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G. F. Unger Sonder-Edition Großband 1 (eBook)

10 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
800 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7325-6733-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Sonder-Edition Großband 1 -  G. F. Unger
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10 spannende Westernromane von G. F. Unger zum absoluten Sparpreis in einem Band


G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.

Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.


Dieser Sammelband enthält die Folgen 1 bis 10 der G. F. Unger Sonder-Edition.

Folge 1: Verlorene Stadt

Folge 2: Jamie und Clyde

Folge 3: Texas-Marshal

Folge 4: Flucht durch den Blizzard

Folge 5: Pferdejäger

Folge 6: Die Gun-Sisters

Folge 7: Cowboy-Wege

Folge 8: Main Street

Folge 9: Das Paar aus Louisiana

Folge 10: Wyoming Wade


2

Es war noch tiefste Nacht, doch schon sehr viel ruhiger in New Orleans, als wir das noble Haus durch das Fenster verließen und an zusammengeknoteten Bettlaken abwärtsrutschten.

Louise war nun sehr zweckmäßig gekleidet. Sie trug ein sehr seriös wirkendes Reisekostüm.

Wir hatten nur wenig Gepäck, ich eigentlich gar keines, sie nur eine kleine Reisetasche.

Unterwegs fanden wir eine Droschke, die uns zum Hafen brachte.

Und hier wollte eines der großen Salondampfboote gerade losmachen, um bei Mond- und Sternenschein in den Strom zu gehen – und zwar stromaufwärts.

Wir sprangen an Bord.

Der Zahlmeister empfing uns und fragte: »So eilig?«

»Aaah«, sagte ich, »es gibt immer Spieler, die können nicht verlieren. Ist noch eine Kabine für Mister und Mrs. Laroy frei?«

»Weil Sie Glück haben, ja«, erwiderte er. »Es kamen einige Passagiere nicht nach dem dritten Signal an Bord, obwohl sie eingehend informiert wurden, dass wir dann ablegen. Bis wohin wollen Sie mit?«

»Saint Louis«, erwiderte ich. »Und wir hätten gerne eine Luxuskabine. Denn wir sind noch auf der Hochzeitsreise.«

Als ich es sagte, da drückte sich Louise eng an mich, und ich wusste, es war ein Versprechen. Wir waren nun ein Paar. Und von nun an war ich der einzige Mann in ihrem Leben.

Gewiss, sie war eine Frau mit Vergangenheit, die ihre Schönheit verkauft hatte.

Jetzt aber würde alles anders sein.

Nun, es folgten wunderschöne Tage und Nächte an Bord der Cleopatra. So hieß das prächtige Mississippi-Dampfboot, das uns Tag und Nacht stromaufwärts schaufelte. Wir fühlten uns wirklich wie ein Paar auf der Hochzeitsreise. Louise war eine wundervolle Liebhaberin, und wäre ich nicht schon ein erfahrener Mann gewesen, der sich auskannte – nun, dann hätte ich wahrscheinlich den Verstand verloren wie ein Hirsch in der Brunftzeit und diese herrliche Louise wie in einem Rausch immerzu neu erlebt.

Aber zum Glück war ich schon das, was man einen »gestandenen Mann« nannte. Und so behielt ich einigermaßen den Verstand.

Die Cleopatra war ein Luxussalondampfer, kein Frachtboot. Wir hatten an Bord einen prächtigen Spielsalon, der auch manchmal zum Theatersaal umfunktioniert wurde. Es kamen dann und wann, wenn wir bei größeren Städten anlegten, erstrangige Künstler an Bord.

Einer dieser Künstler las uns aus den großen Werken der Weltliteratur und Dichtung vor. Und aus Shakespeares »Julius Cäsar« zitierte er eine Stelle, die mir fortan nicht mehr aus dem Kopfe ging, nämlich:

Es gibt Gezeiten auch für unser Tun.

Nimmt man die Flut wahr, führet sie zum Glück.

Versäumt man sie, so muss die ganze Reise

des Lebens sich durch Not und Klippen winden.

Wir sind nur flott auf hoher See

und müssen, wenn der Strom uns hebt, ihn nutzen

Wo nicht, so geht uns Schiff und Gut verloren.

 

Louise und mich hatte die Flut hochgehoben. Wir besaßen eine Handvoll Diamanten, deren Wert gewiss mehr als hunderttausend Dollar betrug. Wir konnten diesen Wert vervielfachen oder alles verlieren.

Nun, wir würden sehen.

Natürlich spielten auch wir an Bord mit vielen anderen Reisenden. Fast alle waren wohlhabende und erfolgreiche Leute, die es sich leisten konnten, auch mal tausend Dollar zu verlieren.

Aber es waren auch ein paar gut getarnte Kartenhaie und zweibeinige Raubwölfe darunter. Ich kannte sie bald alle genau.

Und so bekam ich auch den ersten Streit an Bord, obwohl ich mir vorgenommen hatte, jedem Streit aus dem Wege zu gehen und mit Louise möglichst durchschnittlich und normal zu wirken.

Wir galten als Ehepaar, das große Baumwollpflanzungen besaß und auch Tabak anbaute. Da ich genügend Sachverstand besaß, konnte ich mich glaubhaft mit Leuten darüber unterhalten, die ebenfalls Baumwoll- und Tabakpflanzer waren. Ja, ich konnte ihnen sogar den Namen meines Besitzes nennen. Denn den gab es ja wirklich, obwohl er gewiss wegen Steuerschulden längst zur Versteigerung kam und wahrscheinlich von einem reichen Yankee für einen Apfel und ein Ei ersteigert wurde.

So war das nun mal.

Als sich einmal einer dieser getarnten Kartenhaie in unsere Pokerrunde einkaufen wollte, die aus Louise, mir und drei reichen und erfolgreichen Geschäftsleuten bestand, da lehnte ich es ab und wandte mich an die anderen Spieler mit den Worten.

»Aber wenn Sie, Gentlemen, ihn mitspielen lassen möchten, dann hören meine Frau und ich gerne auf.«

Doch unsere drei Mitspieler schüttelten die Köpfe.

»Nein«, sagte einer, »wir haben eine nette Runde beisammen. Und es macht uns Vergnügen, eine so schöne Frau am Tisch zu haben.«

Der hartgesichtige Kartenhai stand indes bei uns am Tisch und hörte sich das an. Bevor er sich abwandte, traf mich sein Blick. Und ich wusste, dass ich nun einen unversöhnlichen Feind hatte.

Doch das war nichts Ungewohntes für mich. Ich hatte mir schon oft Feinde gemacht. Ich vergaß ihn dann im Verlaufe der Nacht. Es war schon fast grauer Morgen, als wir alle unsere Spielrunde beendeten. Wir nahmen nur noch einen letzten Drink und plauderten ein paar Worte.

Wir alle waren zufrieden mit dieser Nacht am Spieltisch. Denn wir hatten mit wechselndem Glück gespielt. Zum Schluss hatte keiner besonders viel verloren oder gewonnen. Doch das Spiel hatte Spaß gemacht. Die Stunden waren angenehm vergangen. Louise und ich gingen hinaus und schlenderten noch einmal um das Kabinendeck, drehten also eine Runde, um uns gewissermaßen auszulüften, die frische Luft des Stromes einzuatmen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Es war schon fast Tag. Die samtblaue Mond- und Sternennacht begann zu verblassen und grau zu werden. Aus dem Strom stiegen leichte Nebel. Doch die Cleopatra fuhr unentwegt mit sechs Meilen die Stunde stromauf.

Wir hielten dann vor unserer Kabine an. Louise gähnte.

»Ich werde schlafen wie ein Murmeltier«, sagte sie.

»Und wie eine Katze schnurren«, erwiderte ich, grinste und schloss ihr die Tür auf und ließ sie eintreten. In der noblen Luxuskabine brannte ein Lämpchen. Ich sagte: »Lass mich noch ein paar Minuten hier draußen Luft schnappen, Süße. Ich komme gleich.«

Nach diesen Worten schloss ich wieder die Tür und lehnte mich auf die Reling. Das Schiff arbeitete und vibrierte in der Strömung. Der Wind behagte mir sehr. Es war die Stunde zwischen Nacht und Morgen.

Oha, ich fühlte mich als Glückspilz. Ich besaß eine schöne Frau. Es würde zwar nicht einfach sein, all die Diamanten zu guten Preisen zu verkaufen. Doch auch das würden wir schaffen.

Dann waren wir reich.

Himmel, was war das Leben schön!

So dachte ich.

Aber dann sah ich sie kommen. Ich wusste sofort Bescheid. Dort kam jener Kartenhai, den ich beleidigt hatte, weil ich es ablehnte, ihn in unsere Pokerrunde aufzunehmen. Er kam von achtern her das Kabinendeck auf der Steuerbordseite entlang. Von vorne kam ein zweiter Mann, und ich wusste längst, dass dieser Bursche zu dem Kartenhai gehörte und sozusagen sein Ass im Ärmel war. Denn sie taten stets so, als kennten sie sich nicht. Doch ich hatte sie Blicke und verstohlene Zeichen austauschen sehen.

So ein Kartenhai brauchte immer einen Partner, der ihm aus der Klemme helfen konnte, sollte er einmal erwischt werden bei einem Kartentrick.

Ich seufzte leise, aber dieses Seufzen ging im Wind und in den Geräuschen des Schiffes unter. Denn das gewaltige Heckschaufelrad drehte sich klatschend. Und die Ventile der Dampfmaschinen zischten und bliesen.

Der Kartenhai hielt dicht bei mir an.

»Pass auf«, sagte er, »denn ich erkläre dir was! Durch dein Verhalten hast du mich hier an Bord in Misskredit gebracht. So etwas spricht sich rum. Ich werde nun Schwierigkeiten haben, mich in andere Spielrunden einzukaufen. Du hast mir großen Schaden zugefügt. Deshalb werde ich mich jetzt revanchieren. Du wirst über Bord springen und deine schöne Frau allein lassen. Denn wenn du nicht freiwillig springst, machen wir dich mit unseren Messern alle und werfen dich tot über Bord. Wie willst du es haben?«

Oha, er war wirklich einer von der ganz schlimmen Sorte. Dabei sah er eigentlich recht seriös und imposant aus. Gewiss, er hatte mich nicht täuschen können. Doch auf andere Menschen wirkte er wie ein wohlhabender Geschäftsmann.

Ich sollte also über Bord springen und meine schöne Frau verlassen – wenn ich nicht tat, was sie wollten, würden sie mich abstechen.

Die Sache war klar: Es konnte keine Gnade geben. Und so zeigte ich ihnen, wie schnell ich sein konnte.

Ich hatte dem Mann, der von vorn gekommen war, den Rücken zugewandt und sah den Kartenhai an. Nun wirbelte ich herum wie ein Wildkater, der das metallische Klicken einer zuschnappenden Stahlfalle hört.

Die beiden Kerle fühlten sich zu sicher. Sie rechneten wahrscheinlich damit, dass ich zuerst mit ihnen reden, verhandeln oder gar sie bitten würde, mir nichts zu tun. Vielleicht hätte ich mich auch freikaufen können. Deshalb waren ihre Reflexe um Sekundenbruchteile zu langsam.

Ich wirbelte also herum und trat dem Kerl hinter mir mit aller Kraft gegen das Knie, warf mich dann zur Seite, so dass ich gegen die Kabinenwand prallte. Der Kartenhai stach mit seinem Messer in die Luft und taumelte an mir vorbei, streifte mich noch mit seiner Schulter.

Ich hämmerte ihm meine Rechte auf die Nieren. Dann erst holte ich meinen Colt aus dem...

Erscheint lt. Verlag 10.7.2018
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Westernromane • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-6733-8 / 3732567338
ISBN-13 978-3-7325-6733-1 / 9783732567331
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