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Dr. Stefan Frank 2390 (eBook)

Nur einen Kuss will ich dir stehlen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Aufl. 2017
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-4596-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dr. Stefan Frank 2390 - Stefan Frank
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Die junge Tierärztin Sarah ist verzweifelt. Ihre Tierklinik steht kurz vor dem finanziellen Aus. Wenn nicht bald ein Wunder geschieht, wird sie die Praxis schließen müssen.

Das erhoffte Wunder scheint tatsächlich einzutreten, als eines Abends ihr Nachbar Patrick vor der Tür steht und Sarah darum bittet, ihn zu heiraten. Ihm wurde gerade ein großes Vermögen hinterlassen, allerdings gibt es in dem Testament eine ungewöhnliche Klausel - der attraktive Notarzt erbt nur dann, wenn er innerhalb eines Jahres verheiratet ist. Mit einer Ehe wäre also beiden geholfen: Patrick käme an sein Vermögen, und Sarah erhielte im Gegenzug genug Geld, um die Tierklinik zu retten.

Zunächst reagiert die Tierärztin ablehnend. Sie mag ihren Nachbarn ja nicht einmal, er ist ein gewissenloser Casanova, der an jedem Finger eine andere Verehrerin hat. Schweren Herzens entschließt sie sich in ihrer Not dann aber doch, auf seinen Vorschlag einzugehen. Allerdings nur unter einer Bedingung: Es dürfen keine Gefühle ins Spiel kommen, die Ehe besteht einzig und allein auf dem Papier. Jegliche Zärtlichkeiten sind verboten! So will Sarah ihr Herz davor schützen, verletzt zu werden.

Doch im Alltag fällt es den beiden zunehmend schwer, sich an dieses Verbot zu halten, denn immer wieder fühlen sie sich wie magisch zueinander hingezogen ...

„Auf dem Röntgenbild kann man deutlich die Verschmälerung des Gelenkspalts erkennen.“ Sarah von Neuburg deutete auf die Aufnahme, die an der Leuchttafel ihres Behandlungszimmers klemmte. „Und sehen Sie diese Flecken hier? Das sind Verkalkungen im Gelenk.“

„Was bedeutet das, Frau Doktor?“ Die Besucherin schlang schützend einen Arm um ihren Hund.

„Peppys Arthrose ist vorangeschritten. Er verweigert es, Treppen zu steigen, weil es ihm Schmerzen bereitet. Der Knorpel dient als Puffer in den Gelenken. Bei Peppy baut er sich ab, deshalb reiben seine Knochen aneinander, und das tut ihm weh. Besonders bei bestimmten Bewegungen, wie Treppensteigen oder Springen.“

„Können Sie ihm nicht etwas verschreiben, damit es ihm besser geht?“ Hoffnung lag in den Augen der Seniorin.

Sarah nickte. Der kleine Terrier mit dem weißen, gelockten Fell und den pfiffigen schwarzen Augen war in einem ebenso fortgeschrittenen Alter wie seine Besitzerin. Er folgte ihr auf Schritt und Tritt und war ihr ein treuer Begleiter. Das fiel ihm in letzter Zeit jedoch zunehmend schwerer. Er bewegte sich so bedächtig, als würde er über Reißnägel laufen. Eine rasche Schmerzlinderung tat daher dringend not.

„Wir werden zwei Medikamente kombinieren, die ihm helfen sollten.“

„Vielen Dank.“ Frau Seibold stieß den Atem aus.

Sarah nahm zwei Schachteln aus dem Schrank mit den Medikamenten und zog einen Kugelschreiber aus ihrer Kitteltasche, um die Dosierung zu notieren.

„Die Tabletten mischen Sie in sein Futter. Wenn die Erkrankung schlimmer wird, müssen wir an eine Gelenkversteifung denken.“

„Eine Operation?“ Frau Seibold wurde ganz blass. „Mein Mann hat mir den Peppy geschenkt. Kurz danach ist er gestorben. Nun sind wir beide schon so lange allein. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er einmal nicht mehr da ist.“

„So weit ist es auch noch nicht. Peppys Herz ist gesund und kräftig. Und seine Arthrose überwachen wir sorgfältig.“

„Daheim weiß man bald nicht mehr, ob mehr Tabletten von ihm oder von mir im Schrank stehen.“ Die Rentnerin vergrub eine Hand im gelockten Fell des Terriers.

„Peppy wiegt zu viel, Frau Seibold. Er sollte dringend abnehmen, um seine Gelenke zu entlasten.“

„Aber er mag seine Leckerlis so sehr.“

„Es spricht nichts dagegen, ihm hin und wieder eines zu geben, nur nicht ständig. Durch die Arthritis hat er weniger Bewegung als früher, deshalb sollten Sie sein Futter reduzieren.“

„Na gut.“ Seufzend nickte die Besucherin. „Dr. Frank rät mir auch immer, ein bisschen abzunehmen. Essen wir halt beide etwas weniger, was Peppy?“

Der Terrier wedelte sacht.

Sarah gab ihr eine Visitenkarte.

„Das ist die Adresse einer Tiertherapeutin. Bringen Sie Peppy zu ihr. Die Behandlung wird ihm guttun. Wir sehen uns dann in vier Wochen wieder, ja?“

„Ist gut. Vielen Dank, Frau Doktor.“ Frau Seibold hob ihren Hund vom Behandlungstisch und reichte Sarah zum Abschied die Hand. Wenig später fiel die Tür hinter ihr zu.

Peppy war der letzte Patient für diesen Nachmittag gewesen. Sarah schaltete die Leuchttafel aus und gab ihre Untersuchungsergebnisse in den Computer ein. Sie arbeitete seit zwei Jahren in der Tierklinik ihres Vaters. Schon als Kind hatte sie einen guten Draht zu Tieren gehabt und kranke oder verletzte Tiere mit heimgebracht, um sie zu versorgen.

Es hatte früh festgestanden, dass sie in die Fußstapfen ihres Vaters treten und Veterinärmedizin studieren würde. Sarah liebte ihren Beruf und hätte sich keinen anderen vorstellen können.

Während sich ihre Sprechstundenhilfe nun daranmachte, den metallenen Behandlungstisch zu desinfizieren, ging Sarah ins Vorzimmer. Hier kümmerte sich die Tierarzthelferin um die Verwaltung.

„Gibt es heute noch etwas zu erledigen?“

„Nur die Post.“ Beate deutete mit einem Finger auf einen Stapel Briefe, dabei zog sie ein Gesicht, als wäre es eine aggressive Kornnatter, die jede Sekunde zuschnappen konnte. Der Absender des obersten Kuverts war zu sehen: Inkassobüro.

Sarah unterdrückte einen Stoßseufzer. Die übrigen Briefe würden – der Miene ihres Gegenübers nach zu urteilen – nicht erfreulicher aussehen.

„Hat mein Vater die schon gesehen?“

„Gesehen und ignoriert.“

„Ich verstehe. Am besten spreche ich gleich mit ihm.“ Sarah lenkte ihre Schritte zum Behandlungsraum II. Nach einem kurzen Klopfen betrat sie das Praxiszimmer, in dem ihr Vater im grünen OP-Kittel und mit einem Mundschutz vor dem Gesicht ein oranges Fellbündel operierte. Seine Helferin assistierte ihm.

Offenbar war dies kein guter Zeitpunkt für ein Gespräch.

„Was ist passiert?“, fragte sie.

„Eine angefahrene Katze“, gab ihr Vater Auskunft. Seine Stimme drang gedämpft durch den Mundschutz. „Noch kein halbes Jahr alt. Sie wurde vor unserer Tür abgelegt.“

„Oh nein. Wie schlimm ist es?“

„Ziemlich schlimm. Sie hat innere Blutungen. Immer, wenn ich glaube, sie stabilisiert zu haben, schlägt ihr Kreislauf Purzelbäume.“

„Kann ich dir helfen?“

„Das ist lieb, aber ich habe es hoffentlich gleich.“ Ihr Vater blickte kurz hoch. „Der Fahrer hat sich aus dem Staub gemacht. Kannst du dir das vorstellen?“

Sarah biss die Zähne zusammen und schüttelte den Kopf. Sie konnte nicht glauben, dass jemand ein Tier verletzte und dann nicht zu seiner Verantwortung stand. Zu allem Überfluss würde das für ihre Tierklinik einen weiteren Verlust bedeuten: eine Operation, für deren Kosten niemand aufkommen würde.

„Ist die Kleine gechipt?“

„Nein, leider nicht. Das haben wir schon überprüft.“

Sarah grub die Zähne in die Unterlippe. Damit hatten sie keinen Anhaltspunkt, wem das Jungtier gehörte. Ihr Vater hätte niemals ein Tier in Not im Stich gelassen. Das bewunderte sie an ihm. Allerdings stellte es ihre Tierklinik vor ein gewaltiges Problem. Und dieses Problem trug den Namen „unbezahlte Rechnungen“.

Seit einiger Zeit kam es öfter vor, dass Menschen ihre Tiere herbrachten und die Behandlungskosten entweder zu spät oder gar nicht bezahlten. Sarahs Vater scheute sich davor, Mahnungen zu verschicken oder sein Geld gerichtlich eintreiben zu lassen. Lieber verzichtete er darauf. Zudem behandelte er Tiere in Not gratis, deshalb fehlten ihnen Einkünfte. Einkünfte, die sie dringend brauchten!

Hin und wieder trudelte eine Spende ein, aber das war nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Inzwischen hatte sich ein Schuldenberg angesammelt, der ihnen über den Kopf zu wachsen drohte und das Aus für die Tierklinik bedeuten konnte, wenn ihnen nicht bald ein Ausweg einfiel.

Sarah kannte die Zahlen, die der Buchhalter ihnen monatlich vor Augen führte, und mit den sinkenden Einnahmen wuchs ihre Verzweiflung. Sie hatten hohe monatliche Kosten: für das Personal, die Unterhaltung der Klinik, die Medikamente … All das verschlang hohe Summen. Arbeit hatten sie genug, aber die Einnahmen reichten dennoch nicht aus.

Jetzt war jedoch nicht der geeignete Zeitpunkt, um mit ihrem Vater darüber zu sprechen. Er hatte sich wieder in seine Operation vertieft und durfte nicht abgelenkt werden. Es war besser, heute Abend mit ihm zu reden.

„Fahr ruhig schon heim“, schlug er vor. „Ich komme nach, sobald ich mich draußen um die Post gekümmert habe.“

Also hatte er den Stapel Briefe doch nicht verdrängt. Sarah nickte.

„Dann mache ich jetzt Feierabend“, sagte sie und verließ den Behandlungsraum.

In ihrem Büro hängte sie ihren Kittel in den Spind und strich ihr Frühlingskleid glatt. Der hellgrüne Stoff war mit Schmetterlingen bedruckt, deren fröhlicher Anblick in krassem Gegensatz zu der sorgenvollen Wolke stand, die über ihrem Kopf zu schweben schien.

Was sollen wir machen, wenn jemand ein verletztes Tier zu uns bringt und nicht bezahlen kann?, grübelte sie. Dann müssen wir helfen, ganz egal, ob es uns etwas einbringt oder nicht. Aber woher sollen wir das viele Geld nehmen, das für die Rettung der Klinik nötig ist?

Nachdenklich verließ sie das Gebäude und lenkte ihre Schritte zu ihrem Auto hinüber, das unter einem blühenden Fliederbusch stand. Der süße Duft munterte sie ein wenig auf.

Ich werde heimfahren und ein Bad nehmen, entschied sie. Vielleicht fällt mir dabei ein Ausweg ein.

Sie stieg in ihr Auto. Es war ein Kombi, den sie wegen seiner Farbe liebevoll „Rennorange“ nannte. Er hatte schon etliche Kilometer auf dem Tacho, brachte sie jedoch zuverlässig zu ihren Hausbesuchen und Notfalleinsätzen und bot obendrein ausreichend Platz für ihre Ausrüstung.

Ihr Zuhause war ein Reihenhaus in Grünwald, einem idyllischen Ort im Süden von München. Sarah wollte gerade in ihre Straße einbiegen, als vor ihr ein Radfahrer um die Ecke bog und geradewegs vor ihrem Wagen entlangschoss. Nur mit einem beherzten Tritt auf die Bremse konnte sie ein Unglück verhindern!

Sarah schnappte nach Luft. Hatte dieser Rowdy den Verstand verloren? Sie hätte ihn um ein Haar überfahren!

Empört drückte sie auf die Hupe.

Der Radfahrer winkte nur. Als er den Kopf zu ihr umwandte, erkannte sie ihren Nachbarn. Patrick Brandner. Frauenheld und Erfolgsmensch – und für Sarah ungefähr so angenehm wie ein Dorn im Schuh. Er war in der nächsten Sekunde hinter der Kurve verschwunden, aber Sarah hatte noch bemerkt, dass er einen eleganten schwarzen Anzug trug.

So ein Verrückter, dachte sie. Vermutlich ist er auf...

Erscheint lt. Verlag 11.4.2017
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte feelgood • Gefühle • Happy End • Herzschmerz • Hollywood • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Nicholas Sparks • PS ich liebe dich • Romance • romantisch • Romantische Komödie • tatsächlich liebe • wohlfühlen
ISBN-10 3-7325-4596-2 / 3732545962
ISBN-13 978-3-7325-4596-4 / 9783732545964
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