Komm, lass uns lieben (eBook)
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5513-3 (ISBN)
Als ob leuchtend blaue Augen, Charme und breite Schultern nicht schon genug wären - dazu hat der smarte Duke Jenkins auch noch zwei süße kleine Söhne, und Kinder liebt Dani nun mal über alles! Aber sie weiß, dass Beziehungen mit allein erziehenden Vätern ganz schön kompliziert werden können ...
<p>Über 110 Romane wurden seit 1982 von Sherryl Woods veröffentlicht. Ihre ersten Liebesromane kamen unter den Pseudonymen Alexandra Kirk und Suzanne Sherrill auf den Markt, erst seit 1985 schreibt sie unter ihrem richtigen Namen Sherryl Woods. Neben Liebesromanen gibt es auch zwei Krimiserien über die fiktiven Personen Molly DeWitt sowie Amanda Roberts. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Liebesromans lasen ihre ehemaligen Kollegen, es waren Journalisten, vorwiegend die Liebessszenen. Einer ihrer Kollegen meinte daraufhin kopfschüttelnd zum Artdirector: 'Und du bist mit ihr zum Kegeln gewesen.' Sherryl Woods sieht aber die heißen Liebesszenen nicht als Mittelpunkt ihrer Liebesromane an. Für sie geht es in den Romanen um Familie, Seelenverwandtschaft, ein gemeinsames Leben sowie auch um ausgelassenen, befriedigenden Sex. An der Ohio State University studierte Sherryl Woods Journalismus. Danach arbeitete sie für diverse Zeitungsverlage und spezialisierte sich auf das Fernsehen. In Ohio sowie in Florida war sie als Fernsehredakteurin tätig. Damit sie hauptberuflich schreiben konnte, kündigte sie im Jahr 1980 ihren Job, allerdings war sie zwei Jahre später wieder in einer leitenden Position tätig. Erst 1986 wurde sie selbstständig und arbeitet seitdem als Autorin. Sherryl Woods selbst ist der Auffassung, dass sie durch ihren Beruf als Journalistin gelernt hat, packend zu schreiben und Menschen zu beobachten.</p>
1. KAPITEL
Der Tag dehnte sich bereits endlos, und dabei war es noch nicht einmal Mittag.
Dani Adams sank auf den Sessel hinter ihrem Schreibtisch und nahm sich fest vor, ein Schläfchen zu halten, ehe sie die Nachmittagstermine wahrnahm. Sie war seit drei Uhr früh wegen eines Notfalls auf den Beinen. Ein betrunkener Autofahrer hatte kurz hinter der Stadt auf dem Texas-Highway einen Hund überfahren.
Der Sheriff hatte Dani von unterwegs angerufen. Minuten später trug er das blutüberströmte, schwer verletzte Tier in die Praxis, und sie hatte mehrere Stunden konzentriert gearbeitet. Das Leben des armen Geschöpfs hing an einem seidenen Faden.
Vielleicht hätte sie das Tier einschläfern sollen, aber wenn sie an seine Besitzerin dachte, die achtzigjährige Betty Lou Parks, sträubte sich alles in Dani dagegen. Betty Lou hing an ihrem Hund. Er war ihr ständiger Begleiter, er saß in dem verrosteten alten Auto neben ihr, wenn sie in die Stadt fuhr, um ihren wöchentlichen Einkauf zu tätigen. Dani hatte die Angst und die unterdrückten Tränen aus Betty Lous zitteriger Stimme herausgehört, als diese sich nach ihrem Hund erkundigte. Das hatte den Ausschlag gegeben. Dani versprach, alles zu tun, um den geliebten „Goldjungen“ der alten Dame zu retten.
Goldjunge, dachte sie und lächelte. Vermutlich schämte sich das arme Tier jedesmal, wenn sein Frauchen es beim Namen rief. Es war zu großen Teilen ein stolzer Schäferhund, hatte aber genug andere Erbmasse, um eine recht seltsame Persönlichkeit darzustellen. Dani ließ sich jedoch von seinem komischen Äußeren nicht täuschen. Goldjunge verteidigte Betty Lou bis zum Letzten. Und wahrscheinlich hatten ihre Kinder deshalb nicht länger darauf bestanden, dass die alte Dame aus ihrem abgelegenen Haus, wo sie einen üppigen Garten bestellte, in die Stadt zog.
Dani vermutete, dass der größte Teil ihres Honorars aus jenem Garten kommen würde. Tomaten, Kartoffeln, Bohnen, Kürbisse, Kräuter. Betty Lou züchtete alle diese Gemüse und Kräuter, kam damit gut über den Winter und tauschte sie gegen andere Güter. Sie war noch immer so unabhängig wie vor fünfzig Jahren, als ihr Mann starb und sie mit drei Kindern zurückließ. Dani bewunderte Betty Lous Zähigkeit. Sie wünschte, sie hätte etwas davon, um diesen Tag zu überstehen.
Doch ihr ging so viel im Kopf herum, dass sie sich nicht entspannen konnte. Seufzend langte sie nach den Briefstapeln, die ihre Assistentin säuberlich getrennt hatte. Einer mit Rechnungen, einer mit nutzloser Werbung für den Papierkorb, einer mit Fachzeitschriften. Als Dani auf ein billiges Kuvert mit kindlicher Aufschrift stieß, verspürte sie einen Stich. Automatisch traten ihr Tränen in die Augen.
Sie ahnte, was das Kuvert enthielt. Eine Buntstiftzeichnung und sorgfältig gemalte Buchstaben. Sie besaß eine ganze Schublade davon, alle von Rob Hilliards Töchtern, zwei Kinder, die sie wie ihre eigenen betrachtet hatte.
Selbst nach diesen zwei Jahren riss es Dani jedesmal mitten entzwei, wenn sie einen solchen Brief bekam. Es war ihr unsäglich schwer gefallen, Robin und Amy zu verlassen, als die Beziehung zu ihrem Vater Rob zerbrach. Ungeöffnete Briefe hatten sich gestapelt, denn die Liebe der Mädchen und die Aussichtslosigkeit ihrer Sehnsucht brachen Dani das Herz. Die Telefonanrufe lähmten sie für Stunden, manchmal für Tage.
Hätte sie Rob geheiratet, hätte sie nach der Scheidung Vormundschaft für die Mädchen fordern können. Zumindest hätte sie die beiden zu sich nehmen können.
Aber so hatte Dani keinerlei Recht auf die Kinder, es bestand nur die starke Bindung, die sich in der vier Jahre währenden Beziehung mit ihrem Vater mehr und mehr gefestigt hatte. Vier Jahre, in denen Hoffnungen auf Dauerhaftigkeit genährt wurden. Es kam zur Verlobung, Hochzeitspläne hielten Dani und die Mädchen in Atem.
Und dann brach alles in sich zusammen. Rob hatte eine andere kennen gelernt und die Hochzeit kurzerhand abgesagt. Dani war am Ende. Die Mädchen begriffen rein gar nichts und waren völlig aufgelöst, als Dani das Haus und die Stadt verließ.
Seitdem verboten die Entfernungen und die Einstellung von Robs junger Freundin zwanglose Besuche. Tiffany dachte, die Mädchen würden sich leichter anpassen, wenn klare Verhältnisse herrschten. Tiffany dachte … Dani hatte den Verdacht, dass Tiffany gar nicht in der Lage war, von hier bis da zu denken.
Doch sofort schalt Dani sich für ihre harsche Kritik. Das arme Ding konnte schließlich nichts dafür, dass Rob kein Rückgrat besaß.
Jedenfalls beschränkten sich die Kontakte auf gelegentliche Anrufe und die Zeichnungen, die die fünf- und siebenjährigen Kinder allein bewerkstelligen konnten. Und die beiden hatten sich einiges dafür einfallen lassen.
Aber allmählich akzeptierten sie wohl die neuen Verhältnisse. Die Bekenntnisse von ewigem Hass auf Tiffany wurden seltener, ebenso die Anrufe und Briefe an Dani. Die Wunden begannen zu heilen, doch ein Brief wie dieser riss alles wieder auf. Wie sollte man einen solchen Verlust verwinden? Wie konnte die Liebe einfach aufhören, womit füllte man diese plötzliche Leere im Herzen?
Einen Moment lang überlegte sie, ob sie das Kuvert ungeöffnet lassen sollte. Unsinn, irgendwann würde sie es ohnehin aufmachen, also lieber gleich, wie ein Pflaster, das man sich kurz entschlossen abriss.
Das Blatt trug den aufwändigen Prägedruck von Robs Geschäftspapieren. Danis Augen wurden feucht, als sie den Bogen betrachtete. Amy hatte mit bunten Farben eine zitterige amerikanische Flagge gezeichnet, darunter zwei streichholzförmige Mädchen – Amy und Robin, wie die von der älteren Robin sorgfältig gemalten Buchstaben anzeigten. Beide Kinder hielten etwas in der Hand, das Dani als Wunderkerzen identifizierte.
„Einen schönen 4. Juli“, stand in roten und blauen Buchstaben darüber. „Du fehlst uns“, sagte eine Zeile in Rosa und Lila am Fuß der Seite. „Deine liebe Robin.“ Amys Unterschrift nahm den doppelten Raum ein und war weit unbeholfener.
„O ihr lieben Kleinen“, murmelte Dani. „Ihr fehlt mir auch so sehr.“ Sie betrachtete das Bild, bis sie es nicht mehr aushielt, und legte es dann in die Schublade zu den anderen. Sie würde den Brief noch heute beantworten, obwohl sie nicht wusste, ob diese unbedarfte Tiffany den Mädchen Danis Postkarten und Briefe überhaupt zeigte. Immerhin, Dani wollte den beiden sagen, dass sie an sie dachte, sie nach wie vor lieb hatte und sie nicht einfach in einem unbedachten Moment verlassen hatte.
Es klopfte an ihrer Bürotür, und sie wischte hastig die peinlichen Tränen weg.
„Ja, was ist, Maggie?“
Die neunzehnjährige Praktikantin steckte den Kopf herein, wobei sie ihr Lachen kaum unterdrücken konnte. „Tut mir leid, dass ich Sie stören muss. Ich weiß, Sie brauchen eine Pause nach dieser Nacht, aber wir haben einen Notfall.“
„Doch nicht etwa Goldjunge?“, fragte Dani, indem sie ihren weißen Kittel über die Hose und die kurzärmelige Bluse zog.
„Nein, nein“, meinte Maggie beruhigend. „Aber ich glaube, Sie sollten es lieber selbst in die Hand nehmen.“
Dani folgte ihrer Assistentin zum Empfang. Schon von weitem vernahm sie streitende Stimmen. Kinderstimmen.
„Ich hab dir doch gesagt, du sollst ihn nicht aus dem Glas nehmen“, sagte die eine.
„Habe ich ja auch nicht“, erwiderte die andere. „Jedenfalls nicht für lange.“
Dani warf Maggie einen fragenden Blick zu. Die Lippen des jungen Mädchens zuckten vor unterdrücktem Lachen.
„Ich kann da nicht rausgehen“, erklärte Maggie und blieb vor den Behandlungsräumen stehen. „Ich würde laut loslachen, dabei haben die beiden eine ernste Krise.“
„Lass mich raten“, sagte Dani. „Es geht nicht um Hunde oder Katzen, richtig?“
„Richtig.“
„Um einen Goldfisch?“, riet Dani.
„Genau.“
„Ist er tot?“
„Und wie.“
Dani schloss die Augen und seufzte. „Damit hättest du doch allein fertig werden können.“
„Nein, nein. Ich habe nicht einmal mein Vorexamen“, widersprach Maggie. „Außerdem verlangten sie nach der Ärztin. Sie meinten, sie könnten durchaus zahlen. Fünfzig Cents.“
„Na, großartig.“
Mit einem professionellen Lächeln betrat Dani den Empfangsraum und sah sich zwei etwa achtjährigen Jungen gegenüber, eineiige Zwillinge offenbar. Beide hatten borstiges blondes Haar, Sommersprossen und einen fehlenden Vorderzahn. Wenn sie nicht beschlossen hätte, sich nie wieder emotional auf fremde Kinder einzulassen, hätten diese beiden ihr Herz im Sturm erobert. Doch wie die Dinge lagen, zog sie sich auf kühles ärztliches Verhalten zurück.
„Ich bin Dr. Dani Adams“, erklärte sie. „Was ist euer Problem?“
„Sie sind ein Mädchen“, sagte einer der beiden mit aufgerissenen Augen.
„Ja, wir wollen einen richtigen Doktor“, stellte der andere entschieden fest. „Keine Schwester.“
So jung und schon Macho, dachte Dani und versuchte, nicht aufzufahren. „Ich bin Ärztin. Mein Diplom hängt in meinem Büro, falls ihr es überprüfen wollt.“
Die Jungen tauschten Blicke, kamen zu einem stillen gemeinsamen Entschluss und nickten.
„Ich denke, das geht in Ordnung“, sagte der eine mit sichtlichem Vorbehalt. „Zeig ihn ihr, Zachary.“
Eine schmutzige kleine Hand kam aus einer Hosentasche. Zachary öffnete die Faust und wies einen kräftigen, allerdings mausetoten Goldfisch vor.
„Wir glauben, er ist hinüber.“...
| Erscheint lt. Verlag | 17.1.2018 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Digital Edition |
| Digital Edition | Digital Edition |
| Übersetzer | Jana Jaeger |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Frech • Liebesgeschichte • Liebesroman • romantisch • Romantische Bücher • Sexy |
| ISBN-10 | 3-7337-5513-8 / 3733755138 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-5513-3 / 9783733755133 |
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