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Wie die Erde um die Sonne (eBook)

Spiegel-Bestseller
eBook Download: EPUB
2018
327 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0571-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie die Erde um die Sonne -  Brittainy Cherry
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Eine Liebe wie nicht von dieser Welt
Graham und ich waren nicht füreinander bestimmt. Und doch hatten wir zusammen unsere höchsten Höhen erreicht und waren zusammen in die tiefsten Tiefen hinabgestürzt. Seine Luft war zu meinem Atem geworden, sein Boden war meine Erde. Die Flammen seines Herzens waren mein Feuer und seine Tränen mein Wasser. Sein Geist wurde zu meiner Seele. Und dennoch war nun der Moment gekommen, Abschied zu nehmen.

Band 4 der Romance-Elements-Reihe von Bestseller-Autorin Brittainy Cherry

Brittainy Cherrys erste große Liebe war die Literatur. Sie hat einen Abschluss der Carroll Universität in Schauspiel und Creative Writing. Seitdem schreibt sie hauptberuflich Theaterstücke und Romane. Sie lebt mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin. bcherrybooks.com

»Die Elements-Reihe vereint alles, was ich an Romance liebe: Tiefgründige Charaktere, bewegende Schicksale, die unter die Haut gehen und emotionale Geschichten, die zu Tränen rühren.« – BURCU BLOYD

PROLOG


LUCY

2015

Als Mama vor fünf Jahren starb, hinterließ sie meinen Schwestern und mir drei Dinge. Auf der Veranda vor der Haustür meiner Schwester Mari stand der Schaukelstuhl, den Mama ihr geschenkt hatte. Mari hatte ihn bekommen, weil Mama sich immer Sorgen um Mari gemacht hatte, die mit ihren Gedanken stets so weit weg gewesen war. Mari war die Mittlere von uns und hatte immer das Gefühl, etwas zu verpassen, was dazu führte, dass sie oft irgendwie in der Luft zu hängen schien. »Wenn du nicht aufhörst, dir über alles und jedes den Kopf zu zerbrechen, wird dein Hirn irgendwann heiß laufen, Schatz. Es ist okay, es auch mal etwas langsamer angehen zu lassen«, sagte Mama immer zu ihr. Der Schaukelstuhl sollte Mari daran erinnern, hin und wieder mal weniger Gas zu geben und das Leben zu genießen, statt es nur an sich vorbeiziehen zu lassen.

Unsere älteste Schwester, Lyric, bekam eine kleine Spieluhr mit einer tanzenden Ballerina. Als wir klein waren, hat Lyric immer davon geträumt, Tänzerin zu werden, aber mit den Jahren hatte sie diesen Traum aufgegeben. Nach all den Jahren mit einem Wildfang wie Mama war Lyric ein Beruf, der vor allem auf Leidenschaft basierte, nicht mehr so erstrebenswert erschienen. Mama hatte ihr Leben immer besonders leidenschaftlich gelebt, was bedeutete, dass wir manchmal nicht wussten, wo unsere nächste Mahlzeit herkommen sollte. Wenn es Zeit wurde, die Miete zu bezahlen, packten wir unsere Sachen, und los ging es ins nächste Abenteuer.

Lyric und Mama stritten sich ständig. Ich hatte immer das Gefühl, dass meine Schwester sich für uns verantwortlich fühlte und glaubte, ihre eigene Mutter bemuttern zu müssen. Mari und ich waren jung und frei; wir liebten die Abenteuer, aber Lyric hasste sie. Sie hasste es, keinen Ort zu haben, den sie ihr Zuhause nennen konnte. Sie hasste es, dass Mama keine Struktur in ihrem Leben hatte, dass ihre Freiheit zugleich ihr Käfig war. Sobald Lyric Gelegenheit fand, verließ sie uns und wurde eine schicke Anwältin. Ich hatte keine Ahnung, was aus der kleinen Spieluhr geworden war, aber ich hoffte, dass Lyric sie nicht weggeworfen hatte. Vergiss nie zu tanzen, Lyric, hatte Mama immer zu ihr gesagt. Vergiss nie zu tanzen.

Mamas Geschenk an mich war ihr Herz.

Es war ein winziger herzförmiger Edelstein, den sie um ihren Hals getragen hatte, seit sie ein Teenager gewesen war, und ich fühlte mich geehrt, als sie ihn mir schenkte. »Das ist das Herz der Familie«, sagte Mama. »Von einer Wilden zur anderen, damit du nie vergisst, mit ganzem Herzen zu lieben, meine Lucille. Du musst unsere Familie zusammenhalten und auch in schlechten Zeiten für deine Schwestern da sein, okay? Du wirst ihre Stärke sein. Ich weiß, dass es so sein wird, denn du liebst schon jetzt offen und geradeheraus. Selbst die finsterste Seele könnte in deinem Lächeln ein wenig Licht finden. Du wirst diese Familie beschützen, Lucy, das weiß ich, und deshalb habe ich keine Angst zu gehen.«

Seit Mamas Tod vor vielen Jahren habe ich die Kette nicht mehr abgenommen, und an diesem Sommernachmittag umklammerte ich sie mit der Hand, während ich auf Maris Schaukelstuhl starrte. Mamas Tod hatte Mari bis ins Mark erschüttert, und der Glaube an Spiritualität und Freiheit, den man sie gelehrt hatte, fühlte sich für sie an wie eine Lüge.

»Sie war zu jung«, sagte Mari zu mir an dem Tag, als Mama starb. Sie war davon überzeugt, dass uns eine fast unendliche Zeitspanne mit ihr zugestanden hätte. »Das ist nicht fair«, weinte sie.

Ich war gerade achtzehn Jahre alt, als sie starb, und Mari war zwanzig. Damals fühlte es sich an, als hätte man uns die Sonne gestohlen, und wir hatten keinen Schimmer, wie wir weitermachen sollten.

»Maktub«, flüsterte ich und nahm sie fest in den Arm. Wir beide trugen dieses Wort, das so viel bedeutete wie »Es steht geschrieben« auf unsere Handgelenke tätowiert. Alles, was im Leben geschah, hatte einen Sinn und geschah genauso, wie es geschehen sollte, auch wenn es noch so schmerzhaft war. Manche Liebesgeschichten sollten immer währen, andere nur für begrenzte Zeit. Mari hatte vergessen, dass die Liebe zwischen einer Mutter und ihrer Tochter immer währte, selbst wenn die Zeiten sich änderten.

Auch der Tod konnte an dieser Liebe nichts ändern, doch nach Mamas Tod verabschiedete Mari sich von ihrer freigeistigen, spirituellen Natur, traf einen Jungen und schlug Wurzeln in Wauwatosa, Wisconsin – im Namen der Liebe.

Liebe.

Die Menschen schweben und abstürzen lässt. Die Menschen von innen erstrahlen lässt und ihre Herzen verbrennt. Anfang und Ende einer jeden Reise.

Als ich bei Mari und ihrem Mann Parker einzog, wusste ich, dass es nicht für lange sein würde, trotzdem war ich fassungslos, als ich an diesem Nachmittag zusehen musste, wie Parker meine Schwester im Stich ließ. Die Spätsommerluft war frisch und kündigte die Kälte des Herbstes an, der bereits in den Schatten wartete. Parker hatte nicht bemerkt, dass ich hinter ihn getreten war; er war zu sehr damit beschäftigt, seine Sachen in seinen Kombi zu packen.

Zwischen seinen zusammengekniffenen Lippen steckten zwei Zahnstocher. Sein marineblauer Designeranzug saß perfekt, einschließlich des gefalteten Einstecktuchs in der linken Brusttasche des Jacketts. Ich war mir sicher, wenn er jemals sterben sollte, würde er mit seinen Einstecktüchern begraben werden wollen. Es war ein Tick von ihm, genau wie seine Sockensammlung. Noch nie hatte ich einen Menschen getroffen, der so viele Tücher und Socken bügelte wie Parker Lee. Er erklärte mir, dass sei ganz normal, aber seine Definition von normal unterschied sich deutlich von meiner.

Fünfmal die Woche Pizza zu essen, zum Beispiel, war für mich absolut normal, während Parker solche Pizzamengen als überflüssige Kohlenhydrate bezeichnete. Das allein hätte schon bei unserer ersten Begegnung ein deutliches Warnsignal sein sollen. Und er hatte seitdem einige rote Flaggen geschwenkt. Ein Mann, der weder Pizza noch Tacos oder Pyjamas am Sonntagnachmittag mochte, gehörte nicht zu den Menschen, die meinen Pfad kreuzen sollten.

Er beugte sich in den Kofferraum und schob seinen Koffer darin herum, um Platz für seine anderen Sachen zu schaffen.

»Was machst du da?«, fragte ich.

Meine Stimme ließ ihn zusammenzucken. Er sprang förmlich ein paar Zentimeter in die Luft und stieß sich den Kopf an der Kofferraumklappe. »Scheiße!« Er richtete sich auf und rieb sich den Hinterkopf. »Verdammt, Lucy. Ich habe dich gar nicht gesehen.« Seine Hände fuhren durch sein dunkelblondes Haar, bevor er sie in die Hosentaschen schob. »Ich hab gedacht, du bist bei der Arbeit.«

»Der Vater der Jungs ist früher nach Hause gekommen«, sagte ich und starrte in den Kofferraum. »Musst du zu einer Konferenz oder so? Du hättest mich anrufen sollen. Ich hätte zurückkommen und …«

»Heißt das, du bekommst für heute weniger Geld?«, unterbrach er mich und umging meine Frage. »Wie willst du dann zum Haushaltsbudget beitragen? Bei all den Rechnungen? Warum machst du nicht mehr Stunden im Coffee Shop?« Die Sommersonne brannte auf unserer Haut, und ihm lief der Schweiß über die Stirn.

»Ich habe den Job im Coffee Shop schon vor Wochen gekündigt, Parker. Es ist ja nicht so, als hätte ich ein Vermögen mit nach Hause gebracht. Außerdem dachte ich, wenn du arbeitest, kann ich mehr hier im Haus helfen.«

»Verdammt, Lucy. Das ist mal wieder typisch. Wie kannst du nur so verantwortungslos sein? Vor allem jetzt.« Er begann, auf und ab zu laufen und wütend zu gestikulieren, wobei er vor sich hin stöhnte und jammerte und mich immer mehr verwirrte.

»Was genau ist denn gerade jetzt?« Ich trat einen Schritt näher. »Wo willst du hin, Parker?«

Er stand still, und dann veränderte sich etwas in seinem Blick. Sein Ärger verebbte, und er zeigte so etwas wie ein schlechtes Gewissen. »Es tut mir leid.«

»Es tut dir leid?« Meine Brust zog sich zusammen. »Was tut dir leid?« Ich weiß nicht warum, aber meine Brust wölbte sich förmlich nach innen, als eine ganze Lawine an Emotionen mich überrollte. Ich ahnte das Unheil, das seine nächsten Worte mit sich bringen würden. Mein Herz machte sich gefasst, in Stücke zu brechen.

»Ich kann das einfach nicht mehr, Lucy. Ich kann das einfach nicht.«

Die Art, wie die Worte von seinen Lippen kamen, jagte mir einen Schauer über den Rücken. Er sagte es, als ob er sich schuldig fühlte, doch die Taschen in seinem Kofferraum bewiesen, dass er sich trotz dieser Schuld entschieden hatte. In Gedanken war er bereits weit weg.

»Es geht ihr besser.« Meine Stimme bebte vor Angst und Beklommenheit.

»Es ist zu viel. Ich kann nicht … Sie ist …« Er seufzte und rieb sich mit dem Handrücken über die Schläfe. »Ich kann nicht hierbleiben und zusehen, wie sie stirbt.«

»Dann bleib und sieh zu, wie sie lebt.«

»Ich kann nicht schlafen. Ich habe seit Tagen nichts gegessen. Mein Chef sitzt mir im Nacken, weil ich meine Arbeit nicht schaffe, und ich kann mir nicht leisten, diesen Job zu verlieren, erst recht nicht bei den Ausgaben für ihre Behandlung. Ich habe zu hart gearbeitet, um dorthin zu kommen, wo ich jetzt bin, und ich kann das jetzt nicht aufgeben. Ich kann nicht noch mehr Opfer bringen. Ich bin müde, Lucy.«

Ich bin müde, Lucy.

Wie konnte er es wagen, so etwas zu sagen? Wie konnte er wagen zu behaupten, er sei erschöpft, als wäre er es, der gerade den härtesten Kampf seines Lebens kämpfte? »Wir alle sind müde, Parker. Wir alle müssen damit umgehen. Ich bin...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2018
Reihe/Serie Romance Elements
Romance Elements
Romance Elements
Übersetzer Katia Liebig
Sprache deutsch
Original-Titel The Gravity Between Us
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Amy Harmon • Baby • Band • Bestseller • Beziehung • Bookstagram • Booktok • BookTok Community • BookTok Germany • Brittainy Cherry • Colleen Hoover • Coming of Age • Contemporary Romance • Dad • Daddy • dilf • Drama • Elements • Familie • feelgood • Freundschaft • Gefühle • Gegenwartsliteratur • Große Gefühle • Große Liebe • Grumpy-meets-Sunshine • Happy End • Herzschmerz • Hollywood • Hope Forever • Hype • Instagram • Irrisistible • King of New York • Krise • Landon & Shay • Leidenschaft • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesroman (modern) • Musik • Nähe • New Adult • Nicholas Sparks • Papa • PS ich liebe dich • Romance • Romance Elements • Romantik • romantisch • Romantische Komödie • Romeo's Quest • Sad/emotional • Schicksal • Schicksalsschlag • Schwester • Sexy • Single-Dad • single parent • SPIEGEL-Bestseller • Tante • tatsächlich liebe • TikTok • TikTok books • TikTok Germany • tiktok made me buy it • Trennung • Unterhaltung • USA • Vater • Verliebt in Mr Daniels • Was wir im Stillen fühlten • Was wir leise hofften • Weil Ich Layken Liebe • Wie die Ruhe vor dem Sturm • wohlfühlen • Zwischenmenschliche Beziehung
ISBN-10 3-7363-0571-0 / 3736305710
ISBN-13 978-3-7363-0571-7 / 9783736305717
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