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Beccas Traum (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5716-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Beccas Traum - Kim McKade
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Beccas Herz klopft zum Zerspringen: Sie liegt das erste Mal in Colts Armen - ihr größter Traum scheint sich endlich zu erfüllen. Vor Jahren wies er sie ab, doch jetzt ist der attraktive Rodeoreiter zurückgekehrt - und will für immer in Aloma bleiben. Heimlich plant Becca schon ihre gemeinsame Zukunft, aber will Colt sich wirklich fest an sie binden?

1. KAPITEL

Schon lange nicht mehr hatte Becca so einen attraktiven Mann gesehen wie Colt Bonner. Er trug ausgeblichene Jeans und ein weißes T-Shirt, unter dem sich seine Rückenmuskeln deutlich abzeichneten.

Während er mit kräftigen Hammerschlägen die lose Verandadiele befestigte, über die sie bei ihrem letzten Besuch bei seinem Vater beinahe gestolpert war, betrachtete Becca ihn eingehend. Sein schwarzes Haar war zerzaust, und bei jedem Hammerschlag trat sein Bizeps deutlich hervor. Vor vielen, vielen Jahren hatte sie davon geträumt, dass er sie mit diesen starken Armen zu sich auf den Rücken eines Pferdes hob und mit ihr in den Sonnenuntergang ritt. Wie albern.

Damals war sie ein schüchternes Mauerblümchen gewesen, für das sich kein Mann interessierte.

Aber sie hatte sich verändert. An diesen Gedanken klammerte sie sich zumindest, als sie aus dem Wagen stieg und auf das Haus der Bonners zuging. Ihr langes rotes Haar fiel ihr jetzt in weichen Locken über die Schultern, und statt der sackartigen Kleider, die ihre Mutter ihr früher gekauft hatte, trug sie ein eng anliegendes, türkisfarbenes Kostüm.

Und nicht nur das. In den letzten Jahren hatte sie mehr Selbstbewusstsein gewonnen und ihre Schüchternheit abgelegt. Dass sie jetzt hierher kam, war wohl der beste Beweis dafür.

Schließlich war Colt Bonner der Mann, dem sie vor zwölf Jahren angeboten hatte, mit ihr zu schlafen. Was er ablehnte.

Der Gedanke daran machte sie nun doch nervös. Sie schloss die Augen und atmete tief durch. Noch hatte er sie nicht gesehen, sie konnte umkehren und sich davonschleichen.

„Alles okay mit dir?“

Becca zuckte zusammen und machte die Augen auf. Colt blickte sie über die Schulter an.

„Mir geht’s gut“, sagte sie mit einem Lächeln, dass ihr selbst zu strahlend vorkam. Sie nahm sich zusammen und ging auf ihn zu. „Ich bin Becca Danvers. Wir sind zusammen zur Schule gegangen.“ Ach ja. Hatte sie ihn nicht raten lassen wollen, wer sie war?

Colt grinste breit. „Das weiß ich noch, Becca. So oft bin ich nun auch nicht auf den Kopf gefallen.“

„Natürlich nicht“, stotterte sie. „Ich dachte nur, weil … Na ja, die Leute sagen, dass ich mich sehr verändert habe. Ich wusste nicht, ob du mich wieder erkennst.“

„Mir kommst du nicht verändert vor“, sagte er und wandte sich wieder dem Brett zu.

Ihr Lächeln erlosch. „Oh. Na dann.“

Das lief ja wunderbar. Offensichtlich machte sie großen Eindruck auf ihn. Ganze drei Sekunden hatte er sie angesehen.

Denk dran, sein Vater ist gerade erst gestorben, ermahnte sie sich. Zwar lag das schon zwei Monate zurück, aber immerhin war Colt daraufhin in seine Heimatstadt zurückgekehrt, die er vorher zwölf Jahre lang gemieden hatte. Es musste hart für ihn sein.

„Ich bin vorbeigekommen, um zu fragen, ob du etwas brauchst. Gestern hieß es, du seiest wieder da …“

Natürlich hatte sie selbst seinen Truck in der Einfahrt entdeckt, doch das würde sie ihm nicht auf die Nase binden. Er sollte nicht glauben, dass sie den ganzen Tag nur sein Haus beobachtete.

„Aha, die Gerüchteküche in Aloma funktioniert also noch immer.“ Er blickte nicht einmal auf. „Bestimmt fragen sich schon alle, was der missratene Bonner-Sohn jetzt wieder vorhat.“

Sie schüttelte nur den Kopf, betrat die Veranda und lehnte sich an das Geländer. Natürlich war er ärgerlich. Seine Wut war schon immer die beste Verteidigung für ihn gewesen. Es schüchterte sie jetzt genauso wenig ein wie damals.

„Klar, die ganze Stadt hat dich beobachtet, und heute Morgen haben wir gleich eine Sitzung abgehalten, um zu beschließen, wie wir dich am besten wieder loswerden. Jemand schlug vor, die Nationalgarde zu benachrichtigen, aber ich stimmte dagegen. Mir gefallen Steinigungen einfach besser.“

Colt ließ nun endlich von seiner Arbeit ab, setzte sich auf den Boden und umschlang seine Knie mit den Armen. Als er aufblickte und sie zerknirscht anlächelte, bekam sie Herzklopfen.

„Schon verstanden. Aber es macht mich eben nicht gerade überglücklich, wieder in Aloma zu sein.“

„Das ist ja auch kein Wunder, bei allem, was passiert ist, bevor du gingst.“ So gleichgültig wie möglich verschränkte sie die Arme vor der Brust. Er sollte nicht merken, wie heftig ihr Herz schlug. „Außerdem ist der Anlass ja auch nicht erfreulich. Es tut mir leid wegen deines Vaters.“

Colt schüttelte den Kopf. „Das braucht es nicht. Er war ja selbst schuld.“

Als Colt aufstand und auf sie zukam, hielt sie den Atem an. Nur zu gut erinnerte sie sich an ihre letzte Nacht. Ihre Küsse, die leidenschaftliche Umarmung. Wie sie auf seinem Schoß gesessen und seine harte Männlichkeit gespürt hatte. Niemals seitdem hatte sie sich jemandem wieder so nahe gefühlt.

Er blickte sie aus seinen dunklen Augen unverwandt an und ging zielstrebig auf sie zu. Bestimmt wollte er sie wieder küssen.

Direkt vor ihr blieb er stehen, ohne den Blickkontakt abzubrechen. Becca atmete tief seinen männlichen Duft ein und schloss die Augen.

Einen Augenblick herrschte Stille, dann räusperte er sich.

„Entschuldige, Becca. Du sitzt auf meinem Hemd.“

Überrascht machte sie die Augen auf. Er betrachtete sie mit unverhohlener Belustigung. Am liebsten wäre sie im Boden versunken. Seufzend rückte sie ein Stück zur Seite.

Nun hatte sie sich zum zweiten Mal vor Colt Bonner zum Narren gemacht.

Er streifte sich das Hemd über, knöpfte es aber nicht zu. Dann setzte er sich auf das gegenüberliegende Geländer und steckte die Daumen in die Hosentaschen.

„Was brauche ich denn deiner Meinung nach?“

Sie blinzelte verwirrt. „Wie bitte?“

Er drehte den Kopf weg, doch sie sah, dass er grinste. Auch gut. Offensichtlich war er von ihr nicht beeindruckt, aber wenigstens unterhielt er sich gut.

„Du bist gekommen, um zu sehen, ob ich etwas brauche. An was dachtest du denn da?“

„Abendessen?“, schlug sie vor. „Ich wusste nicht, ob du schon Strom hast und nahm an, dass du nicht gerade in der Kneipe essen wolltest an deinem ersten Abend hier.“

„Danke, aber das E-Werk hat sich gleich heute Morgen drum gekümmert.“

„Oh. Na fein.“ Ziellos ging sie über die Veranda. Noch schlimmer hätte es kaum kommen können. Trost wegen seines Vaters brauchte er ganz offensichtlich nicht, und anstatt ihm zu zeigen, dass sie nicht mehr das graue Mäuschen von früher war, hatte sie sich wie ein Trottel benommen. Nicht einmal zu Abend essen wollte er mit ihr.

„Tja, dann gehe ich wohl besser wieder. Ich muss noch einige Arbeiten korrigieren und …“

Sein Warnruf kam zu spät. Nun versank sie doch noch im Boden, wenn auch nur bis zum linken Knie.

Scharfe Holzsplitter kratzten über ihre Haut, und sie versuchte sich mit einer Hand an der Wand abzustützen. Sie war mit einem Fuß durch ein morsches Verandabrett gebrochen.

Colt war mit einem Satz bei ihr und fing sie auf, bevor sie fiel. Er stützte sie an den Ellbogen, und sie lehnte sich an ihn, wobei sie versuchte freizukommen.

„Hör auf, Becca, du machst es nur schlimmer“, sagte er bestimmt.

Sie gehorchte. Colt beugte sich hinunter und legte eine Hand auf ihren Schenkel. Becca biss sich auf die Lippe und blickte auf seinen dunklen Haarschopf hinunter. Nach dem ersten Schreck begann ihr Bein nun zu schmerzen, ganz zu schweigen von ihrem verletzten Stolz.

Colt stieß einen Fluch aus und blickte sie entschuldigend an. „Das ganze Haus ist in einem miserablen Zustand. Ich sollte es einfach abreißen lassen und das Land verkaufen. Es zu reparieren wird Monate dauern.“ Er stand auf. „Beweg dich nicht. Ich hole den Hammer und löse das Brett.“

Sie betrachtete das Spiel seiner Muskeln, als er den Hammer vorsichtig in dem Loch neben ihrem Bein verkantete. „Ich hoffe, dass ich dir nicht wehtue.“

Dann begann er kräftig zu ziehen. Mit einem hässlichen Knirschen löste sich das ganze Brett. Es war nicht angenehm, doch es hätte schlimmer sein können. Sie biss die Zähne zusammen und fragte: „Du willst das Haus also renovieren?“

Er legte eine Hand auf ihren Unterschenkel und half ihr aus dem Loch. „Ich will’s versuchen. Wie fühlst du dich? Es ist eine ziemliche Schramme.“

Ihre sündhaft teure Seidenstrumpfhose, die sie am Morgen noch vor Unterrichtsbeginn gekauft hatte, war natürlich ruiniert. Sie strich mit der Hand über den Kratzer, der sich bereits rot verfärbte.

„Es geht schon, danke.“ Sie zog das Bein unter seiner Hand weg. „Dann willst du also bleiben?“

„Nein, nur das Haus so weit herrichten, dass ich es verkaufen kann. Im Moment ist es mehr eine Bruchbude.“ Er schüttelte den Kopf und fluchte. „Dieser verdammte Saufkopf. Ein Wunder, dass er sich nicht den Hals gebrochen hat.“ Noch immer kniete er vor ihr und blickte zu ihr auf. „Soll ich dich zum Arzt bringen?“

Sie schüttelte lächelnd den Kopf. „Quatsch. Es ist nur eine Kleinigkeit.“ Mittlerweile brannte der Kratzer jedoch wie Feuer, und ihr Schienbein schmerzte. „Ein bisschen Wasser und Seife, dann ist alles wieder okay.“

Colt stand auf, nahm ihre Hand und führte Becca zurück zum Geländer. „Er war ein fauler alter Trunkenbold. Ich kann einfach nicht fassen, dass er das Haus so verkommen ließ.“ Er ließ den Blick über die Haufen von Abfall und Schrott im Hof, das mannshohe Unkraut im Garten und das ausgeblichene Holz schweifen, das einst weiß gestrichen gewesen...

Erscheint lt. Verlag 19.5.2018
Reihe/Serie Digital Edition
Digital Edition
Digital Edition
Übersetzer Stefanie Landauer
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Frech • Liebesgeschichte • Liebesroman • romantisch • Romantische Bücher • Sexy
ISBN-10 3-7337-5716-5 / 3733757165
ISBN-13 978-3-7337-5716-8 / 9783733757168
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