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Wiedersehen mit dem ruchlosen Duke (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-3370-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wiedersehen mit dem ruchlosen Duke - Sarah Mallory
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Vor vier Jahren hat er ihr das Herz gebrochen! Fassungslos steht Ellen auf dem Ball dem breitschultrigen Max Colnebrooke gegenüber. Wie hat sie ihn damals während einer gefährlichen Reise durch Ägypten geliebt, sogar geheiratet. Nur um zu erkennen, dass seine Gefühle eine Lüge waren! Doch jetzt erpresst Max, inzwischen der Duke of Rossenhall, sie ruchlos: Entweder sie erfüllt ihre Ehepflichten, oder er ruiniert sie mit einer Scheidung. Denn Ellen ist immer noch die Gattin dieses arroganten Adligen. Und sie hat etwas, das er will: seinen Sohn und Erben ...



<p>Schon immer hat die in Bristol geborene Sarah Mallory gern Geschichten erzählt. Es begann damit, dass sie ihre Schulkameradinnen in den Pausen mit abenteuerlichen Storys unterhielt. Mit 16 ging sie von der Schule ab und arbeitete bei den unterschiedlichsten Firmen. Sara heiratete mit 19, und nach der Geburt ihrer Tochter entschloss sie sich, das zu tun, was sie schon immer hatte tun wollen: schreiben. Voller Stolz konnte sie schon bald ihre ersten historischen Liebesromane in der Hand halten. Als sie Zwillingssöhne bekam, musste das Schreiben in die 2. Reihe rücken. Wegen eines Knöchelbruchs musste sie einige Jahre später 12 Wochen auf dem Sofa verbringen. Nun fand sie endlich Zeit, ihren nächsten Roman zu beenden. Und seitdem hat das Schreiben sie nicht mehr losgelassen. Ihre Spezialität sind historische Liebesromane mit einem abenteuerlichen Touch.</p>

2. KAPITEL

Ellen stand auf und wartete, bis der Duke um den Tisch herumgegangen und schließlich an ihrem Platz angekommen war. Sein Schritt war anmutig und erhaben, er bewegte sich so geschmeidig wie eine Raubkatze. Als sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, war ihr wegen seiner wilden, blonden Mähne das Bild eines Löwen in den Sinn gekommen. Nun trug er das Haar viel kürzer, es sah auch etwas dunkler aus als vor vier Jahren. Doch das lag wohl daran, dass es damals von der ägyptischen Sonne ausgebleicht gewesen war. Ein paar weißblonde Strähnen, die nun im Kerzenschein aufleuchteten, waren jedoch geblieben.

Wie sie strahlten …

Mrs. Ackroyd hatte sie spaßhaft das „goldene Liebespaar“ genannt, doch leider hatte Ellen nur zu schnell feststellen müssen, dass sie mit Max keinen kostbaren Goldschatz gefunden hatte, sondern lediglich einen Haufen Blech. Sie war ihrer Leichtgläubigkeit zum Opfer gefallen und seinem Charme widerstandslos erlegen. Vor lauter Liebe war sie vollkommen blind gewesen, sodass sie den Rat ihrer Freundin, mit der Hochzeit zu warten, in den Wind geschlagen hatte. Vollkommen überstürzt hatten sie noch vor Ort geheiratet und bereits wenige Wochen darauf hatte sich alles als ein schreckliches Lügengespinst entpuppt.

Und nun stand genau der Mann vor ihr, der ihr damals auf so schmerzvolle Weise das Herz gebrochen und ihr ganzes Leben zerstört hatte, und sah sie herausfordernd an.

„Nun, Madam, wollen wir?“

Lächelnd ergriff sie seinen Arm. Sie hatte sich geschworen, dass niemals jemand etwas davon erfahren durfte, wie naiv sie gewesen war und wie sehr sie darunter gelitten hatte, allen voran Max Colnebrooke.

Max begleitete Ellen mit langsamen, bedachten Schritten zurück in den Ballsaal. Der Schreck, der ihn durchfahren hatte, als er sie nach all den Jahren so plötzlich wiedergesehen hatte, ließ langsam ein wenig nach. Als er vor vier Jahren nach England zurückgekommen war, hatte er überall nach ihr gesucht, denn er hatte insgeheim noch immer die Hoffnung gehegt, dass sie wieder zu ihm zurückkehren würde, obwohl alles dafür gesprochen hatte, dass sie ihn für den französischen Konsul verlassen hatte. Seine Suche war jedoch erfolglos geblieben. Sie war unter dem Schutz ihres neuen Liebhabers aus Ägypten ausgereist ohne ein Wort der Erklärung, ohne Abschied.

Inzwischen hatte er sich wieder gefangen und seine anfängliche Wut unter Kontrolle gebracht, und so musste es auch bleiben. Er wollte ihr auf keinen Fall die Genugtuung geben und sie wissen lassen, dass er an ihrem Verrat beinahe zu Grunde gegangen war. Doch er hatte noch ein paar Fragen an sie, auf die er Antworten brauchte.

„Wir müssen reden“, sagte er.

„Nein, wir müssen tanzen“, gab sie zurück, setzte ein strahlendes Lächeln auf, das allerdings nicht ihm, sondern den anderen Tänzern galt, und hob eine Hand, um einige Bekannte auf der Tanzfläche zu grüßen.

Er hätte sie einfach packen und in eine Ecke ziehen können, in der sie ungestört gewesen wären. Aber wie hätte das ausgesehen? Die Leute würden sagen, dass er der „goldenen Witwe“ verfallen war, und er hatte wenig Lust, zu ihrem Ruf, dass sie allen Männern den Kopf verdrehte, beizutragen. Max brachte sich in Position für den Tanz. Es war eine fröhliche „Anglaise“, die sicher eine Weile dauern würde, und er biss ärgerlich die Zähne zusammen, da ihm nichts übrig blieb, als mitzumachen und sich nichts anmerken zu lassen. Er würde noch warten müssen, ehe er mit ihr sprechen konnte.

Der Mann neben ihm, ein gewisser Mr. Rudby, wie Max sich zu erinnern glaubte, schaute überrascht zu Ellen herüber.

„Also wirklich! Ich dachte, Sie würden heute nicht mehr tanzen, Madam.“ Er grinste Max verschwörerisch zu. „Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie sie doch noch überzeugen konnten, Euer Gnaden, denn dann kann ich mich für den nächsten Tanz anmelden. Und dieses Mal dulde ich keine Ausflüchte, Madam!“

Max sah, dass Ellen das forsche Vorgehen des Herrn missfiel. Sie konnte ihn jedoch nicht abweisen, ohne unhöflich zu sein, und Max konnte sie nun nicht erneut auffordern. In Gedanken verfluchte er das strenge Protokoll, das auf solchen Veranstaltungen herrschte, denn nun war er gezwungen, auch andere Damen zum Tanz zu bitten, wenn er wilde Spekulationen vermeiden wollte. Dabei gab es nur eine einzige Frau im ganzen Saal, mit der er tanzen wollte.

Es hatte immer nur eine Frau für ihn gegeben, und das ärgerte ihn mehr als alles andere.

Ungewollt stieg die Erinnerung in ihm auf, wie er Ellen in der Wüste getroffen hatte. Damals hatte sie sich nicht von irgendwelchen Konventionen vorschreiben lassen, was sie tat. Als er sie zum ersten Mal gesehen hatte, war sie wie ein Mann gekleidet gewesen, mit einem Seidenhemd, darüber eine purpurrote Weste und lange, weite Hosen, die sie in ihre Reitstiefel gesteckt hatte. Eine sehr praktische Ausrüstung, um auf einem Kamel zu reiten, hatte er damals gedacht. Ihre goldene Lockenpracht war von der dunkelroten „Kufiya“ verdeckt worden, der typischen Kopfbedeckung der Männer in der Region, sodass sie problemlos als Mann hätte durchgehen können. Doch Max hatte keine Sekunde an ihrem Geschlecht gezweifelt, auch wenn er zunächst nichts weiter von ihr hatte sehen können als ihre lachenden Augen, die so blau leuchteten wie zwei Saphire.

Sie war auf dem Weg nach Gizeh gewesen, und er hatte sie dorthin begleitet, obwohl es riskant gewesen war, da er in der Nähe von Kairo Gefahr lief, von den Soldaten, die Gouverneur Muhammed Ali die Treue geschworen hatten, entdeckt zu werden. Als sie die Pyramiden erreichten, war es schon mitten in der Nacht, doch da es eine Vollmondnacht war, gab es genügend Licht. Die Nachtluft war angenehm warm und eine sanfte Brise wehte über sie hinweg, eine willkommene Abwechslung zur glühenden Hitze des Tages. Ellen lachte und wunderte sich darüber, wie zerfallen die Pyramiden aussahen, wenn man so dicht vor ihnen stand, und Max fragte sie, ob sie mit ihm hinaufklettern wolle. Sie zögerte keine Sekunde. Er erinnerte sich noch dunkel daran, wie sie die großen Steinblöcke erklommen hatte und wie sie schweigend auf der Spitze gesessen und um Atem gerungen hatten. Dann hatten sie sich geküsst.

Ellen lächelte unaufhörlich und tanzte immer weiter. Als die Musik aufhörte, ergriff sie Mr. Rudbys Hand, um auch an der nächsten Formation teilzunehmen. Nie war ihr weniger nach tanzen zumute gewesen als in diesem Moment, doch das Protokoll zwang sie dazu weiterzumachen. Außerdem war die einzige Alternative ein Gespräch unter vier Augen mit Max, und das wollte sie unter allen Umständen vermeiden. Mit gemischten Gefühlen beobachtete sie, wie der Duke nun der vorherigen Partnerin von Mrs. Rudby das Geleit gab, und sie war gegen ihren Willen erleichtert, dass er Mitleid mit der armen Miss Glossop hatte und sie nicht allein stehen ließ. Durch die Aufmerksamkeit des Dukes wurde Mr. Rudbys unhöfliches Verhalten, Miss Glossop so schnell gegen die goldene Witwe ausgetauscht zu haben, zumindest ein wenig abgemildert.

Ellen war erschöpft. Ihr ganzes Gesicht schmerzte von der Anstrengung, ihr Lächeln aufrechtzuerhalten, und sie war überzeugt, dass ihre Tanzschuhe inzwischen Löcher hatten. Seit dem Dinner hatte sie keinen einzigen Tanz ausgelassen, um den Moment, da sie allein auf Max treffen würde, hinauszuzögern. Irgendwann würde es jedoch so weit sein, das wusste sie, und zwar noch heute Abend. Und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte. Noch während sie sich lachend drehte und im Takt wiegte, überlegte sie bereits, wie lange es wohl dauern würde, mit ihrem gesamtem Haushalt von Harrogate wegzuziehen.

Als das letzte Lied des Abends endete, sah Ellen sich suchend um und richtete sich stolz auf, um sich auf die bevorstehende Konfrontation vorzubereiten. Zu ihrer Überraschung konnte sie den Duke jedoch nirgends finden. Sie hatte damit gerechnet, dass er am Rand stehen und sie nicht aus den Augen lassen würde, um sofort zuzuschlagen, sobald sie frei war. Als Lady Bilbrough ihr schließlich erzählte, dass der Duke bereits gegangen war, verstand sie die Welt nicht mehr.

„Er hat im Gegensatz zu uns den Vorteil, dass er hier im Granby wohnt und nicht erst auf seine Kutsche warten muss“, sagte die Dame und lächelte vergnügt.

Im ersten Moment war Ellen erleichtert, doch dann wurde sie wütend. Er hatte ihr den Abend ruiniert, und nun konnte sie ihrer Wut nicht einmal Luft machen und ihm gehörig die Meinung sagen, so wie er es verdient hatte. Nun gut, dachte sie, als sie losging, um ihren Mantel zu holen. Umso besser, wenn er das Interesse an ihr verloren hatte. Sie hatte wenig Lust, all die schmerzhaften Erinnerungen noch einmal zu durchleben.

Doch es war zu spät. Als sie sich hinsetzte, um ihre zerschundenen Schuhe gegen ein frisches Paar auszutauschen, stürmten die Bilder ihrer letzten gemeinsamen Nacht bereits auf sie ein. Sie war wieder in der prachtvoll bemalten Kabine ihrer „Dahabieh“, eines der typischen Boote, wie sie auf dem Nil verwendet wurden. Es schaukelte leise vor sich hin, während sie vor Anker lagen. Die leichte Baumwolldecke kühlte ihre nackte Haut, und sie genoss es, erschöpft von ihrem ausgiebigen Liebesspiel, sich in Max’ Arme zu schmiegen.

„Es kommt Ärger auf uns zu, mein Liebling“, erklärte er ihr zwischen ein paar zärtlichen Küssen. „Ich kann dir nichts weiter darüber sagen, aber du musst mir glauben. Es ist zu gefährlich für dich, noch länger in Ägypten zu bleiben. Du musst das Land so schnell wie möglich verlassen. Ich würde dich selbst nach Alexandria bringen, wenn ich könnte, doch das geht leider...

Erscheint lt. Verlag 26.6.2018
Reihe/Serie Historical MyLady
Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Carolin Gehrmann
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • glamourös • heldenhaft • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Regency • Romantische Bücher • viktorianisch
ISBN-10 3-7337-3370-3 / 3733733703
ISBN-13 978-3-7337-3370-4 / 9783733733704
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