen Genre treu geblieben. Kate teilt ihr gemütliches kleines Haus mit ihren beiden Katzen Tansing und Tibriz. Sie leben in einem malerischen Dorf im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.

1. KAPITEL

Dermot Quinn hatte gerade einen sehr lebhaften Traum, als jemand ungeduldig an die Tür pochte. Stöhnend öffnete er die Augen. Das Sonnenlicht drang durch die Fenster der Schlafkabine seines Hausboots. Hier in Seattle herrschte strahlendes Wetter. Obwohl Dermot sonst keinen einzigen schönen Tag vergeudete, drehte er sich jetzt auf den Bauch und zog sich das Kissen über den Kopf.

Als er den schwachen Duft eines Frauenparfüms einatmete, richtete er sich auf und runzelte die Stirn. Gestern Abend war Kelly hier gewesen. Sie trafen sich ab und zu, tranken ein paar Drinks und gingen dann zu ihm aufs Boot, hatten unverbindlichen Sex und viel Spaß.

Dermot sah zur Uhr. Wie üblich war Kelly früh aufgestanden, um ihr tägliches Fitnessprogramm zu absolvieren. Damit vermied sie auch jede peinliche Unterhaltung am Morgen danach.

Hatte sie es sich anders überlegt und war zurückgekommen, um noch ein paar Stunden Spaß zu haben?

Lächelnd schlug Dermot die Decke zurück, zog sich die Jeans an, die über dem Fußende vom Bett hing, und ging zur Tür. Kelly und er folgten ein paar strikten Regeln, aber Dermot hatte nichts dagegen, diese Regeln ab und an zu brechen.

„Du hättest nicht abschließen sollen“, rief er, während er die Tür öffnete.

Doch da stand nicht Kelly, sondern Dermots Zwillingsbruder.

Gereizt und ungeduldig sah Kieran ihn an. „Verdammt, Mann, wieso gehst du nie ans Handy? Seit einer Stunde versuche ich, dich anzurufen.“

„Hab’s ausgeschaltet. Was tust du hier? Es ist Samstag. Schläfst du eigentlich nie aus?“

„Zieh dir was an.“ Kieran musterte ihn von Kopf bis Fuß. „Grandpa hat angerufen. Er will uns alle in einer Viertelstunde in seinem Büro sehen.“

„An einem Samstag?“

Kieran nickte. „Ja, ich weiß. Irgendwas ist los, und das macht mir Sorgen.“

„Was, glaubst du, will er?“

„Keine Ahnung, verdammt. Die ganze Woche schon kommt er kaum aus dem Büro raus. Vielleicht hat er ein Angebot bekommen und will die Firma verkaufen.“

Schon seit ihrer Kindheit arbeiteten Dermot und seine drei Brüder für das Familienunternehmen „Quinn Yachtworks“. Anfangs hatten sie Böden gewischt und Material zwischen dem Lagerhaus und der Werkshalle hin und her transportiert. Ihr Großvater war aus Irland eingewandert und hatte das Unternehmen Anfang der Siebziger gegründet. Als Witwer mit einem zweijährigen Sohn war er eine Woche nach Kennedys Amtsantritt in den USA angekommen, fest entschlossen, für sich und seinen Sohn eine Existenz aufzubauen.

Nach dem Verschwinden ihrer Eltern waren alle davon ausgegangen, dass Cam, Kieran, Dermot und Ronan das Unternehmen irgendwann von ihrem Großvater übertragen bekommen würden. Doch der alte Martin zögerte die Entscheidung hinaus, einen der Brüder zum Geschäftsführer zu machen. Das führte unter den Brüdern zu großem Rätselraten.

„Du glaubst doch nicht, dass er krank ist?“ Dermot sah seinen Bruder an.

Kieran zog die Brauen zusammen. „Wie kommst du darauf?“

„Weiß nicht. Er ist jetzt siebenundsiebzig. Viele Leute werden im Alter krank.“

„Sag so was nicht.“ Kieran schüttelte den Kopf. „Denk nicht mal dran. Ihm geht’s bestens, sonst wüssten wir das. Wir würden es ihm ansehen.“ Er marschierte zu Dermots Schlafkabine, hob ein T-Shirt vom Boden auf und warf es seinem Bruder zu. „Jetzt zieh dich an. Wir holen noch Cameron ab, dann besprechen wir uns im Auto.“

„Und Ronan?“

„Der ist schon da.“

„Was wollen wir denn besprechen? Wir wissen doch gar nicht, was er uns sagen will.“

„Wir können Vermutungen anstellen. Wenn er verkaufen will, müssen wir uns ein Gegenangebot überlegen.“

„Wollen wir das?“

„Natürlich!“ Kieran fuhr zu ihm herum. „Du willst doch deinen Job behalten, oder nicht?“

Im Grunde hatte Dermot darüber nie nachgedacht. Ihm gefiel die Arbeit für das Unternehmen. Der Job wurde gut bezahlt, und er hatte keine festen Arbeitszeiten. Als Vertriebsleiter reiste er viel und traf interessante Menschen, die obendrein noch eine Menge Geld hatten. Es war nicht der Job, von dem er als Kind geträumt hatte, aber mit Kinderträumen ließen sich keine Rechnungen bezahlen. Was gab es an dem Job nicht zu mögen?

Kieran kümmerte sich um die Finanzen. Er war schon immer gut organisiert gewesen und verlor niemals aus dem Auge, was unterm Strich für das Unternehmen übrig blieb. Ihr ältester Bruder Cameron leitete die Design-Abteilung und kümmerte sich um das Aussehen der Jachten der Quinn-Werft. Und Ronan leitete die Produktion.

Letztlich waren sie zu viert in der Lage, jede Tätigkeit im Unternehmen auszuführen, und unter ihrer Leitung hatten die Geschäfte sich bestens entwickelt.

„Vielleicht will er entscheiden, wem er die Gesamtleitung überträgt.“ Dermot zog sich das T-Shirt an. „Auf Dauer muss einer von uns das letzte Wort haben.“

„Kann sein.“ Kieran atmete tief durch. „Und wer sollte das deiner Meinung nach sein?“

„Ich.“ Dermot wusste genau, dass er damit seinen Bruder wütend machte. Natürlich hatte Kieran das beste Gespür dafür, wie das Unternehmen als Ganzes zu führen war. Andererseits war Cameron das kreative Genie, das hinter dem Look der Jachten steckte. Ohne ihn wäre die Werft weitaus weniger erfolgreich.

„Man muss die Boote verkaufen, sonst kann die Firma nicht überleben“, stellte Dermot klar. „Wenn keiner die Boote verkauft, was bleibt uns dann?“

„Du hast doch keine Ahnung, wie die Arbeiten auf der Werft laufen“, widersprach Kieran. „Mit dir an der Spitze würde es kein Jahr dauern, und wir wären pleite.“

„Cameron findet, er solle die Führung übernehmen. Vielleicht hat er recht. Ohne sein Talent fürs Design hätten wir echte Probleme. Und Ronan ist alles egal, glaube ich.“

„Willst du damit sagen, ich sei ersetzbar?“

„Nicht so leicht wie ich“, stellte Dermot klar.

„Dann sind wir uns also einig, dass es Cameron sein soll. Wenn heute die Entscheidung ansteht, stimmen wir für Cameron.“

Dermot zog sich seine Leinenschuhe an und nickte. „Lass es uns rausfinden.“

Die Fahrt von Dermots Hausboot am Lake Union zum Haus ihres Bruders im Queen-Anne-Viertel dauerte zehn Minuten.

Cameron wartete bereits auf den Stufen seines Bungalows. Sobald er in Kierans BMW eingestiegen war, wandte er sich fragend an seine Brüder. „Was glaubt ihr, worum geht’s?“

„Vielleicht überhaupt nichts“, antwortete Dermot. „Warum machen wir uns Gedanken darum? Vielleicht braucht er nur ein paar Unterschriften. Oder er hat beschlossen, endlich mal Urlaub zu machen.“

„Das könnte sein.“ Doch dann schüttelte Kieran den Kopf. „Nein, er hat sein ganzes Leben in der Firma verbracht. Er liebt die Arbeit. Wieso sollte er auf einmal mit dem Reisen anfangen?“

„Mir hat er immer erzählt, dass er mal eine Weltreise machen möchte“, wandte Cameron ein.

Den Rest der Fahrt schwiegen sie, alle in ihren eigenen Gedanken versunken. Als sie sich der Werft näherten, wusste Dermot immer noch nicht, was er von diesem Treffen halten sollte.

Ihr Großvater rief sie nur sehr selten alle gleichzeitig zu sich ins Büro. Beim letzten Treffen dieser Art hatte er verkündet, dass die Firma eine neue Lackierhalle bekäme.

Doch bei der schlechten Wirtschaftslage momentan bezweifelte Dermot, dass es bei dem Treffen um Neuinvestitionen ging.

Das Maschendrahttor stand offen, Kieran fuhr direkt bis zum Hauptgebäude und parkte seinen BMW neben Ronans SUV.

Quinn Yachtworks lag am Salmon Bay, perfekt geeignet für die Fertigung der Luxussegeljachten, für die die Werft bekannt war. Sie gehörte an der Westküste zu den erfolgreichsten Werften für speziell auf den Kunden zugeschnittene Einzelfertigungen. Business-Mogule, Sportstars und Hollywoodgrößen gehörten zu den Kunden.

Am Empfang saß Miriam, die langjährige, loyale Assistentin ihres Großvaters. Wie üblich begrüßte sie die Männer höflich, aber ohne jeden Hinweis darauf, was sie hinter der auf Hochglanz polierten Holztür erwartete.

„Setzt euch“, begrüßte Martin sie, sobald sie eingetreten waren, und schob die Papiere auf seinem Schreibtisch zusammen.

Ronan saß auf dem Ledersofa und blickte seine Brüder besorgt an.

„Sicher fragt ihr euch, wieso ich euch zu diesem Treffen geholt habe, also komme ich gleich zum Punkt.“ Er lehnte sich in seinem abgenutzten Ledersessel zurück. „Unser Firmenanwalt findet, es sei Zeit, dass ich über einen Nachfolger nachdenke.“

Dermot bemerkte den seltsamen Ausdruck auf dem faltigen Gesicht seines Großvaters. Martin Quinn gehörte nicht zu den Menschen, die sich gern an ihre eigene Sterblichkeit erinnern ließen. „Du willst dich doch nicht zur Ruhe setzen, oder?“

„Nicht gleich morgen, aber der Mann hat recht. Es ist an der Zeit, dass ich meine Angelegenheiten regle.“

„Ist denn alles in Ordnung?“, wandte Cameron ein. „Ich meine geht’s dir gut?“

„Bestens. Aber diese Entscheidung hat auch ein paar praktische Gründe. Als eure Eltern gestorben sind, habe ich euch Jungs zu mir genommen. Jeden Nachmittag und jedes Wochenende habt ihr hier verbracht, anstatt zu tun, wozu ihr Lust hattet. Ich dachte, es sei für euch die beste Art, mit eurem Kummer umzugehen. Aber allmählich wird mir klar, dass es lediglich für mich die beste Art war, mit meinem Kummer klarzukommen.“

...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2018
Reihe/Serie Die Quinns
Die Quinns
Die Quinns
Digital Edition
Digital Edition
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-5853-6 / 3733758536
ISBN-13 978-3-7337-5853-0 / 9783733758530
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