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Erleuchtung inklusive (eBook)

*****

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96087-355-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Erleuchtung inklusive - Elli C. Carlson
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(CHF 4,85)
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Die Liebe deines Lebens, steile Pfade zum Glück und ein Casanova auf vier Pfoten
Ein rasanter Roadtrip voller Humor, Romantik und Spannung, der die Leserherzen berührt

Liz und Ben. Ben und Liz.
Aus ihnen hätte ein Traumpaar werden können. Damals, mit siebzehn und dem Kopf voller verrückter Ideen. Wie gesagt hätte. Fünfzehn Jahre später sitzt Liz als dienstälteste Redaktionspraktikantin der Welt bei einer großen Boulevardzeitung fest und träumt noch immer von der großen Karriere. Ben hat es ins Silicon Valley verschlagen und immerhin hat er es dort zum millionenschweren Internet-Genie gebracht. Als Ben seiner alten Heimat Berlin einen überraschenden Besuch abstattet, wittert Liz ihre Chance. Ein Interview mit dem Medienscheuen Unternehmer wäre der Durchbruch bei ihrer Zeitung. Doch das ist leichter gesagt als getan, zumal sich der exzentrische Multimillionär gerade in der Sinn-Krise befindet und auf einem Selbsterfahrungs-Trip die großen Rätsel des Lebens lösen will. Ehe Liz sich versieht befindet sie sich mitten in den Pyrenäen und stolpert auf dem Jakobsweg ihrer Jugendliebe hinterher. Doch der Weg nach Santiago de Compostela ist weit und steckt voller Überraschungen und Wunder…

Leserstimmen
„Süße Charaktere und ein Happy End – genau so wie man es sich wünscht.“
„eine unterhaltsame Lektüre, die ans Herz geht“
… wie ein Kaminfeuer an einem verschneiten Tag, eine Umarmung eines lieben Menschen, ein Schokokuchen mit flüssigem Kern … bitte bitte mehr davon!'
„Die Geschichte von Liz & Ben & Boo & Bambi ist mir unter die Haut gegangen, hat mich mitgerissen und hautnah dabei sein lassen auf ihrer eindrucksvollen Reise. Humorvoll, emotional, ehrlich, berührend, positiv.“
 „Eine romantische Liebesgeschichte über das Sich-selbst-Finden, nicht allzu ernst, sondern mit viel Witz, Charme und natürlich auch Liebe und Romantik.“

Kapitel 3


»Du bist fristlos entlassen? Weil du eine Kollegin angegriffen hast?« 

Mein Vater blickte mich besorgt an.

Nicht erst in diesem Moment wurde mir klar, warum ich vier lange Jahre Yvonnes Schreckensherrschaft ertragen hatte. Die Gute saß einfach am längeren Hebel. 

»Angegriffen würde ich es nicht nennen, Papa.«

Das entsprach nicht ganz den Tatsachen, aber egal.

»Und es war die Kollegin.« 

Papas Augenbrauen wanderten in Richtung seines Haaransatzes. Er kannte Yvonne ziemlich gut. Schließlich heulte ich ihm seit einer gefühlten Ewigkeit die Ohren über ihre Gemeinheiten voll.

»Ich habe ihr nur einen Joghurtbecher über den Kopf geschüttet. Einen kleinen Becher. Fettarm.«

Vor Verblüffung blieb meinem Vater der Mund offenstehen. Bernd Speckmann fehlten die Worte. Das kam höchst selten vor. Ich konnte noch nicht sagen, ob es geschah, weil ich mich zum ersten Mal gegen Yvonnes Bösartigkeiten aufgelehnt hatte. Oder, weil er sich Sorgen über die plötzlich einsetzende Gewaltbereitschaft seiner sonst friedliebenden Tochter machte. 

Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, hatte Simon mich rausgeschmissen. Dabei war ich doch unersetzbar für die Redaktion.

»Tut mir leid, Lizzy, aber wir können Yvonne nicht kündigen. Ihr Vertrag sieht eine üppige Abfindung vor. Das kann sich die Zeitung nicht leisten.«

Eine durchaus nachvollziehbare Begründung. Der Berliner Blitz litt, wie viele andere Boulevard-Blätter auch, unter sinkenden Verkaufszahlen. Facebook und Twitter boten genügend Klatsch und Tratsch. Und die mussten sich noch nicht einmal die Mühe machen, ihre Fake News halbwegs wasserdicht zu recherchieren. 

»Soll das heißen, ich bin ...?« 

Gefeuert war wirklich ein unschönes Wort. Daher vermied ich, es auszusprechen.

»Wenn ich dich kündige, dann kriegst du wenigstens Arbeitslosengeld und die Krankenkasse wird auch übernommen. Was sagst du dazu?«

Was sollte man dazu schon sagen? Das Leben ist kein Ponyhof? Geld regiert die Welt? Oder lieber Hast du eigentlich noch alle Tassen im Schrank?

»Simon, seit sechs Jahren arbeite ich für dich. Als Praktikantin. Was meinst du, wie hoch mein Arbeitslosengeld wohl ausfällt?!«

»Schon klar, mir tut das alles ja auch wahnsinnig leid. Aber unter den Umständen kannst du nicht länger in der Redaktion arbeiten. Und du willst es ja auch gar nicht mehr, oder hab ich dich da falsch verstanden?«

Natürlich wollte ich weiter beim Blitz arbeiten. Nur eben nicht mehr für Yvonne. Für einen kurzen Moment kam auch in mir Panik auf. Vielleicht, dachte ich, wenn ich mich richtig gut entschuldige ... 

Andererseits verbot mir der letzte klägliche Rest meines Selbstbewusstseins, genau dies zu tun. 

»Ich kann keinen Tag länger mehr den Fußabtreter spielen. Jeder weiß hier doch, dass Yvonne eine totale Null ist und ich die ganze Arbeit mache.«

Simon nickte. Er hatte wohl nichts anderes erwartet.

»Ich lasse dich ungern gehen, Liz, ungern. Das weißt du.«

Ich sah ihm an, dass er noch etwas loswerden wollte.

»Aber, Simon?«

»Aber, vielleicht ist das ja auch die Chance für dich. Die Chance, was ganz anderes zu machen.«

Ich sah ihn entgeistert an. Hielt er mich für eine schlechte Journalistin? Das hatte bei seinem Gespräch mit unserem Ober-Chef doch noch ganz anders geklungen.

»Du bist ein Ass in der Recherche. Ein Ass. Deine Texte sind auch ganz okay.«

»Vielen Dank für deine Offenheit.« Ob er wusste, dass es Dinge gibt, die man einfach nicht hören wollte? Simon fuhr unbeeindruckt fort.

 »Was dir fehlt, das ist der Biss. Der Biss, verstehst du? Du bist einfach zu nett für diesen Job. Und ich fürchte, das wird sich auch nie ändern.« 

Er sah mich mitleidig an und erwartete wohl einen Wutausbruch. Oder, dass ich mich in Tränen auflöste. Es war schwer zu sagen, was ihm unangenehmer gewesen wäre. Aber da kam nichts. Ich war viel zu enttäuscht, um noch irgendetwas zu sagen. 

»Genau, das meine ich, Liz. Genau das.« 

Er kam um den Schreibtisch herum und setzte sich vor mir auf die Schreibtischkante. 

»Jede von den Hyänen da draußen hätte spätestens jetzt angefangen, mein Büro zu zerlegen. Du stehst nur da und siehst mich an, wie ein weidwundes Reh.« 

Ich hatte nun doch Mühe die Tränen zu unterdrücken, die sich in meinen Augen sammelten. Diesen letzten Triumph wollte ich ihm nicht gönnen.

»Wenn ich mich gegen bösartige Kollegen wehre, werde ich gefeuert. Und wenn ich es nicht tue, bin ich nicht die Richtige für den Job. Diese Logik soll einer verstehen.«

»Irgendwann wirst du mir nochmal dankbar dafür sein.« 

Was für ein unrühmliches Ende meine Karriere beim Berliner Blitz doch genommen hatte.

»Ich weiß nicht, aber irgendwie hat dein Chef recht.« Mein Vater ließ eine Bratwurst durch den Wurstschneider rattern und fing die zerstückelten Reste geschickt mit der Pappschale auf. 

»Du bist wirklich viel zu nett für diese Aasgeier.« 

Er ertränkte die Wurstscheiben in reichlich Tomatensoße und streute Curry-Pulver oben drauf. 

»Hier. Probier mal. Eine neue Spezialsoße. Mit Ingwer und Kardamom.« 

Er hielt mir das Schälchen entgegen. Ich probierte und die Soße war himmlisch. »Hmmm ... ungewöhnlich, aber gut.«

Mein Vater strahlte beseelt. Bernd Speckmann war nicht umsonst der stolze Besitzer der wohl besten Currywurst-Bude Berlins. Und das wollte was heißen. Immerhin war Berlin nicht gerade arm an Currywurst-Buden. Doch Speckmanns Imbiss war sozusagen das Borchardts unter den Berliner Fastfood-Tempeln. Vor zwanzig Jahren hatte er sich mitten in Pankow auf einem Baumarkt-Parkplatz mit unserem alten, zur Frittenschmiede umgebauten Wohnmobil niedergelassen. Seitdem hatte er es zur Berliner Wurst-Legende gebracht. 

Der Laden brummte, auch wenn die üblichen Berlin-Touristen nicht zu seiner Kundschaft gehörten. Seine Currykreationen zogen stattdessen Heerscharen von Taxifahrern, Handwerkern, Putzfrauen und Paketboten an, die ihre Pause gern bei Curry-Pommes-Schranke verbrachten.

Was sich für meine Arbeit beim Berliner Blitz als echter Segen erwies. Schließlich gab es kaum jemanden, der so gut informiert war, wie die fleißigen Helferlein der Gutbetuchten. Sie waren mein unversiegbarer Quell all der exklusiven, skurrilen, geheimen und manchmal sogar sensationellen Nachrichten, die eine Millionenmetropole wie Berlin zu bieten hatte. Ich brauchte mich nur in den Stoßzeiten für ein paar Stunden zu meinem Vater in den Imbiss zu gesellen, schon hatte ich alle relevanten Informationen beisammen, um bei der nächsten Redaktionskonferenz mit grandiosen Neuigkeiten Eindruck zu schinden. Das zu meinen herausragenden Recherchekünsten. Die waren jetzt sowieso Geschichte.

Während ich die unfassbar leckere Wurst in mich hineinstopfte, regte sich leiser Widerstand in mir. So schnell wollte ich nicht aufgeben. 

»Ich liebe diesen Job, Papa.« 

Nun ja, es war zwar nicht ganz die Wahrheit, aber das wollte ich hier und jetzt nicht ausdiskutieren. 

»Irgendwie kriege ich den schon wieder. Wer weiß – spätestens in zwei Wochen wird Yvonne so viel Chaos in der Redaktion angerichtet haben, dass Simon mich auf Knien anfleht, wieder zurückzukommen.«

Manchmal musste man sich die Dinge einfach schönreden. Meinem Vater war anzusehen, dass er diesen Optimismus nicht ganz teilte. Doch da er über die gleichen netten Qualitäten verfügte wie ich, behielt er seine Zweifel für sich. Er lächelte mich lieber aufmunternd an und schlug mir vor, ihm im Imbiss zu helfen, während ich auf Yvonnes Rausschmiss wartete. Natürlich gegen einen angemessenen Stundenlohn, um das karge Arbeitslosengeld aufzubessern. 

»Weißt du noch, wie viel Spaß wir hatten, wenn du mir geholfen hast? Das hat mir die letzten Jahre echt gefehlt.«

So konnte man das natürlich auch sehen. Tatsache war allerdings, dass ich damals ständig die Wurst hatte anbrennen lassen, dafür dann aber die Pommes halb roh servierte.

»Klar helf ich mit, Papa.«

Er strahlte über das ganze Gesicht. 

»Wir können an neuen Spezialsoßen arbeiten. Es gibt niemanden, der so gut den Geschmack unserer Kunden trifft, wie du.« 

Er meinte es als Kompliment. Wenn ich mir die Kunden so ansah, die an den Stehtischen vor dem Foodtruck ihre Pommes in sich hineinschlangen und mit einem Bier nachspülten, überkam mich allerdings ein gewisser Frust. 

»Du hilfst Papa im Imbiss? Respekt!«

 Meine Schwester Lena sah mich spöttisch an, während sie dem einohrigen, etwas mitgenommen aussehenden Wildkaninchen eine Möhre ins Gehege legte. 

»Ich helfe Papa gern! Ich bin mir nämlich nicht zu schade für Pommesschwenken, falls du das denkst!«, gab ich empört zurück. 

Lena lachte laut und dreckig.

»Respekt für Papa, du Blödi. Nicht für dich. Ich hoffe, du fackelst diesmal nicht wieder alles ab.«

Ich stöhnte laut auf und wollte nicht weiter an den unangenehmen Vorfall erinnert werden, der während meiner Schulzeit dazu geführt hatte, dass Papas geliebter Imbiss ein Raub der Flammen geworden war. Zum Glück zahlte die Versicherung den Schaden und Papa hatte das alte ausgebrannte Wohnmobil gegen den jetzigen, wesentlich komfortableren Foodtruck ausgetauscht. So wie ich die Dinge sah, hätten wir es auch schlimmer treffen können.

»Ich hab das ja nicht absichtlich gemacht. Das...

Erscheint lt. Verlag 19.4.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Camino • Humor Bücher • humorvolle Romane • Jakobsweg • Jugendliebe • Liebe des Lebens • Liebesgeschichte
ISBN-10 3-96087-355-7 / 3960873557
ISBN-13 978-3-96087-355-6 / 9783960873556
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