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Blutadler (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
512 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-1320-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blutadler - Craig Russell
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Ein Meisterwerk der Spannung.

Ein Serienmörder versetzt Hamburg in Angst und Schrecken. Der Täter folgt einem blutigen Ritus, der aus der Zeit der Wikinger stammt. Hauptkommissar Jan Fabel, dessen ungewöhnliche Methoden nicht unumstritten sind, wird mit dem Fall betraut. Er stößt auf einen geheimnisvollen Kult, dessen Mitglieder vor keinem Opfer zurückschrecken. Doch noch eine Organisation ist involviert: der Bundesnachrichtendienst ...

»Mit Jan Fabel hat Craig Russell eine Figur geschaffen, die jeden Thrillerleser begeistern wird.« Hamburger Abendblatt.

Auftakt der Serie um den Hamburger Hauptkommissar. Verfilmt mit Peter Lohmeyer als Jan Fabel.



Craig Russell, Jahrgang 1956, wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet, seine Bücher wurden in 23 Sprachen übersetzt. Er hat sich schon als Student für deutsche Kultur interessiert und lebt in der Nähe von Edinburgh.

Im Aufbau Taschenbuch sind die Romane um den Hamburger Ermittler Jan Fabel lieferbar: »Blutadler«, »Wolfsfährte« und »Auferstehung« sowie sein Roman über das Prag der dreißiger Jahre »Wo der Teufel ruht«.
Die Romane »Brandmal«, »Carneval«, »Walküre« und »Tiefenangst« sind als E-Books bei Aufbau Digital erhältlich.

Polizeipräsidium Hamburg, Donnerstagmittag, den 5. Juni


Das Feuer in Werners Augen verriet Fabel, dass es sich um etwas Wichtiges handelte.

Werner ging die Polizeiarbeit methodisch und sorgfältig an – im Gegensatz zu Fabels eher intuitivem Verfahren. Während Werner sich in Details erging, widmete sich Fabel den großen Zusammenhängen. Dieser Kontrast trug dazu bei, dass sie ein solch gutes Team bildeten. Das Einzige, was Fabel frustrierte, war Werners Unwille, sich auf Maria Klee einzustellen, damit sie ihre zusätzlichen und genauso wertvollen analytischen Fähigkeiten einbringen konnte. Im Moment allerdings hatte Werner jene Miene aufgesetzt, die Fabel verriet, dass er in einem kleinen Winkel der Ermittlung herumgeschnuppert und eine Fährte gefunden hatte.

»Was hast du rausgekriegt, Werner?«

Werner setzte sich Fabel gegenüber und lachte leise, weil er so leicht zu durchschauen war. »Zwei Dinge. Erstens, unglaublich, aber wahr, hat sich unser Freund Klugmann nicht ganz ehrlich geäußert.«

»Welch eine Überraschung.«

Werner zeigte Fabel eine Liste, die wie eine Telefonrechnung ohne Gebührenangaben aussah. Nur die gewählten Nummern und die Dauer der Gespräche waren darauf verzeichnet. »Ich habe die Einzelheiten von Klugmanns Handyrechnung.« Werner bemerkte Fabels hochgezogene Augenbrauen. »Es war nicht leicht.« Er tippte mit der Spitze seines kräftigen Zeigefingers auf einen Eintrag. »Sieh dir das an. Er hat diese Nummer um zwei Uhr fünfunddreißig angerufen. Es ist der Notruf, genau wie verzeichnet.« Werner fuhr mit dem Finger über die Seite. »Und nun guck das hier an. Zwei Uhr zweiundzwanzig.«

Fabel schaute von dem Eintrag auf und blickte Werner in die Augen. »Der Mistkerl.«

»Genau. Er hat dreizehn Minuten lang mit der Nummer telefoniert. Dann muss er aufgelegt und die Polizei angerufen haben. Wen zum Teufel ruft man vor der Polizei an, wenn man gerade eine so genannte Freundin aufgefunden hat, die wie Suppenfleisch zerschnitten worden ist? Den Pizzadienst?«

»Also wer ist das? Wessen Nummer?«

Werner lehnte seinen breiten Rücken gegen den Stuhl und kippte ihn ein wenig zurück. »Das ist die zweite Sache. Ich habe mehrere Male bei allen wichtigen Stellen nachgefragt, zum Beispiel bei der Deutschen Telekom und den Mobiltelefondienstleistern, aber diese Nummer« – er ließ seinen Stuhl nach vorn kippen und klopfte mit dem Finger auf den Eintrag – »existiert nicht.«

»Sie muss existieren.«

»Sicher, denn Klugmann hat dreizehn Minuten lang mit ihr gesprochen, aber sie ist nirgends verzeichnet. Damit bleibt uns nur noch eine Möglichkeit.«

»Du hast es noch nicht versucht?«

»Ich dachte, das sollte ich dir überlassen, Chef.«

Fabel griff nach seinem Handy und wählte die Nummer. Der Anruf wurde nach dem zweiten Klingeln entgegengenommen, doch niemand sagte ein Wort.

Nach einer Weile rief Fabel: »Hallo?«

Schweigen.

»Hallo?« Fabel glaubte, Atemzüge zu hören. Er war sich recht sicher, mit einem Handy verbunden zu sein. Nach zwei Sekunden meldete er sich erneut: »Hallo … ich bin’s.« Die Verbindung brach ab. Fabel wählte die Nummer noch einmal. Er ließ das Telefon mehrere Minuten lang klingeln, bevor er auflegte. Dann wandte er sich an Werner. »Wird Klugmann noch überwacht?«

Werner nickte.

»Dann lass ihn uns herholen.«

Es war eher eine Gasse als eine Straße. Da sie so schmal war und von Ost nach West verlief und die Gebäude aus rotem Sandstein mindestens drei Etagen in die Höhe ragten, wirkte sie düster. Man durfte nur an einer Seite der Straße parken, und Anna Wolffs und Paul Lindemanns Mercedes stand auf halber Höhe des Fahrdamms. Es gab keine weiteren Plätze, und Fabel – mit Werner auf dem Beifahrersitz – musste seinen Wagen eine Straße weiter abstellen.

Sonja Brun kam um die Ecke. Sie trug zwei mit Lebensmitteln voll gestopfte Aldi-Taschen. Die schlanke Frau hatte lange, gebräunte Beine. Ihre dunklen Haare wurden durch eine Sonnenbrille, die sie sich über die Stirn geschoben hatte, daran gehindert, ihr ins Gesicht zu fallen. Sie wirkte geschmeidig und gesund. Fabel dachte an die Kommentare, die der Gerichtsmediziner Möller über die Fitness des zweiten Opfers abgegeben hatte. Sonja war unter anderem Table-Tänzerin in der Tanzbar Paradies. Das trug anscheinend zu ihrer Gesundheit bei, und vielleicht trainierte sie in einem Fitness-Studio. Möglicherweise war »Monique« also doch eine Nutte gewesen. Sonja ging an der anderen Seite der schmalen Straße an Fabels geparktem Wagen vorbei, und er konnte einen gründlicheren Blick auf sie werfen. Sie trug ein weißes T-Shirt, das sich über ihren Brüsten spannte und ihren gebräunten Bauch frei ließ, einen verschlissenen Jeans-Minirock und Leinensandalen, deren Bänder um ihre wohl geformten Waden geschlungen waren. Fabel sah sie nur im Profil, aber sie war unzweifelhaft hübsch. Hätte sie elegantere Kleidung getragen, wäre ihr ein Hauch von Schick nicht abzusprechen gewesen. Sie überquerte die Straße zwei Autolängen vor Fabel und bog in die Gasse ein. Fabel benachrichtigte Anna und Paul über Funk, dass sie sich näherte.

»Wir folgen ihr. Ich habe von der Staatsanwaltschaft einen Haftbefehl erhalten. Wenn sie die Tür öffnet, dringen wir ein.« Er holte seine Walther aus dem Halfter und zog den Verschluss zurück, um eine Patrone in das Lager einzuführen. Dann prüfte er den roten erhobenen Sicherheitsknopf, bevor er die Waffe wieder ins Halfter steckte. »Wir sollten vorsichtig sein. Ich bin sicher, dass Klugmann uns keine Schwierigkeiten machen wird, aber wenn doch, weiß er, wie er es anstellen muss.«

Werner überprüfte seine eigene Waffe. »Dazu kommt der Sack nicht.«

Sie stiegen aus dem Wagen und folgten Sonja zu Fuß. Als sie den geparkten Mercedes passierten, schlossen Anna und Paul sich ihnen an. Sonja, die immer noch ihre Einkaufstaschen schleppte, drehte sich um und drückte mit dem Rücken gegen die schwere Haustür. Dabei schaute sie in Richtung der sich nähernden Gruppe, ohne sie bewusst wahrzunehmen. Die Polizisten folgten ihr auf den gepflasterten Hof, und Sonjas Sandalen klapperten rasch auf den Steinstufen, die hinauf zu ihrer Wohnung führten. So leise wie möglich eilten die Polizisten die Treppe hinauf. Sonja stand an der Tür, die Einkaufstaschen zu ihren Füßen, und kramte nach ihren Schlüsseln. Dann fiel ihr Blick auf die Beamten.

»Hans!« Ihr Schrei hallte im Hof wider. Fabel war verblüfft über das Entsetzen in Sonjas Miene. Offenbar hielt sie die Polizisten für jemand anderen. Er hob die Hand zu einer Geste, die versöhnlicher gewesen wäre, hätte er nicht die klotzige schwarze Walther Automatik mit der anderen Hand umklammert.

»Frau Brun, bleiben Sie ruhig. Wir sind Polizisten, und wir wollen nur mit Hans Klugmann reden.« Ihr Schrecken mischte sich nun mit Ungewissheit. Fabel und die anderen rannten die Treppe hinauf, und die zierliche Anna Wolff stieß Sonja so heftig zurück, dass sie fast den Halt verloren hätte. Anna presste Sonja an die Wand, fort aus der möglichen Schusslinie. Fabel und Paul drückten sich an beiden Seiten der Tür gegen die Wand. Der Hauptkommissar rief: »Polizei Hamburg!«, und nickte Werner zu, der die Tür knapp unter dem Schloss eintrat.

Fabel, Werner und Paul stürmten in die Wohnung, wobei jeweils zwei dem dritten, der einen Raum betrat und ihn absuchte, Deckung boten. Ihre ausgestreckten Arme schwangen hin und her, als wären ihre Waffen Taschenlampen. Eine Küche, ein Wohnzimmer, ein Bad und zwei Schlafzimmer gingen von einem kurzen Flur ab. Die Wohnung war sauber, hell und ordentlich, doch billig möbliert. Außerdem war sie leer. Fabel ließ seine Automatik wieder in sein Schulterhalfter gleiten und nickte Anna Wolff zu. Sie bedachte Sonja mit einem Lächeln und führte sie sanft in die Wohnung. Fabel befahl Paul, die Einkaufstaschen in die Küche zu bringen. Fürsorglich führte Anna die Frau ins Wohnzimmer und ließ sie auf der Couch Platz nehmen. Sonja zitterte und schien den Tränen nahe zu sein.

Fabel hockte sich vor sie hin. »Frau Brun, wo ist Hans Klugmann?«

Sonja hob die Schultern, und in ihren nussbraunen Augen stiegen Tränen auf. »Das weiß ich nicht. Als ich heute Morgen weggegangen bin, war er noch hier. Er hat nichts davon gesagt, dass er aus dem Haus wollte. Seit dieses Mädchen ermordet wurde, ist er nicht mehr rausgegangen. Die Sache hat ihn sehr erschüttert.« Ihre Augen wurden hinter den Tränen härter. »Sind Sie deshalb hier?«

»Wir werfen ihm nichts vor, aber wir müssen ihm ein paar Fragen stellen.«

In den braunen Augen glitzerte noch immer eine Mischung aus Furcht und Zorn.

»Frau Brun, würden Sie uns einen Moment lang entschuldigen?« Fabel wandte sich an seine Leute. »Anna, Paul – auf ein Wort. Draußen.«

Auf dem Treppenabsatz ließen Anna Wolffs und Paul Lindemanns Mienen erkennen, dass sie wussten, worum es ging. Anna beschloss, Fabel zuvorzukommen, und hob die Hände. »Tut mir Leid, Chef. Er kann auf keinen Fall an uns vorbeigekommen sein. Wir haben ihm dicht im Nacken gesessen.«

»Anscheinend nicht dicht genug.« Fabel bemühte sich, seine Frustration und seine Wut im Zaum zu halten. »Klugmann bildet den einzigen Anhaltspunkt, den wir haben. Und ihr habt ihn entkommen lassen.« Er stieß den beiden einen Finger entgegen. »Ihr habt ihn verloren, also treibt ihn wieder auf.«

»Ja, Chef«, antworteten sie einstimmig.

»Und fangt...

Erscheint lt. Verlag 27.3.2017
Reihe/Serie Jan-Fabel-Serie
Übersetzer Bernd Rullkötter
Sprache deutsch
Original-Titel Blood Eagle
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Auferstehung • Beckett • Blutadler • BND • Edinburgh • Ermittler • Film • Hamburg • Jan Fabel • Kriminalistik • Kult • Lennox-Serie • McFadyen • Mord • Mord • Peter Lohmeyer • Ritualmord • Serienmörder • Thriller • Verfilmung • Wikinger
ISBN-10 3-8412-1320-0 / 3841213200
ISBN-13 978-3-8412-1320-4 / 9783841213204
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