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John Sinclair Sonder-Edition 87 (eBook)

Der Horror-Helikopter

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Aufl. 2018
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-7174-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Sonder-Edition 87 - Jason Dark
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Er war ein fliegendes Ungeheuer und unbesiegbar. Sein Äußeres bestand aus Dämonenhaut, war kugel- und raketenfest.
Ein Araber kaufte ihn. Er wollte damit einen Kampf entscheiden. Bis er merkte, dass in der Maschine der Geist des Teufels steckte. Es war zu spät. Der Helikopter geriet außer Kontrolle. Ein Irrweg des Grauens nahm seinen Anfang ...


Von einem derart intensiven Blau konnte nur eine Wüstennacht sein. Ein aus den vier Himmelsrichtungen heranschwebender Schatten, der alles bedeckte und selbst die tagsüber weißgrau schimmernden Felsen zu massigen Klumpen degradierte.

Über dem Land lag der Himmel.

Nein, der Ausdruck wäre falsch gewesen. Ein Kunstwerk, von der Hand eines Meisters geschaffen. Ein gezogener, gespannter, dunkelblauer Samtteppich, darin eingefügt die zahlreichen Sterne, die sich in unerreichbarer Ferne zu wahren Haufen verdichteten und doch zum Greifen nahe zu sein schienen.

Eine Nacht für Dichter, für schöpferische Menschen, für Romantiker. Das genau waren die beiden schwer bewaffneten Männer nicht, die sich die tiefe Finsternis zum Schutz ausgesucht hatten, um in dieser Nacht noch ihr Ziel zu erreichen.

Sie hatten sich optimal vorbereitet. Nicht nur waffen- und werkzeugmäßig waren sie hervorragend bestückt, sie kannten das Gelände auch wie ihre Westentasche, denn Hightech-Fotografie hatte ihnen von mehreren Satelliten hervorragende Bilder geliefert. Auf Vergrößerungen hatten sie jeden Felsen, jedes Tal und jede Mulde erkennen können.

Sie waren zu zweit, obwohl eine Armee von Spezialisten besser gewesen wäre.

Die Männer aber – von der CIA losgeschickt – gehörten zu den Topleuten dieser Behörde.

Auf der einen Seite Jubal King, ein aus Irland stammender Mann, dem nichts zu schwer war. Ein Hüne von Gestalt, der sich trotzdem lautlos wie ein Apache bewegen konnte.

Jubal King hatte selbst die härtesten Männer der Delta Force mit ausgebildet, bevor ihn die CIA holte, dabei auf seine Abenteuerlust spekuliert und richtig gelegen hatte, sodass Jubal King nur mehr für gefährliche und geheime Sonderaufträge zuständig war.

Sein markantes Zeichen war der glatt rasierte Schädel, den er hin und wieder, falls es der Einsatz erforderte, durch eine Perücke bedeckte. So änderte er häufig sein Aussehen.

In dieser Nacht hatte Jubal King auf eine Perücke verzichtet. Dafür trug er eine Mütze aus grauem Stoff. Ebenso grau wie die Kampfkleidung der beiden Männer.

Als Waffen trugen sie handliche MPs, kaum größer als ein Revolver, Spezialentwicklungen für die Einsatzreserven der Staaten. Sie waren auch mit Messern bewaffnet und flachen Funksprechgeräten ausgerüstet, die eine große Reichweite besaßen. Das Werkzeug steckte in kleinen Rucksäcken. Damit die Gegenstände nicht klirrten, waren sie eingewickelt worden.

Der zweite Mann reichte dem Hünen Jubal King knapp über die Schultern. Er war auch nicht so breit, man konnte ihn als durchtrainiert bezeichnen. Sein Haar wuchs noch auf dem Kopf. Es hatte die dunkelbraune Farbe seiner Augen.

Sein Name: Mark Baxter!

Er gehörte ebenfalls zu den Assen der CIA, auch wenn man es ihm nicht ansah. Baxter hatte vor seiner Zeit bei der Agency als Wissenschaftler gearbeitet. Er hatte zu den besten Physikern der Staaten gezählt und hatte sich mit Lasertechnik befasst, bis er einen Unfall erlitt, der sein Leben radikal veränderte.

Daran dachte er jetzt nicht, als er neben Jubal King durch die kalt gewordene Nacht schritt.

Sie hatten die weite, wellige Sandebene hinter sich gelassen und bewegten sich bereits auf ein Gebiet zu, das zu den menschenfeindlichsten gehörte, die man sich vorstellen konnte.

Ein ausgetrockneter Salzsumpf. Wie eine riesige Schüssel im Gelände liegend, tagsüber in der Sonne kochend, verbrannt, ohne Leben, genau der richtige Ort für ein gutes Versteck.

Noch bewegten sich die Männer oberhalb des Sumpfs, nach einer Meile aber würden sie ihn erreicht haben.

Ihr Auftrag war simpel.

Sie brauchten nur einen Hubschrauber zu zerstören. Einen schwarzen, drohend aussehenden Hubschrauber, den eine Organisation in der Salzwüste versteckt hielt.

Schon vor einem halben Jahr waren der CIA Informationen zugespielt worden, dass diese Gruppe sich im Besitz einer unzerstörbaren Waffe befand. Zunächst hatte man bei den Amerikanern an eine Atombombe geglaubt, das hatte sich sehr schnell als Finte herausgestellt. Die Arabian Force, wie diese Gruppe sich nannte, besaß einen Hubschrauber, der als unzerstörbar galt.

Zunächst hatten die Amerikaner gelacht, dann waren weitere Informationen eingesickert, und schließlich hatten sie hören müssen, dass dieser Hubschrauber angeblich magische Kräfte besaß und von Männern geflogen wurde und besetzt war, die ebenfalls einen guten Draht zum Teufel besaßen.

Den Amis verging das Lachen, als dieser Hubschrauber einen Angriff auf eines ihrer im Mittelmeer kreuzenden Schiffe flog und dies zerstörte.

Es war nur ein Patrouillenboot gewesen, aber der Angriff hatte Tote gefordert.

Elf GIs waren ums Leben gekommen!

Jetzt reagierte man in den Staaten sauer. Man ging den Spuren nach, die jedoch alle im Wüstensand versickerten. Als alles nichts mehr half, wurden Jubal King und Mark Baxter auf die Reise geschickt, um den Hubschrauber zu zerstören. Falls das nicht gelang, sollten sie ihn wenigstens fotografieren.

Ein Job für Lebensmüde, doch Jubal King war bereit, sein Leben zu riskieren.

Mark Baxter dachte da etwas anders, konnte sich aber nicht weigern, weil er ebenfalls zu dem Verein gehörte.

Sie erreichten nach einem Fußmarsch von nicht ganz zwei Stunden den Rand der gewaltigen Salzschüssel, wo auch in der Nacht ein trockener Wind blies. Der brachte Salz und Sand mit, der ihnen in ihre Gesichter wehte.

Beide fanden Deckung auf dem Boden und konnten von dieser Stelle aus über den oberen Rand hinweg in die Schüssel hineinschauen. Mit bloßem Auge war nichts zu erkennen, sie hatten vorgesorgt und holten ihre Nachtgläser aus den Taschen.

Ein Infrarot-Restlichtverstärker sorgte dafür, dass die anvisierten Ziele so gut wie am Tag zu erkennen waren.

Mark Baxter und Jubal King stellten die für sie richtige Schärfe ein und suchten die Schüssel ab.

Lange brauchten sie nicht zu warten. Das Ziel tauchte plötzlich auf, und es erinnerte sie an ein unregelmäßiges Gebilde aus grauem Staub, das sich vom Boden abhob.

Das war es natürlich nicht, sondern eine Art Riesenzelt. In der Farbe gleich gehalten mit dem grauen Boden dieser menschenfeindlichen Schüssel.

Jubal ließ das Glas als Erster sinken. Er hatte sein Gesicht mit grauer Asche getarnt, nur die Augen blitzten. »Wir sind da«, sagte er.

»So gut wie.«

»Pessimist, Mark?«

»Eher Realist.« Baxter blickte auch weiterhin durch das Glas. »Ich sehe keine Wachen.«

»Das haben sie nicht nötig. Die Kameraden fühlen sich einfach zu sicher. Du weißt doch, wie die Araber sind. Sie besitzen nicht unsere Disziplin, haben ein großes Maul, doch wenn es darauf ankommt …«

»Ich würde da vorsichtig sein, Jubal. Nicht Amerika ist der Nabel der Welt. Im Orient steckt noch so viel geheimes Wissen, von dem wir keine Ahnung haben.«

»Wie du meinst.«

Jetzt ließ auch Mark sein Glas sinken, rollte sich herum und stand mit einem Sprung auf den Beinen. Auch er trug den grauen Kampfanzug und die Mütze auf dem Kopf.

»Um Mitternacht könnten wir da sein«, sagte King.

»Meine ich auch.«

»Bleiben wir zusammen?«

»Wie abgesprochen.«

Jubal King stellte einen Daumen hoch. »Dann wollen wir der komischen Arabian Force mal Feuer unterm Arsch machen. Die kochen wir ein, diese Hirnis. Das wird eine andere Aktion als die damals in Teheran, als es den Jungs nicht gelang, die Geiseln herauszuholen.«

Er rieb seine Hände. »Ich bin heiß auf Action.«

»Ich weniger.«

King sah ihn erstaunt an. »Ich habe gehört, du wärst einer der Besten.«

»Die Leute übertreiben«, erwiderte Mark lässig. »Aber jetzt komm. Du bist ja kein Freund von langen Diskussionen.«

»Wie recht du hast. Ich rede lieber mit mir selbst. Da kann ich mir nicht widersprechen.«

»Ah ja …«

Nach wenigen Schritten schon änderte sich der Untergrund ebenso wie die Beschaffenheit des Geländes. Der Weg führte sie in die Mulde oder Schüssel hinein. Es ging leicht abwärts.

Der harte Stein des Untergrunds war verschwunden, er zeigte sich auch nicht weich oder sandig, dafür mit einer harten, karstigen Kruste versehen, an einigen Stellen regelrecht glatt. Die Sohlen der Männer mussten greifen wie Reifenprofile. Es war das getrocknete, mit kleinen Steinen vermischte Salz, das hier den Grund bildete. Zudem lag ein dünner, salziger Staub in der Luft, der die Gesichtshaut angriff und in den Augen brannte. Die Lippen platzten sogar auf.

Vom Rand der Schüssel aus hatten die Männer den Gegenstand nur mit ihren Gläsern erkennen können. Bald sahen sie ihn auch mit bloßem Auge. Wie eine gefrorene, angegraute Wolke hob er sich vom flachen Boden ab.

Dieses gewaltige Zelt verbarg eines der größten und gefährlichsten Geheimnisse auf der nördlichen Halbkugel.

Als hätten sich beide Männer abgesprochen, blieben sie plötzlich stehen. Jubal King wirkte dabei wie ein aufrecht gestelltes witterndes Raubtier. Seine Augen waren zu Schlitzen verengt. Er lauschte, sein durchtrainierter Körper glich dabei einer Antenne.

»Gefahr?«, fragte Mark.

King schüttelte den Kopf. »Manchmal kann man sie wittern«, flüsterte er. »Hier ist nichts, absolut negativ.« Scharf drehte er den Kopf. »Macht dich das nicht misstrauisch? Wenn das mit dem Hubschrauber stimmt, was man sich über ihn erzählt, dann ist das der reine Wahnsinn. Die müssen den doch rund um die Uhr bewachen. Von außen als auch von innen....

Erscheint lt. Verlag 2.10.2018
Reihe/Serie John Sinclair Sonder-Edition
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Tony-Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7325-7174-2 / 3732571742
ISBN-13 978-3-7325-7174-1 / 9783732571741
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