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Die Nightingale Schwestern (eBook)

Zeit der Entscheidung
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
477 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7325-4051-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Nightingale Schwestern -  Donna Douglas
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London, 1940. Während der Blitzkrieg die Stadt in Trümmern legt, kämpfen die Krankenschwestern des Nightingale Hospitals Tag für Tag darum, den Krankenhausbetrieb aufrechtzuerhalten. Inmitten des Chaos kehrt Dora, inzwischen Mutter von Zwillingen, zurück ans Nightingale, um ihre alten Kolleginnen zu unterstützen. Der Dienst verlangt ihr alles ab - doch sie weiß, wo sie gebraucht wird und ist fest entschlossen zu helfen. Ganz anders zeigen sich die jungen Hilfsschwestern Jennifer und Cissy, die vor allem zwei Dinge im Sinn haben: schöne Kleider und charmante Männer. Doch schon bald holt sie die harte Realität des Krieges ein ...



Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrem Ehemann in York. Ihre Serie um die Krankenschwestern des Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Riesenerfolg und schaffte es unter die Top 10 der Sunday Times-Bestsellerliste. Neben ihrer Arbeit an weiteren Romanen schreibt die Autorin regelmäßig für verschiedene Zeitungen. Mehr über Donna Douglas und ihre Bücher erfahren Sie unter www.donnadouglas.co.uk oder auf ihrem Blog unter donnadouglasauthor.wordpress.com.

Donna Douglas wuchs in London auf, lebt jedoch inzwischen mit ihrem Ehemann in York. Ihre Serie um die Krankenschwestern des Londoner Nightingale Hospitals wurde in England zu einem Riesenerfolg und schaffte es unter die Top 10 der Sunday Times-Bestsellerliste. Neben ihrer Arbeit an weiteren Romanen schreibt die Autorin regelmäßig für verschiedene Zeitungen. Mehr über Donna Douglas und ihre Bücher erfahren Sie unter www.donnadouglas.co.uk oder auf ihrem Blog unter donnadouglasauthor.wordpress.com.

KAPITEL EINS


An jenem Freitag im Mai 1940, an dem Winston Churchill Premierminister wurde und die Deutschen einen Blitzkrieg begannen, kehrte Dora Riley zum Nightingale Hospital zurück, weil sie wieder dort arbeiten wollte.

Sechs Jahre war es her, seit sie als Schwesternschülerin vor der Oberin gestanden hatte. Und jetzt stand sie wieder in diesem Büro mit all den Regalen voll Büchern, dem schweren, dunklen Mobiliar und den ledergepolsterten Stühlen und lausch­­te dem langsamen, unheimlichen Ticken der Uhr auf dem Kaminsims. Doras Herz pochte genauso wie damals, als sie noch eine der nervösen Lernschwestern in der Probezeit gewesen war. Unsicher sah sie die Frau auf der anderen Seite des Schreibtisches an.

Die Welt mochte sich in den letzten sechs Jahren gewaltig verändert haben, doch Kathleen Fox wirkte so abgeklärt wie eh und je, saß gerade und vornehm da in ihrer schwarzen Uniform mit gestärkter weißer Haube, die ihr Gesicht umrahmte. Ihre ruhigen grauen Augen fixierten Dora, musterten sie wie an jenem Tag, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren.

»Nun, Mrs. Riley«, sagte sie, wobei ihre weiche, wohlartikulierte Stimme immer noch ihre Herkunft aus Lancashire enthüllte. »Sie möchten also wieder zu uns kommen?«

Dora verschränkte die Hände auf dem Rücken und stellte sich ein wenig gerader hin, wie man es sie für das Gespräch mit Vorgesetzten gelehrt hatte. Alte Gewohnheiten ließen sich nicht so leicht ablegen. »Ja, Schwester Oberin.«

»Wie lange ist es her, seit Sie hier Stationsschwester waren?«

»Zwei Jahre, Schwester Oberin. Ich habe 1937 mein Examen gemacht und bin im Frühjahr danach gegangen, um zu heiraten.«

Ihren Blick hielt sie auf Miss Fox’ Haube gerichtet, während die Oberin des Nightingale die Notizen vor sich auf dem Schreibtisch durchging. »Und warum, wenn ich fragen darf, möchten Sie zurückkommen?«

»Ich möchte meinen Beitrag leisten, Schwester Oberin. Für den Krieg.«

»Aha.« Miss Fox machte eine Pause. »Ihr Ehemann dient, nehme ich an?«

»Ja, genau, Schwester Oberin.« Dora presste ihre Lippen zusammen, um nicht zu viel zu sagen. Ihr Stolz erlaubte ihr nicht, ihre wahren Gefühle zu zeigen. Sie war ein Mädchen aus dem East End, aufgewachsen in den Seitengassen von Bethnal Green, nur einen Katzensprung vom Krankenhaus. Wo Dora herkam, lief man nicht herum und jammerte über seine Pro­bleme. Man riss sich zusammen und packte zu, so wie ihre Mutter und ihre Großmutter es ihr vorlebten.

Innerlich jedoch war sie krank vor Sorge um Nick. Er war im März nach Frankreich geschickt worden, und Dora vermisste ihn mit jeder Faser ihres Seins.

Und das war auch der wahre Grund, weshalb sie beschlossen hatte, wieder ans Nightingale zurückzugehen. Sie musste etwas tun, und das nicht bloß, um in diesem Krieg einen Beitrag für ihr Land zu leisten, sondern weil sie wusste, dass sie verrückt werden würde, wenn sie zu Hause blieb und sich das Schlimmste ausmalte.

»Darf ich fragen, warum Sie sich direkt bei uns bewerben und nicht bei der Civil Nursing Reserve? Dort koordinieren sie den Zivilschutz«, unterbrach die Schwester Oberin ihre Gedanken. »Sicher wären Sie dort an der richtigen Stelle, wenn Sie als ehemalige Schwester Ihre Dienste anbieten wollen, nicht wahr?«

Dora sah sie direkt an. Sie hatte das Gefühl, dass Miss Fox ihre Antwort hierauf bereits kannte.

»Das habe ich, aber die wollten mich nicht«, sagte sie gerade­heraus. »Sie nehmen keine Mütter.«

»Ach ja.« Die Schwester Oberin lächelte. »Sie haben kleine Zwillinge, stimmt’s?«

Dora wunderte es nicht, dass die Oberin von Walter und Winnie wusste. Trotz allem, was sonst noch um sie herum vorging, schaffte Miss Fox es, sich über all ihre »Mädchen« auf dem Laufenden zu halten, den ehemaligen wie den heutigen. »Ja, Schwester Oberin«, bestätigte Dora.

»Wie alt sind die beiden?«

»Gerade ein Jahr, Schwester Oberin.«

»Das ist noch sehr klein. Ich muss sagen, mich erstaunt, dass Sie die beiden allein lassen und wieder arbeiten wollen.«

Dora sagte nichts. Sie sah Miss Fox an, dass sie ablehnen würde, und wappnete sich für eine weitere Zurückweisung.

»Ich bewundere es, dass Sie sich zur Verfügung stellen wollen«, sagte Miss Fox schließlich. »Doch die Regeln der CNR gelten aus gutem Grund. Wie Sie selbst wissen, ist die Krankenpflege eine Berufung. Die Arbeitszeiten sind lang, die Arbeit ist sehr schwer, und – Krieg hin oder her – wir erwarten von unseren Schwestern, dass sie sich voll und ganz dem Krankenhaus verschreiben. Das ist keine Arbeit für eine Ehefrau und Mutter.«

»Ich komme zurecht«, beharrte Dora. »Ich bin wieder nach Hause gezogen, wo sich meine Mum um die Zwillinge kümmert, solange ich arbeite. Wir haben alles geregelt.«

»Verstehe. Und angenommen, Sie sind mitten in Ihrer Schicht, versorgen schwerkranke Patienten und erhalten plötzlich die Nachricht, dass es einem Ihrer Kinder schlecht geht. Was wollen Sie dann tun? Sie können nicht alles stehen und liegen lassen und nach Hause gehen, und Sie werden Ihre Arbeit kaum anständig machen können, wenn Sie sich um eines Ihrer Kleinen sorgen.«

»Das müsste ich nicht, wenn meine Mum dort ist«, sagte Dora trotzig. »Sie hat sechs eigene Kinder großgezogen und wird wissen, was zu tun ist.«

Miss Fox sah sie beinahe mitleidig an. »Ich denke, Sie werden anders empfinden, sollte der Fall erst einmal eintreten«, sagte sie freundlich. »Eine Mutter möchte sich instinktiv um ihre eigenen Kinder kümmern, nicht um die anderer.«

»Nun ja, mir bleibt wohl keine große Wahl, dank Hitler!« Dora hatte nicht vorgehabt, schnippisch zu werden, aber sie war es leid, dass man ihr überall die Tür vor der Nase zuschlug, wo sie doch nur helfen wollte. Bei der Arbeitsvermittlung war es dasselbe gewesen. Dort hatte man sie einfach nur von oben herab behandelt, als sie dort gewesen war, um sich freiwillig zu melden. »Glauben Sie mir, ich täte nichts lieber, als daheim bei meinem Mann und meinen Kindern zu sein, doch der alte Adolf und seine Meute haben etwas dagegen«, fuhr sie fort und achtete nicht auf Miss Fox’ erschrockene Miene. »Jetzt kann ich entweder zu Hause sitzen, Däumchen drehen und verrückt werden, oder ich kann hierherkommen und mich nützlich machen. Und so wie ich es sehe, Schwester Oberin, können Sie Hilfe gebrauchen. Wie ich gehört habe, sind Sie zurzeit auf Hilfsschwestern angewiesen, die bestenfalls fünf Minuten lang angelernt wurden. Ich weiß, dass es nicht ideal ist, aber wäre es nicht besser, jemanden wie mich hier zu haben? Ich möchte mich nützlich machen, und ich weiß, dass ich gute Arbeit leisten kann. Ich werde so hart arbeiten, wie ich kann, versprochen. Und wäre ich nicht in jedem Fall brauchbarer als eine Freiwillige, die eine Bettpfanne nicht von einem Verband unterscheiden kann?«

Dora bemerkte den frostigen Blick der Schwester Oberin und stellte fest, dass sie wieder einmal zu weit gegangen war. Warum musste dauernd ihr Temperament mit ihr durchgehen? Die Schwester Oberin würde sie jetzt erst recht nicht mehr nehmen, selbst wenn der Krieg hundert Jahre dauerte. Sie würde sich zum Frauen-Freiwilligendienst melden müssen, wo sie für Soldaten Tee kochen und Socken stopfen durfte.

»Wie ich sehe, nehmen Sie nach wie vor kein Blatt vor den Mund«, sagte Miss Fox und zog die Augenbrauen hoch.

»Verzeihen Sie, Schwester Oberin.« Dora senkte den Blick. Es war nicht Miss Fox’ Schuld. Sie hielt sich nur an die Regeln, so wie alle anderen auch. Doch die ganze Welt schien im Moment aus Regeln und nichts als Regeln zu bestehen. Plakate klebten an den Hauswänden, und Flugblätter von der Regierung wurden durch ihren Briefschlitz geworfen, die ihr vorschrieben, was sie kaufen und was sie essen sollte, wo sie hingehen und mit wem sie sprechen durfte. Tu dies, tu das, mach, was dir gesagt wird. Es war schlimm genug, dass sie ihr den Ehemann genommen hatten, da mussten sie nicht auch noch ihr Leben kontrollieren. Sie war das alles gründlich leid.

Jäh wurde sie in die Gegenwart zurückgerissen, als sie feststellte, dass die Schwester Oberin mit ihr sprach.

»Ich hoffe, Ihnen ist klar, Schwester Riley, dass Sie, wenn Sie wieder in diesem Krankenhaus arbeiten, nicht noch einmal so mit mir sprechen dürfen«, sagte sie.

Dora sah sie völlig verständnislos an. Sie hatte kaum mitbekommen, was die Schwester Oberin ihr sagte, weil sie nur Ohren dafür gehabt hatte, dass sie soeben mit »Schwester« angesprochen worden war. Es war lange her, dass sie jemand so genannt hatte, und ihr war nicht bewusst gewesen, wie sehr es ihr fehlte. Stolz durchströmte sie und straffte ihr Rückgrat, sodass sie sich noch gerader aufrichtete.

Noch immer konnte sie es kaum glauben. »Meinen Sie … Darf ich zurückkommen?«, fragte sie.

»Wie Sie selbst sagten, habe ich keine große Wahl«, gestand Miss Fox freimütig. »Und obwohl ich anmerken möchte, dass die meisten unserer Hilfsschwestern durchaus eine Bettpfanne von einem Verband unterscheiden können« – Dora krümmte sich innerlich unter dem strengen Blick –, »kann ich nicht leugnen, dass es hilfreich wäre, mehr Schwestern auf den Stationen zu haben.«

»Vielen Dank, Schwester Oberin.«

»Doch Sie dürfen, wie gesagt, keine Sonderbehandlung erwarten«, fuhr Miss Fox fort. »Sie werden hier genau wie jede andere Schwester behandelt, auch wenn man natürlich nicht von Ihnen erwartet, hier zu wohnen. Aber Sie werden die Anweisungen befolgen, und Ihre Pflichten haben absoluten Vorrang vor allem anderen. Ist das...

Erscheint lt. Verlag 21.7.2017
Reihe/Serie Nightingales-Reihe
Nightingales-Reihe
Übersetzer Ulrike Moreno
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Nightingales at War
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Anne Jacobs • Ausbildung • authentisch • Bestseller • Beziehung • Call the midwife • Donna Douglas • Downton Abbey • Drama • Emanzipation • Familie • Familiendrama • feelgood • Frauen Bücher • Frauen Bücher Bestseller • Frauen / Männer • Frauenroman • Frauenroman Bestseller • Frauenromane • Frauenschicksale • Frauenunterhaltung • Freundschaft • Gefühl • Gefühle • gefühlvoll • Gegenwartsliteratur • Happy End • Herzschmerz • historisch • Historische Liebesromane • Historischer Roman • Hollywood • Katherine Webb • Kinder / Eltern • Krankenhaus • Krankenhausleben • Krankenhausserie • Krankenschwester • Krankenschwestern • Krankheit • Krisen / Katastrophen / Brennpunkte • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesleben • Liebesroman • Liebesromane für Frauen • Liebhaber • London • Lucinda Riley • Militär • Nähe • Nicholas Sparks • Nightingale • Nightingale Schwestern • Pageturner • PS ich liebe dich • Romance • Romantik • romantisch • Romantische Komödie • Ruf des Lebens • Saga • Schicksal • Schicksale und Wendepunkte • Schwestern • spannend • tatsächlich liebe • Teresa Simon • Tragik • Trauer / Tod • Trennung • Unterhaltung • Unterhaltung für Frauen • Weltkrieg • wohlfühlen • Zwischenmenschliche Beziehung
ISBN-10 3-7325-4051-0 / 3732540510
ISBN-13 978-3-7325-4051-8 / 9783732540518
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