Eiskalt verführt vom Verräter (eBook)
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-6814-0 (ISBN)
Niemals wird sie sich dem Wunsch ihres Vaters unterwerfen und den König von Irland ehelichen! Bei Nacht und Nebel flieht Lady Carice Faoilin vor ihrer Familie und der Vermählung mit einem groben Gatten. Nach diesem Skandal wird kein Mann sie mehr begehren, davon ist Carice überzeugt. Bis sie in einer einsamen Abtei Raine de Garenne trifft! Das Lächeln des Soldaten schenkt ihr den Glauben an die Liebe wieder - so sehr, dass sie sogar daran denkt, sich ihm in einer Nacht der Leidenschaft hinzugeben. Doch dann muss sich Lady Carice der schlimmsten Erkenntnis stellen: Raine spielt nur mit ihrem Begehren - er will sie eiskalt an den König ausliefern ...
<p>Michelle schrieb ihren ersten historischen Liebesroman im Alter von zwölf Jahren und war stolz, acht Seiten füllen zu können. Und je mehr sie schrieb, desto mehr wuchs ihre Überzeugung, dass eines Tages ihr Traum von einer Autorenkarriere in Erfüllung gehen würde. Sie besuchte die Universität von Notre Dame im Bundesstaat Indiana, da sie mit dem Gedanken spielte, Medizin zu studieren. Jedoch musste sie diesen Gedanken bald wieder verwerfen, da sie kein Blut sehen konnte. Stattdessen studierte sie Englisch und schloss mit summa cum laude, der besten Benotung, ab. Daraufhin kam sie auf die Idee Lektorin zu werden. Ihr erster Teilzeitjob bestand darin, Hypothekenhandbücher zu bearbeiten, was sie umgehend zurück zur Uni fliehen ließ, um Lehrerin zu werden. Michelle unterrichtete 11 Jahre lang, bevor sie aufhörte, um zu Hause bei ihren Kindern zu sein und sich voll und ganz dem Schreiben widmen zu können. Zahlreiche ihrer Romane erschienen in der Reihe Harlequin Historical. Michelle ist mit einem Raketenwissenschaftler verheiratet und lebt zusammen mit ihm in Virginia. Neben dem Schreiben kocht und liest sie gerne und vermeidet sportliche Aktivitäten um jeden Preis.</p>
2. KAPITEL
Carice erwachte von dem Geräusch der Tür, die aufgestoßen wurde. Raine de Garenne stand vor hier, die Kapuze endlich vom Kopf gezogen. Warum? Er hatte sich so bemüht, sich zu verstecken, dass sie bereits gedacht hatte, sein Gesicht sei durch Narben oder etwas anderes entstellt. Dabei war er einer der bestaussehenden Männer, die sie je gesehen hatte.
Sein dunkelblondes Haar war kurz geschnitten und sein Gesicht glatt rasiert. Seine Augen waren von einem dunklen Grün, sein Mund schmal. Er strahlte stille Entschlossenheit aus, eine Führungskraft, die ihr Vertrauen einflößte. Sie hatte gelogen, als sie gesagt hatte, sie hätte sein Gesicht gesehen. Und jetzt, da sie es vor sich hatte, spürte sie, wie sie plötzlich verlegen wurde.
Bevor sie etwas sagen konnte, schüttete er Sand auf das Feuer, das sofort ausging. Dann kam er herüber zum Bett und zog die Bettdecke zurück.
„Kommt mit mir“, befahl er und hob sie in seine Arme.
„Wohin? Was ist los?“ Ihr Puls beschleunigte sich vor Angst, als er mit großen Schritten zur Wand eilte.
„Die Männer des Hochkönigs sind gekommen, um Euch zu holen. Und ich glaube, Euer Vater ist bei ihnen.“
Oh Gott. Dann hatten ihre Verfolger sie aufgespürt, so wie sie es befürchtet hatte. Wenn ihr Vater sie hier fand, würde er sie zwingen, mit nach Tara zu reisen, dem Wohnsitz des Àrd-Rìgh. Sie konnte den Gedanken nicht ertragen.
Aber Raines Kraft beruhigte sie, als sie ihre Wange an seine Brust schmiegte. Sie spürte die kühlen Verbindungsglieder des Kettenhemds, das er trug. Es erinnerte sie daran, dass er ein Soldat war, ein Mann, der in der Lage war, sie zu beschützen.
Er trug sie in eine der hinteren Ecken des Raumes, wo ein schlichtes Kreuz an der Wand hing. Nachdem er sie abgesetzt hatte, ergriff er das Kreuz und drückte mit aller Kraft. Einige Steine etwa in der Größe eines Fensters bewegten sich nach hinten und gaben eine Öffnung frei, die gerade groß genug war, sodass sie hineinklettern konnte.
Sie wollte ihn fragen, woher er von diesem Ort wusste, aber Raines Eile machte ihr deutlich, dass es besser war, still zu sein. Er hob sie durch die Öffnung und sie fand sich in einem schmalen Gang wieder, der hinter der Mauer versteckt lag.
Er kletterte auf einen Hocker, schwang ein Bein durch die Öffnung und zog sich ebenfalls hindurch. Dann setzte er den Stein und das Kreuz wieder an ihren Platz und schloss die Öffnung von innen. Dunkelheit umhüllte sie und sie hielt sich mit den Händen jeweils an einer Mauer fest, während sie versuchte, die Kälte zu ignorieren. Ihr Körper zitterte und ihre Zähne klapperten.
„Eure Kapuze“, begann sie zu fragen, aber er umfasste mit einem Arm ihre Taille und legte einen Finger auf ihre Lippen.
„Es ist wichtig, dass Ihr mir vertraut“, flüsterte er leise an ihrem Ohr. Sie vermutete, dass er deswegen seine Identität offengelegt hatte. Sie wusste zwar immer noch nicht, warum er hatte unsichtbar bleiben wollen. Aber diese Pläne schienen sich geändert zu haben.
Sie folgte seiner Aufforderung und rückte näher, um sich an seinem Körper zu wärmen. Er versteifte sich, als sie beide Arme um seine Taille schlang. Sie war so müde, so schwach. Das war der einzige Weg, das Zittern zu stoppen.
Er zog sie näher an sich und legte schützend die Arme um sie. Der Moment, in dem ihr Körper gegen seinen gepresst wurde, war für Carice wie eine Offenbarung. Plötzlich wurde sie sich seines harten, muskulösen Körpers und seines männlichen Geruchs bewusst. In seinen starken Armen fühlte sie sich beschützt und merkte, wie ihre Angst sich legte.
Sie kuschelte sich eng an ihn, genoß die willkommene Wärme seines Körpers. Raines Mund berührte ihr Haar und sie bemerkte eine leichte Veränderung in der Art und Weise, wie er sie festhielt. So als werde ihm bewusst, wie gut ihre Körper zueinander passten. Dicht an ihn gedrückt konnte sie seine plötzlich wachsende Erregung deutlich an ihrem Körper spüren.
Carices Verstand sagte ihr, dass sie Abstand zwischen ihn und sich bringen sollte. Es war die natürliche Reaktion eines Mannes, eine Frau zu begehren – besonders wenn ihre Körper sich so nah waren. Aber anstatt sich zu fürchten, spürte sie, wie sie auf seine Berührung reagierte. Sie lehnte ihre Wange an seine Brust, sodass ihr Kopf unterhalb seines Kinnes lag. Dieser Mann hatte viele Gelegenheiten gehabt, ihr Böses zu tun, doch er hatte sie nicht angerührt, außer um sie zu bewachen und zu beschützen.
Es war ein gutes Gefühl, in den Armen eines Mannes zu liegen. Je stärker sie sich seiner bewusst wurde, desto neugieriger wurde sie auf ihn. Er war zwar ein Fremder, aber ihr hatte gefallen, was sie gesehen hatte. Die meisten jungen Frauen wären angesichts der großen Nähe zu einem Mann schüchtern oder verlegen geworden. Aber Carices Haltung zum Leben hatte sich in den letzten Jahren verändert.
Es kümmerte sie nicht mehr, was von ihr erwartet wurde. Ihr Körper war so schwach. Aber das Bewusstsein ihres baldigen Todes gab ihr eine Kraft, die sie nicht vorausgesehen hatte. Dieser Mann hatte ein unerwartetes Bedürfnis geweckt und sie wollte mehr darüber wissen.
Plötzlich hörte sie, wie die Tür des Zimmers aufgestoßen wurde, und klammerte sich vor Schock an Raine. Die Geräusche von Männern, die den Raum betraten, drangen an ihre Ohren, kurz darauf vernahm sie die Stimme ihres Vaters.
„Ich will, dass ihr sie findet. Dies hier ist die erste echte Schutzmöglichkeit seit unserem Nachtlager. Sie muss hier gewesen sein.“
„Vielleicht war sie auch hier“, bemerkte einer der Männer. „Aber jetzt ist sie jedenfalls nicht mehr da.“
In der Dunkelheit spürte Carice Raines Anspannung. Er lauschte jedem Wort, das gesprochen wurde, seine Hände fest an ihrer Taille. Ob er es sich selbst eingestehen würde oder nicht – seine plötzliche Entscheidung, sie zu verstecken, war nicht die Tat eines Mannes, der sie ihrem Vater ausliefern würde. Sie atmete erleichtert auf. Sie war so dankbar für seinen Schutz.
Er strich ihr Haar zurück, während er sie noch immer eng an sich drückte. Und je länger er sie hielt, umso mehr wollte sie diesen unbekannten Gefühlen nachspüren. Sie hatte es noch nie erlebt, in den Armen eines Mannes zu liegen, denn ihr Vater hatte alle Männer ihres Stammes eingeschüchtert. Und niemand hätte es gewagt, sich Brian Faoilin zu widersetzen oder seine Tochter anzurühren.
Aber das hier war ihr Leben und sie konnte ihre eigenen Entscheidungen treffen. In der Dunkelheit streckte sie die Hand nach Raines Gesicht aus und berührte seine Wange. Fasziniert strich sie über die glatte Oberfläche seiner Haut. Er fasste ihre Hand und legte ihre Finger zurück an ihre Lippen. Sie verstand die wortlose Mahnung, sich still und ruhig zu verhalten.
Sie durften auf keinen Fall riskieren, entdeckt zu werden. Sie wusste das – und dennoch war die Versuchung groß, diesen Moment zu nutzen. Er würde vermutlich nichts mehr von ihr wissen wollen, sobald sie das Versteck wieder verlassen konnten. Und Carice wollte leben. Sie wollte jede Chance ergreifen, selbst wenn es bedeutete, die Grenzen dessen zu überschreiten, was man tat oder nicht tat. Vermutlich würde Raine ihr Bedürfnis, jeden der ihr verbleibenden Augenblicke zu nutzen, niemals verstehen. Aber das war ihr egal.
Der Mann faszinierte sie. Er war ein lebender Widerspruch, hart und gleichzeitig voller Güte, fast wie ein Kriegerpriester. Er sagte zwar, er sei Normanne und König Henry treu ergeben. Aber sie spürte, dass er Geheimnisse mit sich herumtrug.
Seine Haut fühlte sich warm an unter ihren Fingerspitzen, die seine feste Wange streichelten. Sie spürte, wie ihr heiß wurde, als sie seine Gesichtszüge nachzeichnete. In ihrem bisherigen Leben hatte es nie Gelegenheit gegeben, von einem Mann umworben zu werden. Zudem hatte ihre Krankheit sie von der Welt abgeschottet. Ihr Vater hatte sie isoliert, bis es ihr schien, als warte in der Zukunft nur noch die Hand des Todes – und eine Ehe mit dem Hochkönig.
Vielleicht war es ihre knapp werdende Zeit, die ihr jede Zurückhaltung nahm. Oder vielleicht war es das plötzliche Gefühl, dass es nicht fair war. Da stand ein gut aussehender Mann neben ihr, einer, der sie auf eine Weise anzog, die sie nicht verstand. So nah bei ihm zu sein, war verboten … und unleugbar aufregend. Warum sollte sie die Gelegenheit nicht ergreifen?
Ihr Puls raste. Sein Körper so nah an ihrem bedeutete auch eine Art Gefahr.
Er beugte sich zu ihr, bis er ihre Lippen fast berührte und murmelte: „Bewegt Euch nicht.“ Sein heißer Atem und die Angst, entdeckt zu werden, schickten das Blut nur noch schneller durch ihren Körper. Sie war sich jeder Kontur seines Körpers bewusst, seiner warmen Hände, die sie umfassten, und das Gefühl seiner Hüften, die an ihre gepresst waren.
In ihrer Fantasie malte sie sich lebhaft aus, wie es sein würde, von diesem Mann geküsst zu werden. Sein Mund war jetzt ganz nah an ihrem … sie musste ihre Lippen nur ein wenig anheben, dann würden sie seinen Mund berühren.
Carice gab dem Impuls nach, stellte sich auf die Zehenspitzen und presste ihren Mund auf seinen. Sie wollte wissen, wie sich ein echter Kuss anfühlte, selbst wenn es der eines Fremden war. Aber sofort, als sie den Kuss gewagt hatte, merkte sie seine Zurückhaltung. Anstatt ihr Angebot anzunehmen, war er wie versteinert.
Hitze stieg ihr ins Gesicht, als sie bemerkte, dass sie einen Fehler begangen hatte. Sie wollte ihm erklären, dass es eine Laune gewesen war, kaum mehr...
| Erscheint lt. Verlag | 21.11.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Historical |
| Historical | Historical |
| Übersetzer | Valeria Große |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
| Literatur ► Romane / Erzählungen | |
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| ISBN-10 | 3-7337-6814-0 / 3733768140 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-6814-0 / 9783733768140 |
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