So reich und so charmant (eBook)
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5703-8 (ISBN)
Für den Unternehmer Jack Millard gibt es nur eine Frau, die sein Leben teilen soll: die zauberhafte Köchin Christina Kenley. Doch all seine Eroberungsversuche - unzählige Blumensträuße, romantische Einladungen - bleiben wirkungslos. Da entschließt sich Jack, zum Äußersten zu greifen: Er baut sein Zelt auf ihrem Grundstück auf ...
Karen van der Zee wuchs in Holland auf und begann schon früh mit dem Schreiben. Als junges Mädchen lebte sie ganz in der Welt ihrer Träume, verschlang ein Buch nach dem anderen und erfand zudem eigene Geschichten, die sie in Schulheften aufschrieb und liebevoll illustrierte. Leider entdeckten ihre Brüder eines Tages diese Hefte - und verbrannten sie heimlich auf dem Dachboden! Das Haus blieb glücklicherweise von einem Großbrand verschont, doch Karens erste Geschichten gingen für immer verloren. Karens größter Wunsch war es, eine Weltreise zu machen. Da Holland fast nur aus flachem Land besteht, träumte sie von Bergen. Sie wollte tropische Strände und Kokospalmen sehen einmal eine Nacht in der Wüste verbringen und viele interessante Menschen kennenlernen. Als Karen einen jungen Amerikaner auf Weltreise kennenlernte, war es daher Liebe auf den ersten Blick. Das erste Treffen fand in Amsterdam statt, der Heiratsantrag in Rom und die darauf folgende Hochzeit in Kenia, wo Karens Verlobter als freiwilliger Helfer beim Friedenscorps arbeitete. Nachdem sie Kenia wieder verlassen mussten, lebten Karen und ihr Mann einige Zeit in den USA bevor sie dann nach Ghana zogen. Hier erblickte nicht nur Karens erste Tochter das Licht der Welt, sondern auch ihr erster Roman Beim Tanz der Sonnenstrahlen (Cora 1981). Inzwischen hat Karen van der Zee über 30 weltweit sehr erfolgreiche Liebesromane geschrieben. Nach weiteren Aufenthalten in Indonesien, Palästina, Armenien und der Türkei lebt sie mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in den USA. Doch schon jetzt träumt sie bereits wieder von ihrer nächsten Reise, die ihr ganz sicher die Inspiration für einen weiter spannenden Liebesroman liefern wird.
2. KAPITEL
Christina spürte, wie ihr alles Blut aus dem Gesicht wich. Ihr zitterten die Knie, und einen schrecklichen Moment lang befürchtete sie, ohnmächtig zu werden. Sicherheitshalber setzte sie sich erst einmal.
Die Beamten sahen sich bedeutsam an.
„Alles in Ordnung, Mrs. Kenley?“, fragte der eine besorgt.
Sie atmete tief durch. „Ja, danke.“
„Ist er hier?“, hakte der andere nach.
„Wer?“ Sie hatte ja behauptet, niemanden gesehen zu haben. Ihre Gedanken überschlugen sich. Jack Millard war ein von der Polizei gesuchter Gangster. Hatte sie das nicht instinktiv von Anfang an gespürt? Sie hätte ihn nicht im Hotel aufnehmen dürfen. Jetzt ging es um ihren guten Ruf. Man würde Jack Millard erwischen, und die Reporter würden kommen. In allen Zeitungen wäre dann zu lesen, dass sie einen Verbrecher beherbergt und ihn mit Räucherforelle und Kaninchen in Kognaksauce verwöhnt hatte.
„Mrs. Kenley“, fuhr der ältere Beamte geduldig fort, „ist ein verdächtig aussehender Mann zu Ihnen ins Hotel gekommen?“
Sie schloss die Augen. Unwillkürlich sah sie Jacks Gesicht wieder vor sich, das vergnügte Funkeln in seinen Augen, den Seifenschaum auf seiner Brust. Bei dem Gedanken wurde ihr warm ums Herz. Es war schrecklich. Der erste Mann, der sie nach vielen Jahren interessierte, war ein Gangster.
„Ja“, erwiderte sie. „Ich denke schon.“
Dann erzählte sie den interessiert lauschenden Beamten pflichtschuldigst die ganze Geschichte. Sie berichtete von Jack Millards schmutziger Kleidung, seinem langen Haar, dem Dreitagebart und der Kreditkarte im Plastikbeutel.
Danach musste sie natürlich das Gästebuch vorlegen, und die Männer notierten sich Jack Millards Namen, die Kreditkartennummer und seine Adresse, die sicher nicht stimmte. Schließlich bedankten sie sich bei Christina für die Hilfe und fuhren davon.
Erschöpft ließ sie sich in ihren Sessel sinken.
Nachmittags um vier klingelte das Telefon.
„Christina?“
Sie hielt den Atem an. Diese dunkle Stimme kannte sie nur zu gut. „Ja“, meldete sie sich. Himmel, warum rief er sie an?
„Sie haben mir die Bullen auf den Hals gehetzt.“ Er sprach langsam und deutlich, und seinen Worten folgte eine bedeutsame Pause. „Das war nicht nett von Ihnen, Christina.“
Wie erstarrt stand sie da, und ihr Herz raste. Schnell legte sie den Hörer auf, als hätte sie sich verbrannt. Einige Augenblicke später klingelte das Telefon erneut. Entsetzt sah sie es an und konnte sich nicht rühren. Sie hatte einen schrecklichen Fehler begangen. Warum hatte sie Jack Millard nur beherbergt? Sie hätte die Polizei belügen sollen. Das hatte man davon, wenn man ehrlich war. Jetzt würde ein Verbrecher sie terrorisieren.
Nach dem vierten Klingeln verstummte das Telefon. Jemand im Haus musste abgenommen haben. Vielleicht Carl in der Küche.
Gleich darauf kam Janice, die Wirtschafterin, in die Empfangshalle. „Ich soll Ihnen etwas ausrichten“, erklärte sie stirnrunzelnd. „Was ist los? Was geht hier vor?“
Christina versuchte, normaler zu atmen. „Das weiß ich nicht. Was sollen Sie mir bestellen?“
„Ein Mann hat angerufen. Er nannte sich Jack und lässt Ihnen sagen, dass er Sie nicht erschrecken wollte und nicht … im Gefängnis sitzt.“
Und das sollte sie beruhigen? Im Geist sah Christina ihn bereits um ihr kleines Haus herumschleichen und bei ihr einsteigen. Bloß nicht an so etwas denken! Sie musste aufhören, sich Gruselfilme anzusehen.
Das brauchte sie nun nicht mehr. Möglicherweise erlebte sie gerade einen.
Janice reichte ihr einen Zettel. „Er hat seine Nummer hinterlassen. Sie möchten ihn anrufen, sobald Sie können.“
Woran ich nicht im Traum denke, dachte Christina. „Danke, Janice“, erwiderte sie mühsam beherrscht.
Nachdem Janice gegangen war, warf Christina einen Blick auf das Papier. Die Nummer war aus Philadelphia. Christina schlug im Gästebuch nach und stellte fest, dass es nicht die war, die Jack eingetragen hatte. Vielleicht sollte sie doch lieber die Polizei benachrichtigen. Die Beamten hatten ihr eine Karte hinterlassen, falls sie noch etwas auszusagen hätte. Die zweite Telefonnummer würde die Polizei bestimmt interessieren.
Jack war nicht im Gefängnis. Was bedeutete das? Dass er sich den Klauen des Gesetzes entzogen hatte? Dass er unschuldig war? Oder war das Ganze nur ein schlechter Scherz?
Christina verließ den Empfang und ging in die Küche, um zu kochen anzufangen. Heute übernachteten drei Paare bei ihr, die auch zu Abend essen wollten. Alles ältere Leute. Ein Ehepaar feierte seinen vierzigsten Hochzeitstag. Sie machten sogar einen glücklichen Eindruck. Erstaunlich. Wie machten sie das nur?
Seufzend blickte Christina auf die Speisekarte. Das machte die Liebe. Gegenseitige Rücksichtnahme und Achtung. Zuwendung. Wenn Dana da wäre, würde sie wahrscheinlich sagen: „Und täglich Sex.“
Christina stöhnte insgeheim auf. Nichts davon hatte in ihrer Ehe geklappt. Und selbst jetzt, nach all den Jahren, hatte sie immer noch das schmerzliche Gefühl, versagt und etwas Wichtiges versäumt zu haben. Insgeheim sehnte sie sich danach, zu lieben und geliebt zu werden.
Werde endlich erwachsen. Vergiss das alles. Kümmere dich lieber ums Pesto.
Zähneknirschend machte Christina sich daran, die Kräutersauce zu machen, als Dana hereinkam. Toll sah sie aus in dem langen, fließenden Rock und der schwarzen Seidenbluse, das blonde Haar sexy aufgesteckt.
„Du siehst fantastisch aus“, sagte Christina anerkennend.
Lächelnd drehte Dana sich um sich selbst. „Nicht übel für nur fünfzig Dollar, findest du nicht?“
„Ja.“ Dana hatte Stilgefühl und Geschmack und einen ausgeprägten Sinn für Schnäppchen.
Sie begutachtete Christinas Aussehen. „Weißt du, Mom, wir müssen dich ein bisschen aufpeppen.“
Christina lachte. „Aufpeppen? Was soll das heißen?“
„Na ja, Mom, du siehst eigentlich sehr gut aus und hast einen prima Geschmack. Und du kleidest dich auch schick, aber etwas fehlt.“
„Was denn?“
„Leben.“
„Leben? Wie meinst du das? Sehe ich tot aus?“
Vergnügt erwiderte Dana: „Tot nicht. Aber du brauchst ein bisschen … Pfeffer, um lebendiger zu wirken.“
Nun musste Christina lachen.
„Mehr Pfiff und Schwung und Ausgelassenheit.“ Dana lachte triumphierend. „Ja, genau das!“
Unwillkürlich lächelte Christina. Ihrer Tochter fehlte es gewiss nicht an Schwung und Ausgelassenheit. Und plötzlich, aus heiterem Himmel, erwachte in Christina der alte Wunsch nach Schwung, Ausgelassenheit, Abenteuer.
„Also gut“, hörte sie sich sagen, „und wie soll ich deiner Meinung nach vorgehen?“
Gemeinsam berieten sie, wie Christina „aufzupeppen“ wäre. Sie würden in Philadelphia einen Einkaufsbummel machen. Christina betrachtete ihre schöne Tochter, und eine Welle mütterlicher Liebe durchflutete sie. Sie musste sich glücklich schätzen, eine Tochter wie Dana zu haben, mit der sie eine Beziehung voller Liebe und Vertrauen und Fröhlichkeit verband. Wie viele Mütter verstanden sich schon so gut mit ihren Töchtern?
Ihre Ehe mochte gescheitert sein, aber bei ihrer Tochter hatte sie offensichtlich das meiste richtig gemacht.
Am nächsten Morgen fuhr der Bote eines Blumengeschäfts vor und überbrachte ein riesiges Gebinde. Christina betrachtete es erstaunt. Einen so großen Strauß hatte sie noch nie gesehen. Er bestand aus exotischen Blüten, die ein Vermögen gekostet haben mussten. Zögernd nahm Christina die daran befestigte Karte heraus und las sie.
Ich wollte Sie wirklich nicht erschrecken. Glauben Sie mir, die Polizei sucht mich nicht. Bitte nehmen Sie meine Entschuldigung an. Jack Millard.
Christina stellte die Blumen in den Empfangsbereich, wo sie sich atemberaubend schön ausnahmen. Warum sollte sie sie wegwerfen? Sie hatte sie sich voll und ganz verdient.
Die Polizei war also nicht hinter ihm her. Aber natürlich war es auch möglich, dass er log. Die Blumen hätte er mit der gestohlenen Kreditkarte kaufen können. Rasch zerriss Christina die Umhüllung, damit niemand sie sah.
Jetzt war Christina völlig durcheinander. Sie musste wissen, was los war. Also rief sie die Nummer an, die der Polizist ihr gegeben hatte, und berichtete ihm von dem beängstigenden Anruf. Doch der Beamte beruhigte sie. Sie brauche sich keine Sorgen zu machen. Mr. Jack Millard sei ein angesehener Bürger und nicht der Mann, den sie suchten, und er habe ihnen wertvolle Hinweise auf den Typ gegeben, hinter dem sie her seien.
Nach dem Telefonat atmete Christina auf. Sie machte sich wieder an die Arbeit und versuchte, Jack Millard aus ihren Gedanken zu verbannen. Doch als sie eine Stunde später aufblickte, stand er vor ihr.
Fassungslos betrachtete sie ihn. Er sah toll aus. Der Stoppelbart war verschwunden, das dichte, leicht gelockte Haar modisch geschnitten. Er trug eine gut sitzende Hose und dazu ein gemustertes Seidenhemd. Ein schwacher frischer Duft wehte zu Christina herüber. Ihr schlug das Herz bis zum Hals, und sie war so verwirrt, dass sie kein Wort hervorbrachte.
„Hallo, Christina“, sagte Jack mit dunkler, sinnlicher Stimme.
Endlich hatte sie sich wieder etwas gefangen. „Was machen Sie denn hier?“, fragte sie vorsichtig.
„Ich bin gekommen, um mich bei Ihnen persönlich zu entschuldigen.“ Jack blickte zum Tisch, auf...
| Erscheint lt. Verlag | 9.5.2018 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Digital Edition |
| Digital Edition | Digital Edition |
| Übersetzer | Trixi de Vries |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Frech • Liebesgeschichte • Liebesroman • romantisch • Romantische Bücher • Sexy • SpringSale24 |
| ISBN-10 | 3-7337-5703-3 / 3733757033 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-5703-8 / 9783733757038 |
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