Hedwig Courths-Mahler Großband 3 - Sammelband (eBook)
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-5722-6 (ISBN)
10 spannende Liebesromane lesen, nur 6 bezahlen!
Über 800 Seiten voller Romantik und Herzenswärme in einem Band!
Hedwig Courths-Mahlers 'Märchen für Erwachsene', wie sie ihre Romane selbst nannte, sind ebenso zeitlose Klassiker wie die Themen, die sie behandeln: die Liebe, ihre Gefährdung und deren Überwindung, die Verwirrung der Gefühle und der Weg zum Glück.
Seit über 100 Jahren verzaubert sie ihre Leserinnen und Leser mit ihren wundervollen Geschichten immer wieder neu, und mit einer Gesamtauflage von über 80 Millionen Exemplaren gilt Hedwig Courths-Mahler heute als DIE Königin der Liebesromane.
Großband 3 enthält die Folgen 21 - 30.
Zehn Geschichten, zehn Schicksale, zehn Happy Ends - und pure Lesefreude!
Jetzt herunterladen und sofort eintauchen in eine heile Welt, in der die Liebe noch regiert.
Es war ein seltsames Brautpaar, das den Ehrenplatz an der glänzenden Hochzeitstafel eingenommen hatte. Der Bräutigam hatte ein aufgedunsenes, rotes Gesicht, einen glatten, runden Kopf, eine massige, untersetzte Gestalt und dicke, fleischige Hände. Die Braut war eine blasse, zarte Erscheinung mit einem noch kindlichen Gesicht und großen, verängstigten Augen.
Der Bräutigam mochte schon an die fünfzig sein, während die Braut noch nicht zwanzig zählte.
Sie aß kaum einen Bissen und befeuchtete auch nur ihre Lippen, wenn wieder ein Hoch auf das Brautpaar ausgebracht wurde und die Gäste mit ihr anstießen. Der Bräutigam hingegen leerte stets ein volles Glas, nickte seinen Freunden und Bekannten mit einem verschmitzten Lächeln zu und forderte die junge Braut immer wieder auf, zu essen und zu trinken.
Die Hochzeitsgesellschaft setzte sich aus Freunden und Bekannten des „jungen“ Ehemanns zusammen. Die Damen waren fast alle mit überladener Pracht gekleidet, und die Herren verrieten in ihrem Benehmen, dass sie leicht reich geworden waren.
Nur zwei Männer fielen aus dem allgemeinen Rahmen. Der eine war der Sekretär des Bräutigams. Er saß ziemlich am unteren Ende der Tafel und schien sich in dieser Gesellschaft durchaus nicht behaglich zu fühlen.
Er sah die Braut seines Chefs heute zum ersten Mal, und tiefes Erbarmen erfüllte sein Herz. Wie hatte dieses zarte, reine Kind es nur vermocht, einen solchen Mann wie Herrn Kronau zu heiraten?
Darüber hätte ihm die zweite markante Erscheinung an der Tafel Auskunft geben können, der Stiefvater der Braut, der oben an der Tafel an ihrer rechten Seite saß.
Herbert Greif war nicht älter als der Bräutigam. Er machte noch immer auf das andere Geschlecht tiefen Eindruck. Der Blick seiner schwarzen Augen hatte beinahe etwas Dämonisches, während um seinen Mund ein geradezu bestrickendes Lächeln spielte. Man nannte ihn überall einen liebenswürdigen, glänzenden Gesellschafter. Seine Frau aber und seine Stieftochter kannten ihn anders: als einen harten, eigenmächtigen, ja beinahe grausamen Menschen. Schon im Alter von drei Jahren hatte die kleine Gilda ihren richtigen Vater verloren. Ihre Mutter, eine Schweizerin, die von ihren Eltern ein großes Vermögen geerbt hatte, verheiratete sich in zweiter Ehe mit Herbert Greif, der es verstanden hatte, die schöne junge Witwe zu betören.
Er brachte es auch fertig, sich das Verfügungsrecht über ihr Vermögen anzueignen und es in elf Jahren restlos zu verprassen. Dabei hatte er Mutter und Tochter immer knapp gehalten und es außerdem verstanden, Gustav Kronau, den jetzigen Gatten seiner Tochter, zu veranlassen, ihm eine große Summe zu leihen, allerdings unter Vorspiegelung falscher Tatsachen.
Alle diese Erlebnisse hatten den Lebensmut und die Lebenskraft von Gildas Mutter untergraben. Sie stand aber immer noch unter dem unheilvollen Einfluss ihres Mannes, wenn das Gefühl, das sie für ihn hegte, jetzt auch mehr dem der Furcht glich als dem der Liebe. Sie machte sich heimlich die bittersten Vorwürfe, dass sie ihrem Mann ihr ganzes Erbe ausgeliefert hatte, statt wenigstens einen Teil davon für ihre Tochter sicherzustellen. Doch sie wagte es nicht, das vor den Ohren ihres Gatten laut werden zu lassen. Irgendwie sorgte er ja auch immer wieder, dass etwas Geld ins Haus kam. Aber die Verhältnisse wurden immer schwieriger, und Gildas Mutter bekam in dieser Zeit noch dazu eine böse Grippe, an der sie lange krank lag.
Erst jetzt erkannte auch Gilda, dass die Verhältnisse zu Hause nicht einwandfrei waren. Der Arzt verlangte für die Mutter eine Reise nach dem Süden und verhehlte dem Gatten nicht, dass dies die einzige Möglichkeit war, seine Frau am Leben zu erhalten, da die Lunge durch die Krankheit angegriffen sei. Gilda hörte diesen Ausspruch des Arztes, und obwohl sie immer Furcht vor ihrem Stiefvater hatte, bestürmte sie ihn dennoch, die Mutter in den Süden zu schicken.
Er lachte sie jedoch nur aus. Was galt ihm seine Frau jetzt noch, da sie verarmt war?
„Willst du mir nicht sagen, womit ich diese Reise bezahlen soll? Deine Mutter müsste, wie der Arzt mir sagt, monatelang im Süden bleiben, wenn sie wieder genesen soll.“
„So muss eben das Geld dafür beschafft werden, Vater. Wenn es nicht anders geht, muss man Muttis Schmuck verpfänden.“
Herbert Greif lachte rau auf.
„Ist schon längst geschehen. Und nicht der Schmuck allein. Das meiste von dem, was du hier um dich siehst, ist verpfändet. Und hier – eben ist eine Aufforderung von Herrn Kronau gekommen, ihm sogleich die fünfzigtausend Mark zurückzuzahlen, die er mir geliehen hat!“
Entsetzt hatte Gilda ihren Stiefvater angesehen.
„Wir haben Schulden?“, hatte sie angstvoll gefragt.
„Mehr als uns lieb sein kann.“
„Aber wie ist das möglich – Mutter besitzt doch von ihren Eltern her ein reiches Erbe?“
„Besaß! Davon ist längst nichts mehr übrig. Was denkst du denn, was unsere Lebensführung verschlungen hat?“
Gilda war es bisher niemals zu Bewusstsein gekommen, dass sie besonders üppig lebten.
„Aber Mutter muss doch geholfen werden!“, rief sie außer sich.
Da hatte Greif sie mit seinen schwarzen Augen durchdringend angesehen und mit harter Stimme geantwortet: „Es liegt einzig und allein in deiner Hand, deiner Mutter zu helfen.“
„In meiner Hand?“
Sie erschauerte unter dem Blick seiner Augen.
„Und was – was müsste ich tun?“
Er fasste ihre Hand, was sie nie hatte leiden mögen; unwillkürlich war sie jeder Berührung ihres Stiefvaters ausgewichen.
„Du brauchst nichts weiter zu tun, als – als einen reichen Mann zu heiraten.“
Mit großen Augen, mehr betroffen als erschrocken, sah sie ihn an und zuckte hilflos die Schultern. Beklommen sagte sie: „Wo soll ich denn plötzlich einen reichen Mann hernehmen?“
Greif lachte schallend auf, wurde dann aber sehr liebenswürdig.
„Aber Schäfchen, der ist ja schon vorhanden. Du brauchst nur ja zu sagen, und alles wird gut sein.“
„Und Mutter könnte dann sofort in den Süden fahren?“
„Sofort. Sie könnte in ein vornehmes Sanatorium gehen, würde sorgfältig verpflegt werden, könnte sich alles leisten, was sie haben will und … würde bald wieder gesund sein. Auch wir wären aus aller Not heraus. Ich würde meine Schulden los, wir könnten alles, was wir verpfändet haben, wieder einlösen und in dieser Wohnung bleiben, aus der wir sonst sehr bald vertrieben werden. Ich denke doch, dass dir da die Entscheidung nicht schwer fallen wird.“
Gilda strich sich das Haar aus der Stirn und sagte leise: „Mutter muss unbedingt geholfen werden! Und … das soll gewiss geschehen, wenn ich diesen reichen Mann heirate?“
„Ganz gewiss.“
Sie sah ihn noch immer an.
„Und wer ist dieser Mann?“
„Gustav Kronau, der vielfache Millionär.“
Sie zuckte zurück.
„Der? O mein Gott!“
Nur einige Male hatte sie Herrn Kronau gesehen. Er war immer aufdringlich freundlich zu ihr gewesen. Kürzlich hatte er ihr sogar einmal mit seinen fleischigen Fingern das Gesicht gestreichelt, als sie dazugekommen war, wie er mit dem Vater verhandelte. Da war sie zusammengeschauert. Und den sollte sie heiraten?
Ängstlich sah sie den Stiefvater an.
„Das – das kann doch nicht sein!“
„Warum denn nicht?“
„Oh, er – er ist mir so zuwider!“
Er wurde zornig. „Also ist es nur Gerede von dir, dass du deiner Mutter helfen willst. Du bist ja eine schöne Tochter!“
Wieder schauerte sie zusammen.
„Ist denn keine andere Hilfe möglich? Ich – ich fürchte mich unbeschreiblich davon!“
„Opfer zu bringen, ist niemals leicht! Aber wie du willst – ich zwinge dich nicht dazu. Du wirst dir aber später Vorwürfe machen, dass du deine Mutter hättest retten können und es nicht getan hast.“
Gilda konnte den Blick seiner Augen nicht mehr ertragen. Sie lief plötzlich davon und flüchtete an das Krankenlager der Mutter. Dort brach sie in die Knie und presste ihr blasses Gesicht, das noch die Spuren des Entsetzens trug, in die Kissen.
„Was ist dir, Gilda?“, fragte die Mutter ahnungslos.
Gilda fasste sich mühsam.
„Ich sorge mich um dich, Mutti. Wenn du doch nach dem Süden reisen könntest!“
„Das ist unmöglich, Gilda.“
„Wie fühlst du dich heute?“
„Matt und müde, zum Sterben müde, Gilda. Ich wollte, es wäre alles aus.“
Das zerriss Gilda das Herz. Sie hob den Kopf und sah die Mutter an, als müsse sie sich aus ihrem Anblick Kraft holen für das Opfer, das sie bringen wollte.
„Du wirst in den Süden gehen, Mutter. Ich … Ja – ich habe es schon mit Vater besprochen. Es wird noch alles gut werden, Mutter.“
Sie küsste die Mutter, erhob sich schnell und lief zu ihrem Stiefvater zurück. Ohne sich Zeit zu lassen, noch einmal ihren Entschluss zu prüfen, nur in dem Bestreben, die Mutter zu retten, sagte sie hastig zu ihm: „Ich tue es, um Mutter zu retten. Aber sorge dafür, dass sie sofort in den Süden kommt. Das ist meine Bedingung.“
Damit schloss sie die Tür wieder und eilte in ihr Zimmer, wo sie mit einem dumpfen Aufschluchzen auf dem Diwan zusammenbrach.
Am nächsten Vormittag hatte sie dann Gustav Kronau ihr Jawort gegeben, und einige Tage später war die Mutter mit einer Pflegerin in den Süden gereist.
Beim Abschied von ihrer Tochter...
| Erscheint lt. Verlag | 7.8.2018 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Hedwig Courths-Mahler Großband |
| Verlagsort | Köln |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | 2017 • 2018 • 20. - 21. Jahrhundert • Adelsromanze • Anna Basener • Anthologie • Baccara • Bahnhofsroman • barbara-cartland • Bestseller • Bianca • Box • Bundle • Collection • Cora • Der Bergdoktor • Der Bergpfarrer • Deutsch • Deutschland • Doktor • Dr. Daniel • Dr. Laurin • dr-norden • Dr. Norden • Dr. Stefan Frank • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • E-Books • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Feel-Good-Roman • Fortsetzungsroman • Frauen • Frauenroman • für • Gefühle • Glück • Groschenheft • Großband • Großdruck • große-schrift • Happy End • Hedwig Courths-Mahler • Heft • Heftchen • Heftchen-Roman • Heftroman • Heft-Roman • Heimatroman • Heimatromane • Heirat • Herzschmerz • Historical • Hochzeit • Julia • Kelter • Kindle • Klassiker • Krimi • leni-behrendt • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Märchen • Märchen-Erwachsene • martin-Kelter • Mira • Modern • Paket • patricia-vandenberg • Pulp • Pulp Ficition • Reihe • Romance • Romanheft • Roman-Heft • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schön • serial content • Serial Novel • Serial Novels • Serie • Serien • Seriennovellen • spannend • Staffel • Tiffany • Wohlfühl • wohlfühlen • Wohlfühlroman • Wohlfühl-Serie |
| ISBN-10 | 3-7325-5722-7 / 3732557227 |
| ISBN-13 | 978-3-7325-5722-6 / 9783732557226 |
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