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Ein Sommer in den Hamptons (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018
547 Seiten
Goldmann Verlag
978-3-641-22287-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein Sommer in den Hamptons - Karen Swan
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»Leichte, leuchtende Sommerlektüre zum Davonträumen.« Sunday Mirror

Eine zufällige Hochzeitsbekanntschaft schenkt Rowena einen magischen Sommer in den Hamptons ...
Die Hamptons – hier verbringen die Reichen und Schönen Manhattans ihre Sommer, voller sonnensatter Tage, weißer Strände und exklusiver Partys im goldenen Abendlicht. Eine glamouröse Gesellschaft, in die die Fotografin Rowena Tipton eher aus Versehen hineinstolpert: Nachdem ihr Freund sich sang- und klanglos auf einen Selbstfindungstrip nach Asien verabschiedet hat, wird sie von einem flüchtigen Bekannten in sein Haus in den Hamptons eingeladen. Spontan sagt Rowena zu, und ein aufregender, nie enden wollender Sommer beginnt ...

Karen Swan arbeitete lange als Modejournalistin für Zeitschriften wie Vogue, Tatler und YOU. Heute lebt sie mit ihrer Familie im englischen Sussex und schreibt jedes Jahr zwei Romane – einen für die Sommersaison und einen zur Weihnachtszeit.

1. Kapitel

Das ist keineswegs das Ende.«

»Ach nein? Und wie würdest du es dann nennen? Wir sind fast unser halbes Leben zusammen, und jetzt willst du so mir nichts, dir nichts für sechs Monate abhauen?« Rowena Tipton musste gegen die Tränen ankämpfen, die an ihren Wimpern zitterten. Ihre Stimme war in verräterische Höhen geklettert.

»Wenn schon, denn schon? Keine Halbheiten?«, schlug Matt scherzend vor, aber ihr Gesichtsausdruck verriet, dass dies nicht die Zeit für dumme Scherze war. Er rieb ihre Hände, die sich klein in den seinen anfühlten, so wie immer. »Nennen wir es einfach einen Neuanfang.«

»Aber wozu denn?«, schniefte Rowena. »Den hatten wir doch vor elf Jahren. Ich mag’s, dass wir jetzt mittendrin sind.« Sie schaute mit ihren seelenvollen braunen Augen – »Rehaugen«, wie er sie nannte – flehend zu Matt auf. Der Wind blies ihr das lange Haar ins Gesicht. Wenn er doch nur Vernunft annehmen würde! Aber die Zeichen dafür standen gar nicht gut. Unter einem strahlend blauen Himmel mit weißen Schäfchenwolken, einem lauen Lüftchen und Armreifen aus geflochtenen Gänseblümchen um die Handgelenke hätte sie ihm seine Pläne einfacher ausreden können. Zumindest hätte sie dann ihren Ausschnitt zeigen können – dem konnte er noch nie widerstehen. Stattdessen trug sie eine warme Steppjacke und war bis zum Hals eingemummt. Ein schmutzig grauer Himmel überspannte die Landschaft wie ein zu lange benutztes Handtuch. Selbst die ehrwürdigen alten Eichen, die den Park säumten wie Aufpasser im Ruhestand, wirkten kahl und leblos. Die Vögel waren noch nicht aus ihren Winterquartieren im Süden heimgekehrt. Kein Vogelgezwitscher, sosehr sie auch die Ohren spitzte, und kaum eine Blume schaute aus der klumpigen braunen Erde hervor. Narzissen gab’s heuer nur spärlich, und Krokusse ließen sich bisher auch noch nicht blicken. Dabei war es schon Mitte März. Der Frühling ließ sich dieses Jahr Zeit. Kaum ein Mensch war zu sehen, die meisten verbrachten den Sonntag lieber in der warmen Stube. Der weitläufige Park wartete, ebenso wie sie, auf das Kommen der Sonne.

Matt strich Rowena das Haar zurück, und sie schmiegte ihre Wange in seine Handfläche. Er schaute ihr ernst in die Augen und sagte mit sanfter Stimme: »Wir sind zu bequem geworden, Baby. Zu bequem in unserer Beziehung. Es wird höchste Zeit, die Routine mal zu durchbrechen und was Neues zu versuchen.«

»Was Neues? Du meinst andere Partner?«

»Nein, das meine ich keineswegs. Wir trennen uns doch nicht, Ro. Wir bleiben zusammen.«

»Aber was ist es dann? Wie soll ich es nennen, wenn es keine Trennung ist? Was soll ich den Leuten sagen, wenn sie mich fra- …«

»Es ist eine Pause. Eine Beziehungspause.«

Rowena schaute mit feuchten Wimpern blinzelnd zu Matt auf. »Eine Beziehungspause?«

»Bevor wir uns endgültig füreinander entscheiden. Eine letzte Gelegenheit, mal egoistisch zu sein und zu tun, was einem gefällt.«

»Aber das liegt mir nicht, das weißt du doch!«, schluchzte sie.

Matt nickte, als habe er keine andere Antwort erwartet. »Weiß ich. Das liebe ich ja so an dir. Das wird mir fehlen. Du wirst mir fehlen. Aber das ist ja der Punkt, Ro: Ich will dich vermissen. Ich will …« Er zuckte die Achseln, suchte nach den richtigen Worten. »Ich will mich mal wieder so richtig nach dir sehnen. Und das kann ich nicht, wenn wir jede Nacht im selben Bett schlafen und jeden Sonntagvormittag zusammen auf derselben Parkbank sitzen.«

»Du hast mich satt, gib es ruhig zu!«, stieß Rowena erstickt hervor.

»Aber nein!«, rief er ungehalten aus und lachte gereizt. Er ließ seine Hand von ihrer Wange sinken und lehnte sich zurück, breitete beide Arme auf der Banklehne aus. Er ließ den Blick über den weitläufigen Windsor Park schweifen. Der Wind fuhr in Ros nicht ganz braunes und auch nicht ganz blondes Haar und wehte es ihr erneut ins Gesicht. Sie studierte Matts Profil, diese geliebten Züge, die sie beinahe besser kannte als ihre eigenen. Das Gesicht, das ihr Herz höherschlagen ließ, als es ihr zum ersten Mal zwischen den Bücherregalen in der Uni-Bibliothek entgegenblickte. Das sie beruhigt und getröstet hatte, als sie knapp die nötige Punktzahl für ein Stipendium für einen Fotolehrgang verfehlte, den sie sich aus eigenen Mitteln nicht leisten konnte. Das Gesicht, dessen lebhafte Mimik und Augenbrauen-Akrobatik sie immer zum Lachen brachte … Allein der Gedanke, es ein ganzes halbes Jahr (sechs Monate!) nicht mehr sehen zu können, war unerträglich. Diese herrlichen blauen Augen mit dem Feuerring um die Pupille, das schiefe, linkslastige Grinsen, das Grübchenkinn, auf das sie so gern drückte, der zerzauste fast schwarze Haarschopf.

Er wandte ihr den Kopf zu und schaute sie an, und was sie jetzt dort sah, erschreckte sie: Entschlossenheit. Er würde es tun. Er würde sich nicht davon abbringen lassen. Er würde die Reise machen.

»Das ist undenkbar, Ro. Das Einzige, was ich satthabe, ist die Routine. Unser Alltag. Wir sind schon so lange zusammen. Dabei sind wir gerade mal dreißig. Wir sind seit dem Studium zusammen, und ich kenne eigentlich kein Leben ohne dich. Ich weiß nicht, wie es ist, nicht mit dir zusammen zu sein. Wer ich ohne dich bin. Du bist meine große Liebe, Ro, so viel ist sicher. Aber wir haben uns einfach zu früh kennengelernt, zu jung.« Er streichelte zärtlich ihre Wange. »Ich muss das einfach machen. Ich will von dir weg, damit ich zu dir zurückkehren kann, verstehst du denn nicht? Ich möchte mich ganz neu in dich verlieben können.« Er blickte ihr forschend in die Augen, aber sie war blind vor Tränen. Die Panik drohte sie zu überwältigen.

»Nein, das verstehe ich eben nicht! Ich begreife nicht, warum das nötig sein soll, wo ich dich doch bereits liebe.«

Matt schüttelte den Kopf. »Du hörst mir nicht zu, Baby. Ich möchte, dass wir uns ganz neu ineinander verlieben. Dieses Taumeln, dieses Gefühl, sich ins Bodenlose zu werfen und dann zu merken, dass man fliegt! Ich habe mich vor elf Jahren in dich verliebt – und bin es noch immer, sehr sogar! –, aber unsere Beziehung ist einfach zu … zu bequem geworden. Ich möchte alles durchschütteln, frisch anfangen, die alte, oder nein, eine ganz neue Leidenschaft zu dir entdecken. Wer sagt, dass man sich nur einmal in ein und denselben Menschen verlieben kann?«

»Weil das nun mal so ist. Niemand verliebt sich zweimal in den oder die Gleiche.«

Er senkte sein Grübchenkinn und betrachtete sie amüsiert. »Ach ja? Steht das so im Gesetz?«

Es ärgerte sie, dass er einen Witz daraus machte, wo es ihr doch todernst war. »Ja, vielleicht tut es das. Eine chemische Reaktion findet statt, und wenn sie mal stattgefunden hat, lässt sie sich doch auch nicht ungeschehen machen. Die Verbindung mutiert dann entweder, oder sie … sie stirbt ab.«

Sie starrten einander an. Beide hatten, außer dem Schulwissen, nicht viel Ahnung von Chemie.

»Und wenn du nun eine andere triffst?«, fragte sie mit dünner, brüchiger Stimme. Ein apokalyptischer Gedanke.

»Das wird nicht geschehen. Mir geht’s doch darum, dass ich dich wieder ganz neu entdecken will, und um nichts anderes.«

»Aber wenn du dich während der Trennung veränderst? Oder ich mich? Oder wir beide?«

»Wir sind zusammen, seit wir erwachsen geworden sind. Glaubst du wirklich, dass sich in nur sechs Monaten so viel ändern könnte?«

»Die berühmten letzten Worte«, murmelte sie verstimmt und betrachtete das Rotwild, das in einiger Entfernung auf der Wiese äste. Matt ergriff erneut ihre Hände. Sie schaute ihn an.

»Ro, das beabsichtige ich nicht – und ich glaube auch nicht, dass so was passieren wird. Ehrlich nicht, auf mein Leben! Aber wenn es uns wirklich bestimmt ist, den Rest unseres Lebens miteinander zu verbringen – dann werden wir das auch durchstehen.«

»Du gibst also zu, dass es schwierig wird!«

Er belohnte sie mit einem schiefen Grinsen. Wieder einmal zog er den Kürzeren in einer Auseinandersetzung mit ihr – wie meistens. »Nein, leicht wird’s nicht gerade werden. Ich werde zum Beispiel nicht allzu oft anrufen können und schon gar nicht regelmäßig. Manchmal vielleicht ein, zwei Wochen lang nicht.«

Rowena schnappte entsetzt nach Luft. »Im Ernst?!«

»Ich glaube kaum, dass es in Kambodscha schon überall Mobilfunkempfang gibt. Aber das könnte auch ein Vorteil sein! Momentan telefonieren oder simsen wir fast zwanzigmal am Tag, aber wann hast du dich das letzte Mal so richtig gefreut, von mir zu hören? Wann ist es dir zum letzten Mal schwergefallen, mitzukriegen, was ich sage, weil du hingerissen vom Klang meiner Stimme warst? Das war anfangs ständig so. Aber jetzt geht’s meist nur noch darum, wer mit dem Säubern des Aquariums dran ist und wann wir die Orangenbäumchen reinholen müssen, damit sie keinen Frostschaden kriegen. Ich möchte, dass du dich nach einem Anruf von mir sehnst, so wie früher. Ich möchte, dass du rot wirst, wenn du dich vor mir ausziehst.« In seinen Augen entstand ein Glimmen. »Es kann alles wieder so werden wie früher, Ro. Diese sechs Monate werden ein Abenteuer, danach wird alles wieder so sein wie am Anfang.« Er zwinkerte ihr anzüglich zu. »Ist doch richtig sexy, finde ich.«

Ro blinzelte fassungslos. »Sexy?«, wiederholte sie ungläubig. »Sechs Monate Trennung? Spinnst du?«

...

Erscheint lt. Verlag 16.4.2018
Übersetzer Gertrud Wittich
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Summer Without You
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Amerikanische Ostküste • Atlantikküste • Cocktailparty • eBooks • Frauenromane • Freundschaft • Hamptons • Hochzeit • Karen Swan • Liebe • Liebesromane • Meer • New York • Ostküste • Romane für Frauen • Sommer • Sommerhaus • Sommerhaus mit Meerblick • Strand • Tennis • Trennung • USA • Verlobung
ISBN-10 3-641-22287-7 / 3641222877
ISBN-13 978-3-641-22287-1 / 9783641222871
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