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Sterne der Heimat, Feuer der Hoffnung (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
320 Seiten
CORA Verlag
9783733768386 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sterne der Heimat, Feuer der Hoffnung - Karen Ranney
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Glasgow, 1862. Seit Kindertagen schlägt das Herz der ungestümen Glynis MacIain für den attraktiven Lennox Cameron. Aber als sie ihm keck einen Kuss stiehlt, weist er sie ab. Gedemütigt flieht die schöne Schottin ins ferne Amerika, in ein neues Leben. Nun, sieben Jahre später, zwingt der Bürgerkrieg Glynis dazu, erneut alle Brücken hinter sich abzubrechen und in die Heimat zurückzukehren. Und wieder steht sie Lennox gegenüber, der ihren Puls noch immer in die Höhe treibt. Endlich scheint er ihr Verlangen zu erwidern! Doch in Washington hat Glynis etwas Schreckliches getan, und ihr dunkles Geheimnis droht ihr unerwartetes Glück zu zerstören ...



<p>Schon als Fünfjährige wollte Karen Ranney unbedingt Autorin werden. Viele Anregungen dafür erhielt sie bei Auslandsaufenthalten in Japan, Italien und Frankreich. Viele ihrer historischen Liebesromane, die ihre Fans weltweit begeistern, spielen in den schottischen Highlands.Die 2020 verstorbene Bestsellerautorin lebte im amerikanischen Bundesstaat Texas.</p>

PROLOG

Glasgow, Schottland,

Juli 1855

Glynis hatte sich mit allergrößter Sorgfalt auf die Begegnung vorbereitet. Eigentlich konnte nun nichts mehr schiefgehen, denn das Einzige, was noch geschehen musste, war, dass die Hauptperson in den Vorraum kam.

Lennox.

Vor ein paar Minuten hatte Glynis einer Bediensteten eine Münze in die Hand gedrückt, damit sie ihm eine Nachricht überbrachte.

„Ich weiß nicht, Miss MacIain“, hatte die junge Frau skeptisch eingewandt. „Diese Russen sind doch bei ihm.“

„Er wird kommen.“ Glynis war sich ihrer Sache sicher gewesen.

Das Mädchen hatte sie stirnrunzelnd angesehen.

„Du kannst dich darauf verlassen, wirklich. Geh und hole ihn bitte her.“

Dass das Mädchen trotz der Aufforderung unschlüssig gezögert hatte, war verständlich. Lennox galt als vorbildlicher Gastgeber, und er vertrat seinen Vater, der sich derzeit in England aufhielt. Der Ball heute Abend fand zu Ehren des Grafen Bobrov statt und sollte dem russischen Geschäftspartner, seiner Gattin und seiner Tochter einen Eindruck schottischer Gastfreundschaft vermitteln. Hillshead, Lennox’ Elternhaus, war hell erleuchtet – wie ein Signalfeuer, das von ganz Glasgow aus zu sehen war.

Glynis holte tief Luft, presste die Hände gegen den Bauch und versuchte, sich zu beruhigen. Mit neunzehn war sie kein Kind mehr, auch wenn sie erst vor einer Woche Geburtstag gefeiert hatte. Lennox hatte das Fest mit seiner Gegenwart beehrt und es zu einem unvergesslichen Ereignis gemacht, als er sie vor aller Augen auf die Wange geküsst hatte.

Es war warm im Vorzimmer, aber vielleicht lag es an ihrer inneren Unruhe, dass sie feuchte Hände hatte. Ihre Wirbelsäule fühlte sich an wie ein Eiszapfen, und ihr Magen schmerzte.

Wann würde er kommen?

Flüchtig wischte sie mit den Handflächen über den Rock ihres Kleides, einer wundervollen blassrosa Ballrobe, die ihre Mutter ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Dazu passend hatte ihre Zofe ihr an diesem Abend rosa Rosenknospen ins Haar geflochten. Glynis hob die Hand und befingerte geistesabwesend die Kette aus kleinen silbernen Rosenblüten, die um ihren Hals lag.

Das Vorzimmer war kein separater Raum, sondern eigentlich ein kleiner Eingangsbereich. Man konnte ihn über die Terrasse, die sich an der gesamten Vorderfront von Hillshead entlangzog, betreten. Ein Vorhang trennte ihn vom Ballsaal.

Sie würden ausreichend Privatsphäre haben.

In ein paar Minuten konnte sie mit ihm rechnen. Lennox war zu höflich und zu ehrenhaft, um ihre Bitte zu ignorieren.

Hatte sie zu viel Parfum aufgelegt? Sie liebte diesen Duft, den ihre Mutter aus London mitgebracht hatte, Spring Morning. Er erinnerte sie an Blumen, Frühlingsregen und die Rosenknospen in ihrem Haar.

Ihre Hände zitterten. Die Finger ineinander verschränkt, tat sie einen tiefen Atemzug und dann noch einen in dem vergeblichen Versuch, sich zu beruhigen. Dann schloss sie die Augen und sagte im Stillen ihre einstudierte Rede auf.

Ihr gesamtes Leben fand in diesem Moment seinen Höhepunkt. Beim Aufwachen galt ihr erster Gedanke Lennox. Wenn sie zu Bett ging, galt ihr letzter Blick Hillshead. Wenn Lennox zu ihnen nach Hause kam, um Duncan zu besuchen, sah sie zu, dass sie diejenige war, die ihm Erfrischungen brachte, auch wenn Lily und die Köchin sich noch so sehr über ihre Beflissenheit amüsierten. Wenn sie ihm in der Stadt begegnete, erkundigte sie sich nach dem Schiff, das gerade im Bau war, fragte nach seinem Vater, nach seiner Schwester, nach egal was, wenn es ihn nur ein paar Minuten länger aufhielt. Wenn sie bei Bällen manchmal mit ihm tanzte und er sie im Arm hielt, kostete es sie Mühe, ihm nicht zu zeigen, wie sehr sie ihn verehrte.

Ihre Ohrläppchen brannten, und ihre Wangen schienen in Flammen zu stehen. Vermutlich würde sie dahingeschmolzen sein, noch ehe er vor ihr stand. Mit gespreizten Fingern presste sie abermals beide Hände auf ihren Bauch, atmete tief aus und schloss die Augen, um sich die Szene, die gleich stattfinden würde, bildlich vorzustellen.

Sie hätte das zurückhaltende, züchtige Benehmen an den Tag legen sollen, das einer jungen Dame geziemte – aber wie? Es ging um Lennox. Lennox, der ihr Herz in seinen Händen hielt. Lennox, der sie mit solcher Liebenswürdigkeit anlächelte, dass es ihr den Atem verschlug.

Lennox war hochgewachsen und stark, er hatte breite Schultern und eine Art, sich zu bewegen, die ihren Blick zu bannen schien. Es gab in ganz Glasgow keinen attraktiveren Mann als ihn.

Plötzlich war er da, trat in den Vorraum. Langsam, um das Schwingen ihres Reifrocks in Grenzen zu halten, drehte Glynis sich zu ihm um und sah ihn an.

Er war formell gekleidet – grau gestreifte Hosen und ein schwarzer Abendfrack, der den Blick auf eine schneeweiße plissierte Hemdbrust freigab.

Sein Haar trug er streng aus der Stirn zurückgekämmt, seine Augen, die graugrün waren wie der River Clyde, verrieten Intelligenz und Humor. Jemand, der ihn nicht kannte, hätte wohl angenommen, dass er das Leben von seiner leichten Seite nahm, aber Lennox war von klein auf zielstrebig seiner Berufung gefolgt. Alles, was mit Schiffen und dem Unternehmen seiner Familie zusammenhing, hatte ihn fasziniert.

Sein Gesicht war schmal, mit hohen Wangenknochen und einem entschlossenen Kinn. Sie hätte ihn stundenlang betrachten können, ohne sich jemals sattzusehen.

„Glynis? Was ist los?“

Tief Luft holend, nahm sie all ihren Mut zusammen und trat vor ihn hin. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen, legte ihm die Hände auf die Schultern, reckte sich und küsste ihn auf den Mund.

Er erstarrte für einen winzigen Moment, dann erwiderte er den Kuss.

Sie schlang ihm die Arme um den Nacken, schmiegte sich an ihn, und er vertiefte den Kuss. In ihren Träumen hatte es sich himmlisch angefühlt, Lennox zu küssen, und genau so war es in Wirklichkeit – das Paradies auf Erden. Hätten in diesem Moment Engel zu singen begonnen, es wäre ihr nicht im Mindesten verwunderlich erschienen.

Nach einer ganzen Weile löste sich Lennox von ihr und beendete den Kuss. Er umfasste ihre Handgelenke und zog sie herab von seinem Nacken.

„Glynis“, sagte er leise. „Was tust du da?“

Ich liebe dich. Die Worte zitterten unausgesprochen auf ihren Lippen. Sag es ihm. Sag es ihm jetzt. Doch trotz des vielen Probens ging es nicht. Er musste dasselbe für sie empfinden. Unbedingt.

„Lennox? Wo bist du denn?“

Der Vorhang teilte sich, und Lidia Bobrova trat in den Vorraum. Mit einem Blick erfasste sie die Situation, eilte an Lennox’ Seite. Sie hakte sich bei ihm unter und lehnte sich an ihn, als hinge ihr Leben davon ab, dass er sie stützte.

Lidia war so zerbrechlich wie ein Ackergaul. Groß und grobknochig gebaut, hatte sie ein längliches Gesicht mit einem breiten Mund und slawischen Wangenknochen. Ob Lennox sie hübsch fand?

Erst vor einer Stunde war Glynis der jungen Dame vorgestellt worden. Die Tochter von Mr. Camerons russischem Geschäftspartner hatte sie kaum eines Blickes gewürdigt und ihr ein flüchtiges, gleichgültiges Lächeln geschenkt, das gleiche Lächeln, mit dem sie sie auch jetzt wieder bedachte.

„Was ist denn los, mein lieber Lennox?“

Mein lieber Lennox?

„Papa wünscht dich zu sprechen.“ Mit flatternden Wimpern blickte sie zu Lennox auf. „Du darfst ihn nicht warten lassen. Wie du weißt, will er etwas Wichtiges mit dir bereden.“ Sie tätschelte ihm den Arm. „Die Zukunft vielleicht?“

Wieder presste Glynis die Hände auf ihren Bauch und zwang sich, ruhig zu atmen.

Lidia klammerte sich an Lennox, und alles, was er tat, war, auf sie hinunterzuschauen.

Das grüne Samtkleid der Russin war viel zu schwer für einen schottischen Sommer. Goldkordeln schmückten die geschlitzten Ärmel und den Überrock und waren in ihr weizenblondes Haar eingeflochten. Ihr Reifrock hatte einen Umfang, der den Raum winzig erscheinen ließ. Dennoch schaffte sie es, sich dicht an Lennox zu schmiegen.

Es schickte sich nicht für eine unverheiratete junge Dame, so viele Diamanten an den Ohren und um den Hals zu tragen wie Lidia. Fürchteten diese Russen, man würde sie ihrer Reichtümer berauben, wenn sie sie nicht alle auf einmal anlegten?

„Komm, Lennox.“ Lidias Stimme klang eher klagend als verführerisch.

Der Lennox, den Glynis ihr ganzes Leben lang gekannt hatte, konnte jammernden, quengelnden Frauen nichts abgewinnen.

„Komm und sprich mit Vater, und dann tanzen wir. Du hast es mir versprochen, Lennox. Bitte.“

Lennox blickte auf Lidia hinunter und lächelte. Auf eine Art, von der Glynis immer geglaubt hatte, sie sei für sie reserviert. Eine Kombination aus Geduld und Humor.

Bis zu diesem Moment hatte er sie noch nie behandelt, als sei sie ein Ärgernis oder als fiele sie ihm lästig. Obwohl sie Duncans kleine Schwester war, hatte er sie stets ernst genommen, stets um ihre Meinung gefragt und sogar über seine Zukunftspläne mit ihr gesprochen. Doch jetzt verhielt er sich genauso herablassend wie Lidia.

Der Aufmerksamkeit nach zu urteilen, die die beiden ihr schenkten, hätte sie genauso gut nicht anwesend sein können.

Ein Gefühl von Verlegenheit stieg in ihrer Magengrube auf, breitete sich aus, bis sie glaubte, zu Eis zu erstarren. Sie stand da wie festgefroren, wäre vor Scham am liebsten im Boden versunken.

„Bitte, liebster...

Erscheint lt. Verlag 10.10.2017
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Gisela Grätz
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Abenteuerlich • Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • exotisch • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-13 9783733768386 / 9783733768386
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