Süße Stunden der Lust (eBook)
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-5438-9 (ISBN)
Rafe kann es kaum glauben: Als er durch einen Zufall ein Gespräch auf dem Anrufbeantworter hört, sieht er sich bitter getäuscht. Die Frau, mit der er gerade süße Stunden der Lust verbrachte, scheint nur eins zu wollen: seine Ranch ...
Schon im Alter von 12 schrieb Rita Herron ihre ersten Krimis. Doch sie wuchs in einer Kleinstadt auf - noch dazu in bescheidenen Verhältnissen - und konnte sich eigentlich nicht vorstellen, das 'echte' und einfache Leute wie sie Autoren werden könnten. So dauerte es viele Jahre, bis sie den Weg als Schriftstellerin einschlug. Zunächst arbeitete Rita 10 Jahre in einem Kindergarten. Die Welt der fantasievollen 5-jährigen mit Fingerfarbe, Puppenspiel und Geschichten erzählen weckten in ihr den Wunsch, mehr aus ihrer Kreativität zu machen. So begann sie zunächst, Kindergeschichten zu schreiben, die sie in Buchläden, Büchereien und Schulen aufführte. Als sie während der Ferien mit ihren drei gelangweilten Kindern konfrontiert war und kein vernünftiges Buch über Sommeraktivitäten für Kinder finden konnte, beschloss Rita, es selbst zu schreiben. Dieses 'Sommerprojekt' war ihr erstes Buch, das veröffentlicht wurde. Als Rita Herron dann schließlich ihren ersten Liebesroman las, war sie fasziniert. Sie verließ die Welt von Fingerfarbe, Puppenspiel und Kindergeschichten und widmete sich Romanen für Erwachsene. Seither hat sie 12 Romane veröffentlicht und sogar einen Preis für eines ihrer spannenden Romances erhalten. Rita Herron freut sich über Fanpost unter rbherron@bellsouth.com.
1. KAPITEL
Sechs Wochen später
„Willst du mich heiraten, Suzanne?“
Suzanne traute ihren Augen nicht, als ihr Boss James Horton eine dunkelblaue Samtschatulle auf das weiße Satin-Tischtuch stellte. Von ihrem Tisch aus hatten sie einen herrlichen Blick auf den Garten des Cove at Chattahoochee, das zu den exklusivsten Restaurants von Atlanta gehörte, und sie hatten soeben ein hervorragendes Essen beendet. Liebespaare waren auch hier, doch Suzanne und James feierten den Abschluss eines millionenschweren Geschäfts. Bei ihnen ging es um die Firma Horton Developers und nicht um Romantik.
Zumindest war bisher davon keine Rede gewesen …
Der Mond schien durch die Panoramafenster herein. Auf den Tischen standen rote Rosen. Ein Geiger spielte dezente klassische Weisen. Von hier aus hörte man sogar den Chattahoochee-Fluss plätschern.
„Ich … ich bin sprachlos, James“, erwiderte Suzanne schließlich und blickte ihm forschend in die hellgrünen Augen. Vielleicht war das nur ein Scherz. Möglicherweise hatte er in den letzten Wochen Gefühle für sie entwickelt. Es stimmte, dass James sich besonders aufmerksam um sie bemüht hatte, wenn sie mit Klienten essen gingen. Aber ein Heiratsantrag? Damit hätte sie niemals gerechnet. Sex wäre mit James infrage gekommen, mehr aber auch nicht.
„Mach schon auf“, drängte er amüsiert. Er hatte eindeutig damit gerechnet, dass sie überrascht sein würde. „Ich bin sicher, der Ring gefällt dir.“
Suzanne holte tief Atem und griff schließlich nach der Schatulle. Von Tiffany’s? Im nächsten Moment stockte ihr erneut der Atem. Ein sagenhafter Saphir, von zwei Diamant-Baguettes flankiert, funkelte und glitzerte in der Schatulle. Genau so einen Ring hätte sie selbst ausgesucht.
„Na, wie findest du ihn?“
Obwohl sie nicht mit Gefühlen gerechnet hatte, störte sie doch sein nüchterner Tonfall. „Das ist der schönste Ring, den ich jemals gesehen habe.“
„Du hast mich schon nervös gemacht.“ James deutete auf den Ring. „Es gab da noch einen hübschen Smaragd, aber der hier passt meiner Ansicht nach besser zu dir.“
„Er ist perfekt.“ Suzanne löste den Blick von dem Ring. James sah wie der nette Junge von nebenan aus und nicht wie der knallharte Geschäftsmann, der er war. Maßanzüge, teure italienische Schuhe, attraktives Gesicht, weltgewandt, elegant, gut erzogen, höflich und reich – was wünschte sich eine Frau noch mehr?
In Atlanta gab es viele Frauen, die ihn liebend gern haben wollten. Wieso zögerte sie?
Er nahm ihr den Ring aus der Hand und schob ihn ihr auf den Finger. „Wir haben viel gemeinsam, mögen unsere Arbeit und bilden ein tolles Team. Das musst du doch zugeben. Wir lieben Malerei und die Oper. Gemeinsam könnten wir Horton Developers an die Spitze führen.“
Das alles stimmte, und doch … Was hatte sie erwartet? Dass ein Feuerwerk abgebrannt wurde, wenn ihr ein Mann einen Heiratsantrag machte? Dass er ihr ewige Liebe schwören würde? Ihr Vater hatte ihr doch geraten, sich einen Partner zu suchen, der ihr beim Erreichen ihrer Ziele half.
„Du brauchst nicht sofort zu antworten“, erklärte James. „Wie bei jedem Vertragsabschluss solltest du dir ein paar Tage Zeit lassen.“
Sie betrachtete den Ring, dann James und wieder den Ring. Wollte James sie wirklich heiraten, oder fürchtete er, seine Geschäftspartnerin zu verlieren?
Er schloss energisch die Schatulle. „Also, besprechen wir, wie wir Rafe McAllister dazu bringen, seine Ranch zu verkaufen.“
„Mom, ich werde die Lazy-M-Ranch auf gar keinen Fall verkaufen.“ Rafe McAllister litt mit seiner Mutter, die schon über sechzig war und heute besonders blass aussah. Ihre Hand lag matt in seiner, und ihre Stimme klang schwach.
„Ich weiß, mein Junge, dass du das nicht willst, aber wir stecken bis zum Hals in Schwierigkeiten.“
Es fiel Rafe schwer, ruhig zu bleiben. „Das stimmt, Mom, aber es ist uns schon früher schlecht gegangen. Bisher haben wir es noch jedes Mal geschafft.“
„Das war vor dem Tod deines Vaters, aber jetzt …“ Sie verstummte und strich über den handgefertigten Quilt, den sie um die Schultern gelegt hatte. Seit drei Tagen lag sie schon wegen eines neuerlichen Arthritis-Schubs im Bett.
Es traf Rafe, dass seine Mutter andeutete, er wäre nicht so tüchtig wie Frank McAllister. Hätte sie bloß die Wahrheit gekannt! Doch er wollte ihr nicht wehtun, und der Betrug durch ihren Mann hätte sie geschmerzt.
Frank McAllister hatte beim Pokern fast alle Ersparnisse verloren. Der Rest des Geldes war für Frauen draufgegangen. Dazu kamen die Arztkosten seiner Frau, die nicht von der Versicherung gedeckt wurden, weil Frank die monatlichen Beiträge nicht bezahlt hatte.
Die Lazy-M-Ranch war Rafe jedenfalls so wichtig, dass er sie im Leben nie aufgeben würde.
„Heute treffe ich Slim Wallace in Sugar Hill und spreche mit ihm über eine Aufstockung der Hypothek“, erklärte Rafe zuversichtlicher, als er sich fühlte. „Ruh dich aus, Mom. Ich bin bald wieder da.“
Sie nickte und strich gedankenverloren über die weiche Decke. Nachdem Rafe sich mit einem Kuss von ihr verabschiedet hatte, verließ er das Zimmer und beschäftigte sich sofort mit den ständig wachsenden Problemen. Er brauchte einen neuen Traktor, die Zäune mussten geflickt werden, und er sollte mehr Vieh anschaffen. Besseres Futter wäre auch nicht schlecht gewesen, doch das alles kostete Geld.
In dem hässlichen violetten Pick-up, den er zu Silvester bei der Verlosung des Gebrauchtwagenhändlers Wiley Hartwell gewonnen hatte, machte er sich auf den Weg nach Sugar Hill. Vielleicht konnte er das scheußliche Ding verkaufen und damit den Grundstein für eine zweite Hypothek legen. Angeblich wurde doch in Kleinstädten jedem Einwohner nach Kräften geholfen.
Hoffentlich galten die alten Werte noch, damit er diesen herzlosen Immobilienhai abwehren konnte, der auf seiner Ranch ein Einkaufszentrum bauen wollte.
Während der Fahrt nach Sugar Hill dachte Suzanne an das Gespräch mit James zurück. Sie sollte unbedingt die Lazy-M-Ranch kaufen und dafür einen ordentlichen Bonus und eine Beförderung erhalten. Das reizte sie ungemein. James hatte angedeutet, sie könnte es in der Firma bis zur Vizepräsidentin bringen. Damit wäre ihre Zukunft finanziell gesichert gewesen.
Dieser mögliche Aufstieg war auch ein Grund, warum sie den Heiratsantrag noch nicht angenommen hatte. Niemand sollte sagen können, sie hätte sich die Spitzenstellung in der Firma dadurch verdient, dass sie mit dem Boss schlief.
Die verkehrsreichen Straßen von Atlanta blieben hinter ihr zurück. Auf dem Expressway fuhr sie zuerst durch die Vororte und erreichte schließlich das offene Land, auf dem sich überall schon die Anzeichen des Frühlings zeigten.
James hatte bereits Pläne für ein gigantisches Einkaufszentrum mit Bürogebäuden und weitläufigen Wohnhausanlagen. Durch diese Erschließungsmaßnahmen würde die Wirtschaft von Sugar Hill einen gewaltigen Aufschwung nehmen, weshalb Suzanne ursprünglich überhaupt diesen Vorschlag gemacht hatte.
Drei Grundstücke kamen für James infrage, wobei er die Ranch von Rafe McAllister bevorzugte, weil sie die größte Fläche und den leichtesten Zugang zum Highway bot. James wollte die Ranch, und James bekam stets, was er wollte. Suzanne würde ihn jedenfalls nicht enttäuschen.
Ihre Schwester Rebecca hatte sie vor Rafe McAllister gewarnt, der an der Schule ein halsstarriger Störenfried gewesen war. Bisher hatte er alle noch so großzügigen Angebote von James abgelehnt. Der Rancher steckte allerdings in finanziellen Schwierigkeiten. James hatte außerdem Details über die anrüchige Vergangenheit von Rafes Vater herausgefunden.
Suzanne hoffte, diese Informationen nicht einsetzen zu müssen. Der Verkauf der Lazy-M-Ranch an Horton Developers würde jedenfalls nicht nur Rafe helfen, sondern auch die Wirtschaft von Sugar Hill verbessern. Der Charme der Kleinstadt und die Nähe eines Einkaufs-Paradieses würden zahlreiche Menschen anlocken. Davon mussten ortsansässige Firmen profitieren, darunter der Gebrauchtwagenhandel ihres Onkels Wiley, Alisons Laden für Brautausstattung, Rebeccas Buchhandlung und Mimis Café.
Suzanne war von diesen Aussichten begeistert. Nun musste sie nur noch den starrsinnigen Rafe McAllister auf ihre Seite ziehen.
Ein Unglück kommt selten allein.
Bevor Rafe zur Bank fahren konnte, erhielt er einen Anruf vom Sheriff, dass einer seiner Stiere auf dem sechsspurigen Highway stand und einen Stau von fünfzehn Kilometern Länge verursachte. Rafe fing das Tier zusammen mit seinen Helfern ein. Die Reparatur des Zauns kostete ihn zwei Stunden Arbeit und zweihundert Dollar für Material. Außerdem schmerzte das Bein von der alten Verletzung.
Als er schließlich die Bank mit dreistündiger Verspätung erreichte, lehnte der verärgerte Slim Wallace eine neue Hypothek ab und räumte ihm eine Frist von dreißig Tagen ein, um die rückständigen Zahlungen zu leisten.
Bei der Zeitung gab Rafe eine Anzeige wegen des lila Wagens auf, aber Georgiana Hamilton lachte nur. Ein solches Fahrzeug war praktisch unverkäuflich. Zu allem Überfluss sperrte ihm der alte Perkinson im Drugstore den Kredit. Medikamente für seine Mutter gab es nur noch gegen Barzahlung.
Viel mehr konnte heute eigentlich nicht schief gehen.
Nach dem ganzen Ärger beschloss Rafe, sich ein Bier zu gönnen. Im Dusty Pub plärrte Country-Musik aus der Jukebox, leere Erdnuss-Schalen lagen...
| Erscheint lt. Verlag | 2.12.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Digital Edition |
| Digital Edition | Digital Edition |
| Übersetzer | M. R. Heinze |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
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| ISBN-10 | 3-7337-5438-7 / 3733754387 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-5438-9 / 9783733754389 |
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