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Die Herren der Unterwelt 14: Schwarze Sehnsucht (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
412 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-95576-888-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Herren der Unterwelt 14: Schwarze Sehnsucht - Gena Showalter
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Puck, der Unbesiegte, trägt den Dämon der Gleichgültigkeit in sich. Bei jedem tiefen Gefühl muss er unsägliche Schmerzen ertragen. Um dafür Vergeltung zu üben und um der neue Herrscher der Unterwelt zu werden, will er die schöne Gillian Sanders heiraten. Nur sie kann ihm helfen, so sagt es die Prophezeiung. Kurzerhand entführt er Gillian und schenkt ihr die Unsterblichkeit. Und bald fesseln heiß knisternde Erotik und ein unbezwingbares Verlangen sie aneinander. Nur leider irrt Puck. Um König zu werden, müsste er Gillian wieder freigeben.
»Eine der Besten, wenn es um paranormale Liebesromane geht. Gena Showalter erzählt eine absolut fesselnde Geschichte!«
Kresley Cole, SPIEGEL-Bestsellerautorin



Die SPIEGEL-Bestsellerautorin Gena Showalter gilt als Star am romantischen Bücherhimmel des Übersinnlichen. Ihre Romane erobern nach Erscheinen die Herzen von Kritikern und Lesern gleichermaßen im Sturm. Mit der beliebten Serie »Herren der Unterwelt« feierte sie ihren internationalen Durchbruch. Mit ihrer Familie und zahlreichen Hunden lebt Showalter in Oklahoma City.

2. Kapitel

Jahrhunderte vergingen. Ihre genaue Zahl war Puck entfallen. Er hatte kein Bedürfnis, sie mitzuverfolgen.

Er kehrte nicht zu seinem Bruder und seinem Clan zurück, auch nicht, als Gerüchte von Sins Brutalität an seine Ohren drangen. Offenbar hatte sein Bruder sich zum blutrünstigsten Tyrannen in der Geschichte von Amaranthia entwickelt. Sin riss einen halben Wald ab – einen von nur zweien im gesamten Reich –, um eine Festung errichten zu lassen. Er machte Sklaven aus den Connachts und jeglichen anderen Clanmännern, die er gefangen nahm, und tötete jeden, der »seinen Niedergang plante«.

In Sins Vorstellung planten Tausende seinen Niedergang.

Puck dagegen kannte die Wahrheit. Sins schwarze Seele war endlich zum Spielen hervorgekommen.

Ziellos wanderte Puck durch Amaranthia, von einem Ende zum anderen. Wer ihm in den Weg kam, starb. Wenn er irgendetwas sah, das er zum Überleben brauchte, nahm er es sich. Nahrung. Waffen. Eine Unterkunft für die Nacht. Manchmal gestattete er einer Frau, sich zu ihm zu legen. Er konnte hart werden, und eine Frau konnte ihn reiten und ihre Befriedigung erlangen, doch ihre Lust war für ihn ohne Bedeutung – und seine eigene unerreichbar. Obwohl er ein körperliches Bedürfnis nach Erleichterung verspürte, verfügte niemand über die Macht, ihn zum Höhepunkt zu bringen. Nicht einmal er selbst.

Er wusste noch, wie er einmal insgeheim davon geträumt hatte, ein ums andere Mal mit derselben Frau zu schlafen. Als er es tatsächlich durchzog, empfand er die Erfahrung als eher dürftig.

Je mehr Puck sich an Gleichgültigkeit gewöhnte, desto mehr wurde ihm klar, dass der Dämon seine Emotionen nicht stahl oder sie auslöschte – es gar nicht konnte –, sondern sie nur begrub und verbarg, etwas, woran das Ungeheuer nach einer Weile die Lust verlor; inzwischen fand es Geschmack daran, ihn zu bestrafen, wann immer er zu lange zu viel empfand.

Das ist dir nie gleichgültig, was, du Unhold?

Auch jetzt schlich die Kreatur durch sein Bewusstsein, jeder Schritt wie der Schwung eines Vorschlaghammers, und lauerte auf einen Fehltritt von Puck.

Er hatte lernen müssen, seine Gefühle zu unterdrücken und zu verbergen und sie mit einer dicken Schicht mystischen Eises zu überziehen, erschaffen mithilfe von Magie, deren Vorräte er nie zur Neige gehen ließ. Die Art von Magie, die er jederzeit und überall wirken konnte. Das Eis brachte Empfindungslosigkeit mit sich, die Empfindungslosigkeit brachte Frieden.

Ein notwendiger Vorgang. In seinem Innern brodelte noch immer ein Quell von Zorn, Hass, Sorge und Hoffnung. Er war ein Pulverfass, und eines Tages würde er in die Luft gehen.

Wenn das geschah …

Würde Gleichgültigkeit ihn dann töten? Würde Puck den Tod willkommen heißen oder kämpfen?

Wenigstens warnte der Dämon ihn vor, wann immer Puck eine Emotion entwischte. Fauchen entsprach in etwa einem Klaps auf die Finger. Brüllen bedeutete, dass Puck sich auf dünnem Eis bewegte. Wenn er ein Schnurren hörte, wusste er, dass er zu lange zu viel empfunden hatte und dass jeden Moment die Hölle losbrechen würde – über ihn.

In solchen Fällen beraubte der Dämon ihn sämtlicher Kraft und machte ihn tagelang bewegungsunfähig. Praktisch komatös.

Um diese Bestrafung zu vermeiden, hatte Puck Regeln für sich aufgestellt, die er peinlich genau befolgte.

Traue niemandem. Denk daran: Jeder lügt.

Töte jeden, der dein Überleben gefährdet, und übe auch für die kleinste Herabsetzung Vergeltung.

Iss drei Mahlzeiten am Tag, und beschaffe dir Kleidung und Waffen, wann immer es möglich ist.

Lass Worten immer Taten folgen.

Irgendwann war ihm Prinzessin Alannah von Daingean über den Weg gelaufen. Sie hatte schreiend die Flucht ergriffen, entsetzt über das Monster, zu dem er geworden war. Nun ja.

Obwohl ihm nach wie vor pulsierende Magie innewohnte, hatte Puck seine Fähigkeit zum Gestaltwandel verloren. Die Hörner erhoben sich weiterhin über seinen Kopf, zwei elfenbeinerne Schandmale. Auch das Fell an seinen Beinen und die Hufe waren geblieben, egal, wie oft er sie sich abgehackt hatte, weil er gehofft hatte, sich möglicherweise – nur ganz vielleicht – von dem Dämon befreien zu können, wenn er seinen Körper von dessen abstoßenden Attributen befreite.

Im Lauf der Zeit griffen ihn verschiedene Männer an, die entschlossen waren, den in Ungnade gefallenen Connacht-Prinzen zu töten. Puck wurde erdolcht, gepfählt und gehängt, gerädert und gevierteilt und in Brand gesteckt. Wann immer er konnte, wehrte er sich. Und wenn er es wegen des Dämons nicht schaffte, sich zur Wehr zu setzen, wartete er, bis sein Körper sich erholte, und übte dann gnadenlos und ohne Skrupel Vergeltung, erfasst von einer Rage, die er nicht zu beherrschen vermochte.

Natürlich bestrafte Gleichgültigkeit ihn dafür jedes Mal.

Eines Morgens stapfte Puck über die Dünen, die er einst so geliebt hatte, und spürte seine Füße pochen. Beziehungsweise seine Hufe. Ein kurzer Blick nach unten informierte ihn, dass er zahlreiche Verletzungen erlitten hatte und eine Spur von Blut hinter sich herzog. Er musste sich ein Paar Schuhe stehlen und sie anpassen. Und Kleider. Er hatte vergessen, sich anzuziehen.

Zwei goldene Sonnen beschienen ein kleines Lager in der Ferne. Perfekt. An einem Seil zwischen den Zelten wehten verschiedene Kleidungsstücke im Wind, der den Geruch von Fleisch mit sich trug. Über dem Feuer briet ein Coinín.

Draußen war niemand zu sehen, doch aus einem der Zelte waren Stimmen zu hören, als er näher kam.

»… heute Morgen verkündet. Prinz Taliesin von Connacht hat seinen Vater im Schlaf ermordet.«

»Das heißt dann wohl, dass er jetzt König Taliesin ist«, lautete die gegrummelte Antwort. »Eigentlich sollte Prinz Neale die Nachfolge antreten, aber der ist tot, glaube ich.«

Puck blieb abrupt stehen. Sin hatte ihren Vater getötet?

Sie hatten den Mann beide verabscheut, aber kaltblütiger Mord? Während der Connacht schlief? Das war armselig.

Puck wartete auf den Faustschlag der Überraschung … des Ekels … des Zorns … irgendetwas. Keine Gefühlsregung sickerte durch das Eis in ihm. Als er sich in eine zu enge Schaflederhose zwängte, fragte er sich, was er empfinden sollte. Vielleicht alles zuvor Genannte? Definitiv ein Bedürfnis, seinen Bruder aufzuhalten.

»Und selbst wenn Prinz Neale nicht tot ist«, sagte jetzt einer der Männer im Zelt, »ein Tier ist er trotzdem noch.«

Neale – Puck.

»Und was wäre dir lieber, wer über deine Familie herrscht – Taliesin oder ein Tier?«, entgegnete der andere.

»Tier«, sagten beide zugleich.

Die Tatsache, dass irgendjemand lieber von ihm als von Sin regiert werden wollte … Die Connachts mussten verzweifelt sein.

Kann ich mich wirklich einfach abwenden und meinen Clan der Gefahr überlassen?

Und was, wenn Sin eine Frau heiratete, die ihn liebte, Puck tötete und dann die Clans unter sich vereinte? Daran würde Amaranthia mit Sicherheit zugrunde gehen.

Sin musste sterben.

Lass Worten immer Taten folgen.

Also gut, na dann. Puck würde die Connachts vor einem Wahnsinnigen retten und das gesamte Reich vor dem Untergang bewahren – und endlich an seinem Bruder Rache üben. Und tief in seinem Herzen wollte Puck Rache. Für die strahlende Zukunft, die er verloren hatte, und für die Liebe, die Sin so kaltherzig vernichtet hatte.

Er hatte es verdient, gegen den Mann zu wüten. Er hatte sich dieses Recht erarbeitet.

Gleichgültigkeit stieß ein warnendes Fauchen aus. Rasch rief Puck einen Hauch von Magie herbei und hüllte sein Herz und seine Gedanken in noch mehr Eis.

Als seine gletscherkalte Logik zurückkehrte, wurde ihm etwas klar: Wenn es dem Dämon gelänge, ihn seiner Kräfte zu berauben, würde Sin ihn besiegen.

Schon jetzt kennt er meine Schwächen

Unwillkürlich ballte Puck die Hände zu Fäusten. Er musste Sins Schwachpunkte finden.

Niemand vermochte bessere Ratschläge zu erteilen als die Orakel.

Puck aß das Coinín bis auf den letzten Bissen auf – Regeln sind Regeln –, spürte ein Paar Stiefel auf, passte sie mithilfe von Magie an seine Hufe an und marschierte dann Richtung Osten. Die Orakel hielten sich im gefährlichsten Teil von Amaranthia auf, wo kraftvolle Magie die Luft schwängerte und Risse im Raum-Zeit-Gefüge schuf, die in andere Reiche, in bodenlose Abgründe, das Herz eines Vulkans oder sogar auf den Grund des Ozeans führten. Nur die verzweifeltsten Bürger des Reichs wagten sich hierher vor. Jene, die sich selbst oder einen geliebten Menschen retten wollten, Könige, die einen Rat für die Wahl ihres Nachfolgers brauchten, oder solche wie Puck, die nichts zu verlieren hatten.

Die dreitägige Reise forderte ihren Tribut. Keine Lagerplätze, kein Essen, kein Wasser. Zumindest gelang es ihm, die Dimensionsrisse zu umgehen.

Endlich erreichte er die höchste Sandsteinsäule des Reiches. Auf dem Plateau an der Spitze lebten die Orakel, sie hatten einen Ausblick über … alles. Puck war zu schwach zum Klettern, und so erschuf er mit dem letzten Rest seiner Magie...

Erscheint lt. Verlag 3.12.2018
Reihe/Serie Die Herren der Unterwelt
Übersetzer Freya Rall
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Dämonen • Ebook Erotik • entführte Braut • Erotik Roman • erotische Fantasy • erotische Geschichten für Frauen • erotische liebe • Erotische Liebesromane • Erotischer Liebesroman • Erotische Romane • erotischer Roman • Fantasy • Fantasy Bücher • Fantasy Liebesromane • Fantasy Romance • Fantasy Romane • Gena Showalter • gena showalter herren der unterwelt • Götter • König • Liebesroman • liebesroman ebook • Paranormal Romance • Romance • Romantasy • Übersinnlich
ISBN-10 3-95576-888-0 / 3955768880
ISBN-13 978-3-95576-888-1 / 9783955768881
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