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Katz' und Maus (eBook)

Roman in Reimen
eBook Download: EPUB
2025 | 3., Überarbeitete Fassung
223 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-095-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Katz' und Maus - Nataly Von Eschstruth
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Neue Deutsche Rechtschreibung Nataly von Eschstruth war eine deutsche Schriftstellerin und eine der populärsten und berühmtesten Erzählerinnen der Gründerzeit. Null Papier Verlag

Nataly von Eschstruth (1860-1939) war eine deutsche Schriftstellerin und eine der populärsten und berühmtesten Erzählerinnen der Gründerzeit. In ihren unterhaltsamen Romanen schilderte sie eingängig das Leben einer höflichen Gesellschaft, wie sie es aus eigener Erfahrung gelernt hatet.

Nataly von Eschstruth (1860-1939) war eine deutsche Schriftstellerin und eine der populärsten und berühmtesten Erzählerinnen der Gründerzeit. In ihren unterhaltsamen Romanen schilderte sie eingängig das Leben einer höflichen Gesellschaft, wie sie es aus eigener Erfahrung gelernt hatet.

Widmung
Im Johanniskloster.
Die Holzenburg.
Katz' und Maus.
Das Rätsel.
Die Werra-Fuhrt.
Gudula.
Das Kräutlein Wohlverleih.
Ich fürcht' mich nicht!
Et dimitte nobis debita nostra!
Die Glockenblume.
Der Steg.
Der Katzenritter.
Behüt' Dich Gott!
Am Rhein.
Ros' âne dorn – ein tube sunder gallen!
Ein Wiedersehen.
Rheinab!
Der Dombaumeister.
Die Beichte.

Im Johanniskloster.



»Nun so re­det!« sprach Abt Wun­fried,
Griff be­däch­tig nach dem Hum­pen,
Neig­te sich, warf einen schnel­len
Blick in sei­ne Pur­pur­tie­fe,
Wo die grel­len Licht­re­fle­xe
Fun­ken gleich im Wei­ne tanz­ten,
Hob ihn an die schma­len Lip­pen
Und tat einen knap­pen Zug. –
Ge­gen­über an der Ta­fel,
Vor dem un­be­rühr­ten Be­cher
Saß, dem die­se Wor­te gal­ten,
Fins­ter­bli­ckend, stahl­ge­wapp­net,
Ro­bert von dem Fran­ken­stei­ne,
Den man auch nach sei­nen strei­chen
Rings den »wil­den« Jun­ker nann­te.
Sei­nen lan­gen, blon­den Schnurr­bart
Zor­nig in den Fin­gern zwir­belnd,
Düs­tern Blick zum Abte schi­ckend,
Schlug er mit der Rech­ten dröh­nend
Auf die eich’­ne Ta­fel­plat­te
Und rief has­tig: »Ja, beim schwar­zen
Höl­len­fürst und al­len Teu­feln,
Re­den will ich, Abt Wun­frie­dus,
Und Ihr sollt der Rede stau­nen!
Ha­ben sich die Läs­ter­zun­gen
Hier im Klos­ter Sanct Jo­han­nis,
Mich ver­ket­zernd, ein­ge­nis­tet,
Dass Ihr mich wie einen Schand­bub’,
Beich­te hei­schend, vor Euch la­det?«
Hob das erns­te, blei­che Ant­litz
Abt Wun­frie­dus und sprach ru­hig:
»Fein be­däch­tig, Jun­ker Ro­bert!
Wisst, dass ich Euch her­ge­ru­fen
Un­term schei­ne al­ter Freund­schaft,
Ei­ner Zwie­sprach hier zu pfle­gen,
Nicht um Euer Tun zu rich­ten;
Ihr hin­ge­gen füh­ret Re­den,
Die ein fried­li­ches Be­ra­ten
Schier un­mög­lich ma­chen. – De­mut
Heisch’ ich hier als Euer Pries­ter,
Of­fen­heit als Freund und Oheim.
Ist’s Ge­heim­nis denn ge­blie­ben,
Was in Kreuz­burg vor­ge­fal­len?
Soll al­lein in Sanct Jo­han­nis
Nie­mand ah­nen, was im Lan­de
Weit schon über Tü­ring’s Gren­zen
Keck­lich alle Spat­zen pfei­fen?
Und wie wisst Ihr, ob ich’s glau­be;
Ob ich nicht in schwe­ren sor­gen
Ängst­lich forsch­te, ob dies Schreck­nis
Nicht ge­sch­ah de gra­vi cau­sa?
Seid Ihr schul­dig, Jun­ker Ro­bert,
Sanct Jo­han­nes mög’s ver­hü­ten –
Wer ver­möch­te eh’r denn Wun­fried
Eure Seel’ zu ab­sol­vie­ren?
Drum er­zählt mir ohne Zau­dern
Und ge­nau, dass jeg­lich Wört­lein
Auf das Kreuz Ihr könnt be­schwö­ren,
Wie Ihr streit be­kamt zu Kreuz­burg!«
Hef­tig an der Lip­pe na­gend,
Starrt der Jun­ker auf den Bo­den,
Wo auf weiß ge­feg­ten Die­len
Sich die lan­gen Schat­ten mal­ten;
Dann er­hob er jach das Ant­litz,
Die­ses freie, fins­ter küh­ne,
Wet­ter­brau­ne Män­ne­rant­litz,
Und so hob er an zu spre­chen:
»Hab’ ge­sün­digt, Abt Wun­frie­dus,
Doch so schwer nicht, als Ihr mei­net;
Wisst ja, hei­ßes, un­ge­stü­mes,
Trotz’­ges Blut der Fran­ken­stei­ner
Schäu­met hin­ter mei­nen Schlä­fen,
Und so kommt es – weiß der Sa­tan! –
Gar zu leicht, dass mir die Adern
Zorn­hoch auf der Stir­ne schwel­len.
Bös ge­meint ist’s nie­mals, Wun­fried,
Ist nur so, wie’s un­ser Herr­gott
Auch dem jun­gen Most be­schie­den,
Der erst gährt und schäumt und drän­get,
Eh’ er sich, zu Gold ge­läu­tert,
In den bes­ten Wein ver­wan­delt!
Wisst, ich habe kei­ne Mut­ter,
Kei­ne Schwes­ter, kei­ne Base,
Bin als wie ein herrn­los Fül­len,
Zwi­schen Män­nern auf­ge­wach­sen
Und ent­behr­te je­den Zu­spruchs.
Also ward ich, was ich bin nun,
Frei em­por ge­schos­sen Stämm­lein,
Des­sen wil­de Sau­er­spros­sen
Kei­ne zar­te Hand ge­reu­tet,
Gu­ter Art, doch arg ver­wahr­lost,
Sei­ne Kräf­te fälsch­lich nut­zend
Und nach al­len Sei­ten ke­cke
In die lust’­ge Frei­heit stre­bend!
Also hö­ret. – War mit Her­mann,
Herrn von Tref­furt und zu Beil­stein,1
Wohl be­freun­det und ver­brü­dert,
Wenn mich gleich sein tückisch We­sen,
Sei­ne falsche Schlei­cher­mie­ne
Oft auf­’s grim­migs­te ver­dros­sen.
Den­noch war ich stets in Frie­den
Mit ihm Han­dels ei­nig wor­den,
Sei­ne Nähe meis­tens mei­dend,
Wie man eklen Spin­nen aus­weicht.
Nun ge­sch­ah es, dass Herr Her­mann
Plötz­lich ein Ge­lüst ver­spü­ret,
Sein Ererb­tes zu ver­grö­ßern
Und die Gren­zen sei­nes Leh­nes
Längs der Wer­ra zu er­wei­tern.
Schon seit grau­en Jah­ren sit­zen
Die von Fran­ken­stein zu Sal­zung,
Bis ich jüngst mir zum Er­göt­zen,
Hier am Pe­ters­berg bei Wart­burg,
Mei­nen Mit­tel­stein er­bau­te.2
Sol­ches nutz­te der von Tref­furt,
Und er hob an, mich zu kir­ren,
Ihm die we­nig Hu­fen Lan­des,
So am Wer­ra-Ufer lau­fen
Und auf Sal­zun­gen ver­brieft sind,
Fran­ken­stei­ni­sches Ga­ner­be,
Ein­zut­au­schen oder ge­gen
Baa­re Mün­ze zu ver­kau­fen.
Ich sann hin und her und dach­te,
Dass der Land­strich zu ent­beh­ren,
Wenn­gleich er zum bes­ten Acker
Zähl­te, den ich je be­ses­sen;
Tat’s dem Tref­furt auch zu Lie­be,
Denn ich woll­t’ ihn nicht zum Fein­de;
Doch ver­kau­fen ge­gen Baa­res
Woll­t’ ich un­gern. – Nun hat Her­mann
Dicht ge­le­gen mei­nen Fors­ten
Ei­nen Fle­cken, hei­ßet: ›Hay­nich‹3
Da­hin­ein ver­lor man­ch’ Wild sich,
Wenn ich’s in den Ber­gen hetz­te,
Und ver­lei­det’ mir das Ja­gen.
Da­rum sprach ich: ›Tausch’ die Hu­fen
Ge­gen je­nen Fle­cken Hay­nich,
Lass sie schät­zen und ver­gleich’ es
Dann ge­recht mit mei­nem Acker!‹
Ihm ge­fiel’s, und also wur­den
Schnell wir uns­res Han­dels ei­nig,
Setz­ten fest auch Tag und Stun­de,
Wo wir uns in Kreuz­burg tref­fen
Woll­ten, Al­les zu ver­brie­fen. –
War auch zur be­stimm­ten Stun­de
Her­mann Tref­furt und sein Bru­der,
Je­ner rote Fuchs von Beil­stein
Mit dem Hin­ke­fuß, Herr Hen­no,
Und sein Bei­stand, Hinz von Naet­ter,
In Stadt Kreuz­burg ein­ge­rit­ten.
Fast zu glei­cher Zeit mit ih­nen
Traf auch ich ein. Mir zur Sei­te
Ritt mein wack­rer Traut­ge­sel­le,
Treusch von Butt­lar, der zu Schweins­berg
Bei dem al­ten Gun­tram Schen­cke
Mit mir Knap­pen­diens­te übte,
Und der jetzt mit sei­ner Haus­frau,
Vom Ge­schlech­te der von Mals­burg,
Auf dem Bran­den­fel­sen sit­zet.
Wie wir uns bei heitrem Mah­le
Nun ver­sam­meln, und Herr Hen­no
Hun­dert Sprüch­lein, oder mehr noch,
Her­ci­tiert, den Krug zu lee­ren,
Wie er ließ die Gäs­te le­ben,
Je­den Ein­zel­nen mit Na­men,
Fürst und Lands­herr, uns­re Ves­ten
Die hoch­würd’­ge Cle­ri­seia
Und zum Scherz Frau Aven­ti­ure
Und die hol­de Kön’­gin Min­ne,
Kurz – wie er stets Vor­wand such­te,
Wei­nes­glut aus un­serm Be­cher
In die Köp­fe zu ver­pflan­zen, –
Ja, da dar­f’s nicht Wun­der neh­men,
Dass wir, höch­lichst auf­ge­hei­tert,
End­lich von der Ta­fel schie­den,
Um den Tausch­con­tract zu schlie­ßen,
Den ein Schrei­ber­lein, Claus Pfeif­fer,
Wäh­rend des­sen auf­ge­set­zet.
Hen­no nimmt das Schrei­ben jet­zo
Und be­ginnt vor al­len Zeu­gen
Laut den In­halt zu ver­le­sen;
War just so, wie wir’s be­stimm­ten:
Mei­ne Hu­fen für den Hay­nich.
Butt­lar hör­t’s gleich mir und nicket,
Her­mann nickt und sagt: ›Herz­bru­der,
Bist Du die­sen Brief zu­frie­den?‹
Und ich ant­wor­t’: ›so mir Gott hel­f’,
Ja, ich bin es, Her­mann Tref­furt!‹
Und… nun soll ich’s durch­seh’n,...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2025
Reihe/Serie Klassiker bei Null Papier
Klassiker bei Null Papier
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Hedwig Courths-Mahler • Heimat • Heimatroman • Herzschmerz • Liebesroman • Schnulze
ISBN-10 3-96281-095-1 / 3962810951
ISBN-13 978-3-96281-095-5 / 9783962810955
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