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Mordsmäßig angefressen (eBook)

Louisa Manus vierter Fall

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
dp Verlag
978-3-96087-420-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mordsmäßig angefressen -  Saskia Louis
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Eine Leiche im Zoo und jede Menge Chaos: Der vierte Fall für Louisa Manu!

Louisa Manu ist verliebt, ihr Leben ungewohnt leichenfrei – und es wundert sie überhaupt nicht, dass das nicht lange so bleibt.
Als ihre Schwester behauptet, dass im Kölner Zoo vor ihren Augen eine Leiche entsorgt wurde, ist das fast wie ein Wink des Schicksals für Lou. Am nächsten Tag wird auch gleich der passend zerfressene Körper ans Rheinufer geschwemmt. Grund genug für die Möchtegerndetektivin, sich die merkwürdigen Geschehnisse hinter den Käfigstäben genauer anzusehen.
Die Tätersuche würde sich allerdings sehr viel einfacher gestalten, wenn Kommissar Rispo nicht jeden ihrer Rehercheversuche sabotieren würde. Und manche Dinge kann man selbst mit einem Kuss nicht wiedergutmachen …

Jeder Band der Reihe ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig voneinander gelesen werden.

Erste Leserstimmen
„Saskia Louis gelingt es einfach immer, mich zum Lachen zu bringen!“
„Ich kann diese Reihe jedem empfehlen. Aber Achtung: Louisa macht süchtig ...“
„spritzig, humorvoll, spannend, mitreißend und mit einer guten Portion Gefühle“
„Vergnüglich und frech wie auch die vorigen Bände!“



Saskia Louis lernte durch ihre älteren Brüder bereits früh, dass es sich gegen körperlich Stärkere meistens nur lohnt, mit Worten zu kämpfen. Auch wenn eine gut gesetzte Faust hier und da nicht zu unterschätzen ist ... Seit der vierten Klasse nutzt sie jedoch ihre Bücher, um sich Freiräume zu schaffen, Tagträumen nachzuhängen und den Alltag einfach mal zu vergessen.

Kapitel 1


Die Musik dröhnte durch die Lautsprecher und hinterließ ein penetrantes Summen in meinen Ohren. Aber das war gut so, denn dann konnte ich die Worte meines Nebenmannes wenigstens nicht verstehen.

Ich hatte in meinem Leben schon eine Menge Mist gehört, das meiste davon aus meinem eigenen Mund, doch das, was mein Date hier gerade von sich gab, schoss den Vogel wirklich ab.

Ich schielte zur Seite und sah, dass die Lippen des braunhaarigen Typens sich immer noch bewegten, deswegen nickte ich weiterhin, während ich einen Schluck von meiner Cola nahm und über die Köpfe der vor uns sitzenden Menschen hinweg auf das Eis sah.

Er hatte so vielversprechend gut ausgesehen! Süße Grübchen, noch alle Haare auf dem Kopf, hochgewachsene Statur. Und dann hatte er den Mund aufgemacht und alles zerstört. Ohne Vorwarnung. Wie sollte eine Frau bitte mit so viel Dummheit auf einmal umgehen?

„… oder?“, hörte ich ihn über die Musik hinweg schreien.

Ich stellte mir vor, dass er gerade „Ich bin langweilig, oder?“ gesagt hatte und konnte daher mit einiger Inbrunst: „Ja, total!“, zurückrufen.

Ariane schuldete mir etwas! Sie hatte mich mit diesem testosteronlosen Koch verkuppeln wollen.

Na gut, wenn ich ehrlich war, hatte ich nicht ganz zugehört, als sie ihn mir beschrieben hatte. Sie hatte damit angefangen, dass seine Lasagne himmlisch war, und ein weiteres Kaufargument hatte ich nicht gebraucht. Beim nächsten Mal würde ich es besser wissen – bevor ich noch einen meiner Freitagabende verschwendete.

„… immer wieder Basmatireis mit Jasminreis verwechselt wird, und ich finde es einfach nur frech, wie teuer der Sadrireis geworden ist! Ja, er mag der Beste sein, aber …“

Oh Gott.

Konnte das Eishockeyspiel nicht endlich losgehen? Dann könnte mir jemand einen Puck zwischen die Augen schießen und ich hätte ein edles, dramatisches und innovatives Ende für diesen Abend gefunden.

Die guten Plätze, auf denen wir saßen, waren das Einzige, was mich hier noch hielt. Ich war relativ talentiert darin, nervige Stimmen auszublenden – ich hatte eine jüngere Schwester, die die faszinierend blödesten Dinge von sich gab, wenn sie einen Joint zu viel geraucht hatte – und irgendwann würde die Stimme meines Dates schon zu einem angenehmen Plätschern werden und mit den Umgebungsgeräuschen verschmelzen. Kostenlos den Kölner Haien dabei zuzusehen, wie sie die Düsseldorfer EG hoffentlich in Grund und Boden stampften, war die Begleitung wenigstens wert. Die Cola hatte ich auch ausgegeben bekommen, ich würde mich also auf die guten Seiten konzentrieren.

„… machen Sie so beruflich?“

Oh. Das war keine Ja-Nein-Frage. Auf diese würde ich tatsächlich antworten müssen. Was frau nicht alles für eine Cola und ein Eishockeyspiel tat.

„Ich bin Blumenladeninhaberin und freie Journalistin.“

Das Letzte war ein wenig gelogen, ich hatte bis jetzt nur einen einzigen Artikel für das Kölner Blatt verfasst und der war von der Redaktion eigentlich auch grundlegend verändert worden. Theoretisch hatte ich mehr Erfahrung damit, mich fälschlich als Journalistin auszugeben, als tatsächlich eine zu sein. Was sollte es. Es machte mich interessanter.

Nur, Moment: Ich wollte für Prince Cooking ja gar nicht interessant sein.

„Na ja, die journalistische Seite lasse ich gerade etwas schleifen“, fügte ich deswegen hastig hinzu. „Ich bin nämlich wirklich faul, müssen Sie wissen.“

„Blumenladeninhaberin? Das hört sich aber interessant an. Vor allem, da …“

Er fing an, einen Monolog darüber zu führen, warum ich mich glücklich schätzen konnte, den faszinierenden Beruf einer Floristin angenommen zu haben, und ich konzentrierte mich wieder auf das Geschehen vor mir.

Ich wusste, dass mein Job fantastisch war. Das brauchte mir niemand mehr zu erklären. Was mir jemand erklären sollte, war, warum das Spiel immer noch nicht losging.

Als hätte der Stadionsprecher meine Gedanken gehört, rief er in dem Moment durch die Lautsprecher: „Und nun, meine Damen und Herren, begrüßen sie Shaaarkyyy, das Maskottchen der Kölner Haie!“

Sofort setzte ich mich aufrechter in meinen Sitz hin. Sharky war der beste Teil des Abends! Der Hip‑Hop und Breakdance tanzende Haifisch war seit Kindheitstagen meine Ikone. Für kurze Zeit hatte ich sogar den Berufswunsch geäußert, ihn zu ersetzen.

Da ich in Tierkostümen jedoch fürchterlich schwitzte und meine Breakdance-Künste sich darauf beschränkten, dass ich mich exzellent auf den Boden werfen konnte, hatte ich diesen Traum schnell wieder aufgegeben.

„Albern, oder?“, rief mein Date. „Ein Haifisch, der tanzt?“

Also, wenn ich ihn nicht bereits abgeschrieben gehabt hätte, dann spätestens jetzt.

Ich verengte die Augen in seine Richtung und sagte trocken: „Das ist Kunst.“

Ich konnte nur nicht ganz benennen, welche Art von Kunst. Moderne wahrscheinlich.

Ich wandte meinen Kopf ruckartig nach vorne, während Beyoncé durch die Lautsprecher anfing, den Single-Ladies zu empfehlen, ihre Hände in die Luft zu werfen - und wer war ich, den Rat der RnB‑Queen zu missachten?

Mit den Armen schwenkend sah ich dabei zu, wie Sharky aufs Eis stürmte. Offenbar war er auch Single, denn er warf seine Arme ebenfalls in die Luft und vollführte kunstvolle Schwenker, bevor er mit der Breakdance-Einlage fortfuhr.

Mein Date konnte mir erzählen, was es wollte – der Hai war genial. Wie er die Flossen in die Luft hob, sich kurz auf dem Plüschkopf drehte, mehrfach um die eigene Achse wirbelte, auf die Knie fiel, sich den Plüschkopf vom Haupt riss … oh, Moment.

Das sah nicht mehr normal aus.
Das Maskottchen kniete nun auf allen Vieren, der Menschenkopf guckte aus dem massigen grauen Körper heraus, bevor es schließlich mit der Stirn zuerst aufs Eis fiel, zuckte und reglos liegen blieb.

Ich schlug die Hand vor den Mund und zehntausend Zuschauer taten es mir gleich.

Entweder das gehörte zur dramatischen Vorstellung oder … irgendetwas war da gehörig schiefgelaufen. Ich tendierte zu Letzerem, denn der Haifisch lag immer noch bewegungslos am Boden, während mehrere Menschen nun auf das Eis rannten und ihn auf den Rücken drehten.

Die Musik hörte auf zu spielen, die Halle wurde nur noch von lautem Stimmgewirr durchzogen, und wie gebannt starrte ich auf das Geschehen vor mir. Taktvoll wäre es gewesen, den Blick abzuwenden.

Gut, dass ich Taktgefühl nicht besonders viel abgewinnen konnte.

„Ich glaube … er ist tot“, stellte ich überrascht fest.

„Was?“ Mein Date lachte nervös auf, während die umherstehenden Leute weiter nach vorne drängten, um eine bessere Sicht zu haben.

„Er ist tot“, wiederholte ich und verrenkte meinen Hals, um neben einem zwei Meter breiten Mann hersehen zu können.

„Das können Sie doch nicht wissen“, schnaubte der Koch. „Er könnte ohnmächtig geworden sein … von der Hitze im Kostüm. Oder er könnte Epileptiker sein und er ist nur zu weit weg, als dass wir seine Zuckungen sehen …“

„Ja, könnte er …“ Doch wenn man sich mein Leben genauer ansah, dann war die Wahrscheinlichkeit, dass der Stoffhaifisch so tot wie dieses Date war, unverhältnismäßig hoch. Es passte einfach zu mir, dass ich zu einem Eishockeyspiel ging und das Maskottchen vor meinen Augen starb. Ein abgetrennter Finger im Sperrmüll, eine Leiche, die von Stricknadeln durchbohrt worden war … und ein Maskottchen, das soeben seinen letzten Tanz getanzt hatte.
Ja, reihte sich doch wunderbar ein.

Außerdem zog sich eine Gänsehaut meinen Nacken hinunter – die ich nicht der Kälte des Eisstadions zuschreiben konnte.

Ich schämte mich dafür, aber ich war kurz davor, zu lachen.

Wer hätte das gedacht? Mit einem möglichen Toten nahm dieses Date doch noch eine skandalös gute Wendung. Eins war klar: Ich musste da runter aufs Eis.

Dort tummelten sich mittlerweile so viele Leute um den Toten, dass ich nichts mehr erkennen konnte, und seit ein paar Monaten war es quasi meine Aufgabe, auf mögliche Kriminalfälle zu achten …

Ich musste mir selbst auf die Schulter klopfen. Ich war ungemein talentiert darin, Dinge schönzureden. Dennoch: Es ging hier schließlich um meine Karriere und die Zukunft des Blumenladens, der, seit mein Gesicht mehrfach in der Zeitung gewesen war, solide schwarze Zahlen schrieb.

„Wir bitten alle Zuschauer, die Tribüne zu verlassen und nach draußen zu gehen“, schallte plötzlich eine emotionslose Stimme über die Ränge. „Das Spiel muss aus … Gründen verschoben werden.“

Aus Gründen! Dass ich nicht lachte. Als ob nicht allen hier klar war, warum das Spiel ausfiel.

Die Masse setzte sich in Bewegung, und immer wieder stellte ich mich auf die Zehenspitzen, um noch einen Blick auf das Geschehen auf dem Eis zu erhaschen.
„Was tun Sie da?“, wollte der Koch schließlich wissen, als er mich beinahe umrannte, während ich gedankenverloren stehengeblieben war, um die aufs Eis schlitternden Sanitäter zu beobachten.

„Ich stille meine Neugierde“, sagte ich langsam und legte den Kopf schief.

„Laufen Sie weiter! Wir wollen hier alle raus“, blaffte ein bulliger Mann mit Schweinsaugen, der versuchte, sich an meiner Seite vorbeizudrängen. Ich verdrehte die Augen, setzte mich jedoch wieder in Bewegung. Die anderen wollten das Gebäude vielleicht verlassen, für mich galt das nicht.

Als wir gefühlte Stunden später die Tribüne endlich hinter uns gelassen hatten, stellte...

Erscheint lt. Verlag 26.7.2018
Reihe/Serie Louisa Manu-Reihe
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Amateur-detektiv-in • Frauen-Krimi-nal-roman • Kommissar • liebe-roman-tik-s-e-lustig-humor-voll • Mord • Privat-e-n-Ermittlung-er-in • Verbrechen
ISBN-10 3-96087-420-0 / 3960874200
ISBN-13 978-3-96087-420-1 / 9783960874201
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