Kein Laird für eine Nacht? (eBook)
320 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-6840-9 (ISBN)
Nur aus einem Grund lässt sich Lady Mairi von dem geheimnisvollen Fremden auf dem Maskenball verführen: Im Rausch der Sinne will die junge Witwe für eine Nacht den Schmerz über den Verlust ihres Ehemannes vergessen. Doch groß ist ihr Entsetzen, als sie im ersten Morgenlicht erkennt, wer der kundige Liebhaber ist, der sich hinter der Maske verbirgt - ausgerechnet der arrogante Jack Rutherford, der in ganz Schottland als dreister Eroberer berüchtigt ist! Heimlich stiehlt Mairi sich davon und lässt ihn schlafend zurück. Doch seine Berührungen kann sie nicht vergessen. Und schneller als gedacht kommt sie ihrem verführerischen Laird erneut gefährlich nah ...
<p>Nicola Cornick liebt viele Dinge: Ihr Cottage und ihren Garten, ihre zwei kleinen Katzen, ihren Ehemann und das Schreiben. Schon während ihres Studiums hat Geschichte sie interessiert, weshalb sie sich auch in ihren Romanen historischen Themen widmet. Wenn Nicola gerade nicht an einer neuen Buchidee arbeitet, genießt sie es, durch die englische Landschaft zu spazieren. Sie freut sich über Leserzuschriften auf ihrer Webseite www.nicolacornick.co.uk.</p>
1. KAPITEL
Edinburgh, Schottland, April 1815
Mit der Kutsche brauchte man von der Altstadt bis in die Neustadt von Edinburgh zehn Minuten, und während dieser gesamten Zeitspanne hatte Jack die stärkste Erektion seines Lebens. In den vergangenen zehn Jahren hatte er gelernt, dass Vorfreude die Erregung steigern konnte wie kaum etwas anderes. Die Vorfreude, mit der er es heute zu tun hatte, war so heftig, dass sie nur schwer zu ertragen war.
Die Frau, die für seine missliche Lage verantwortlich war, saß ihm gegenüber. Im vorbeigleitenden Licht der Laternen konnte er sie zwar nicht genau sehen, war sich ihrer Gegenwart jedoch mehr als deutlich bewusst. Jack konnte das Jasminparfüm auf ihrem Haar und ihrer Haut riechen. Er erkannte unter ihrer Maske die Andeutung eines Lächelns, und er spürte noch immer den Geschmack des Kusses auf den Lippen, den er ihr vor einigen Minuten gestohlen hatte. Sie hatte ihn zwar von sich gestoßen, doch eher spielerisch – auf eine Art, die mehr versprochen hatte, sehr viel mehr.
Obgleich Jack allgemein als Wüstling galt, hatte er schon länger nicht mehr mit einer Frau geschlafen. Er fragte sich, ob das vielleicht der Grund dafür war, dass er jede Vorsicht leichtfertig in den Wind geschlagen hatte – einer Frau wegen, der er erst vor knapp vier Stunden begegnet war. Jack wusste nicht, wer sie war, hatte noch nicht einen Blick auf ihr Gesicht geworfen. Und doch begehrte er sie dermaßen heftig, dass er fürchten musste, zu explodieren, wenn er sie nicht bald haben konnte.
Sie wusste es. Er war sicher, dass sie die vibrierende Erregung in der Kutsche spürte, die angespannte Erwartung, die sich wie eine aufgezogene Feder um sie beide zu winden schien. Am liebsten hätte er ihr das zufriedene Lächeln mit einem Kuss vom Mund gewischt. Er wollte sie hier in der Kutsche nehmen, wollte im Rhythmus der Räder, die über das Kopfsteinpflaster holperten, in sie hineinstoßen. Er hatte keine Ahnung, warum sie ihn so erregte, und er mochte dieses quälende Verlangen nach ihr nicht besonders, weil er nahe daran war, die Gewalt über sich zu verlieren. Er wusste nur eins: Von dem Moment an, in dem er sie zum ersten Mal sah, hatte er sie gewollt.
Die Kutsche blieb mit einem Ruck stehen. Ein schwarz gekleideter Stallbursche mit undurchdringlicher Miene öffnete die Kutschentür und ließ die Stufen herab. Jack machte Platz, um seiner Begleiterin den Vortritt zu lassen. Sie raffte mit einer Hand ihre silberfarbenen hauchdünnen Röcke und stieg leichtfüßig aus. Jack folgte ihr und sah sich neugierig um. Die Kutsche hielt in Edinburghs Royal Mile. Er konnte die massigen Umrisse der St.-Giles-Kathedrale erkennen. Die Straßenlampen schimmerten im Nieselregen.
Sie nahm ihn bei der Hand und zog ihn in eine der engen Gassen, die sich abseits der größeren Straßen hügelabwärts wanden. Hier war es völlig dunkel. Er hörte das Klappern ihrer Sohlen auf dem Kopfsteinpflaster und fühlte den Regen, der ihm ins Gesicht wehte und Haare und Jacke durchnässte. Auf beiden Seiten der Gassen erhoben sich Mietshäuser.
Er war dabei, sich kopfüber in eine gefährliche Situation zu stürzen. In diesen Gässchen könnte er ausgeraubt und umgebracht werden, ohne dass ihm jemand beistehen würde. Ein Messer zwischen den Rippen wäre der Lohn für seine besinnungslose Leidenschaft. Er blieb stehen, und einen Moment lang schien die Vernunft über seine Lust zu siegen. Doch dann drehte sie sich um, drückte sich an ihn und küsste ihn. Die kalte Wand eines Miethauses drückte gegen seinen Rücken, aber die Frau war nichts als Hitze und süßer Duft. Ihr Kuss war heftig und dringlich, er übersprang jede Art von Vorspiel und forderte eine Antwort. Sie legte eine Hand auf seinen Nacken, sorgte dafür, dass ihre Lippen sich nicht lösten und spielte mit seinem Haar. Ihre Zunge glitt in seinen Mund und er stöhnte.
Er griff unter ihren Umhang und fühlte die glatte Seide ihres Kleides auf seinen Handflächen. Er packte die Frau über der Taille und zog sie enger an sich. Ihre Brüste pressten sich gegen seinen Oberkörper; sie rieb ihre Hüften gegen seine. Es war bitter, so sehr Sklave seiner Sinne zu sein. Immerhin war er ein erfahrener Mann und kein Schuljunge mehr. Doch gegenüber der Lust, die jede Zelle seines Körpers erfüllte, war Jack machtlos.
Etwas funkelte in ihren Augen, ganz schwach, und sie lächelte ihn an. Nur kurz ließ sie ihn los, um einen Türknopf irgendwo in einer dunklen Mauerecke zu drehen. Dann nahm sie wieder seine Hand und zog ihn hinein.
Das Innere des Hauses war anders, als er erwartet hatte. In dieser ärmlichen Umgebung mit ihrem abblätternden Putz und dem schmutzigen Straßenpflaster wirkte es wie ein kleiner Palast. Die Austattung – das Holz, das Silber und das Gold – war blank poliert, schimmerte und sah nach Reichtum aus. Doch all das und auch die leuchtenden Farben der langen Vorhänge, die die Nacht ausschlossen, und die Kissen auf der Polsterbank nahm er nur flüchtig wahr, während sie ihn eine steinerne Treppe hochzog. Als sie auf dem geschwungenen Absatz stehen blieb, mit einer Hand in seine Hosen fuhr und seine Erektion streichelte, wäre er beinahe auf der Stelle gekommen. Er keuchte vor Vorfreude und Lust, sein Mund war trocken, sein Herz pochte.
Der Raum, in den sie ihn zog, war ganz und gar in Dunkelheit gehüllt. Nur auf einem Feuerrost glühte die Asche nach. Sie schloss sachte die Tür und stand einen Augenblick lang nur da, die Hände gegen ihn gestützt. Er spürte, dass sie ihn ansah. Die Dunkelheit schärfte seine Sinne. Er konnte sie atmen hören. Das leichte Stocken ihrer Atemzüge zeigte ihm, dass sie nicht so gelassen war wie sie schien. Das erfüllte ihn mit einer wilden Befriedigung. Er hätte es gehasst, wenn nur er allein um seine Beherrschung rang.
Das leise Geräusch von Samt durchschnitt die tiefe Stille, während sie das Band an ihrem Umhang löste und ihn auf den Boden fallen ließ. Das spinnwebdünne Gewebe ihres Seidenkleides schimmerte im Takt ihrer Bewegungen, als sie auf ihn zukam. Sie legte eine Hand auf seine Brust und machte sich geschickt an den Knöpfen seiner Jacke zu schaffen, schob sie ihm ungeduldig über die Schultern und fuhr mit den Händen unter sein Hemd. Er hörte, wie sie scharf einatmete, während sie ihre Finger über seine erhitzte nackte Haut gleiten ließ. Trotz seiner tobenden Begierde blieb er ganz still stehen und ließ sie gewähren. Es fühlte sich wie ein kleiner Sieg an, ihr widerstehen zu können.
Wieder küsste sie ihn. Sie war groß, aber er war größer als sie. Er nahm eine Locke ihres seidenweichen Haares, dessen Farbe er nicht kannte, da sie einen Domino mit Kapuze getragen hatte. Seine Fingerspitzen ertasteten Haarnadeln, die weitere Locken an Ort und Stelle hielten. Er zog daran. Sie fielen mit einem leisen Klirren auf die Dielenbretter und ihre Mähne ergoss sich über seine Hände.
Sie knabberte an seiner Unterlippe, schob dann ihre Zunge in seinen Mund und katapultiere ihn ins Reich der Leidenschaft. Er grub eine Hand in ihr Haar, um ihren Kopf festzuhalten und sie besser küssen zu können. Er suchte ihre Zunge, fand sie und forderte mehr ein. Was immer er tat, sie folgte ihm. Ungeduldig spielte sie mit seiner Zunge. Sie biss ihm in die Lippen, nahm seinen Geschmack auf, in aller Ausführlichkeit.
Hin und wieder machte sie auch ihre Bedürfnisse klar: Sie war es, die ihm den kalten Griff eines Dolchs in die Hand drückte und sich dann wortlos umdrehte, damit er die Schnürbänder ihres Mieders zerschneiden konnte. Im Dunkeln grenzte das an Wahnsinn, doch irgendwie bekam er es hin. Er schob die Klinge unter die Bänder, hörte das Geräusch von reißendem Stoff, bevor das Ganze nachgab und ihr Kleid und ihre Unterröcke zu Boden rutschten.
Sie war jetzt nackt. Er konnte es spüren. Er fühlte ihre Wärme. Wieder roch er den Duft von Jasmin, der jetzt schwächer war, sich auf ihrer Haut in etwas anderes, etwas Süßes und Heißes verwandelt hatte. Er dachte an das sensationelle Gefühl, als sie ihre Brüste an ihn gedrückt hatte, und griff nach ihr. Doch plötzlich lag die Schneide des Dolchs an seiner Kehle. Er taumelte zurück und sie stieß gegen seinen Oberkörper. Seine Schenkel prallten gegen den Rahmen eines Betts. Die Klinge wurde fester gegen seinen Hals gedrückt und er ließ sich auf die weichste, größte und bequemste Matratze der Welt fallen.
Sie zog ihm das Hemd aus und setzte sich rittlings auf ihn, die Schenkel fest an seinen Hüften. Mit einer Hand knöpfte sie seine Hose auf, befreite seine Erektion und griff nach ihr. Er versuchte, die Frau auf den Rücken zu drehen, doch die Klinge an seiner Kehle wies ihn an, still zu liegen. Die Spitze des Dolchs glitt über seinen Oberkörper, folgte seinem Brustbein und setzte ihren Weg über seinen Bauch fort. Im selben Moment, in dem sie seine pulsierende Eichel mit der flachen Klinge berührte, presste sie seinen erigierten Penis fest zusammen.
Gott, sie war total verrückt! Und auch er war dabei, komplett den Verstand zu verlieren.
Sie warf den Dolch weg, beugte sich vor, setzte sich auf ihn und nahm ihn in sich auf. Er öffnete den Mund und wollte schreien, so heiß und feucht war sie. Doch sie unterdrückte jedes Geräusch mit einem Kuss. Sie hob und senkte sich auf ihm, nahm ihn tiefer und noch tiefer in sich auf, umschloss ihn enger und noch enger, und dann zersplitterte sein Bewusstsein in Abertausend Stücke. Er packte ihre Hüften und hielt sie mit eisernem Griff, während er wild und verzweifelt und mit einem Schrei kam.
Sie ließ sich neben ihn aufs Bett fallen. Er keuchte und hörte auch sie mit kurzen Atemzügen nach Luft ringen....
| Erscheint lt. Verlag | 5.12.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Historical Gold |
| Historical Gold | Historical Gold |
| Übersetzer | Charlotte Gatow |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
| Schlagworte | Abenteuerlich • Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • exotisch • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Scottish Brides |
| ISBN-10 | 3-7337-6840-X / 373376840X |
| ISBN-13 | 978-3-7337-6840-9 / 9783733768409 |
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