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Friction - Extrem verführt (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Aufl. 2017
348 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-0659-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Friction - Extrem verführt - EMILY SNOW
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Wer mit dem Feuer spielt

Lucy Williams hat das mit diesem 'Erwachsenwerden' noch nicht so ganz raus: Sie hat eine Scheidung am Hals, muss sich vor Gericht verantworten und zu allem Überfluss wieder bei ihrer Mutter einziehen, weil sie ihre Arbeit verloren hat. Da kommt ihr der neue Marketing-Job bei EXtreme Effects gerade recht. Auch wenn die Dinge, die sie hier anpreisen muss, ein wenig ... unorthodox sind, Lucy braucht das Geld. Dringend! Einziger Haken an der Sache: ihr Boss Jace Exley - erfolgreich, gutaussehend und der heißeste Traum ihrer schlaflosen Highschool-Nächte ...

'Der Held des Buches ist einfach nur zum Dahinschmelzen HEISS, HEISS, HEISS! *le seufz*' SHH! MOM'S READING

 

1


Lucinda (Lucy) Williams

»Ich spiele heute Nachmittag mit Cynthia und Dean Bingo. Möchtest du mitkommen? Dann bist du nicht so allein. Mir gefällt der Gedanke nicht, dass du allein bist, Lucy.«

Eine Welle aus Scham überflutet mich, als ich in die Küche stolpere und die Stimme meiner Mutter höre, die Tony Bennets und Lady Gagas Version von The Lady is a Tramp aus dem CD-Player auf der Anrichte übertönt. Frühe Morgenstunden sollten unkompliziert sein: Pipi machen, zwei oder drei Tassen Kaffee trinken, und wieder von vorn. Stattdessen werde ich jetzt schon daran erinnert, dass ich mit siebenundzwanzig a) bei meiner Mutter wohne und b) Single bin.

Ich verschränke die Arme vor der Brust, damit sie sich nicht über meinen fehlenden BH beschwert, und trete ihr entgegen. Sie sitzt kerzengerade an dem Glasküchentisch, den mein Vater unter zahlreichen Flüchen in den Thanksgiving-Ferien meines ersten Semesters am College zusammengebaut hat. Mit der Kaffeetasse in einer Hand blättert sie in der Zeitung. Es wundert mich nicht, dass sie – obwohl es noch nicht einmal hell ist – bereits vollständig angezogen ist, ihren Bob ordentlich frisiert hat und ihr dezentes Make-up makellos ist.

Ich gähne in meine Armbeuge. »Dir auch einen guten Morgen.«

Sie mustert mich von meinen nackten Füßen über das zu große T-Shirt bis zu meinen unordentlichen schwarzen Haaren und kneift die Augen zusammen. Ich gucke böse zurück.

»Also … Bingo?« Als ich den Kopf schüttele, lässt sie die Schultern hängen und seufzt. »Ich will doch nur dein Bestes.«

»Ich weiß, und das ist sehr lieb von dir.« Ich drehe mich um, öffne den Schrank und greife nach dem erstbesten großen Kaffeebecher. Den habe ich gekauft, als wir ihre Familie im Sommer nach dem Tod meines Vaters in Da Nang besucht haben. Ich setze mich auf den Stuhl ihr gegenüber und ziehe die Knie unter dem T-Shirt hoch bis unters Kinn. »Aber mir geht es gut, wirklich. Und falls es nicht danach aussieht, liegt das nur daran, dass du schon morgens Tony und Gaga laufen lässt.«

Während Mom sich darüber auslässt, wie großartig Gaga und Tony sind, tue ich so, als interessierte ich mich für mein Handy, das ich gestern Abend auf dem Küchentisch liegengelassen habe. Aber kaum habe ich einen Blick darauf geworfen, bereue ich es auch schon wieder.

Ich habe drei neue Nachrichten, und alle drei sind von Tom. Mein Blutdruck steigt mit jedem Wort, das ich lese.

23:19: Wenn du mit dem störrischen Theater aufhörst, reiche ich keine Klage ein. Deine Karriere bedeutet dir ALLES, und wir brauchen dich hier.

23:21: Du wohnst wie ein Kind bei deiner Mutter, und ich kenne dich. Das entspricht nicht deiner Vorstellung von Spaß.

23:21: Luce, ich weiß, dass du meine Nachrichten liest.

Oh Mann, dafür, dass er meinen Tag mit so einem Mist beginnen lässt, würde ich ihn am liebsten erwürgen. Es kostet mich übermenschliche Anstrengung, das Handy nicht mit dem Display zuerst auf den Tisch zu knallen. Aber es ist neu, und noch ein Neues kann ich mir gerade nicht leisten. Also lege ich es sanft neben die Kaffeetasse und zwinge mich dazu, meine Mutter anzulächeln.

Sie deutet meine Miene als Zeichen der Ermutigung, lehnt sich zu mir herüber und sagt vorsichtig: »Ausgehen würde dir bestimmt guttun

Ich wüsste tausend Dinge, die mir guttun würden: ein Cocktail mit einem doppelten Schuss Alkohol, vielleicht sogar mit einem dreifachen.

Wenigstens eine Nacht mit vollen acht Stunden Schlaf, weil ich mir da keine Sorgen über die Zukunft mache oder gestresst bin, weil mein ehemaliger Chef ein moralisches Schwein ist, das mich hintergeht.

Sex.

Diese drei Dinge, die Reihenfolge ist egal. Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr wählerisch bin. Ich nehme, was ich ohne große Anstrengung kriegen kann.

»Zufällig habe ich heute Nachmittag schon etwas vor«, sage ich etwas zu fröhlich und gebe mein Bestes, nicht an die Nachrichten zu denken, die ich noch beantworten muss. Ich bin mir nicht sicher, ob ich überhaupt antworten kann – jedenfalls nicht, ohne Tom zu sagen, dass er sich mal selbst kann. »Ich habe ein Bewerbungsgespräch in Boston bei einem Unternehmen mit dem Namen EXtreme Effects. Ich weiß noch nicht, wann ich wieder hier bin, also warte nicht auf mich.«

Ich habe das magische Wort Bewerbungsgespräch gesagt, und meine Mutter rückt ihren Stuhl näher zu mir heran. Sie stützt die Ellbogen auf den Tisch und legt das Kinn in die Hände. »Hat die Jobvermittlung innerhalb einer Woche ein passendes Angebot für dich gefunden?«

»Nein, das habe ich selbst entdeckt – auf eBay Kleinanzeigen.«

Sofort erstirbt ihr Lächeln, und ich spüre, wie mir die Hitze in die Wangen schießt, als sie sich mit den Fingerspitzen gegen die Schläfen klopft und die Lippen zusammenpresst. »eBay Kleinanzeigen … aha.«

Mit dieser unverhohlenen Ablehnung hatte ich gerechnet, deshalb hatte ich ihr bis jetzt nichts von dem Vorstellungsgespräch erzählt. Außerdem konnte ich nichts, aber auch gar nichts über EXtreme Effects herausfinden, bloß, dass das Unternehmen auf Schweißen und andere Metallarbeiten spezialisiert ist. Und ich habe stundenlang recherchiert. Ich hätte Daisy, der Frau, die mich per E-Mail kontaktiert hat, beinahe abgesagt, weil die fehlenden Informationen Alarmglocken in meinem Kopf schrillen ließen.

Aber nach einem Blick auf meinen Kontostand habe ich das natürlich nicht getan. In der Not frisst der Teufel Fliegen – und weil wir dieses Gespräch überhaupt nur führen, weil meine Mutter mich zum Bingospielen mit ihren Freunden eingeladen hat …

Ich setze mich gerade hin und sehe sie bedeutungsvoll an. »Es geht um einen Job, nicht um irgendein Date mit einem Wildfremden. Abgesehen davon, hast du dieses Ding im Wohnzimmer nicht auch von eBay?« Ich deute in die Richtung, wo das 70-Zoll-Ungetüm an der Wand hängt. Meine Mutter liebt ihre Fernsehshows, hasst es aber, unnötig viel Geld auszugeben, logischerweise hat sie sich auf den gebrauchten Flatscreen gestürzt.

»Das ist etwas völlig anderes«, argumentiert sie. »Es ist ein Fernseher. Was du vorhast, ist gefährlich.«

»Die Unternehmen stehen leider nicht bei mir Schlange, Mom. Das Mindeste, was ich tun kann, ist, zu diesem Vorstellungsgespräch zu gehen; es wird schon nicht wehtun.«

Was wehtut, ist, diese Worte laut auszusprechen.

Trotz allem bin ich selbstbewusst bei meiner Mutter eingezogen, und ich habe daran geglaubt, dass alles gut werden und ich in Rekordzeit einen neuen Job ergattern würde. Stattdessen habe ich bei jedem Treffen immer wieder dasselbe zu hören bekommen:

Überqualifiziert.

Vielleicht bin ich das wirklich, aber ich kenne auch den wahren Grund, warum mich bisher niemand eingestellt hat, und der hat nichts mit zu vielen Referenzen zu tun. Ich habe meinen letzten Arbeitgeber mitten in einem Zwei-Jahres-Vertrag sitzengelassen. Und besagter Arbeitgeber – dessen neuste Nachrichten mich schon vor acht Uhr morgens fertigmachen –, verhindert meine Neuanstellung, wo er nur kann.

Das Kratzen von Moms Stuhlbeinen auf den Fliesen lenkt meine Aufmerksamkeit von Tom zurück zum Tisch. Mom bemüht sich, ihr Stirnrunzeln in ein aufmunterndes Lächeln zu verwandeln, steht auf und nimmt ihren Becher vom Tischset. »Wenn diese Unternehmen nur ein bisschen Verstand haben, werden sie dich anrufen«, sagt sie und geht zur Spülmaschine.

»Heute oder morgen rechne ich jedenfalls nicht damit.«

»Nimm auf jeden Fall das Pfefferspray mit.« Als ich etwas einwenden will, hebt sie mahnend den Finger, was mich an unsere Streitereien in Kindertagen erinnert. Egal worum es geht, Susie Williams hat immer recht. »Du hast die Stellenausschreibung bei eBay Kleinanzeigen gefunden, Lucinda. Also nimmst du auch das Pfefferspray mit.«

Ich seufze tief, verspreche es ihr und stehe vom Tisch auf, um in den Umzugskartons nach meinen nudefarbenen Glückspumps zu suchen. Die Pumps habe ich an dem Tag getragen, als ich zum Senior Marketing Director bei WLC befördert wurde – ein Jahr, bevor Tom mich überredete, für ihn bei Java-Org zu arbeiten. Heute kann ich alles nur erdenkliche Glück gebrauchen, weil der Widerling zumindest in einer Sache recht hat:

Es ist nicht witzig, dass mein Leben so aus den Fugen geraten ist.

Von dem Bungalow in Worcester, in dem ich mit meiner Mutter wohne, bis zu EXtreme Effects in East Boston braucht man eine gute Stunde, also fahre ich zwei Stunden früher los. Ich bin immer noch durcheinander wegen Toms Textnachrichten – und ich werde wahrscheinlich den Rest des Tages nervös sein, weil es mich fertigmacht, von ihm zu hören –, aber ich konzentriere mich auf das, was ich kontrollieren kann. Wie ich Mom gesagt habe, stehen die Unternehmen, bei denen ich mich beworben habe, nicht vor meiner Tür Schlange, und ich wünsche mir, dass dieses Vorstellungsgespräch reibungslos verläuft.

Unbedingt.

Das Navi sagt mir, dass ich mein Ziel erreicht habe. Ich parke den Jeep am Straßenrand und drehe mich in meinem Sitz um, um einen besseren Blick auf das Gebäude zu bekommen, und runzele überrascht die Stirn. Im Vergleich zu dem zehnstöckigen Gebäude der WLC in der Innenstadt von San Francisco oder dem schicken Bürogebäude in...

Erscheint lt. Verlag 5.10.2017
Reihe/Serie Extreme Love
Extreme Love
Extreme Love
Übersetzer Nina Restemeier, Wiebke Pilz
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Friction
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Beziehung • fast burn • Freundschaft • From-haters-to-lovers • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Große Liebe • Helena Hunting • Helena Hunting, Tillie Cole, From-haters-to-lovers • humorvoll • Leidenschaft • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Liebesromane Bestseller • Liebesromane deutsch • Liebesroman (modern) • Nähe • Romance • Romanhefte • Romantasy • Romantik • Schicksal • sinnlich • Sylvia Day • Tillie Cole • Trennung • Unterhaltung • USA • verführerisch • Vi Keeland • Zwischenmenschliche Beziehung
ISBN-10 3-7363-0659-8 / 3736306598
ISBN-13 978-3-7363-0659-2 / 9783736306592
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