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Lassiter 2333 (eBook)

Ein kaltes Grab für Sally

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Aufl. 2017
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-4543-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter 2333 - Jack Slade
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Zehntausend Dollar war sein Kopf wert, ein Drittel der Summe, die 'Black Savage' bei seinem letzten Bankraub erbeutet hatte. Jetzt war es an der Zeit für den Schwarzen, eine Weile unterzutauchen, bis die Bundesbeamten die Suche nach ihm aufgaben oder sich eine Kugel aus seinem Colt eingefangen hatten.

Ein scharfer Nordwestwind fegte über die Plains und versetzte die Graslandschaften links und rechts der Overlandroad in wellenartige Bewegung. 'Black Savage' zog den Kragen seiner Winterjacke hoch und dirigierte sein Quarter Horse auf die Niederlassung der Wells Fargo zu, deren Gebäude lediglich als blasse Tupfen in der Landschaft auszumachen waren...

Gemächlich trabte der Hengst auf der Überlandstraße den Häusern entgegen. Sie standen dicht an dich, als müssten sie sich gegenseitig stützen, um dem Präriewind trotzen zu können. Mehr als baufällig wirkende Bretterhütten hatte die Stagecoach-Company nicht aufgeboten. Je näher der Schwarze kam, desto stärker wurde sein Eindruck, dass die Wells Fargo ihre Station zusehends verkommen ließ. Ein Wunder war dies nicht, denn seit die großen Eisenbahnlinien den Kontinent durchzogen, waren immer weniger Reisende bereit, die Strapazen einer Postkutschenfahrt in Kauf zu nehmen und außerdem noch vergleichsweise höhere Beförderungsentgelte zu bezahlen.

Die große Zeit von William Fargo und Henry Wells näherte sich ihrem Ende. Zumindest, was das Transportgeschäft betraf. Aber der einsame Reiter war sicher, dennoch eine warme Mahlzeit und ein trockenes, warmes Schlaflager zu bekommen.

Wenige Meter vor den Flachdachgebäuden zügelte er sein Quarter Horse, stieg aus dem Sattel und führte es in den Stall. Die Pferdeboxen waren leer, sodass er seinen Hengst gleich beim Eingang unterstellen konnte. Er band ihm einen halb gefüllten Hafersack um und verließ den Stall.

Das Knirschen der harten Erde unter seinen Stiefelsohlen wechselte in ein hohl klingendes Poltern, als er die drei Stufen zum Haupthaus emporstieg und die Tür aufstoßen wollte. Kurz jedoch hielt er inne und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

Amüsiert betrachtete er den Steckbrief mit seinem Konterfei. Das Papier hatte eine stark gelbliche Färbung angenommen und war an jenen Stellen, an denen man es mit Nägeln befestigt hatte, eingerissen. In großen Lettern stand der Name »Black Savage« gleich unterhalb des ausgelobten Betrages von zehntausend Dollar – tot oder lebendig. Die Zeichnung, die dem Namen folgte, wies nur in Grundzügen Ähnlichkeit mit seinem Gesicht auf. Aber das war nicht ausschlaggebend. Ein mordender und plündernder Schwarzer war in etwa so selten wie eine Büffelherde in den Great Plains.

Er riss den Steckbrief von der Wand, faltete ihn zusammen und schob ihn in die Innentasche seiner Jacke. Tief sog er die kalte Luft ein und fühlte den Stolz in seiner Brust. Ihm war es gelungen, den weißen Knechten seiner Vorfahren empfindliche Nadelstiche zuzufügen und sie in Angst und Schrecken zu versetzen. Doch für »Black Savage«, wie sie ihn nannten, war es nicht nur eine späte Rache, sondern auch ein diebisches Vergnügen und höllischer Nervenkitzel geworden, die Weißen, die sich in ihrer Überlegenheit sonnten, an ihrer eigenen Hilflosigkeit ersticken zu lassen. Nicht wenige Gesetzeshüter hatten sich auf seine Fährte gesetzt, aber alles, was sie gefunden hatten, war ein unrühmlicher Tod.

An seinen wahren Namen konnte sich der Mann kaum noch erinnern. Ihm gefiel die Bezeichnung, die seine Häscher ihm gegeben hatten. Sie drückte kurz und bündig aus, mit wem sie sich anlegten, würden sie auf die dumme Idee verfallen, ihn zur Strecke bringen zu wollen. Einem »schwarzen Wilden« war jede Schandtat zuzutrauen.

Seine Hand umklammerte den Knauf der Brettertür, und mit der Schulter drückte er sie nach innen. Einige Sekunden lang sah er sich um und kickte die Tür mit dem Hacken seines Stiefels ins Schloss. Schwer stapfte er auf einen Tresen zu, hinter dem ein hagerer Mann mit schütterem grauen Haar und verfilztem Bart stand, der ihn aus müden Augen ansah. Zur rechten Hand stand ein Tisch, an dem drei Männer Karten spielten, flüchtig aufsahen und sich sofort wieder wegdrehten. Sie begannen zu tuscheln, aber Black Savage konnte nicht hören, was sie sagten. Er ahnte es lediglich.

Der Schwarze stützte sich auf den Tresen und sah sein Gegenüber durchdringend an. »Whiskey«, brummte er. »Und was zu essen.«

Unwillig verzog der Mann am Tresen sein Gesicht. »Die Küche bleibt kalt. Wir warten immer noch auf die Lebensmittellieferung.«

Seinen Blick hatte der Schwarze nicht abgewandt, reckte plötzlich sein Kinn vor und deutete in Richtung einer Kammer, in der ein dampfender Topf auf einem Ofen stand. »Und was ist mit dem Fraß, der da drüben vor sich hin brutzelt?«

»Nur für Personal«, antwortete der Grauhaarige knapp.

Am Nebentisch stieß einer der Männer ein Rülpsen aus, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und grinste den Clerk an. »War lecker, dein Eintopf! Danke, dass du uns was abgegeben hast, Ronny.« Seinen Worten folgten ein spöttisches Lachen und eine abfällige Musterung von Black Savage.

»Ich bekomme also nichts ab?«, fragte der Schwarze lauernd.

»Nur den Whiskey, Mister«, erwiderte Ronny, zauberte ein fleckiges Glas hervor, blies den Staub heraus und goss es zur Hälfte voll.

»Saubere Gläser sind ebenfalls noch nicht geliefert worden?« Ein gefährliches Funkeln trat in die Augen von Black Savage.

»Nehmen Sie es oder lassen Sie es sein«, erhielt er zur Antwort. Ronny schnappte sich einen Lappen und begann, ziellos herumzuwischen.

Der Arm des Schwarzen schoss vor, packte die Hand des Clerks und verdrehte sie, sodass er das Wischtuch loslassen musste. Black Savage nahm es ihm ab, kippte seinen Whiskey auf die Dielen und putzte sein Glas. Er tat es langsam und gründlich, fixierte dabei den Angestellten mit stählernem Blick und stellte das Glas schließlich zurück auf die Theke. »Vollmachen!«

Hilfesuchend schaute Ronny zu den drei Männern hinüber, von denen ihm einer unauffällig zunickte. Dann verschränkte der Clerk seine Arme vor der Brust und baute sich trotzig vor seinem lästigen Gast auf. »Erst bezahlen Sie mir den ersten Whiskey! Sonst gibt es gar nichts!«

»Ich bezahle nur, was ich auch trinke.« Nachdrücklich stampfte er das Glas auf.

»Leck das Zeug doch vom Boden«, riet ihm der Angestellte gehässig, »bevor es in den Dielenritzen versickert.«

Black Savages Züge versteinerten. »Ich frage nicht noch einmal …«

»Du hast den Mann doch gehört!«, schnitt eine wütende Stimme durch den Raum. Einer der Kerle am Tisch war aufgesprungen. Seine beiden Begleiter rückten ihre Stühle zurück und legten ihre Hände an die Hüfte. »Verpiss dich lieber, ehe es dir an den Kragen geht!«

Unbeeindruckt lehnte sich der Schwarze zur Seite und betrachtete die Männer. »Wer will das machen? Du und die zwei Hänflinge etwa?«

Der Mann, der Black Savage gegenüberstand, zog. Er war schnell, aber bei Weitem nicht schnell genug. Der schwere Paterson-Colt des Schwarzen flog förmlich aus dem Holster und brüllte dreimal hintereinander auf. Röchelnd wurde der stehende Kerl gegen die Kammerwand geschleudert und sackte blutspuckend zusammen.

Seine Kumpane kamen nicht einmal mehr dazu, ihre Revolver zu ziehen. Mitten in der Bewegung hackten die Bleigeschosse ihnen in Brust und Stirn und ließen sie vornüber kippen. Während der mit dem Kopfschuss starr zur Decke stierte und vom Stuhl fiel, schlug der andere mit dem Kinn auf die Tischplatte und ergoss einen Blutschwall darauf. Die Finger seiner Linken krallten sich ins Holz, und mit letzter Kraft versuchte er, seinen Sechsschüsser anzuheben. Black Savages nächste Kugel riss ein Loch in seinen Stetson und durchschlug seinen Schädel.

»Verfluchter Bastard!«, kreischte Ronny, überwand seine Schockstarre und zerrte unter dem Tresen eine doppelläufige Schrotflinte hervor. In seiner Hektik verkantete sich der Lauf seiner Waffe in dem Ablagefach, sodass der reflexhaft abgegebene Schuss das Regalbrett zerfetzte. Der Rückschlag beförderte den Clerk einen halben Schritt nach hinten, und im selben Moment bekam er auch die Läufe seines Gewehrs frei.

Doch es war zu spät. Viel zu spät. Black Savages Revolvermündung befand sich bereits auf Gesichtshöhe des Mannes. Und der Schwarze zögerte nicht einmal für die Dauer eines Lidschlags. Seine letzte Kugel fegte den Wells-Fargo-Angestellten von den Beinen und schmetterte ihn in die mit Gläsern und Flaschen bestückte Regalwand. Im Scherbenregen krachte Ronny auf seinen Rücken und blieb reglos liegen.

»Huh!«, machte Black Savage, verzog die Lippen zu einem hämischen Grinsen und betrachtete das Werk, das seine Kugel angerichtet hatte. Nicht einmal die Mutter des Clerks würde ihn wiedererkennen.

Ohne Eile klappte der Schwarze den Ladepresshebel seines Colts herunter und warf die Patronen aus. Anschließend befüllte er den Fünfschüsser und steckte ihn weg. Seine Nase führte ihn direkt in die Kochnische, wo er sich unverzüglich über den Eintopf hermachte.

Für einen Schwarzen, überlegte er kauend, brachte es gewisse Vorteile mit sich, böse zu sein.

***

»O Lassiter!«, stieß das blonde Püppchen voller Wonne aus. »Einen Mann wie dich hatte ich noch nie! Du bist so groß und stark in mir!«

Der Brigade-Agent nahm es gelassen, fragte sich aber flüchtig, weshalb Camilla beim Sex so viel quasselte.

»Das geht mir durch und durch!«, stöhnte sie lauthals und verstärkte das Wippen ihres Gesäßes zu einem ungezügelten Ritt. »Wenn du so weitermachst, komme ich gleich zweimal hintereinander!«

Lassiters Rechte legte sich in den Nacken des Girls und drückte deren Kopf gegen seine Schulter. Durch ihre Verrenkung entglitt er dem Schoß der Hure, wälzte sie auf die Seite und drang erneut ein. Camillas nackte Brüste pressten sich an ihn. »Mensch, du bist ja ein ganz Wüster!«, entfuhr es ihr atemlos. Sie schlang ein Bein um Lassiters Hüften und öffnete sich ihm weit. Ihre Stoßbewegungen fanden mit jenen des großen Mannes einen neuen Rhythmus. »Ich kann’s kaum noch aushalten!«

»Ssscht!«, machte Lassiter und konzentrierte sich auf seinen Höhepunkt. Die Ablenkung der Blondine brachte...

Erscheint lt. Verlag 4.4.2017
Reihe/Serie Lassiter
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Bud Spencer • Clint Eastwood • Cowboy • High noon • Indianer • Italowestern • Lucky Luke • Spiel mir das Lied vom Tod • TerrenceHill • Western • Westernromane • Western Romane • Wilder Westen • Winnetou
ISBN-10 3-7325-4543-1 / 3732545431
ISBN-13 978-3-7325-4543-8 / 9783732545438
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