Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Notärztin Andrea Bergen 1327 (eBook)

Ich werde geduldig warten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Aufl. 2017
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-4731-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Notärztin Andrea Bergen 1327 - Marina Anders
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
(CHF 1,90)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Entsetztes Schweigen liegt über dem OP - denn es ist geschehen, was nie geschehen durfte: Ein kleines Kind ist auf der Tabula gestorben - alle ärztliche Hilfe kam zu spät!


Fassungslos reißt sich der junge Kinderkardiologe Dr. Henning Danz den Mundschutz vom Gesicht, schleudert ihn zu Boden und stürmt davon. Nie wird er sich verzeihen können, gerade bei diesem Eingriff so kläglich versagt zu haben ...


Für die schöne Luisa Richter, die bangen Herzens auf den Ausgang der Operation gewartet hat, bricht eine Welt zusammen, als sie hört, dass ihr Liebster Henning ihre kleine Nichte nicht retten konnte. Und als sie sich Trost suchend in Hennings Arme werfen will, ist er fort - weit fort! Selbst Wochen später kann Luisa immer noch nicht glauben, dass er sie wirklich verlassen hat. Für die einsame Frau beginnt eine Zeit des Wartens, des Sehnens und des Hoffens ...

»Und bitte noch zwei von diesen hübschen Geschenkpackungen«, bat die ältere Kundin.

»Gerne.« Luisa Richter, Inhaberin von »Luisas Teelädchen«, nahm zwei Packungen exotischer Bio-Teemischungen aus dem Weidenkorb neben dem Ladentisch und tippte sie den Betrag in die Kasse. Dann legte sie alles in eine Tüte. Die Kundin hatte außerdem noch Kaffee, Servietten und Bio-Schokolade gekauft.

Luisa begleitete sie zur Tür. Dabei fiel ihr Blick hinaus auf die Straße. Fußgänger überquerten sie gerade, darunter ein Mann, dessen Anblick ihr Herzklopfen verursachte. Würde er in den Laden kommen?

»Auf Wiedersehen! Und vielen Dank noch mal«, verabschiedete die Kundin sich.

Luisa hörte kaum hin. Ihr Blick war auf den gut aussehenden Mann gerichtet, der jetzt näher kam. Sie sah ihn nicht zum ersten Mal, denn er war seit Kurzem Kunde bei ihr. Heute sah er noch besser aus als die Male zuvor, fand sie. Richtig sportlich wirkte er in der grauen Freizeithose und der blauen Sportjacke. Bisher kannte sie ihn nur im modischen Kurzmantel.

»Auf Wiedersehen«, erwiderte sie etwas hastig, während sie der Kundin die Tür aufhielt. Dann lief sie rasch in ihr kleines Büro, das durch einen Vorhang vom Ladenraum abgetrennt war.

Luisa fuhr sich mit der Bürste gerade durch die dichten kastanienbraunen Haare, die ihr bis auf die Schultern fielen, als sie das Glöckchen über der Ladentür klingeln hörte. Das ist er bestimmt, dachte sie, und ihr Puls ging noch ein wenig schneller.

Sie trat wieder in den Verkaufsraum. Tatsächlich, er war es! Er stand vor der Tafel mit den Tee- und Kaffeesorten, die sie in ihrer gemütlichen Tee-Lounge anzubieten hatte, und studierte sie.

»Hallo«, begrüßte Luisa ihn, bemüht, ihr Lächeln nicht allzu strahlend ausfallen zu lassen. »Kann ich Ihnen helfen?«

»Bei Ihnen fällt mir die Wahl immer so schwer«, meinte er und seufzte.

»Wie wäre es denn mit einem schönen … halt, nein, Sie mögen ja keinen Tee, nur Kaffee.«

Er blickte sie mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Das haben Sie sich gemerkt?«, staunte er.

Luisa spürte, wie ihr unter seinem Blick eine leichte Röte in die Wangen stieg.

»Aber ja, ich bin eine aufmerksame Ladenbesitzerin, für die jeder Kunde wichtig ist. Ich bemühe mich, für jeden das Richtige zu finden.«

»Und was empfehlen Sie einem Kaffeetrinker?«

Luisa blickte auf die Tafel mit den Angeboten.

»Wie wäre es mit diesem dunkel geröstetem Kaffee aus Guatemala? Bio natürlich.«

»Es muss kein Biokaffee sein. Ich trinke alles. Nur schmecken muss er. Eine Sorte mit viel Aroma.«

»Dann wäre dieser hier genau das Richtige.« Luisa zeigte ihm die Packung, deren Beschreibung er kurz las.

»Klingt wunderbar. Davon nehme ich einen großen Becher.«

Luisa füllte einen der größeren Keramikbecher und reichte ihn ihm. »Zucker und Sahne sind dort drüben. Aber das wissen Sie ja schon.«

»Oh ja.« Sein Lächeln vertiefte sich. »Ich war zwar erst wenige Male bei Ihnen, aber ich kenne mich schon ganz gut aus.«

Luisa wollte etwas in der Richtung erwidern, dass sie sich über sein Interesse an ihrem Teeladen freute, doch irgendwie brachte sie den Satz nicht zustande. Die Nähe des Mannes verwirrte sie.

»Etwas Gebäck dazu?«, fragte sie stattdessen und deutete auf die Gebäckstücke, die sie jeden Morgen von einer Bäckerei geliefert bekam.

»Für Süßes bin ich immer zu haben«, erwiderte er und bat um eine Aprikosenschnitte.

Luisa legte sie ihm auf einen Teller und stellte alles auf ein Tablett.

»Schönen Dank.« Er schenkte ihr ein warmes Lächeln und ging dann zu der Theke, wo verschiedene Zuckersorten, Honig und Sahne bereitstanden.

Luisa sah ihm nach, wie er in die angrenzende Tee-Lounge ging. Dort stellte er sein Tablett auf einem der kleinen Tischchen ab, nahm sich eins der Bücher aus dem Regal, die sie als Lesematerial für ihre Kunden bereithielt, und ließ sich in einem der Sessel nieder.

Einige Besucher saßen dort, die lasen oder strickten und dabei den Klängen der gedämpften Musik lauschten, die sich mit dem Plätschern eines kleinen Brunnens vermischte. Sie alle genossen diese stille Oase inmitten des hektischen Getriebes der Stadt.

Luisa liebte ihr Teelädchen, ebenso den Kundenkreis, den sie sich in den letzten Jahren aufgebaut hatte. Darunter waren auch viele Stammkunden, hauptsächlich von den umliegenden Geschäften, Banken und Büros, die sich zwischendurch bei einer Tasse Kaffee oder Tee entspannen wollten.

Neue Kundschaft kam in den Laden, der Luisa sich für eine Weile widmen musste. Zwischendurch warf sie immer wieder Blicke in die Tee-Lounge, natürlich hauptsächlich auf ihn.

Es gefiel ihr, wie sein dunkles Haar, das im Nacken nicht allzu kurz geschnitten war, ihm wellig in die Stirn fiel. Zu gern hätte sie gewusst, welches Buch er sich aus dem Regal geholt hatte, welchen Geschmack er in dieser Beziehung besaß.

Aber auch über ihn selbst hätte sie gern mehr erfahren. Was er wohl von Beruf war? Sicher kein Handwerker. Anwalt vielleicht? Computerfachmann? Auch Lehrer oder Arzt würde zu ihm passen.

Sie sah, wie er nach einem Blick auf seine Armbanduhr aufstand und das Buch rasch wieder ins Regal zurückstellte. Offenbar war es für ihn an der Zeit zu gehen.

Er wählte noch ein paar Kaffeesorten aus und legte sie auf den Kassentisch. Den Betrag zahlte er mit seiner Bankkarte.

»Sie sind sicher Luisa, nehme ich an«, bemerkte er mit einem warmen Lächeln, während er die Tüte entgegennahm. »Oder ist das nicht Ihr Name?«

Luisa lächelte zurück. »Doch, das bin ich.«

»Darf ich Sie so nennen?«

»Gern, das tun viele meiner Kunden. Darf ich auch Ihren Namen erfahren?«

»Ich bin Henning.« Er griff in die Innentasche seiner Sportjacke und holte ein Kärtchen hervor, das er ihr reichte. »Damit Sie wissen, mit wem Sie es zu tun haben. Denn ich habe vor, in Zukunft regelmäßig vorbeizuschauen. Bei Ihnen kann man so wunderbar entspannen.«

»Danke, das freut mich. Das hatte ich auch bezweckt, als ich mein Teelädchen eingerichtet habe.« Luisa warf einen kurzen Blick auf das Kärtchen und legte es zur Seite. »Wenn Sie möchten, können Sie sich hier in die E-Mail-Liste eintragen. Dann werden Sie benachrichtigt, wenn es bei mir neue Artikel oder Sonderangebote gibt.«

»Sehr gern.« Henning nahm den Stift zur Hand, den Luisa ihm reichte, und beugte sich über das Klemmbrett auf dem Ladentisch.

Gedankenvoll blickte sie ihm nach, wie er einen Augenblick später den Laden verließ. Ein Mann, der ihr gefallen könnte, gab sie ganz offen zu. Warum auch nicht? Sie war geschieden, hatte keine Kinder und war frei für eine neue Beziehung. Aber sie wusste natürlich auch nicht, ob er noch zu haben war. Zumindest trug er keinen Ehering.

Sie griff nach dem Kärtchen.

Dr. Henning Danz, Facharzt für Kinderkardiologie, stand darauf.

Also doch ein Arzt! Luisa holte tief Luft. Und ein Herzspezialist noch dazu. Das konnte unter Umständen die Rettung für Sophie bedeuten.

Hatte der Himmel ihn geschickt?

***

Beschwingten Schrittes betrat Dr. Henning Danz die Eingangshalle des Elisabeth-Krankenhauses und ging zu den Fahrstühlen. Dabei war er mit seinen Gedanken noch ganz bei Luisa und ihrem Teelädchen.

»Luisa«, murmelte er lächelnd, während er den Knopf für den Fahrstuhl drückte. Schwester Johannas verwunderter Blick entging ihm. Er merkte nicht einmal, dass jemand zu ihm getreten war, erst, als eine Stimme ihn ansprach.

»Sind Sie auf dem Weg zu uns?«, fragte die Pflegerin von der Kinderstation.

Henning brauchte einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen.

»Fragen Sie wegen Thomas Rüdecke?«

»Ja. Dr. Gellert wollte vor seiner Operation noch einmal alles Wichtige mit Ihnen durchgehen.«

»Ist mir recht. Ich wollte noch kurz auf die Chirurgie und etwas mit Dr. Benrath besprechen, dann komme ich gleich rüber.«

Schwester Johanna nickte. »Gut, ich gebe Dr. Gellert Bescheid.«

Im zweiten Stock stieg Henning aus dem Fahrstuhl und betrat einen Moment später die Chirurgische Station.

Die Tür zu Dr. Benraths Dienstzimmer stand offen. Henning klopfte gegen den Türrahmen und freute sich, als er sah, dass Dr. Andrea Bergen bei dem Kollegen war. Mit der Notärztin hatte er sich von Anfang an bestens verstanden, mit ihr und ihrer Freundin Dr. Lore Keller von der Inneren Station. Den beiden netten Kolleginnen hatte er auch seine Probleme anvertraut.

»Hallo, störe ich?«, fragte Henning.

»Nein, kommen Sie nur rein.« Der rundliche Rudolf Benrath machte eine einladende Handbewegung, und auch Andrea Bergen winkte ihm lächelnd zu.

»Appetit auf einen Kaffee, Herr Kollege?«

Henning trat näher. »Aber immer. Besonders auf Ihren, Herr Benrath. Der schmeckt mir am besten.«

»Danke, das hört man gern. Bedienen Sie sich.«

Henning ging zur Kaffeemaschine und schenkte sich eine Tasse voll ein. Zwar hatte er gerade bei Luisa einen Kaffee getrunken, aber er konnte gut und gern noch eine Tasse vertragen.

Sie plauderten über verschiedene Patienten, bis Henning auf den Grund zu sprechen kam, aus dem er auf die Chirurgie gekommen war.

Der dreijährige Thomas Rüdecke war ein...

Erscheint lt. Verlag 6.6.2017
Reihe/Serie Notärztin Andrea Bergen
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte alphateam • Anna Basener • Baccara • Bahnhofsroman • Bianca • Chicago Hope • Cora • Der Bergdoktor • Der Bergpfarrer • Der Landarzt • Die Schwarzwaldklinik • Doctor's Diary • Dr. Bruckner • Dr. Daniel • Dr. Laurin • Dr. Norden • Dr. Stefan Frank • Emergency Room • Für alle Fälle Stefanie • Gefühle • General Hospital • grey • Grey's Anatomy • Groschenheft • Hallo • Hallo, Onkel Doc • Happy End • Hedwig Courths-Mahler • Heft • Heftchen • Heftchen-Roman • Heftroman • Heft-Roman • Heftroman-Liebe • Heftroman-Romance • Heftroman-Romantik • Herzflimmern • Historical • In aller Freundschaft • Julia • Kelter • Klassiker • Klinikum Berlin Mitte • Klinik unter Palmen • Leidenschaft • Liebe • Liebesroman • Liebesromane • Mira • nikola • Onkel Doc • Private Practice • Pulp • Pulp Ficition • Romance • Romanheft • Roman-Heft • Romanheft-Liebe • Romanheft-Romance • Romanheft-Romantik • romantisch • serial content • Serial Novel • Serial Novels • Serie • Serien • Seriennovellen • Stadtklinik • Tiffany • Tränen
ISBN-10 3-7325-4731-0 / 3732547310
ISBN-13 978-3-7325-4731-9 / 9783732547319
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Wolf Haas

eBook Download (2025)
Carl Hanser (Verlag)
CHF 18,55