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Im Namen des Paten (eBook)

Ein mörderischer Auftrag zwischen Lagune und Riviera
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
304 Seiten
Haymon (Verlag)
978-3-7099-3802-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Namen des Paten -  Gerhard Loibelsberger
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KRIMI-SPANNUNG ZWISCHEN CANAL GRANDE UND DEM HAFEN VON TRIEST Kann ein einfacher Job zu einem einzigen Spießrutenlauf werden? Wolfgang 'Lupino' Severino soll als Bote einen Speicherstick von Venedig nach Grado transportieren. Dabei gerät er zwischen die Fronten zweier Mafia-Familien und setzt nicht nur seine große Liebe, sondern auch sein Leben aufs Spiel. Denn was sich anfänglich als leichter Auftrag dargestellt hat, entpuppt sich schnell als mörderisches Katz-und-Maus-Spiel. Und schon bald weiß Lupino nicht mehr, wer Freund ist und wer Feind. SCHWARZER CAFFÈ, DUNKLE RIVIERA UND SALZIGE MEERESBRISE Vor der malerischen Kulisse zwischen dem Dogenpalast in Venedig und dem Hafen von Triest liefert Gerhard Loibelsberger einen packenden Krimi in großem italienischen Stil: mit viel caffè espresso, salziger Luft aus der Lagune und mafiösen Machenschaften. ************** Leserstimmen: 'Gerhard Loibelsberger schafft es, in die Unterwelt Italiens zu entführen und dabei trotzdem einen humorvollen, kulinarischen Krimi zu schreiben. Ideale Urlaubslektüre!' 'Venedig, Grado und Triest sind eine perfekte Kulisse für Gerhard Loibelsbergers Krimi. Die alten Cafés, der Canal Grande, die Lagune von Grado - ein bisschen düster und mit viel Flair!' 'Ein spannender Krimi, der mich nicht mehr losgelassen hat. Gerhard Loibelsberger versteht es, mit Überraschungsmomenten aufzuwarten und man weiß nie, was auf der nächsten Seite passiert ...'

Gerhard Loibelsberger, 1957 in Wien geboren, landete einen Riesenerfolg mit seinen 'Naschmarkt-Morden' - einem historischen Kriminalroman rund um den schwergewichtigen Inspector Joseph Maria Nechyba. Den 'Naschmarkt-Morden' folgten zahlreiche weitere Kriminalromane - 2016 etwa erhielt Loibelsberger den goldenen Homer für 'Der Henker von Wien' und 2016 erschien bei Haymon der SOKO-Donau-Krimi 'Killer-Tschick'. Gerhard Loibelsbergers zweite Heimat ist Italien, wo auch sein neuer Krimi 'Im Namen des Paten' spielt.

Gerhard Loibelsberger, 1957 in Wien geboren, landete einen Riesenerfolg mit seinen "Naschmarkt-Morden" - einem historischen Kriminalroman rund um den schwergewichtigen Inspector Joseph Maria Nechyba. Den "Naschmarkt-Morden" folgten zahlreiche weitere Kriminalromane - 2016 etwa erhielt Loibelsberger den goldenen Homer für "Der Henker von Wien" und 2016 erschien bei Haymon der SOKO-Donau-Krimi "Killer-Tschick". Gerhard Loibelsbergers zweite Heimat ist Italien, wo auch sein neuer Krimi "Im Namen des Paten" spielt.

Mestre


eins


„Vaffanculo!1

Knurrte Lupino Severino. Der Bub, der ihn gerade am Jackenärmel gezupft hatte und der ihm schon seit geraumer Zeit gefolgt war, erschrak über diese rüde Reaktion. Lupino war müde und grantig. Er hatte gerade eine dreistündige Führung mit einer österreichischen Touristengruppe hinter sich. Eigentlich galt der Frust-Ausbruch dieser Gruppe und nicht dem Kleinen neben ihm. Als er dessen entsetzten Gesichtsausdruck sah, tat es ihm leid.

„Che vuoi?2

Der Bub zögerte. Dann antwortete er leise, dass ein alter Freund ihn sprechen wolle. Neuerlich reagierte Lupino unwirsch: „Non ho nessun amici …3

Der Kleine schaute irritiert. Dann antwortete er trotzig, dass er doch einen Freund haben müsse. Und dieser Freund habe einen Job für ihn. Er sei doch Privatdetektiv, oder nicht? Lupino war überrascht. Was war das für eine eigenartige Geschichte? Seine Neugier war geweckt, und er deutete dem Buben, dass er vorangehen solle.

„Come ti chiami?4

„Nino.“

Zu seiner Überraschung führte ihn Nino schnurstracks zum Bahnhof Santa Lucia. Dort nahmen die beiden einen Regionalzug, mit dem sie nach Mestre zuckelten. Während der Fahrt über den Damm, der Venedig mit dem Festland verbindet, schwiegen beide. Der Kleine starrte aus dem Fenster auf die trüben Gewässer der Lagune und die sich in der Ferne abzeichnenden Hafenanlagen von Marghera. Die Sneakers des Kindes waren neu, seine Jeans von einem Designer, und die Jacke war ebenfalls ein teures Stück. Ziemlich kostspielig angezogen, der Kleine, dachte sich Lupino. Wer zum Teufel schickt mir diese Rotznase als Boten? Und was soll die ganze Scheiße mit einem Freund? Lupino ging in sich und dachte nach. Nein, als unterbeschäftigter Privatdetektiv, der seinen Lebensunterhalt als Fremdenführer verdiente, hatte er keine Freunde. Okay, da war Marcello; Besitzer der Osteria da Marcello und Bruder seiner Lebensgefährtin Luciana. Außerdem gab es noch den verrückten Gino, der als Koch in der Osteria da Marcello arbeitete. Das waren im Großen und Ganzen seine sozialen Kontakte. Seine Eltern waren beide tot, Verwandte hatte er nur im fernen Wien. Ach ja, fast hätte er ihn vergessen: Ranieri. Commissario Ranieri war ein Jugendfreund und später, als Lupino noch selbst Polizist war, sein Kollege. Seit sie gemeinsam den Venedig-Ripper zur Strecke gebracht hatten, war die Freundschaft zwischen den beiden noch enger geworden. Aber Ranieri würde ihm nie so einen Lausebengel als Boten schicken. Der würde einfach in der Osteria da Marcello vorbeischauen und dort mit ihm reden. Schließlich war die Osteria Lupinos zweites Wohnzimmer. In Mestre verließen der Privatdetektiv und der Bote den Regionalzug. Der Bub führte Lupino aus dem tristen Bahnhof hinaus in die nicht minder triste Stadt. Nach circa 10 Minuten Fußmarsch bog der Kleine plötzlich in ein Caffè ein. Es war eines jener Lokale, die in den frühen 1970er Jahren aufgesperrt hatten. Braune Kunstledersitzgruppen, dunkelbraune Täfelung, beige-orange-braune Tapeten. Da hier seit damals die Zeit stillstand, hatte sich am Interieur nichts verändert. Entsprechend abgefuckt sah alles aus.

„Un momento …“, murmelte der Bub und verschwand hinter dem Tresen. Eine aufgetakelte Mittvierzigerin, die eine weiße Bluse trug, unter der man erkannte, dass der Büstenhalter unter der immensen Last ihrer Brüste ächzte und dessen Träger tief in das üppige Fleisch einschnitten, stellte Lupino unaufgefordert einen Espresso vor die Nase. Er schlürfte ihn mit Bedacht. Im Hintergrund brabbelte leise ein Radio und die Tapeten, die während vieler Jahrzehnte von Zigarettenrauch gebeizt worden waren, verströmten nun ihrerseits muffigen Nikotingeruch. Müde und erschöpft harrte Lupino der Dinge.

zwei


Nach fünf Minuten stellte ihm die üppige Kellnerin neuerlich einen Espresso vor die Nase. Zu seiner Überraschung sah er, dass ihm nun auch zwei Stück Amaretti zum Kaffee serviert worden waren. Die runden Kekse lagen auf einer ebenfalls runden Papierunterlage, auf der sich eine handschriftliche Notiz befand. Lupino steckte die beiden Amaretti in den Mund und zerbiss sie. Dann spülte er mit einem kräftigen Schluck Espresso nach. Ein wunderbar harmonisches Geschmackserlebnis von süßem Mandel- und bitterwürzigem Kaffeearoma breitete sich auf seinem Gaumen aus. Und während er es genoss, las er folgende Botschaft: Vai al gabinetto. Prendi la media cabina e siediti!5

Lupino sah sich nun zum ersten Mal in dem Laden um. In einer hinteren Ecke hockten zwei Geschäftsleute um die vierzig, die auf dem Tisch vor sich eine Menge Unterlagen ausgebreitet hatten. Zusätzlich hatte jeder seinen Laptop offen, in den er hin und wieder etwas hineintippte. Gut möglich, dass das Polizisten sind, dachte Lupino. Mein sogenannter Freund könnte überwacht werden. Deshalb also das Verwirrspiel mit dem Lausbuben. Nun fiel ihm auch der Lieferwagen ohne Beschriftung auf, der unmittelbar vor dem Lokal im Halteverbot stand. Spielerisch nahm er die dünne Papierunterlage, zerknüllte sie zwischen Daumen und Zeigefinger und ließ sie in der Brusttasche seiner Jacke verschwinden. Dann stand er auf und begab sich gelangweilt zum Abgang, der zu den im Keller befindlichen Toiletten führte.

Er betrat die Herrentoilette und bekam Platzangst: Ein Kerl, gebaut wie ein Kleiderschrank, stand in dem engen Raum und tat so, als ob er pissen würde. Er trat auf Lupino zu und filzte ihn. Dieser grinste matt. Nein, eine Waffe hatte er nicht bei sich. Ein bewaffneter Fremdenführer – das wäre ja noch schöner! Nun deutete ihm der Kleiderschrank, dass er in die mittlere der drei WC-Kabinen gehen sollte. Lupino tat, wie ihm geheißen, der Kleiderschrank brummte etwas. Lupino deutete diese Mischung aus Brummen und Grunzen als „Siediti …“. Also setzte er sich auf die nicht gerade vor Sauberkeit strotzende Klobrille, worauf Goliath nickte und die Tür von außen schloss. In der Kabine stank es nach Urin und Goliaths Rasierwasser. Eine Mischung, die Lupino fast den Atem raubte. Die Wände bestanden aus ehemals weißen Plattenelementen, die mittlerweile in den Nuancen Grau, Mittel- und Dunkelbraun sowie einem blassen Kotzgelb abschattiert waren. Warum tu ich mir das an?, dachte Lupino und war drauf und dran, aufzustehen und fluchtartig diesen subterranen Albtraum zu verlassen, als er rechts neben sich ein kratzendes Geräusch hörte. Die Platte neben seinem Kopf bewegte sich und wurde mittels der Klopapierhalterung, die sich in der Nachbarkabine an dieser Stelle befand und die nun als Griff diente, weggehoben. Aus dem quadratischen Loch grinste ihn ein altbekanntes Gesicht an, und er hörte Il Piccolettos Bass flüstern: „Amico mio …“

drei


Lupino torkelte wie besoffen durch die Straßen Mestres. In der Hand hielt er einen Autoschlüssel, den ihm Il Piccoletto gegeben hatte. Das war aber nicht weiter schlimm. Wirklich unangenehm war die Metallhülse, die in seinem Arsch steckte. Porca Madonna! Worauf hatte er sich da eingelassen? Kaum hatte er diese grauenhafte Retro-Bude, die vorgab, ein Caffè zu sein, und die in Wahrheit eine Mafiahütte war, verlassen, war die Schiebetür des im Halteverbot parkenden Lieferwagens aufgerissen worden. Wie in einem Hollywoodfilm waren drei unrasierte, schlampig gekleidete Polizisten herausgesprungen und hatten ihn mit dem Kopf zur Wand gedrängt. Danach wurde er aufs Genaueste perlustriert. Die zehntausend Euro, die er verteilt in seiner Hosen-, Brief- und Jackentasche bei sich trug, konnte er nicht erklären, musste er aber auch nicht. Das, was sie eigentlich gesucht hatten, fanden sie nicht. Kein Wunder: Es steckte ja in seinem Arsch. Il Piccoletto hatte darauf bestanden. Und er hatte Recht gehabt. Bei ihrer Unterredung in der WC-Anlage prophezeite er ihm, dass sie ihn nach dem Verlassen des Kaffeehauses filzen würden. Und genau so war es geschehen. Der Job, den er angenommen hatte, war simpel und mit zehntausend Euro extrem gut dotiert. Er musste die verdammte Metallhülse, in der ein Mini-Speicherstick steckte, nach Grado bringen. Zu Il Piccolettos Tante Antonella. Sie leitete derzeit die Familiengeschäfte. Er hatte sich vor Il Piccolettos Augen die Hülse in den Arsch gesteckt. Dort hatten die Fahnder auch nicht gesucht. Eine rektale Kontrolle auf offener Straße war undenkbar. Da Il Piccoletto zurzeit rund um die Uhr überwacht wurde und erst vor einer Woche einem Mordanschlag glücklich entkommen war, hatte er keine andere Möglichkeit, Kontakt mit seinen Verwandten in Grado aufzunehmen. Die Liste, die sich in der Metallkapsel befand, enthielt Namen, Adressen sowie Telefonnummern und E-Mail-Kontakte zu einer Reihe wichtiger Geschäftspartner in Kroatien, Österreich, Tschechien, Rumänien, Moldawien und Russland. Piccolettos Tante brauchte diese Liste, um in Vertretung des im Moment schwer gehandicapten Clan-Oberhauptes die Familiengeschäfte reibungslos fortführen zu können. Auf Lupinos Frage, wie er denn in diese beschissene Lage geraten war, gab ihm Il Piccoletto folgende Erklärung: Paolo Norino, der Capo della famiglia, hatte vor drei Monaten das Zeitliche gesegnet. Am Sterbebett hatte er überraschenderweise nicht seinen Sohn Mauro, sondern seinen Enkel Fabrizio mit der Führung der Familiengeschäfte betraut. Dieser Fabrizio Norino war extrem ehrgeizig. Er weigerte sich, die führende Rolle der Frulani-Familie, deren Oberhaupt Il Piccoletto war, im Veneto und entlang der nördlichen Adria anzuerkennen. Als Erstes hatte er deshalb versucht, ihn mit Hilfe von russischen Auftragskillern auszuschalten. Da der Anschlag misslungen war, hatte Fabrizio Norino der Polizia di...

Erscheint lt. Verlag 17.7.2017
Verlagsort Innsbruck
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Asolo • Grado • Italien Krimi • Mafia • Mestre • Obere Adria • Sommerkrimi • Triest • Urlaubskrimi • Urlaubslektüre • Venedig
ISBN-10 3-7099-3802-3 / 3709938023
ISBN-13 978-3-7099-3802-7 / 9783709938027
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