Fürsten-Roman 2558 (eBook)
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-6793-5 (ISBN)
Nenn Mitleid niemals Liebe - Warum Prinz Adrian nicht mehr an das Glück glauben wollte
Die Verzweiflung hat Prinz Adrian zum Zyniker werden lassen. Es ist nicht allein der Brand des Schlosses gewesen, der sein Glück und seine Liebe zerstört hat, vielmehr ist es die Untreue seiner Frau, die mit ihrem Geliebten in den Flammen den Tod gefunden hat.
Als wäre der Prinz noch nicht genug gestraft durch die tragischen Umstände, ist sein einst schönes Gesicht von Brandwunden derart entstellt, dass jeder vor seinem Anblick erschreckt - bis auf die bildhübsche Kirsten Schmelzler, die neue Erzieherin seines kleinen Sohnes. Sie scheint sich an seinem Äußeren nicht zu stören, scheint mehr seine inneren Werte zu sehen. Doch Prinz Adrian ist fest davon überzeugt, dass ihn niemals eine Frau um seiner selbst willen lieben kann, ein Monster wie ihn. Wenn Kirsten überhaupt etwas für ihn empfindet, dann ist es höchstens Mitleid, und Mitleid will er nicht und kann er auch nicht gebrauchen ...
***
'Fürsten-Romane' entführen in die Welt des Hochadels und lassen die Herzen der Leserinnen und Leser höherschlagen. Die Romanzen der Prinzessinnen und Prinzen spielen auf herrlichen Schlössern, erzählen von Mut und Hoffnung, von Glück und Tränen, Glanz und Einsamkeit - und von der ganz großen Liebe! Welche geheimen Wünsche, Träume und Sehnsüchte bewegen die Reichen und Adeligen?
Seit mehr als 50 Jahren bilden die Fürsten-Romane den Inbegriff für Geschichten aus der Welt des Hochadels. Tauchen Sie ein in eine ebenso aufregende wie glamouröse Welt!
Fürsten-Romane - Luxus zum Lesen
Alle 14 Tage erscheint eine neue Folge.
Jede Folge ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen Folgen der Serie gelesen werden.
»Sie haben eine Anzeige aufgegeben, in der Sie eine Sozialpädagogin suchen?«
Kirsten Schmelzers Hände zitterten, als sie den Telefonhörer in der Hand hielt.
»Ja, Frau Schmelzer!« Heiner Jansen, der Leiter des Sozialamtes des kleinen Kreisstädtchens an der Nordsee, klang sehr nett.
»Können Sie mir erklären, um was für eine Aufgabe es sich dabei handelt?«, fragte Kirsten nach.
»Es ist eine etwas heikle Angelegenheit, die ich Ihnen besser persönlich erkläre, Frau Schmelzer«, entgegnete Heiner Jansen. »Diese Aufgabe verlangt sehr viel Fingerspitzengefühl, verstehen Sie. Es geht dabei um die Erziehung eines kleinen Jungen!«, verriet er.
»Sie meinen so etwas wie eine Gouvernante?«, fragte Kirsten erschrocken.
Heiner Jansen lachte. »Wenn Sie so wollen, aber es ist ein sehr … nun sagen wir, veralteter Ausdruck. Es steckt ein wenig mehr dahinter!«, verriet Jansen.
»Sie machen es aber sehr spannend!«, entgegnete Kirsten ein wenig unwillig. »Ich meine, ich kann eine solch weite Reise nicht unternehmen, wenn ich nicht ganz sicher bin, dass ich die Stelle auch bekomme.«
»Ich glaube, dass ich Ihnen das, soweit es mich angeht, zusichern kann. Es sei denn, dass Ihnen die Stelle nicht zusagt!«, meinte Jansen.
»Also gut. Ich werde zu Ihnen kommen. Ich habe ja bestimmt eine Probezeit. Und danach können wir weitersehen«, entgegnete Kirsten.
»Fein, dann sind wir uns also einig. Sie werden übrigens in dem Haus wohnen können!«, erklärte Jansen.
»Na ja, ich glaube, ich werde mir zunächst einmal ein Zimmer nehmen, um mir die Sache ein wenig aus der Distanz anzusehen. Später kann ich dann noch immer in dieses Haus ziehen!«, entschied Kirsten.
Ihr kam es sonderbar vor, dass dieser Herr Jansen sich nicht weiter über die Art der Arbeitsstelle ausließ und dass er vor allen Dingen kein einziges Wort über diese Familie sprach, bei der sie arbeiten sollte. Doch Kirsten war froh, dass sie so kurz nach ihrem Examen als Sozialpädagogin überhaupt eine Arbeitsstelle in Aussicht hatte. Dazu noch ganz in der Nähe der Nordsee, die sie sowieso über alles liebte.
»Sie sind also einverstanden. Prima. Dann sehen wir uns am Ersten des nächsten Monats. Ich werde Ihnen alles erklären, wenn Sie hier sind!«, bemerkte Jansen und verabschiedete sich.
Kirsten überlegte. Bis zum nächsten Ersten hatte sie noch vier Tage Zeit. Sie konnte sich bis dahin also einen lang gehegten Wunsch erfüllen. Sie wollte in Hamburg eine Vorstellung des »Phantom der Oper« besuchen. Von einer Freundin hatte sie die Adresse einer Agentur bekommen, bei der man Karten im Vorverkauf bestellen konnte.
Kirsten suchte den Zettel und dann rief sie bei der Agentur an. Die Vorstellungen seien meist ausverkauft, sagte man ihr, doch dann verkündete ihr eine nette Dame am Telefon nach einer Weile, dass sie für die Vorstellung am nächsten Abend doch noch eine Karte habe.
Kirsten ließ sich die Karte reservieren und legte zufrieden den Hörer auf. Endlich würde sich ihr Traum erfüllen! Alle ihre Bekannten waren bereits in einer Vorstellung gewesen und hatten ihr begeistert davon vorgeschwärmt. Es sei ein wirkliches Erlebnis, hatten sie gemeint, und so war Kirsten neugierig geworden.
Bis morgen Abend würde sie es schaffen. Kirsten wollte gleich am nächsten Morgen früh losfahren. Immerhin waren es von ihrer Stadt bis Hamburg rund 500 Kilometer. Hoffentlich würde ihr altes Auto diese Strapaze durchhalten, dachte sie. Aber es hatte sie bereits durch das ganze Studium begleitet. Warum sollte es wohl gerade jetzt seinen Geist aufgeben?
In Kirstens Kopf schwirrten die Gedanken durcheinander wie Schmetterlinge. Was konnte das wohl für ein Job sein?, fragte sie sich. Warum machte dieser Herr Jansen ein solches Geheimnis darum? Warum sagte er ihr nicht klipp und klar, worum es ging?
Es war schon recht merkwürdig. Aber Kirsten war alles andere als ein Kind von Traurigkeit. Sie ließ sich gern überraschen. Sie war immer positiv eingestellt. Und nun musste sie zugeben, dass diese Ungewissheit sie sogar reizte. Außerdem war das Leben viel spannender, wenn es noch Überraschungen bot.
Kirsten verabschiedete sich an diesem Abend von ihrer Mutter. Marlene Krenzler, eine sehr attraktive Frau Ende vierzig, war schon früh Witwe geworden. Eigentlich war sie sehr lebensbejahend, doch als Kirsten ihr erzählte, dass sie nicht genau wisse, um welche Art Job es sich handelte, äußerte Marlene Krenzler doch einige Bedenken.
»Du lässt dich da auf ein ziemliches Abenteuer ein, Kirsten!«, äußerte sie besorgt. »Was nun, wenn dir die Arbeit dort oben nicht gefällt?«
»Ich habe immerhin eine Probezeit, Mutti!«, tröstete Kirsten sie.
»Der Gedanke, dass du so weit fort bist, macht mich nicht gerade sehr glücklich!«, beklagte sich Marlene, ohne jedoch zu jammern.
»Aber Mama, ich bin doch nicht aus der Welt. Und wenn du Sehnsucht nach mir hast, setzt du dich einfach in dein Auto und kommst. Außerdem bist du ja nicht ganz allein. Du hast schließlich noch Georg«, erinnerte Kirsten sie.
Seit zwei Jahren war ihre Mutter mit einem netten, liebenswerten und gut aussehenden Mann befreundet. Eine noch so junge und gut aussehende Frau wie ihre Mutter konnte schließlich auf Dauer nicht allein bleiben.
»Trotzdem wirst du mir fehlen, Kind!« Marlene umarmte ihre Tochter zärtlich.
»Du mir auch, Mama. Aber irgendwann muss ich ja einmal ins feindliche Leben hinaus!«, versuchte Kirsten zu scherzen, obwohl es ihr selbst nicht sehr nach Scherzen zumute war.
»Stell dir vor, Mama, ich habe doch noch eine Karte für das ›Phantom der Oper‹ bekommen. Deshalb werde ich auch morgen schon fahren. Ich freue mich riesig auf die Vorstellung. Ich werde dir dann berichten, wie es war. Überhaupt werde ich jeden Tag anrufen, das verspreche ich dir, Mama!«
Kirsten verabschiedete sich mit einem zärtlichen Kuss von ihrer Mutter.
»Bitte, grüße auch Georg herzlich von mir!«, bat sie, und dann verließ sie die kleine Wohnung, in der sie aufgewachsen war.
Draußen atmete sie tief durch. Sie war froh, dass sie das hinter sich hatte. Sie hasste Abschiedsszenen. Vor allen Dingen hing sie sehr an ihrer Mutter. Seit Vaters Tod waren die beiden noch enger miteinander verbunden. Sie hatten ein Verhältnis wie zwei Freundinnen zueinander.
Obwohl es schon sehr spät war, packte Kirsten ihre Koffer noch am selben Abend und verstaute sie in ihrem kleinen Auto, damit sie am anderen Morgen sofort losfahren konnte. Ihre Wohnung wollte sie vorerst nicht kündigen. Man wusste ja nie, wie alles werden würde, deshalb wollte sie sie vorerst noch behalten.
In dieser Nacht tat Kirsten kein Auge zu. Sie war so gespannt auf alles, was auf sie zukam, und sie freute sich unbändig auf den Besuch des »Phantom der Oper«.
***
Adrian von Lohberg stand im Badezimmer vor dem Spiegel und betrachtete sein Gesicht. Obwohl er dieses entstellte Gesicht nun schon kannte, erschrak er jeden Morgen, wenn er es im Spiegel anschaute. War das überhaupt noch sein Gesicht? War das überhaupt noch dieser Adrian von Lohberg, der ihm da entgegenstarrte? Dieses Gesicht war kein Gesicht mehr, sondern nur noch eine hässliche Fratze!
Adrian umklammerte fest den Nassrasierer und starrte darauf. Wie oft hatte er schon erwogen, sich die Pulsadern aufzuschneiden und seinem Leben ein Ende zu bereiten. Wie oft schon seit damals … seit dem Brand … seit Patricias Tod …
Adrians Finger wurden weiß, so fest hielt er den Rasierapparat umklammert. Dabei stützte er sich auf das Waschbecken und stöhnte. Zehn Operationen hatte er bisher über sich ergehen lassen müssen. Zehnmal hatte man Hauttransplantationen vorgenommen, bis sein Gesicht so war, wie es jetzt aussah. Adrian lachte bitter auf. Der Professor hatte ihm damals mitgeteilt, dass er nicht mehr für ihn tun könne. Er hatte ihn zu trösten versucht, dass es doch gar nicht so schlimm sei und er sich mit der Zeit daran gewöhnen würde.
Gewöhnen? Niemals würde er sich daran gewöhnen können! Freunde hatten ihm geraten, einen bekannten plastischen Chirurgen in München aufzusuchen. Er sei eine Kapazität auf dem Gebiet der Gesichtschirurgie. Wozu sollte er es tun? Es würde doch nicht viel ändern, dachte er bitter. Sein Gesicht würde nie wieder so sein, dass ihn eine Frau ansehen könnte. Nein, er hatte die Nase voll von Operationen. Er wollte solche Prozeduren einfach nicht mehr auf sich nehmen. Für was oder für wen auch? Er hatte schon vor Jahren mit seinem Leben abgeschlossen.
»Papa, Papa!« Eine helle Kinderstimme riss Adrian aus seinen düsteren Gedanken.
Augenblicklich ließ er den Rasierapparat fallen, dann wandte er sich um und breitete seine Arme aus, in die sich jetzt ein kleiner, etwa vierjähriger Knirps ungestüm stürzte.
»Mein Kleiner!«, flüsterte Adrian zärtlich, drückte den Jungen an sich und hob ihn hoch.
»Papa, hast du gut geschlafen? Reitest du gleich mit mir aus?« Der kleine Jendrik schmiegte sich fest an Adrians Hals.
»Ja, mein Liebling. Ich habe gut geschlafen. Du auch?«
»Ja, Papa, und ich habe so schön geträumt«, schwärmte der kleine Junge.
»So?«, erkundigte sich Adrian lächelnd und setzte den Knirps behutsam wieder auf seine Füßchen. »Was hast du denn geträumt?«
»Das weiß ich nicht mehr so genau, aber es war ganz doll spannend. Papa, kaufst du mir den kleinen Roboter aus dem Spielgeschäft?«, plapperte der Kleine nun...
| Erscheint lt. Verlag | 11.9.2018 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Fürsten-Roman |
| Verlagsort | Köln |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | 2017 • 2018 • adelsintrigen • adels-romane • Adelsromane • Adelsromanze • Anna-basener • Arztromane • Baccara • Bastei • Bestseller • Bianca • Cora • Courths • Der kleine Fürst • Deutsch • dieter adam • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • Ehe • Familiensaga • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Fürstenkrone • Glück • Großdruck • große-schrift • Happy End • Hedwig • Hedwig Courths Mahler • Heftchen • Heimat • High-Society • Historical • Hochzeit • Julia • Kindle • leni-behrendt • Liebe • Liebes-Geschichten • Liebesroman • Liebesromane • Luxus • Mahler • martin-Kelter • Milliardär • Millionär • Mira • Modern • patricia-vandenberg • Prinz • Prinzessin • Reich • Reichtum • Romance • Roman-Heft • romantisch • Romanze • Schicksalsroman • schicksals-romane • Schön • Serie • Sexy • spannend • Tiffany • Verlag |
| ISBN-10 | 3-7325-6793-1 / 3732567931 |
| ISBN-13 | 978-3-7325-6793-5 / 9783732567935 |
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