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Die Schöne und der Arzt (eBook)

Kurfürstenklinik 51 – Arztroman
eBook Download: EPUB
2017
100 Seiten
Blattwerk Handel GmbH (Verlag)
978-3-7409-1784-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Schöne und der Arzt - Nina Kayser-Darius
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Mit den spannenden Arztromanen um die 'Kurfürstenklinik' präsentiert sich eine neue Serie der Extraklasse! Diese Romane sind erfrischend modern geschrieben, abwechslungsreich gehalten und dabei warmherzig und ergreifend erzählt. Die 'Kurfürstenklinik' ist eine Arztromanserie, die das gewisse Etwas hat und medizinisch in jeder Hinsicht seriös recherchiert ist. Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich. Dr. Adrian Winter hatte einen freien Tag und schlenderte langsam in die edle Lobby des Hotels King's Palace in Berlin, wobei er seine Blicke unauffällig umherschweifen ließ. Doch er fand nicht, was er suchte und wollte sich gerade enttäuscht der eleganten Bar zuwenden, um dort einen zwar sehr teuren, dafür aber auch erstklassigen Espresso zu trinken, als er hinter sich die Stimme jener Frau hörte, nach der er insgeheim auf der Suche war. »Herr Winter, sind Sie das wirklich? Warum sind Sie nicht in Ihrer Notaufnahme und retten Menschenleben?« fragte Stefanie Wagner. Als er sich zu ihr umdrehte, stellte er fest, daß sie sich nicht verändert hatte seit ihrem letzten Treffen - und das lag nun schon eine recht lange Zeit zurück. Im Gegenteil, sie schien sogar immer schöner zu werden. Wie immer bewunderte er vor allem ihre Augen, die nicht einfach blau waren, sondern der Farbe der Veilchen ähnelten. Sie beherrschten ihr Gesicht und verliehen ihm eine ganz besondere Note. Sie wäre auch mit einer anderen Augenfarbe schön gewesen, dachte er, aber so war sie einfach unwiderstehlich. Hinzu kamen ihre blonden Locken, die schlanke, gut proportionierte Figur und ihre Eleganz, wozu ihre Position als Assistentin des Hoteldirektors sie verpflichtete. In Wirklichkeit war Stefanie Wagner die heimliche Chefin dieses Hotels, jedenfalls sahen es die anderen Hotelangestellten und wohl auch die Gäste so, denn Direktor Wingensiefen liebte es zwar, zu repräsentieren, aber für »den täglichen Kleinkram«, der die Hauptarbeit in einem Hotel ausmachte, interessierte er sich gar nicht. Den überließ er Stefanie mit Freuden. »Ich habe

Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich, in denen zugleich die Entstehung einer romantischen Liebesgeschichte mit filigranem Geschick und großer Empathie gestaltet wird. Als versierte Kennerin medizinischer Sachverhalte berichtet Nina Kayser-Darius auf unterhaltsame Weise quasi aus dem Nähkästchen.

Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich, in denen zugleich die Entstehung einer romantischen Liebesgeschichte mit filigranem Geschick und großer Empathie gestaltet wird. Als versierte Kennerin medizinischer Sachverhalte berichtet Nina Kayser-Darius auf unterhaltsame Weise quasi aus dem Nähkästchen.

Dr. Adrian Winter hatte einen freien Tag und schlenderte langsam in die edle Lobby des Hotels King’s Palace in Berlin, wobei er seine Blicke unauffällig umherschweifen ließ. Doch er fand nicht, was er suchte und wollte sich gerade enttäuscht der eleganten Bar zuwenden, um dort einen zwar sehr teuren, dafür aber auch erstklassigen Espresso zu trinken, als er hinter sich die Stimme jener Frau hörte, nach der er insgeheim auf der Suche war.

»Herr Winter, sind Sie das wirklich? Warum sind Sie nicht in Ihrer Notaufnahme und retten Menschenleben?« fragte Stefanie Wagner.

Als er sich zu ihr umdrehte, stellte er fest, daß sie sich nicht verändert hatte seit ihrem letzten Treffen – und das lag nun schon eine recht lange Zeit zurück. Im Gegenteil, sie schien sogar immer schöner zu werden. Wie immer bewunderte er vor allem ihre Augen, die nicht einfach blau waren, sondern der Farbe der Veilchen ähnelten. Sie beherrschten ihr Gesicht und verliehen ihm eine ganz besondere Note.

Sie wäre auch mit einer anderen Augenfarbe schön gewesen, dachte er, aber so war sie einfach unwiderstehlich. Hinzu kamen ihre blonden Locken, die schlanke, gut proportionierte Figur und ihre Eleganz, wozu ihre Position als Assistentin des Hoteldirektors sie verpflichtete.

In Wirklichkeit war Stefanie Wagner die heimliche Chefin dieses Hotels, jedenfalls sahen es die anderen Hotelangestellten und wohl auch die Gäste so, denn Direktor Wingensiefen liebte es zwar, zu repräsentieren, aber für »den täglichen Kleinkram«, der die Hauptarbeit in einem Hotel ausmachte, interessierte er sich gar nicht. Den überließ er Stefanie mit Freuden.

»Ich habe einen freien Tag und konnte mir nichts Schöneres vorstellen, als Sie zu treffen und mit Ihnen einen Kaffee zu trinken«, antwortete Adrian und wunderte sich selbst über seinen Mut.

Seine Empfindungen für Stefanie Wagner waren höchst kompliziert. Er war der Ansicht, daß sie in festen Händen war, denn er hatte sie bereits mehrmals mit einem Mann gesehen, der sich ihr gegenüber höchst besitzergreifend verhielt. Und weil sie also offensichtlich gebunden war, versuchte Adrian, seit er sie kennengelernt hatte, über seine Gefühle für Frau Wagner möglichst nicht nachzudenken. Denn wenn er das täte, glaubte er, käme er wahrscheinlich zu dem Ergebnis, daß er sie liebte und um sie kämpfen mußte und machte sie womöglich noch unglücklich, weil sie dann plötzlich zwischen zwei Männern stand und sich entscheiden mußte.

Manchmal jedoch hielt Adrian es nicht mehr aus und kam unangemeldet im Hotel vorbei oder er rief sie an und lud sie zum Essen ein. Immer verbrachten sie wunderbare Stunden oder auch nur Minuten miteinander, und immer endeten ihre Treffen damit, daß er sich sagte, er müsse ihr vielleicht doch endlich gestehen, was er für sie empfand – und nie kam es soweit. Adrian Winter und Stefanie Wagner, das war eine unendliche Geschichte.

Sie war bei seinen Worten ein wenig rot geworden und sagte nun hastig: »Sie haben Glück, daß ich gerade ein bißchen Zeit habe. Außerdem bin ich wieder einmal sauer auf meinen Chef und brauche jemanden, dem ich mein Leid klagen kann.«

Er lächelte. »Sie wollen damit sagen, daß ich Ihnen gerade recht komme?«

Nun lächelte sie auch. »Genau das, Herr Winter. Kommen Sie!« Sie nahm seinen Arm und zog ihn einfach mit sich, was er sich nur zu gern gefallen ließ.

Kurz darauf saßen sie bereits an einem der kleinen Tische in der Bar, jeder mit einem doppelten Espresso vor sich. »Nun erzählen Sie mir mal, worüber Sie sich geärgert haben«, bat er. »Oder ist das hier zu gefährlich, weil es vielleicht Mithörer gibt?«

Sie schüttelte den Kopf, daß die Locken flogen, und ihre schönen Augen blitzten. »Ach was, das ganze Haus ist auf den Chef sauer. Was meinen Sie, was ich mir schon alles anhören mußte, seit er diesen unsinnigen Beschluß gefaßt hat.«

»Welchen Beschluß?« fragte er geduldig. Er kannte ihr Temperament und wußte, daß sie manchmal dazu neigte, mit dem Ende einer Geschichte anzufangen.

»Entschuldigen Sie, Herr Winter, Sie können mir natürlich nicht folgen, wenn ich Ihnen immer nur kleine Bröckchen hinwerfe. Also, Herr Wingensiefen hat beschlossen, zehn Prozent der Angestellten zu entlassen, weil er findet, die Arbeit hier könne auch mit weniger Personal bewältigt werden.« Sie senkte die Stimme und fügte hinzu: »Er war auf einem Seminar, wo es um Kostenreduktion und Gewinnmaximierung ging.«

»Aha«, sagte Adrian. »Das erklärt alles. Er meint also, wenn er Leute entläßt, wirft das Hotel mehr Gewinn ab.«

»Ja, das meint er. Und das könnte ja auch stimmen, wenn wir zu viel Personal hätten«, schimpfte sie, »aber das Gegenteil ist der Fall, wir sind eindeutig unterbesetzt, aber das merkt er nicht, weil der Laden trotzdem läuft. Und er läuft, weil wir uns hier alle die Beine ausreißen.«

»Während er mit japanischen Delegationen beim Innensenator empfangen wird«, sagte Adrian lächelnd.

Sie explodierte fast. »Haben Sie den Bericht gelesen?«

Er nickte.

»Wichtigtuerei«, sagte sie grimmig. »Aber das Schlimme für uns war, daß der Chef einen ganzen Tag lang mit diesen Japanern auf Empfängen war, während wir ihn hier dringend gebraucht hätten. Und das kommt ja relativ häufig vor. Mir leuchtet schon ein, daß es wichtig ist, sich als Direktor eines großen Hotels auch in der Öffentlichkeit sehen zu lassen, aber das muß sich in Grenzen halten. Ein Direktor kann nicht nur nach außen wirken, er muß auch für seine Angestellten da sein.«

Sie trank ihren Espresso und bestellte nach einem Blick auf Adrians leere Tasse mit einer Handbewegung bei dem Mann hinterm Tresen zwei neue.

»So«, sagte sie danach energisch, »und jetzt reden wir nicht mehr über das Hotel, sondern über Sie, Herr Winter. Wie geht es Ihnen?«

Wieder wagte er sich weiter vor als sonst. »Wenn ich hier mit Ihnen sitze und rede, dann geht es mir ausgezeichnet«, antwortete er. »Ich höre Ihnen gerne zu.«

Sie errötete erneut, und für zwei, drei Sekunden verfingen sich ihre Blicke ineinander. Vielleicht hätte Adrian sich, verführt durch das Lächeln in ihren Augen, doch noch weiter vorgewagt, wenn nicht in diesem Moment der Kellner gekommen wäre, um die leeren Tassen abzuräumen und die neuen Espresso zu servieren.

Fast erleichtert darüber, daß die Gefahr weiterer unbedachter Äußerungen zunächst einmal gebannt war, lehnte sich Adrian zurück, murmelte geistesabwesend: »Danke schön« und löffelte sich viel zuviel Zucker in die Tasse.

*

»Er macht sich hier nicht schlecht, der Herr Weyrich«, meinte die Internistin Dr. Julia Martensen leise zu ihrem jüngeren Kollegen, dem chirurgischen Assistenzarzt Dr. Bernd Schäfer. Sie untersuchten in der Notaufnahme der Kurfürstenklinik gemeinsam einen jungen Mann, der völlig betrunken mit seinem Motorrad in einen Vorgarten gerast war. Zum Glück waren seine Verletzungen nicht allzu schlimm – der Garten allerdings, hatte man ihnen berichtet, war komplett verwüstet.

»Finde ich auch«, stimmte Bernd zu. »Gerade an solchen Tagen wie heute, wenn Adrian frei hat, fällt es besonders auf, daß wir jetzt Verstärkung bekommen haben.«

Sie unterhielten sich über Dr. Marc Weyrich, einen jungen Unfallchirurgen aus Heidelberg, der für ein paar Monate nach Berlin gekommen war, um andere Behandlungsmethoden kennenzulernen und mit seinen Berliner Kollegen Erfahrungen auszutauschen. Dieses Projekt hatte der Verwaltungsdirektor der Kurfürstenklinik, Thomas Laufenberg, angeregt. Im Gegenzug war eine junge Internistin nach Heidelberg gegangen. Man erhoffte sich eine Menge von diesem Austausch.

»Wie lange bleibt er eigentlich hier?« erkundigte sich Bernd.

»Ein paar Monate, höchstens ein halbes Jahr«, antwortete Julia und richtete sich auf. »So, der Patient kann nach oben in den OP – ein Wunder, daß er sich nicht mehr gebrochen hat als das Schlüsselbein.«

»Ich bring’ ihn hoch«, erbot sich Bernd.

Er war gerade mit dem Patienten im Aufzug verschwunden, als Marc Weyrich neben Julia auftauchte. Er war Anfang dreißig, dunkelhaarig und gut aussehend – der Traum jeder Schwester und jeder jüngeren Kollegin. Doch der junge Heidelberger war erstaunlich zurückhaltend, flirtete zwar ein bißchen, ließ sich jedoch ansonsten auf nichts ein. Julia vermutete, daß er entweder frisch verliebt war oder aber ein ganz gerissener Frauenheld. Sie fand ihn sympathisch, und fachlich war an ihm ebenfalls nichts auszusetzen.

»Nun, schöne Kollegin«, sagte er charmant, »was kann ich nun tun? Das Wartezimmer ist leer – könnte es sein, daß wir eine kleine Ruhepause haben?«

»Wenn es so wäre, hätte ich nichts dagegen«, erwiderte Julia müde. »Es kommt selten genug vor, und der Morgen war ja bis jetzt nicht ohne.«

Er unterdrückte ein Gähnen. »Allerdings«, gab er zu. »Ich muß Ihnen sagen, Frau Martensen, daß die Notaufnahme der Kurfürstenklinik mit unserer in Heidelberg überhaupt nicht zu vergleichen ist. Es ist ja ungeheuerlich, wie viele Menschen Sie hier mit so wenig Personal versorgen müssen.«

»Wir beschweren uns ständig, aber eine weitere Planstelle bekommen wir nicht bewilligt. Immerhin geht es uns besser, seit der Verwaltungsdirektor gewechselt hat«, sagte Julia. »Er sorgt dafür, daß wir öfter Ärzte im Praktikum hier haben – oder jetzt Sie. Es ist sicher kein Zufall, daß bei dem Ärzte-Austausch zwischen den beiden Krankenhäusern auch ein Notfallmediziner war. Herr Laufenberg versucht schon, uns zu helfen. Aber die Anforderungen steigen ständig, und wir haben außerdem das Gefühl, daß immer mehr Menschen zu uns...

Erscheint lt. Verlag 11.5.2017
Reihe/Serie Kurfürstenklinik
Kurfürstenklinik
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arzt • Chefarzt • Doktor • Dr. Daniel • Dr. Laurin • Dr. Norden • Fortsetzungsroman • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landdoktor • Martin Kelter Verlag
ISBN-10 3-7409-1784-9 / 3740917849
ISBN-13 978-3-7409-1784-5 / 9783740917845
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