Vermächtnis der Liebe (eBook)
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-7769-2 (ISBN)
Darcy ist wütend, zornig und verletzt: Ihr Vater, der mächtige Rinderbaron Jock McIvor, hat ein unglaubliches Testament hinterlassen! Ausgerechnet Curt Berenger, ihr Exbräutigam, soll ihr bei der Leitung der Farm zur Seite stehen. Jetzt kann Darcy ihm nicht mehr aus dem Weg gehen. Wie damals weckt der attraktive Mann ihr Verlangen, aber sie ist nicht die Einzige, die sich für Curt interessiert: Courtney, ihre jüngere Schwester, kann kaum die Augen von ihm lassen ...
<p>Mit mehr als 110 Romanen, die weltweit über elf Millionen Mal verkauft wurden, ist Margaret Way eine der erfolgreichsten Liebesroman-Autorinnen überhaupt. Bevor sie 1970 ihren ersten Roman verfasste, verdiente sie ihren Unterhalt unter anderem als Konzertpianistin und Gesangslehrerin. Erst mit der Geburt ihres Sohnes kehrte Ruhe in ihr hektisches Leben ein. Die gebürtige Australierin liebte ihre Heimat und vor allem das australische Outback übte dank seiner atemberaubenden Schönheit und fast unendlicher Weite schon immer eine große Faszination auf sie aus. So ist dieses schöne Fleckchen Erde auch fast immer Schauplatz ihrer romantischen, gefühlvollen Familiensagas. Die beliebte Autorin verstarb 2022.</p>
2. KAPITEL
Nach einer langen schlaflosen Nacht fuhr Darcy zur Flugpiste, um Curt abzuholen und zum Farmhaus zu bringen. Sie wusste, dass er nur ihr zuliebe hergekommen war. Er hatte viel zu tun und wurde häufig von anderen um Hilfe gebeten. Darcy konnte sich glücklich schätzen, dass er ihr die Freundschaft bewahrt hatte.
Rings um sie her erstreckte sich das Land bis zum Horizont. Das wilde, unbezwingbare Land, dem sie verfallen war, das unter den Sonnenstrahlen erglühte und das ungeschützte Auge schmerzhaft blendete. Hier und da reckte sich der weiße Stamm eines Geistereukalyptus in die flimmernde Luft, Silberbäume fächelten mit ihren hellgrünen Blättern, und in den lichten Akazien tummelten sich Schwärme von Finken und Rotkehlchen. Dazwischen wuchs Rispengras, in einzelnen Büscheln oder in ausgedehnten Feldern, die so golden schimmerten wie erntereifer Weizen.
Rispengras und Sand. Weite, Freiheit, endloser Raum. Warum sollte Darcy ihre Heimat nicht lieben? Bei anhaltender Dürre glaubte man, auf dem Mars zu sein, aber das war vergessen, sobald der Regen das Land in einen blühenden Garten Eden verwandelte. Heute schwebten wieder täuschende Luftbilder zwischen Himmel und Erde. Viele Forscher und Reisende hatten sich schon durch diesen Teufelsspuk zu nicht vorhandenen Quellen locken lassen. Diese Wasserflächen glänzten wie ein Spiegel und bestanden nur aus Luft und Licht. Es war das Land der tödlichen Fata Morganas.
Am strahlend blauen Himmel erschien ein dunkler Punkt, der schnell größer wurde und die Form eines Flugzeugs annahm. Darcy verfolgte es durch das Fernglas, das sie hier draußen immer um den Hals trug. Bald erkannte sie die zweimotorige Beech Baron der Berengers. Curt war pünktlich, wie immer. Trotz des böigen Windes landete er schnittig, rollte bis unter den silbrig glänzenden Hangar und sprang aus dem Cockpit.
Darcy sah ihn mit ängstlicher Erwartung näher kommen. Sie fürchtete und bewunderte Curt Berenger. Er war sich dieser Wirkung bewusst, aber er nutzte sie niemals aus. Zudem hatte Darcy gelernt, auf der Hut zu sein.
„Hallo!“ Curts weiße Zähne blitzten, wenn er lächelte, und seine volle tiefe Stimme klang atemberaubend sexy. Das behaupteten jedenfalls die Frauen.
„Ebenfalls hallo!“ Darcy legte zu einem kurzen ironischen Gruß eine Hand an die Stirn. Sie hatten beide gelernt, sich durch solche kleinen Tricks aus der Verlegenheit zu helfen.
Von Nahem wirkte Curt noch überwältigender. Er war der sprichwörtliche Rinderbaron, ein vielgeachteter Mann, das Idol aller Frauen. Sie liefen ihm förmlich nach, warfen sich ihm zu Füßen. Hemmungslose Verehrung umgab Curt Berenger wie ein Glorienschein. Seine klassischen Gesichtszüge wirkten wie gemeißelt, wie die Vorstudie zu einem Götterbild. Er hatte einen festen, aber vollen Mund und klare grüne Augen, die wie Smaragde in seinem sonnengebräunten Gesicht funkelten.
Sie sahen sich schweigend an, etwas zu lange, um noch unbefangen zu bleiben. Darcy brach das Schweigen zuerst. Das tat sie immer, und dabei warf sie leicht den Kopf zurück, als wollte sie sagen: Nicht mit mir, Curt. Nie wieder.
„Danke, dass du gekommen bist.“
Während sie zu Darcys Jeep gingen, rückte Curt seinen breitkrempigen Akubra zurecht. „Bedenkt man, dass dein Vater und ich nie gut miteinander ausgekommen sind – warum nicht, wissen wir beide –, kommt mir dies ziemlich seltsam vor.“
Ein Tabuthema, eins von vielen. „Zugegeben, aber Dad vertraut dir.“
„Wirklich?“ Curt sah Darcy misstrauisch von der Seite an.
„Es hat mit einer Änderung seines Testaments zu tun“, erklärte sie.
„Womit?“
Darcy war groß, aber sie musste den Kopf leicht zurückbeugen, um Curt anzusehen. Das gefiel ihr außerordentlich. „Du hast ganz richtig verstanden.“
„Zum Teufel, Darcy.“ Curts Miene verriet sein Missfallen. „Sogar jetzt spielt er noch mit deinen Gefühlen. Was mag der Grund dafür sein? Warum ausgerechnet ich? Das ergibt keinen Sinn.“ Er setzte sich unaufgefordert hinter das Steuer.
„Sterbende sehen mit anderen Augen.“ Darcy glitt widerspruchslos auf den Beifahrersitz. Sie kannte Curt zu gut, um ihn zu kritisieren. „Was immer zwischen uns steht … er respektiert dich als einen Berenger.“
„Tatsächlich? Tut er das, der alte …“ Curt unterdrückte das Wort, das ihm auf der Zunge lag. „Soll jetzt etwa auch Courtney begünstigt werden?“ Er ließ den Motor an und lenkte den Jeep auf die schnurgerade ungeteerte Straße, die zum Farmhaus führte.
„Courtney ist seine Tochter … genauso wie ich.“ Darcy krampfte die Hände zusammen, es war eine automatische Reaktion auf Curts Nähe.
„Das scheint sie bis heute übersehen zu haben.“ Curt schlug mit der Faust auf das Lenkrad. „Ich möchte wissen, was er vorhat. Trotz seiner gelegentlichen Anfälle von Charme bleibt er ein unberechenbarer, skrupelloser Mann.“
Sie sah nachdenklich vor sich hin. „Ich weiß nicht, was in seinem Kopf vorgeht. Das habe ich nie gewusst. Und was Courtney betrifft … Vielleicht ahnte sie, dass sie hier ebenso unerwünscht war wie ich dort. Meine Mutter wollte ganz offensichtlich nichts mehr mit uns zu tun haben.“
Darcy verschwieg die Einladung zu Marians zweiter Hochzeit, von der sie erst gestern erfahren hatte.
„Wahrscheinlich war alles so schmerzlich, dass sie jeden Kontakt abbrechen musste, um zu überleben.“ Curt streifte Darcy mit einem kurzen Seitenblick. „Deine Mutter sehnte sich nach Liebe und Anerkennung, wie wir alle. Beides wurde ihr von deinem reizenden Vater verwehrt. Warum er sich das Sorgerecht für dich vorbehielt, wird mir bei seinem Lebensstil immer ein Rätsel bleiben. An dich hat er dabei bestimmt nicht gedacht. Es ist grausam, ein Kind von seiner Mutter zu trennen und Geschwister auseinander zu reißen.“
„Du vergisst dabei, dass Mum mich nicht wollte.“ Darcys Stimme verriet nichts von dem alten Schmerz und dem alten Zorn. „Dad hatte wenigstens Interesse an mir.“
„So hat er es dir gegenüber dargestellt und vom ersten Tag an in dich hineingetrichtert. Du warst gerade zwölf, als das Unvorstellbare geschah. Dein Vater wollte dich unbedingt behalten und schob daher alle Schuld Marian zu. Meine Mutter behauptet bis heute, dass sie dich aufrichtig geliebt hat.“
„Eine merkwürdige Art, diese Liebe zu zeigen“, spottete Darcy. „Du weißt doch, wie Kath ist. Sie redet viel, wenn der Tag lang ist.“
„Vielleicht, aber sie hat dich auch sehr gern. Sie ist davon überzeugt, dass dein Vater etwas in der Hand hatte, um Druck auf deine Mutter auszuüben. Doch vielleicht war es auch reine Bosheit … Du weißt ja, wie er ist. Marian sollte nicht beide Töchter bekommen. Hast du vergessen, wie sanft und liebevoll sie war? Es muss die Hölle für sie gewesen sein. Sie war nicht zur Farmersfrau geschaffen und hat sich doch so sehr bemüht. Jock versteht es, andere einzuschüchtern. Das hat er auch bei seiner Frau getan.“
„Spielst du damit auf seine Affären an?“ Darcy sah in die sonnige Landschaft hinaus, deren raue Größe sie immer wieder tröstete. Wie es sie verletzt hatte, wenn ihr Vater wieder mit einer neuen Freundin nach Hause gekommen war! Dabei hatten sich die meisten ehrlich bemüht, nett zu ihr zu sein.
„Ihr Selbstbewusstsein muss schwer darunter gelitten haben, und am Ende zerbrach die Ehe.“
Darcy seufzte. „Vielleicht hat Dad etwas gesucht, das sie ihm nicht geben konnte. Sex spielte in seinem Leben eine wichtige Rolle. Er konnte nicht darauf verzichten.“
„Im Gegensatz zu dir“, bemerkte Curt trocken.
Darcy wandte sich ab. „Du konntest auch nicht darauf verzichten.“
„Was, zum Teufel, soll das heißen?“, fuhr Curt auf. „Ich weiß nicht, welche komischen Vorstellungen du von mir hast, aber mit der Wirklichkeit haben sie bestimmt nichts zu tun. Ich bin nicht wie dein Vater, Darcy. Wie kannst du das nur einen Augenblick denken?“
Darcys Fingernägel bohrten sich schmerzhaft in ihre Haut. „Wenn du in eine der großen Städte fährst, wirst du dich kaum allein amüsieren.“ Es gab einen Beweis dafür, über den sie nie gesprochen hatte.
„Denkst du das, weil ab und zu ein Bild von mir in einer Zeitung erscheint?“, fragte Curt herausfordernd.
O ja, dachte Darcy. Du weißt, wie man in die Zeitung kommt! „Lass uns das Thema wechseln“, bat sie. „Ich hätte nicht davon anfangen sollen. Du bist ein Macho, wie alle Männer im Outback. Das Leben macht sie dazu.“
„Also wirklich, Darcy! Manchmal kommst du mir ganz seltsam vor, aber dafür kannst du wohl nichts. Natürlich haben die Männer hier draußen das Sagen. Wenn du das Macho nennen willst … meinetwegen. Was deinen Vater betrifft, so war Sex für ihn ein notwendiges Stimulans, genau wie der Alkohol. Er brauchte beides, um in Form zu bleiben. Aber wer hat ihm wirklich etwas bedeutet? Ich weiß, das ist ein Streitthema zwischen uns, weil du nur gelernt hast, deinen Vater zu entschuldigen. Das ist dir zur zweiten Natur geworden. Ich bin der festen Überzeugung, dass er in seinem ganzen Leben keinen Menschen geliebt hat.“
Darcy hätte dieses Urteil gern entkräftet, aber tief in ihrem Innern wusste sie, dass Curt Recht hatte. „Er hat seine Mutter geliebt“, warf sie zaghaft ein, ohne ihren Blick von den gelbgrünen Papageien abzuwenden, die neben dem Jeep herflogen.
„Nun, das ist immerhin etwas.“ Curt verzog spöttisch die Lippen. „Auch du bist ihm nicht gleichgültig, Darcy. Du bist sein Hauptpfand … der einzige Mensch, der bei ihm geblieben...
| Erscheint lt. Verlag | 20.5.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Digital Edition | Digital Edition |
| Übersetzer | Johannes Martin |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Frech • Liebesgeschichte • Liebesroman • romantisch • Romantische Bücher • Sexy |
| ISBN-10 | 3-7337-7769-7 / 3733777697 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-7769-2 / 9783733777692 |
| Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
| Haben Sie eine Frage zum Produkt? |
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich