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Schattenfracht (eBook)

Ein Juan-Cabrillo-Roman
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
512 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-21469-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Schattenfracht -  Clive Cussler,  Boyd Morrison
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»Eine großartige Verschmelzung von Action-Abenteuer und Geschichte!« Associated Press
Ein brutaler Bankraub lässt Juan Cabrillo und die Crew der Oregon nahezu pleite zurück. Plötzlich sind sie unerwartet verwundbar. Und doch hat der Vorfall etwas Gutes, denn nur deshalb werden sie auf den Rachefeldzug eines geheimnisvollen Hackers aufmerksam. Der Banküberfall war nur der Anfang eines Plans, der Millionen den Tod und die Weltwirtschaft zum Erliegen bringen wird. Cabrillo und seine Gefährten setzen alles daran, ihren Gegner aufzuspüren. Doch der ist ihnen - zum ersten Mal bei all ihren Einsätzen - technisch weit überlegen!

Jeder Band ein Bestseller und einzeln lesbar. Lassen Sie sich die anderen Abenteuer von Juan Cabrillo nicht entgehen!

Seit er 1973 seinen ersten Helden Dirk Pitt erfand, ist jeder Roman von Clive Cussler ein »New York Times«-Bestseller. Auch auf der deutschen SPIEGEL-Bestsellerliste ist jeder seiner Romane vertreten. 1979 gründete er die reale NUMA, um das maritime Erbe durch die Entdeckung, Erforschung und Konservierung von Schiffswracks zu bewahren. Er lebte bis zu seinem Tod im Jahr 2020 in der Wüste von Arizona und in den Bergen Colorados.

PROLOG

ST. HELENA

28. April 1821

Lieutenant Pierre Delacroix verfluchte sich wegen seines übertriebenen Selbstvertrauens selbst. Er war ein großes Risiko eingegangen, als er sich bereits im trügerischen Licht der Vorboten des Morgengrauens in der Hoffnung aufs Meer hinausgewagt hatte, sich noch vor Sonnenaufgang einige Kilometer näher an die Felsklippen auf der Nordseite von St. Helena heranschleichen zu können. Eine englische Fregatte – eine von insgesamt elf, die die abgelegene Insel bewachten – erschien nicht weit von der Küste entfernt und nahm Kurs in ihre Richtung. Würde sein Unterseeboot am helllichten Tag auf dem Wasser gesichtet werden, wäre die Mission, Napoleon Bonaparte aus seiner Verbannung zu befreien, beendet, ehe sie richtig begonnen hatte.

Delacroix ließ sein Fernrohr sinken und rief durch die Luke nach unten: »Tauchmanöver vorbereiten!«

Im böigen Wind falteten drei Männer das Segel zusammen. Mit der strahlenden Sonne im Rücken warf Delacroix einen letzten Blick auf die näher kommende Fregatte, ehe er sich durch den Einstieg schlängelte und die kupferne Luke über seinem Kopf schloss. Seine Nasenflügel blähten sich bei dem ranzigen Körpergeruch von fünfzehn Männern, die in diesem engen Gefängnis eingepfercht waren.

»Haben sie uns gesehen?«, fragte Yves Beaumont mit sorgenvoll gefurchter Stirn. Zwar bemühte er sich um einen ruhigen, festen Tonfall, aber sein Blick sprang immer wieder zu der geschlossenen Luke und verriet seine Unruhe. Als erfahrener Bergsteiger hatte er schon lässig auf handbreiten Felsrippen gestanden – vor Abgründen, bei deren Anblick gewöhnlichen Menschen das Herz stehen geblieben wäre. Aber die Vorstellung, in einer solchen Hülse aus Metall und Holz in die Tiefe zu tauchen, erzeugte ein Gefühl von nackter Angst in ihm.

Delacroix waren solche Empfindungen fremd. Die Beengtheit seiner vorübergehenden Wirkungsstätte machte ihm nichts aus, weshalb er genau die richtige Wahl war, um die Mission des ersten funktionsfähigen Unterseeboots der Welt anzuführen.

»Wir werden noch früh genug erfahren, ob sie uns gesehen haben, Monsieur Beaumont.«

Außerdem würden sie bald feststellen können, ob das Unterseeboot einen Tauchgang auf dem offenen Meer überstand. Es war nach Entwürfen gebaut worden, mit denen der amerikanische Ingenieur Robert Fulton den Marinefachleuten Napoleons sein Konzept unterseeischer Kriegsführung in Gestalt des sechseinhalb Meter langen Tauchboots Nautilus vorgestellt hatte. Delacroix hatte seine auf siebzehn Meter Länge vergrößerte Version auf den Namen Dasyatis getauft.

Seit es von dem Schoner abgelegt hatte, der das technisch modernisierte Schiff bis etwa einhundert Kilometer vor die Küste von St. Helena geschleppt hatte, war die Dasyatis im Schutz der Dunkelheit unterwegs gewesen. Bisher war die Reise ohne Zwischenfälle verlaufen, und der mit Kupfer verkleidete hölzerne Rumpf hatte sich als wasserdicht erwiesen.

Nun kam der Zeitpunkt, um herauszufinden, ob der erste Einsatz der Dasyatis auf offener See genauso erfolgreich verlaufen würde wie die Tauchversuche im Hafen, die sie mit fliegenden Fahnen absolviert hatte.

»Alle Luken sind verriegelt, Lieutenant«, sagte Fähnrich Villeneuve, Delacroix’ stellvertretender Kommandant. »Der Schnorchel ist geschlossen und dicht.«

»Ballastpumpen sind bereit.«

Die beiden Techniker des Unterseebootes nahmen ihre Positionen an den Handpumpen ein, die Wasser in die leeren Tanks drückten. Der Rest der zwölfköpfigen Besatzung hielt sich bereit, um die Kurbelwelle zu bedienen, die den Propeller am Heck antrieb, während Delacroix die Pinne ergriff, die das Ruder bewegte. Beaumont und ihr zweiter Passagier, der ständig eine schwarze Maske trug, um seine Identität geheim zu halten, pressten sich gegen die Innenwand des Rumpfs, um nicht im Weg zu sein.

Mit einem tiefen Atemzug – als beabsichtige er, sich selbst in den Ozean zu stürzen – sagte Delacroix: »Tauchfahrt einleiten!«

Die Techniker bedienten die Pumpenschwengel, und wenige Minuten später schwappte Seewasser gegen die beiden Sichtfenster in dem turmartigen Aufbau der Dasyatis. Der hölzerne Rumpf des Bootes knarrte und ächzte, als der Wasserdruck auf allen Seiten stetig zunahm.

»Es ist vollkommen gegen die Natur, mit einem Schiff unterzutauchen«, hörte er einen der Matrosen murmeln, aber ein drohender Blick aus Delacroix’ Augen ließ ihn sofort verstummen.

Er wartete, bis die an einer Schwimmboje befestigte Leine außerhalb des Bootes anzeigte, dass sie sich etwa sieben Meter unter der Wasseroberfläche befanden, dann sagte er: »In dieser Tiefe bleiben.«

Die Techniker hörten auf zu pumpen. Die Dasyatis verharrte in ihrer Position, und das Knarren ließ nach.

Nun hatten sie nichts anderes zu tun, als zu warten. Bis auf ein gelegentliches Husten oder Räuspern von Seiten der Mannschaftsmitglieder herrschte im Innern der Dasyatis eine gespenstische Stille. Sogar das beruhigende Plätschern der Wellen gegen den Bootsrumpf war verstummt.

Mittlerweile war die Sonne vollständig aufgegangen, und genügend Licht drang durch die zwei Zentimeter dicken Scheiben des untergetauchten Beobachtungsturms, sodass keine Laterne mehr nötig war, um das Innere des Unterseeboots zu erhellen. Sie sollten nun sechs Stunden unter Wasser ausharren können, ehe sie die Schnorchelrohre ausfahren oder auftauchen müssten, um frische Luft aufzunehmen.

Nach etwa zwei Stunden Wartezeit glitt ein dunkler Schatten über sie hinweg. Delacroix, der ihre Umgebung durch die Fenster beobachtete, konnte in kaum dreißig Metern Entfernung den Rumpf der Fregatte erkennen, deren Segel die Sonne abschirmten. Sämtliche Tätigkeiten innerhalb des Unterseeboots kamen zum Stillstand, während die Männer auf einen Angriff warteten und nach oben blickten, als könnten sie genau beobachten, was sich über ihren Köpfen tat.

Delacroix’ Augen klebten an der Fregatte und suchten nach einem Hinweis darauf, dass sie direkt auf sie zusteuerte. Sie behielt ihren Kurs jedoch beharrlich bei. Nach wenigen Minuten geriet sie außer Sicht. Um jedes Risiko, entdeckt zu werden, auszuschließen, wartete Delacroix weitere drei Stunden, bevor er Befehl gab, den Schnorchel auszufahren.

Auf diese Weise mit frischer Atemluft versorgt, blieben sie bis zum Einbruch der Dunkelheit unter Wasser. Als die Dasyatis schließlich auftauchte, wurde die Nacht vom fahlen Schein eines Halbmondes erhellt. Erleichtert stellte Delacroix fest, dass weit und breit keine andere Lichtquelle zu sehen war.

Er blickte zu den Klippen von Black Point hinüber. Nicht allzu weit entfernt ragte die Felswand des nördlichen Küstenabschnitts der Insel etwa einhundertsiebzig Meter in den nächtlichen Himmel. Monatelang hatte er mit dem Bergsteiger Beaumont trainiert, aber als er die abweisende Felsbastion dann mit eigenen Augen erblickte, begann er zum ersten Mal am Erfolg der Mission zu zweifeln.

Beaumont drängte sich vor dem Sichtfenster neben ihn und nickte, als er die steile Klippe betrachtete.

»Schaffen wir es dort hinauf?«, fragte Delacroix.

»Oui«, erwiderte Beaumont. »Schließlich ist es nicht das Matterhorn. Und der Aufstieg wird einfacher sein als auf den Mont Blanc, auf dessen Gipfel ich schon drei Mal gestanden habe.«

Anstatt sich heimlich auf die Insel zu schleichen, wäre Delacroix eine offene Invasion wesentlich lieber gewesen, aber dazu hätten ihm drei Dutzend Kriegsschiffe und zehntausend Männer zur Verfügung stehen müssen, um eine reelle Chance zu bieten, dieses Unternehmen erfolgreich durchzuführen. Eine Garnison von zweitausendachthundert Soldaten und fünfhundert Kanonen, die einen einzigen Gefangenen eintausendachthundert Kilometer vom nächsten Festland entfernt beschützten, machte Napoleon Bonaparte zur bestbewachten Persönlichkeit der gesamten Weltgeschichte. Den König von England zu entführen wäre wahrscheinlich einfacher gewesen.

Die Mannschaft kletterte an Deck, froh, endlich wieder frische Luft atmen zu können. An Stricken ließen die Männer mehrere Korkbälle hinab, die am Rumpf der Dasyatis als Fender dienen sollten, damit die empfindliche Außenhaut nicht mit den scharfkantigen Felsen kollidierte, und warfen den Anker.

Delacroix schlang sich eine kräftige Angelschnur über die Schulter, und Beaumont folgte seinem Beispiel. Anschließend knoteten sie sich an ein Sicherungsseil, das sie miteinander verband. Mehr als dreihundert Meter aufgeschossenes Seil sowie eine Vorrichtung, die wie eine Kinderschaukel aussah, lagen auf dem Schiffsdeck bereit.

Mit einem Kopfnicken machte Beaumont einen entschlossenen großen Schritt, trat vom Schiff auf einen Vorsprung hinüber, der aus der Felswand herausragte, und kletterte los. Als er gut drei Meter zurückgelegt hatte, wartete er, während Delacroix ihm folgte, den er sogleich sicherte. In diesem Rhythmus kletterten sie die Felswand hinauf, wobei sie gelegentlich zur einen oder anderen Seite ausweichen mussten, um einen besonders steilen Abschnitt zu umgehen. Beaumont, der sich leichtfüßig und ohne sichtbare Mühe in dem steilen Gelände bewegte, hielt mehrmals an, damit sich Delacroix ausruhen konnte. Nur ein einziges Mal rutschte Delacroix ab, doch das Sicherungsseil zwischen den Männern verhinderte, dass er in die Tiefe stürzte.

Normalerweise brauchte Beaumont höchstens vierzig Minuten für eine Kletterstrecke von einhundertsiebzig Metern, aber da Delacroix trotz ausgiebigen Trainings nur mühsam vorankam, dauerte der Aufstieg länger als eine Stunde.

Als sie schließlich die obere...

Erscheint lt. Verlag 18.12.2017
Reihe/Serie Die Juan-Cabrillo-Abenteuer
Übersetzer Michael Kubiak
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Emperor's Revenge (Juan Cabrillo 11)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Abenteuerroman • Das Portland-Projekt • Der Colossus-Code • Der goldene Buddha • Deutschland • eBooks • Formel 1 • Hacker • Im Auge des Taifuns • Juan Cabrillo • Kaperfahrt • Killerwelle • Monaco • NUMA • Operation Seewespe • Priranha • Russland • Schattenfracht • Schlangenjagd • Seuchenschiff • Spiegelbestsellerautor • Tarnfahrt • Teuflischer Sog • Thriller • Todesfracht • Todesschrein • Weltwirtschaft
ISBN-10 3-641-21469-6 / 3641214696
ISBN-13 978-3-641-21469-2 / 9783641214692
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