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Sturm auf das Elbenreich: Die wilden Orks 4 -  Alfred Bekker

Sturm auf das Elbenreich: Die wilden Orks 4 (eBook)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
180 Seiten
Uksak E-Books (Verlag)
978-3-7389-1882-3 (ISBN)
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3,49 inkl. MwSt
(CHF 3,40)
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Ein Abenteuer um Elben und Orks auf dem Kontinent Athranor! Der Körpertausch geht Rhomroor und Candric nun doch langsam gehörig gegen den Strich und daher suchen Sie Rat bei den Elben, deren überlegene Magie ihnen helfen soll, den Fluch zu überwinden. Doch zuerst muss sich Rhomroor, der neue Anführer der Orks, mit seinem Vorgänger Moraxx herumschlagen. Er ist verschwunden und erschuf mit magischen Experimenten mächtige Monstren, die niemand mehr unter Kontrolle halten kann. Als es dann am großen Elbenstein zur Entscheidung kommt, greift eine bisher unbekannte Macht ein und es beginnt der Sturm auf das Elbenreich ..

Der Boden erzitterte unter den Füßen von zehntausend elefantengroßen Hornechsen. Auf jedem dieser zumeist dreihörnigen Reptilien ritt mindestens ein schwer bewaffneter Ork-Krieger – auf vielen saßen sogar zwei oder drei.

Man hätte meinen können, ein Gewitter würde aufziehen, solch einen Donner verursachten die trampelnden Füße der Hornechsen.

An der Spitze dieser gewaltigen Ork-Streitmacht ritt Rhomroor, ihr junger Anführer. Nie hatte es einen jüngeren Anführer als Rhomroor gegeben. Alle drei Orkländer hatten ihn inzwischen anerkannt. Es gab keinen Stamm, der sich zurzeit gegen ihn wandte. Das galt für die auf Hornechsen reitenden Orks ebenso wie für die zu Fuß gehenden Clans, die im Grenzgebirge zu den Menschenreichen hausten, oder die Stämme aus der Skorpion-Senke am Blutfluss, deren Dörfer auf gewaltigen Riesenskorpionen gebaut waren. Selbst die sehr eigenwilligen Bewohner der Orkstadt und die seefahrenden Orks der Insel Orkheim, die sich selbst als zivilisierter ansahen, weil sie das Wasser nicht auf Riesenschildkröten oder Flößen überwanden, sondern richtige Schiffe bauten, hatten ihn anerkannt.

Vorerst jedenfalls.

Rhomroor wusste sehr gut, wie schnell sich das Blatt wenden und ein Anführer seine Stellung verlieren konnte. Das hatte er oft genug erlebt – zuletzt bei seinem abgesetzten Vorgänger Moraxx, der immer versucht hatte, sich mit Elbenmagie aus gestohlenen Schriften Vorteile zu verschaffen.

Rhomroor nahm seine linke Pranke, während die rechte eines der Hörner seiner Echse umfasste, und benutzte sie als Schirm vor seinen Augen, um sich gegen das Licht der noch tief stehenden Sonne zu schützen.

Es war nämlich noch früher Morgen. Die Ork-Streitmacht war vor ein paar Tagen von der Orkstadt aus aufgebrochen. Tag und Nacht waren sie ohne Unterbrechung geritten. Rhomroor gähnte laut und riss dabei sein Maul mit den vier Hauern auf. Das wirkte irgendwie ansteckend. Neben ihm tat daraufhin sein Gefährte Brox dasselbe und mit ihm erst fünf, dann zehn und innerhalb weniger Augenblicke vielleicht sogar hundert andere Orks. Es war eine gute alte Ork-Sitte. Niemand sollte allein sein, wenn er gegen die Müdigkeit kämpfte, deswegen stimmte sofort fast die gesamte Ork-Schar mit ein. Ein dröhnender Laut erhob sich daraufhin.

„Ich hoffe nur, wir haben nicht die Lindwürmer verschreckt!“, meinte Brox, nachdem das dumpfe Gähnen der ganzen Ork-Armee wieder aufgehört hatte. Brox lenkte dabei seine Echse etwas näher an Rhomroors Reittier heran. Er streckte die Pranke aus und deutete zum Horizont. Hinter einer Kette von Dünen tauchte dort etwas Blaues auf.

„Die Lindwurmküste!“, murmelte Rhomroor.

Dort war ihr Ziel. An diesen Stränden genossen die riesenhaften, schlangenähnlichen Lindwürmer die Kühle des Meeres und tranken fässerweise Salzwasser, ohne das sie nicht leben konnten.

Ein lautes Zischen kam jetzt von dort. Es klang wie ein Sturmwind und war so laut, dass Rhomroor sich am liebsten die Ohren zugehalten hätte. Aber das wäre von den anderen Orks wohl als Zeichen der Schwäche ausgelegt worden und Ork-Anführer durften wirklich alles tun – nur keine Schwäche zeigen. Denn das war der erste Schritt zu ihrer Absetzung.

„Die Antwort der Lindwürmer!“, stellte Rhomroor fest, nachdem der Krach vorbei war.

„Scheint sich um mutige Exemplare zu handeln!“, meinte Brox.

„Das heißt auch, dass sie widerborstig sein werden, nicht wahr?“

„Sicher.“

Rhomroor seufzte. Einen Moment lang dachte er, dass es vielleicht gar nicht so schlecht gewesen wäre, wenn die Lindwürmer alle Reißaus genommen hätten und so weit ins Meer geschwommen wären, dass es unmöglich gewesen wäre, einen von ihnen zu fangen.

Denn genau das erwarteten seine Ork-Krieger jetzt von ihm, ihrem Anführer. Aber er hatte das erstens noch nie gemacht und zweitens war er sich auch nicht sicher, ob er es überhaupt fertigbringen würde.

„Du weißt, was man von dir erwartet!“, rief ihm Worror zu, ein besonders großer und mächtiger Ork, der statt eines schlammverschmierten Harnisches ein Stück Riesenschildkrötenpanzer auf dem Rücken trug, das ihn vor Angriffen von hinten schützen sollte.

„Das weiß ich“, nickte Rhomroor und klopfte sich mit der Faust gegen seine Ork-Brust. Der Schlamm, der Kleidung, Harnisch und die schuppige Haut bedeckte, war getrocknet und bröckelte nun von ihm ab und staubte. Er brauchte dringend wieder ein richtiges Schlammbad!

„Einen Lindwurm zu bändigen ist eine Prüfung, die jeder Ork-Herr aller drei Länder bestehen muss!“, sagte Worror, öffnete sein Maul und rülpste laut. Seine vier Hauer waren abgebrochen, als er versucht hatte, damit den Panzer einer menschenkopfgroßen Wüstenassel mit einem Biss zu knacken, um an das köstliche Innere heranzukommen. Er war einfach zu gierig gewesen. Aber in der Orkstadt gab es einen geschickten Zahnarzt – einen Menschen aus Westanien, dessen vergleichsweise kleine Hände wie geschaffen dazu waren, die Zähne in einem Ork-Maul zu behandeln. Er hatte Worror auf die abgebrochenen Hauer Spitzen aus Obsidian-Gestein gesetzt, die noch viel furchterregender aussahen, als die Originalhauer es je getan hatten.

Worror galt als einer der besten Kämpfer im Ost-Orkreich. Und wahrscheinlich hatte er auch schon mit dem Gedanken gespielt, selbst Anführer der drei Orkländer zu werden.

Im Moment traute er sich aber offenbar nicht, Rhomroor herauszufordern. Und das, obwohl dieser geradezu schmächtig und klein wirkte, verglichen mit dem riesenhaften Worror, der selbst die größten Orks noch um einen halben Kopf überragte.

Aber hatte Rhomroor nicht schließlich quasi im Alleingang die Drachen besiegt, die sein Vorgänger Moraxx unbedachterweise mit Hilfe der gestohlenen Elbenmagie aus versteinerten Dracheneiern hatte entstehen lassen?

Davon erzählte man sich inzwischen in allen drei Orkländern. Und mit jemandem, der so eine Tat zu vollbringen vermochte, legte man sich besser nicht an! Selbst wenn er noch ein junger Ork war, dem eigentlich die nötige Erfahrung fehlte, um sich auf Dauer zu behaupten.

In diesem Moment zog Rhomroor am Horn seiner Echse und brachte sie damit zum Stehen. Auf seinem Rücken trug Rhomroor neuerdings ein Schwert. Es war eigentlich viel zu groß für ihn. Wenn er mit den Füßen auf dem Boden stand und es über den Rücken gegürtet trug, musste er darauf achten, dass es schräg genug hing, sonst schleifte die Spitze über den Boden. Außerdem musste er seine Streitaxt nun an der Hüfte tragen, seit er das Schwert mit sich herumschleppte, mit dem man noch nicht einmal richtig kämpfen konnte, weil es einfach zu groß und unhandlich war. Zumindest war das Rhomroors vorläufige Meinung dazu, weswegen er auch seine Axt am Gürtel beließ.

Es gab zwei Gründe dafür, dieses Schwert mit sich zu führen. Der erste war, dass es ein Geschenk des Herrn der Orkstadt war, auf dessen Unterstützung Rhomroor angewiesen war. Die Tatsache, dass er ihm dieses Schwert in aller Öffentlichkeit vor dem Stadttor der Orkstadt übergeben hatte, war das Zeichen dafür, dass er Rhomroor als Oberherren aller Orks anerkannte. Gerüchten zufolge hatte der Ork-Herr dieses Schwert allerdings vor allem deshalb als Geschenk ausgewählt, weil er es selbst zum Geschenk erhalten hatte und unbedingt loswerden wollte. Und diese Gerüchte hatten mit einer besonderen Eigenschaft der Waffe zu tun, die ihr auch den Namen gab. Man nannte sie nämlich „das Singende Schwert“. Wenn der Träger dieser Waffe einen kräftigen Ruf ausstieß, während er ihren Griff umfasste, dann geriet der besondere Stahl, aus dem die Klinge geschmiedet war, in Schwingungen und erzeugte einen Laut, der so durchdringend war, dass er nicht nur in einer Entfernung von mehreren Meilen noch zu hören war, sondern manchmal auch Holz, Glas und sogar Stein zerspringen ließ. Es hieß, dass der Herr der Orkstadt sich damit den Unmut seiner Bürger zugezogen hatte. Die Sitte, Fenster mit Glas zu schließen, hatte nämlich durch die dort ansässigen Kaufleute aus den Menschenreichen inzwischen immer mehr Verbreitung in der Stadt gefunden. Und ganz gleich, ob der jeweilige Hausbesitzer nun ein Ork, ein Mensch, ein kleiner Halbling oder vielleicht sogar ein Elb war – von zersprungenen Fenstergläsern und eventuell sogar Rissen in den Hauswänden war keiner begeistert.

So war der Herr der Orkstadt sicher ganz froh gewesen, das unhandliche Ding loszuwerden und für Rhomroor wäre es unmöglich gewesen, das Schwert nicht zu tragen. Das wäre einer Beleidigung gleichgekommen.

Aber vielleicht habe ich ja Glück und es geht bald in irgendeinem Kampf kaputt!, dachte Rhomroor nicht zum ersten Mal. Dann konnte ihm zumindest niemand etwas nachsagen.

Rhomroor zog nun das Schwert aus dem Futteral auf seinem Rücken. Wegen seiner Länge war allein das schon eine Kunst für sich. Und weil sich die Klinge auf der letzten Handbreit am Ende in zwei leicht zur Seite gebogene Spitzen...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Kinder- / Jugendbuch
ISBN-10 3-7389-1882-5 / 3738918825
ISBN-13 978-3-7389-1882-3 / 9783738918823
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