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Das Spiel des Todesengels

Georgien unter Stalin. Ein dokumentarischer Roman
Buch | Softcover
568 Seiten
2017
Reichert, L (Verlag)
978-3-95490-256-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Spiel des Todesengels - Awtandil Kwaskhwadse
CHF 27,85 inkl. MwSt
"Das Spiel des Todesengels" verkörpert eine Art dokumentarischen Roman, der einen großen Teil der Geschichte des Stalinismus in Georgien und der Sowjetunion behandelt und viele dem deutschen Leser bisher wenig bekannte Tatsachen beinhaltet. Der georgische Verfasser kennt diese Zeit aus eigenem Erleben, ist ein Opfer der damaligen Verhältnisse und nur durch einen glücklichen Umstand der Todesmaschinerie entkommen.
Dem Roman geht ein Vorwort des georgischen Schriftstellers R. Tschchartischwili voraus, das einen guten Einblick in die Hintergründe gibt, die zur Entstehung des Werks führten, und in die Verhältnisse, in denen der Autor lebte und arbeitete.
Die Handlung des Romans beginnt mit dem Ende der Demokratischen Republik Georgien, die von 1918 bis 1921 bestand und in dieser kurzen Zeit bedeutende Erfolge erzielen konnte: die Durchführung der ersten allgemeinen und demokratischen Wahlen zu Legislative, Exekutive und Justiz des Landes, die Neuorganisierung der Staatsverwaltung, des Militär- und Bildungswesens, die Schaffung eines umfassenden Systems von Grundschulen, die Gründung einer Universität in Tbilisi und mehrerer Hochschulen, die Reformierung des Arbeitsrechts, die Einführung von Arbeitstarifen und Mindestlöhnen, einer Arbeitsgesetzgebung, die Garantierung der Gewerkschaftsfreiheit und die Durchführung einer Agrarreform. Dieser Entwicklung wurde durch die Invasion der Streitkräfte Sowjetrußlands abrupt ein Ende gesetzt. Es folgten die Okkupation Georgiens durch russische Truppen, die Emigration der georgischen Regierung und die Ausrufung der Sowjetmacht in Georgien. Die nun folgenden Jahre sind gekennzeichnet durch die gewaltsame Einführung der Sowjetordnung und die Brechung des Volkswiderstands durch unvorstellbaren Terror, Verhaftungen und Massenexekutionen. Der "Held" des Romans wird schon in seiner Jugend voll in den Strudel der politischen Ereignisse gerissen. Obgleich er versucht, seinen Weg ins Leben unabhängig von den politischen Machenschaften der damaligen Zeit zu finden, wird er tief in das damalige Unrechtswesen verstrickt, und alle Versuche, sich dem zu entziehen, scheitern. So wird er mitschuldig an der politischen Entmündigung des Volkes, und sein Schicksal scheint vorgezeichnet. Hintergrund seines Lebens und seiner Bemühungen sind die beispiellosen Terrorakte der Tscheka, Berias raffinierte Intrigen, um Stalins Gunst zu gewinnen, und das Mißlingen seines Strebens, sich aus dem verbrecherischen Herrschaftsapparat zu lösen. Je höher der Held des Romans auf der Karriereleiter klettert, desto präziser und umfassender werden seine Einsichten und desto gewichtiger seine Beteiligung an den Machenschaften der Regierenden. Und als sich mit Stalins Tod und Berias Entmachtung ein Weg zu öffnen scheint, der ihn in die Menschlichkeit entläßt, verhindert das System, daß er seine Kenntnisse nach außen tragen kann.
Der Verfasser des Romans schildert nicht nur das Grauen, das die damalige Gesellschaft erfaßt hatte, sondern sucht auch verständlich zu machen, wie Zwang und Furcht die Menschen immer wieder veranlassen, sich zu fügen. Es ist wie eine Mahnung an das Gewissen des Einzelnen.

Heinz Fähnrich, geboren 1941, ist ein deutscher Kaukasiologe, der in der Nähe der thüringischen Stadt Jena lebt. Bereits in seiner Jugend interessierte er sich für Altertumswissenschaften und wünschte sich, einmal nach Ägypten zu reisen. Nachdem er ein Studium der Archäologie in Jena aufgenommen hatte, weckten vor allem die Vorlesungen von Gertrud Pätsch sein Interesse. Angeregt durch sie studierte er zunächst Indonesisch und dann die georgische Sprache. Ein Partnerschaftsvertrag zwischen der Jenaer Universität und der Staatlichen Universität Tiflis ermöglichte ihm, nach Georgien zu reisen. Dort verteidigte er 1970 seine Habilitationsschrift auf Georgisch. Seit 1986 hatte er an der Universität Jena den deutschlandweit einzigen Lehrstuhl für Kaukasiologie inne. - Seine Arbeit wurde mit dem Akaki-Schanidse-Preis (1992), der Iwane-Dshawachischwili-Medaille, dem Marie-Brosset-Preis des Zentrums für Kartwelologische Studien und dem georgischen Ehrenorden (2002) gewürdigt.

Erscheinungsdatum
Übersetzer Heinz Fähnrich
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 148 x 210 mm
Gewicht 734 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Essays / Feuilleton
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Allgemeine und vergleichende Sprachwissenschaft • Dokumentarischer Roman • Georgien • Kulturwissenschaft • Literaturgeschichte • Literaturwissenschaft • Sprachlehrwerke/Georgisch • Sprachwissenschaft • Sprachwissenschaft/Allgemeine und vergleichende Sp • Stalin
ISBN-10 3-95490-256-7 / 3954902567
ISBN-13 978-3-95490-256-9 / 9783954902569
Zustand Neuware
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