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Melodie der Sehnsucht (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-7714-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Melodie der Sehnsucht - Margaret Way
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Liebe, Glück, Geborgenheit - etwas, das Casey nie erfahren durfte. Bis sie auf ihrer Reise zur Ranch der McIvors unverhofft dem attraktiven Troy in die Arme läuft. Seine starke sinnliche Ausstrah-lung lässt ihr Herz schneller schlagen, ihre Haut erglühen. Sie reagiert stark auf diesen Mann - viel zu stark. Denn mindestens ebenso groß wie ihr Wunsch nach seiner Nähe ist auch ihre Furcht, ein weiteres Mal im Leben enttäuscht zu werden. Doch nur wenn sie den Mut findet, sich ihm zu öffnen, kann sich endlich ihre tiefste, heimliche Sehnsucht erfüllen ...



<p>Mit mehr als 110 Romanen, die weltweit über elf Millionen Mal verkauft wurden, ist Margaret Way eine der erfolgreichsten Liebesroman-Autorinnen überhaupt. Bevor sie 1970 ihren ersten Roman verfasste, verdiente sie ihren Unterhalt unter anderem als Konzertpianistin und Gesangslehrerin. Erst mit der Geburt ihres Sohnes kehrte Ruhe in ihr hektisches Leben ein. Die gebürtige Australierin liebte ihre Heimat und vor allem das australische Outback übte dank seiner atemberaubenden Schönheit und fast unendlicher Weite schon immer eine große Faszination auf sie aus. So ist dieses schöne Fleckchen Erde auch fast immer Schauplatz ihrer romantischen, gefühlvollen Familiensagas. Die beliebte Autorin verstarb 2022.</p>

1. KAPITEL

Casey wusste nicht, wo sie war. Es hätte der Mars sein können, so unerträglich heiß und hell war es.

Nie hätte sie geglaubt, dass der Wüstensand so feuerrot sein würde, als glühte er noch von einem Höllenbrand. Und darüber der tiefblaue Himmel. Das Land dehnte sich vor ihr aus, ohne eine menschliche Spur erkennen zu lassen. Hier gab es weder Anfang noch Ende.

So muss einem Seemann zumute sein, der mit seinem Schiff über den Ozean dahintreibt, dachte sie. Die endlose Weite, das Fehlen von allem war das eigentlich Aufregende. Erde und Himmel, Luft und Licht. Freiheit. Vielleicht würde sie hier wieder zu sich selbst finden.

Außer Spinifex-Gras, das immer wieder bräunlich-gelbe Flecken bildete, schien hier nichts zu gedeihen, denn die lieblichen Oasen, die mit schillernden Lagunen und schwankenden Palmen am Horizont auftauchten, waren Trugbilder. Fata Morganas. Casey konnte sich gut vorstellen, dass sie die ersten Siedler in die Irre und schließlich ins Verderben geführt hatten.

Etwa hier, im Outback von Queensland, hatte Captain Charles Sturt vergeblich nach einem Binnenmeer gesucht. Seitdem nannte man diese Gegend Sturt Stony Desert – Sturts Steinwüste.

Casey fuhr an den Rand der schnurgeraden Straße, die nirgendwohin führte, und stellte den Motor ab. Sie war jetzt seit Tagen unterwegs, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Die Karte, die sie schon unzählige Male studiert hatte, verriet ihr nichts. Es war gefährlich, sich allein in diese Wildnis zu wagen. Wie leicht konnte man eine Panne haben, wie schnell konnte einem das Wasser ausgehen. Dazu die Eintönigkeit, die so ermüdend wirkte. Mehr als einmal wäre sie fast am Steuer eingeschlafen.

Zum Glück konnte sie einiges vertragen, denn das Schicksal hatte ihr hart mitgespielt. In einer Hütte am Stadtrand geboren, von einer Mutter aufgezogen, die kaum für sich selbst sorgen konnte, und nach ihrem Drogentod ein Leben im Heim – das waren wirklich schwere Jahre gewesen. Mit sechzehn hatte Casey alles hinter sich gelassen, aber die Erinnerungen blieben. Erinnerungen daran, dass sie nie ein Zuhause gehabt hatte, nie von einem Menschen umsorgt worden war.

Du wirst viele Fragen beantworten müssen, wenn du in die Hölle kommst, Jock McIvor, denn da gehörst du hin!

Casey legte die Karte beiseite. Sie konnte nur weiterfahren und hoffen, dass ihr alter Jeep durchhielt, bis sie das Channel Country erreicht hatte. Sie kannte diesen südwestlichen Teil von Queensland nur aus dem Wetterbericht, und er lag für sie am Ende der Welt. Erst kürzlich hatte sie erfahren, dass hier die legendären Rinderbarone zu Hause waren. Männer wie Jock McIvor.

Casey hatte nicht gewusst, wer ihr Vater war. Deswegen war sie von den anderen Kindern gehänselt worden, genau wie ihre Mutter. Kinder konnten so grausam sein. Ihre arme kleine Mutter. Schön wie ein Engel, aber zu schwach für dieses Leben, hatte sie erst zu Alkohol und dann zu Drogen Zuflucht genommen. Am Ende war ihr das Leben verhasst gewesen, wie sie Casey einmal gestanden hatte.

Tatsächlich hatte sie es nicht mehr lange ertragen müssen. Mit sechsunddreißig Jahren war sie an einer Überdosis gestorben. Casey hatte sich deswegen Vorwürfe gemacht, aber sie war noch ein elfjähriges Kind gewesen. Man hatte sie in ein Heim gesteckt, wo die meisten anderen Kinder ebenfalls keinen Vater oder keine Mutter hatten. Außerdem gab es Eltern, die ihre Kinder so schlecht behandelten, dass ihnen das Heim beinahe wie ein Paradies vorkam.

Casey ließ den Motor wieder an und fuhr weiter. Sie befand sich etwa zweihundert Kilometer westlich von Cullen Creek, wo sie zum letzten Mal Rast gemacht hatte. Die Leute hatten sie angestarrt, als wäre sie gerade mit einem Ufo gelandet, aber der Tee war stark und heiß gewesen, und bei den Sandwichs hatte man nicht mit Schinken gespart. Auch der Zimtmuffin war nicht zu verachten gewesen, und vor ihrer Weiterfahrt hatte man sie mit guten Ratschlägen überhäuft, die darauf hinausliefen, dass sie nicht einfach so allein im Outback herumfahren könne.

Casey hatte ihnen ihr Ziel nicht verraten. Ihr Äußeres war auffallend genug. Allein ihre Größe und ihr kupferrotes Haar sorgten überall für Aufsehen. Das war so, seit sie denken konnte. „Wie ist die Luft da oben, Miss Rotfuchs?“, war noch am harmlosesten gewesen. Erst im Heim war ihr ihre Größe zugute gekommen. Wer traute sich schon an ein Mädchen heran, das sich mit seinen langen Armen und Beinen so gut verteidigen konnte?

Vor sechs Wochen hatte die Vergangenheit sie plötzlich eingeholt. Judith Harrison, eine alte Freundin ihrer Mutter, war bei ihr aufgetaucht – unerwartet, aber nicht zufällig. Judith hatte sich große Mühe gegeben, Marnie McGuire ausfindig zu machen, und war dabei auf deren Tochter gestoßen. Casey hatte erfahren, dass ihre Mutter aus einer wohlhabenden Familie stammte und mit einem Mann durchgebrannt war. Judith hatte Marnie und ihren Liebhaber einmal zusammen gesehen. Später hatte sie den Mann im Fernsehen wiedererkannt. Er hatte jemandem ein Interview gegeben, und sein Name war Jock McIvor. Er besaß eine der größten Rinderfarmen von Queensland und schwamm im Geld.

Judith hatte Casey davon überzeugt, dass Jock ihr Vater sein musste. Es lag zwar kein DNA-Test vor, aber die Ähnlichkeit war verblüffend. Die Größe, das lockige rote Haar und die saphirblauen Augen. Sogar die Einkerbung im Kinn fehlte nicht, die bei Casey allerdings eher einem Grübchen glich. Sie hatte so viel über Jock McIvor in Erfahrung gebracht, wie anhand alter Zeitungsberichte möglich war, und Judith am Ende recht gegeben. Dieser reiche, mächtige, skrupellose Rinderbaron hatte sich in ihre Mutter verguckt, sie von zu Hause weggelockt, geschwängert und sich dann in seine Welt zurückgezogen, in der kleine heimatlose Marnies keinen Platz hatten. Außerdem besaß er dort schon eine Frau und zwei Töchter – Darcy und Courtney.

Jetzt war Jock McIvor tot. Das geschah ihm recht, und seine Familie würde die offene Rechnung bezahlen. Die Mc Ivor-Schwestern – oder McIvor-Erbinnen, wie die Presse sie titulierte – waren steinreich, aber das Erbe gehörte nicht ihnen allein. Wenn Casey ebenfalls Jocks Tochter war, woran sie nicht mehr zweifelte, stand ihr ein gleich großer Anteil zu. Höchste Zeit, dass die Armen und Unterdrückten in dieser Welt auch mal zum Zug kamen. Arm genug war sie, und beim Unterdrücken sollten die anderen lieber aufpassen. Wenn sie im Heim etwas gelernt hatte, dann war es, sich zur Wehr zu setzen!

Casey dachte nur ungern an diese Zeit zurück, denn sie kam ihr wie ein immerwährender Alptraum vor. Ein Erzieher, der „Die Kobra“ genannt wurde, hatte sie sexuell bedrängt, und nur ihr entschlossener Widerstand und ihre lauten Hilferufe hatten sie vor einer Vergewaltigung bewahrt. Später war ihr das zugute gekommen. Man warnte davor, sich mit ihr anzulegen, wenn man keinen Tritt ans Schienbein oder einen Fausthieb in den Unterleib verpasst bekommen wollte. Casey war noch heute stolz auf diese „handfeste“ Erziehung, umso mehr, als sie keine nennenswerten schulischen Leistungen aufzuweisen hatte. Wie sollte man auch in einem Heim, wo Gewalt an der Tagesordnung war und sogar Selbstmorde vorkamen, normale Kenntnisse erwerben?

Kurz nach Verlassen des Heims hatte Casey angefangen zu singen, um sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Man hörte ihr gern zu, wenn sie durch die Pubs zog, und das brachte sie auf die Idee, Liedermacherin zu werden. Ihre Stimme eignete sich besonders für Countrymusic, und sie brauchte nicht lange, um sich auch auf der Gitarre zu vervollkommnen. Einer ihrer Freunde, ein wirklich netter Bursche, brachte ihr die Grundlagen bei und schenkte ihr später sein eigenes Instrument, weil er, wie er sagte, in ihr seine Meisterin gefunden habe. Mithilfe von Fernkursen bildete sie sich weiter und schaffte es so, die Versäumnisse ihrer Kindheit wettzumachen. Sie sprach inzwischen leidlich gut Französisch, und wenn sie unterwegs eine Autopanne hatte, konnte sie sich meist selber helfen. Das war auch der Grund, warum sie sich allein so weit in fremdes Niemandsland vorgewagt hatte.

Links von der Straße stieg das Gelände leicht an und bildete einen Hügel, auf dem ein stattliches Gebäude stand. Ob es zu einer Rinderfarm gehörte? Casey strengte ihre Augen an, konnte aber weit und breit keine Herde entdecken. Dafür fielen ihr die riesigen Wüsteneichen auf, die das Haus umgaben. Casey erkannte sie inzwischen an der Silhouette, ebenso wie die riesigen Gummibäume und die Dattelpalmen, die hier ebenfalls vertreten waren. Das Haus selbst war aus hellrotem Backstein erbaut und hatte zwei Stockwerke mit umlaufender Veranda. Die gusseisernen Geländer waren weiß gestrichen, die durchbrochenen, ebenfalls weißen Fensterläden standen offen. Wie kam ein so ansehnliches Haus in diese gottverlassene Gegend?

„Du leidest an Einbildungen“, murmelte Casey vor sich hin. Sie fuhr gerade über groben Schotter, und von den Vorderrädern wurden immer wieder Steine gegen die Windschutzscheibe geschleudert. Zum Glück hielt sie dem Trommelfeuer stand, aber das Wasser im Kühler ging allmählich zur Neige. Sie sah wieder zu dem Haus hinüber. Aus der Entfernung wirkte es bewohnt, und als sie näher kam, konnte sie auf der Rückseite einzelne Nebengebäude und einen verzinkten Wassertank erkennen. Sicher würde man ihr erlauben, dort ihren Kanister zu füllen. Die Bewohner des Outbacks galten als gastfreundlich, aber natürlich konnte sie auch einem komischen Kauz mit einer „Zweiundzwanziger“ in die Hände fallen. Casey hatte gelernt, alles für möglich zu halten.

Also gut, dachte...

Erscheint lt. Verlag 8.4.2017
Reihe/Serie Digital Edition
Digital Edition
Digital Edition
Übersetzer Johannes Martin
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Frech • Liebesgeschichte • Liebesroman • romantisch • Romantische Bücher • Sexy
ISBN-10 3-7337-7714-X / 373377714X
ISBN-13 978-3-7337-7714-2 / 9783733777142
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