Als das Leid dich traf (eBook)
100 Seiten
Blattwerk Handel GmbH (Verlag)
978-3-7409-1923-8 (ISBN)
Eine der herausragenden Autorinnen im Romanheftbereich ist Patricia Vandenberg. Mit ihren berühmt gewordenen Romanserien Dr. Norden und Im Sonnenwinkel sowie zahlreichen serienunabhängigen Romanen hat sie sich in die Herzen unzähliger Leserinnen und Leser geschrieben. Von ihr existieren mehr als 1.500 Romane, die sie seit den 1960ern bis zu ihrem Tod in 2007 verfasste. Wie beliebt Patricia Vandenberg, deren Romane seit mehr als 40 Jahren im Martin Kelter Verlag in Print erscheinen, tatsächlich ist, beweist nicht zuletzt die ungebrochene Lesernachfrage ihrer Texte. Man kann von einer zeitlosen Gültigkeit sprechen, denn eine Lesergeneration nach der anderen wurde und wird in ihren Bann gezogen. Hervorzuheben ist die unnachahmliche Erzählweise Patricia Vandenbergs, die sie immer wieder großartig demonstrierte. Ins Leben gerufen und entscheidend geprägt hat Patricia Vandenberg auch die große Romanserie um Kinderschicksale Sophienlust. Bemerkenswert sind ihre übersinnlichen, phantastischen Amulett-Romane, die ebenfalls die erzählerische Meisterschaft dieser großen Schriftstellerin beweisen. Viele weitere Romane von Patricia Vandenberg unterstreichen die besondere Beliebtheit dieser Schriftstellerin, deren Verdienste im Romanheftgenre hervorzuheben sind. Das Geheimnis des Erfolges lag neben ihrer erzählerischen Kompetenz in ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber den Sorgen und Sehnsüchten ihrer Mitmenschen begründet. Das richtige Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Leser wirkt sich auch und gerade in der heutigen Zeit sehr positiv auf das Renommee eines Schriftstellers aus. Genau das ist bei Patricia Vandenberg in besonderem Maße der Fall, deren breitgefächerte, virtuose Einfälle auch noch nach ihrem Tod einem großen Lesepublikum viel Freude bereiten.
Eine der herausragenden Autorinnen im Romanheftbereich ist Patricia Vandenberg. Mit ihren berühmt gewordenen Romanserien Dr. Norden und Im Sonnenwinkel sowie zahlreichen serienunabhängigen Romanen hat sie sich in die Herzen unzähliger Leserinnen und Leser geschrieben. Von ihr existieren mehr als 1.500 Romane, die sie seit den 1960ern bis zu ihrem Tod in 2007 verfasste. Wie beliebt Patricia Vandenberg, deren Romane seit mehr als 40 Jahren im Martin Kelter Verlag in Print erscheinen, tatsächlich ist, beweist nicht zuletzt die ungebrochene Lesernachfrage ihrer Texte. Man kann von einer zeitlosen Gültigkeit sprechen, denn eine Lesergeneration nach der anderen wurde und wird in ihren Bann gezogen. Hervorzuheben ist die unnachahmliche Erzählweise Patricia Vandenbergs, die sie immer wieder großartig demonstrierte. Ins Leben gerufen und entscheidend geprägt hat Patricia Vandenberg auch die große Romanserie um Kinderschicksale Sophienlust. Bemerkenswert sind ihre übersinnlichen, phantastischen Amulett-Romane, die ebenfalls die erzählerische Meisterschaft dieser großen Schriftstellerin beweisen. Viele weitere Romane von Patricia Vandenberg unterstreichen die besondere Beliebtheit dieser Schriftstellerin, deren Verdienste im Romanheftgenre hervorzuheben sind. Das Geheimnis des Erfolges lag neben ihrer erzählerischen Kompetenz in ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber den Sorgen und Sehnsüchten ihrer Mitmenschen begründet. Das richtige Einfühlungsvermögen, der Blick in die Herzen der Leser wirkt sich auch und gerade in der heutigen Zeit sehr positiv auf das Renommee eines Schriftstellers aus. Genau das ist bei Patricia Vandenberg in besonderem Maße der Fall, deren breitgefächerte, virtuose Einfälle auch noch nach ihrem Tod einem großen Lesepublikum viel Freude bereiten.
Dr. Norden war zu dem kleinen Thomas Westerlin gerufen worden, schon zum dritten Mal in diesem Monat.
Ein besonders hübsches Kind war der fünfjährige Junge, aber überaus zart. Doch Brenda Westerlin gefiel das. Dr. Norden hatte schon oft genug von ihr zu hören bekommen, dass sie dicke Kinder abscheulich fände.
Nun, er zog einen strengen Trennungsstrich zwischen gesund, kernig und übergewichtig, aber Thomas Westerlin hatte einiges Untergewicht, war blutarm und sehr anfällig. Aber wenn Dr. Norden das Brenda Westerlin sagte, glitzerten ihre Augen noch kälter.
Sie war eine sehr attraktive Frau, aber schön fand Dr. Norden sie nicht. Ihr fehlte die Wärme, die Ausstrahlung, die nach seinem Begriff Schönheit ausmachte. Sie war das, was er als ein Luxusweibchen bezeichnete, das seine Reize genau einzusetzen wusste. Sicher wäre Brenda Westerlin verbindlicher mit ihm umgesprungen, wenn er von diesen Reizen gebührend Kenntnis genommen hätte. Aber Dr. Daniel Norden war nun mal glücklich verheiratet mit einer ganz bezaubernden und besonders schönen Frau, der eine Brenda Westerlin bestimmt nicht das Wasser reichen konnte.
Brenda hätte auch einen anderen Arzt kommen lassen, aber ihr Mann, Jürgen, bestand darauf, dass Thommy von Dr. Norden behandelt wurde, und einen anderen Arzt hätte sein Sohn auch gar nicht an sich herangelassen.
Thommy war verwöhnt. Er setzte seinen Willen durch. Und wenn es gar nicht anders ging, wurde er eben wieder krank. Das hatte er schon heraus. Dr. Norden hatte es durchschaut, doch in diesem Fall behielt er es für sich, denn er wusste, was Thommy tatsächlich fehlte, nämlich eine Mutter, die ihrem Kind aufrichtige Liebe und Fürsorge entgegenbrachte und es nicht nur als besonders süßes Fotomodell vermarkten wollte, denn das tat Brenda.
Doch dafür gab es noch einen besonderen Grund, und der hieß André Schromm.
Daß sie Thommy immer wieder bewegen konnte, mit zu ihm ins Atelier zu fahren, lag daran, dass Thommy André ganz gern hatte. Er verstand es, mit dem Jungen umzugehen, obgleich er davon natürlich auch profitierte.
Doch an diesem Tag wollte Thommy lieber krank sein, weil seine Mama gerade mal wieder auf seinen heißgeliebten Papi geschimpft hatte.
Dr. Norden befand sich in einem großen Zwiespalt. Er wusste, dass Thommy eigentlich nur kräftiges Essen fehlte, und er hätte ihm gern auch jeden Tag Schnitzel gegönnt, die er jetzt verlangte, solange er Appetit darauf hatte, aber er wollte sich nicht mit Brenda Westerlin anlegen. Sie konnte eiskalt ihre Wünsche durchsetzen, und dass Dr. Norden durch kein noch so verführerisches Lächeln auf solche einging, wurde sie sofort aggressiv, wenn er ihr Verhaltensmaßregeln für Thommys Ernährung erklärte.
Als Eltern von ganz besonders reizenden fünf Kindern hatten Daniel und Fee Norden André Schromm auch schon kennengelernt, aber bei ihnen war er auf Granit gestoßen, als er die Kinder fotografieren wollte. Für Brenda war André ein dufter Typ, nach dem sich alle Frauen umdrehten.
Er war kein Langweiler wie ihr Mann, den man nicht aus dem Hause locken konnte, wenn er des Tages Arbeit bewältigt hatte. Und dabei hatte Brenda doch gedacht, dass ein Chefredakteur beim Fernsehen auch ihr den Weg zu einer großen Karriere ebnen würde.
Daran hatte Jürgen Westerlin allerdings nie gedacht. Als Brenda immer wieder darauf anspielte, hatte er ihr knallhart gesagt, dass sie beim Film nur eine Pleite erleben würde, weil man da nicht nur mit den Wimpern zu klimpern brauche. Er konnte schon ziemlich drastisch sein, dieser Jürgen Westerlin, und er hatte auch bald die Erkenntnis gewonnen, dass Brenda sich etwas ganz anderes ausgerechnet hatte, als sie ihn mit ihren nicht bestreitbaren Vorzügen betörte, und trotzdem sehr gekonnt das liebenswerte, unschuldvolle Mädchen in den Vordergrund rückte.
Er sah dann so deutlich, dass er ihr in die Falle gegangen war und diese zuschnappte, und jetzt, nachdem er sechs Jahre dieser Ehe mehr oder weniger geduldig durchgestanden hatte, wusste er auch, dass Brenda ihn betrog, eben mit diesem André Schromm.
Das war ihm allerdings ziemlich gleichgültig geworden. Ihm ging es nur um Thommy. Und das wusste auch Dr. Norden.
Brenda hatte ihr Telefonat beendet und kam zurück. »Wird es lange dauern, bis er wieder okay ist?«, fragte sie gereizt.
»Ich habe für die nächste Woche einen Termin für einen Werbefilm.« Sie streichelte Thommys Wange. »Schau, Schätzchen, da können wir sogar an die Riviera fahren und als Belohnung bekommst du auch ein ganz tolles Fahrrad.«
»Aber nur, wenn Papi mitkommt und ich jeden Tag Schnitzel essen kann«, sagte Thommy, und Dr. Norden seufzte in sich hinein bei dem Gedanken, wie bestechlich Kinder waren, wenn sie von Anfang an begriffen, womit sie sich durchsetzen konnten. Im Grunde wusste Thommy ja nicht, worum es ging. Er mochte diesen André, und mit einem Fahrrad konnte man ihn schon nachgiebig stimmen.
Daß es an diesem Abend eine heftige Auseinandersetzung im Hause Westerlin gab, bekam Thommy nicht mit.
Er schlief, als seine Eltern im Wohnzimmer stritten.
»Du kannst machen, was du willst, Brenda«, sagte Jürgen Westerlin eisig. »Aber der Junge bleibt hier. Und wenn du mit diesem Schromm nicht Schluss machst, lasse ich mich scheiden.«
»Aber Thommy bekommst du nicht«, zischte sie.
»Das werden wir sehen. Ich sehe nicht mehr länger zu, wie du das Kind vermarktest. Und wer profitiert davon? Dieser windige Fotograf!«
»Bist du neidisch?«, fragte sie anzüglich. »Er ist eben creativ.«
»Er findet ja auch die richtigen Frauen, die er ausnutzen kann, aber ich habe es schon gesagt, was du machst, ist mir egal. Thommy bleibt aus dem Spiel. Es ist mein letztes Wort.«
»Du elender Spießer!«, fauchte Brenda. »Ich habe mir mein Leben anders vorgestellt. Aber ich bin Thommys Mutter. Du bekommst ihn nicht.«
»Du brauchst ihn doch nur als Aushängeschild, als Reklamekind. Warum verkauft dein André dich nicht? Ich kann es dir sagen. Solche wie dich kriegt man zu Dutzenden billigst.«
In ihm hatte sich so viel aufgestaut, zuviel, und nun war ihm der Gaul durchgegangen. Ihr Gesicht verzerrte sich. Ihre Augen sprühten Hass. Ja, Hass! Ein beklemmendes Gefühl kroch durch Jürgens Körper, weil er an das Kind dachte, an seinen Sohn. Und wenn auch Brenda seine Mutter war, er liebte dieses Kind über alles.
*
André Schromm hatte für Brenda bei weitem nicht so viel Interesse wie für Thommy. Das Kind war unglaublich fotogen und verkaufte sich von selbst, ohne zu ahnen, was die Fotos und Filme schon wert waren. Das wusste allerdings auch Brenda nicht genau. Sie wäre auch wütend auf André geworden, wenn sie es erfahren hätte, denn Geld war Brenda noch wichtiger als ein Mann, wenngleich sie auf André auch nicht verzichten wollte. Er war so, wie sie sich einen Mann wünschte, ein Hansdampf, der genau wusste, wie man bekannt und erfolgreich wurde. Man musste ihm sogar zugestehen, dass er mit Thommy umzugehen wusste, denn Spaß machte es dem Jungen durchaus nicht, wenn geknipst wurde. Aber gerade das Mienenspiel, das er dann zeigte, kam an.
Für den nächsten Tag waren wieder Termine vereinbart, aber diesmal schien Thommy tatsächlich zu kränkeln. Doch Brenda gab nicht nach. Sie wollte auch mit André ernsthaft über ihre Zukunft sprechen.
»Wir kaufen dir nachher gleich das Rad«, versprach Brenda, um Thommy freundlich zu stimmen, aber er schüttelte den Kopf.
»Ich hab’ Halsweh und bin müde«, murmelte er.
»Das hat dir dein Vater eingeredet«, sagte sie wütend, »aber ich kenne das schon. Du kommst mit, sonst lasse ich dich allein in dem Haus und sperre dich in den Keller.«
So hatte sie ihm schon oft gedroht und zweimal war es auch geschehen, aber dann hatte er geheult, und sie hatte ihn wieder herausgeholt.
Thommy war aber tatsächlich zu apathisch, um heftig zu widersprechen, und Brenda beachtete nicht, dass sein Gesichtchen heiß war.
Verbissen zog sie ihn an, schimpfte, wenn er gar nicht mithalf und redete immer wieder davon, dass sie bald wunderschöne Ferien machen wollten.
»Aber Papi kommt auch mit«, sagte Thommy trotzig.
»Ja, er kommt mit«, erklärte Brenda, um ihn zu beruhigen.
*
Zur gleichen Zeit traf eine Familie die Vorbereitungen zu einem Ausflug mit dem Fahrrad. Günther Thomas hatte Urlaub, aber eine Reise konnten sie sich nicht leisten, denn sie hatten noch schwer an ihrem Reihenhäuschen abzubezahlen.
Günther und Martina Thomas waren seit sieben Jahren glücklich verheiratet und hatten zwei Kinder. Die sechsjährige Stefanie und den kleinen Peter, der gerade zwei geworden war. Daß der Thomas, ihr Nachname, eine schicksalhafte Bedeutung an diesem Tage erlangen sollte, ahnten sie nicht. Sie freuten sich, dass schönes Wetter war.
Peterle wurde in den Kindersitz auf Papis Rad gesetzt und festgeschnallt. Stefanie konnte schon sehr gut Rad fahren, und sie hielten es so wie immer. Voran Günther mit dem Kleinen, dann Stefanie, und das Schlusslicht bildete Martina. Und vorsichtig waren sie sonst auch, denn sie benutzten nur Radfahrwege, bis sie dann aus dem Ort heraus waren und durch Wald und Wiesen radeln konnten. Sie waren fröhliche, zufriedene Menschen, glücklich, ein kleines Eigenheim zu haben und zwei gesunde Kinder.
Sie hatten sich für diesen Tag allerhand vorgenommen, und weil eben Urlaub war, sollte auch in einer Waldwirtschaft zünftig gegessen werden. Da hatte Martina nur eine Tasche mit Obst und Keksen mitnehmen müssen.
»Der Mai ist gekommen, die Bäume schlagen aus …«, sang Stefanie mit ihrem hellen, reinen Stimmchen, als sie losfuhren, und Martina...
| Erscheint lt. Verlag | 15.6.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Dr. Norden Bestseller | Dr. Norden Bestseller |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | Arzt • Chefarzt • Doktor • Dr. Daniel • Dr. Laurin • Dr. Stefan Frank • Fortsetzungsroman • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landdoktor • Martin Kelter Verlag |
| ISBN-10 | 3-7409-1923-X / 374091923X |
| ISBN-13 | 978-3-7409-1923-8 / 9783740919238 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich