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New York Bastards - In deinem Schatten (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
546 Seiten
Lyx (Verlag)
978-3-7363-0499-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

New York Bastards - In deinem Schatten -  K. C. Atkin
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Sie jagt einen Mörder, doch nur er kann sie im New Yorker Untergrund beschützen.

Polizistin Lissiana Stafford jagt einen Serienkiller und ist dabei auf den inhaftierten John Cohen angewiesen, der den New Yorker Untergrund bis zu seiner Festnahme mit eiserner Hand regiert hat und sich in den Straßen von Hell's Kitchen auskennt wie kein Zweiter. John ist Lissianas einzige Chance, wenn sie das Blutbad des 'Bräutigams' beenden will. Obwohl Lissiana weiß, dass sie seine Hilfe teuer bezahlen wird - und dass ihr Herz John Cohen noch lange nicht vergessen hat ...

'Eine Geschichte voller Romantik und Spannung, die einen packt und nicht mehr loslässt!' Mona Kasten, Spiegel-Bestseller-Autorin

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<p>K. C. Atkins lebt in Osnabrück, wo sie Psychologie studiert. Bevor sie die LYX-Storyboard-Jury mit ihrem Debütroman von ihrem Talent als Autorin überzeugen konnte, schrieb sie vor allem für sich selbst. Mit der Veröffentlichung bei ihrem Lieblingsverlag geht für die Autorin ein lang gehegter Traum in Erfüllung. <br></p> <p><br></p>

K. C. Atkins lebt in Osnabrück, wo sie Psychologie studiert. Bevor sie die LYX-Storyboard-Jury mit ihrem Debütroman von ihrem Talent als Autorin überzeugen konnte, schrieb sie vor allem für sich selbst. Mit der Veröffentlichung bei ihrem Lieblingsverlag geht für die Autorin ein lang gehegter Traum in Erfüllung.

1


Ich habe es so satt.

Der Gedanke ging Lissiana durch den Kopf, als sie die paar Blocks zum Fundort der Leiche hinter sich zurückließ, die sie noch von der U-Bahn hatte laufen müssen. Der Morgen dämmerte kaum, und doch kamen ihr endlos viele Menschen entgegen. Sie versuchte, sich mental darauf vorzubereiten, was sie erwarten würde, wenn sie die kommenden drei Blocks passiert hatte. Doch wenn sie ehrlich war, dann wollte sie nicht daran denken.

Kein bisschen.

Sie wusste schon genau, was sie vorfinden würde. Sie wollte nicht an den Tod denken, der in dieser Gasse in einem schäbigen Teil der sonst schillernden Stadt mit eisigen Händen nach ihnen allen greifen würde, um ihnen ihre Sterblichkeit und die Sinnlosigkeit dieses Todes vor Augen zu führen.

Sie wollte sich lieber mit den Gedanken der namenlosen Frau beschäftigen, die ihr sichtlich beschämt entgegenkam. Die Entschuldigung für das Kleid, welches sie am Leib trug, war offensichtlich, dass sie es schon seit letzter Nacht anhatte. Ihr Haar war zerzaust, ihr Lippenstift verschmiert, und ihre glanzlosen Augen zeugten von Reue und zu viel Alkohol. Woran sie wohl dachte? Vielleicht war ihr One-Night-Stand fürchterlich gewesen. Vielleicht war ihr ihr Liebhaber im Licht der Ausnüchterung viel weniger attraktiv erschienen. Oder sie hatte jemanden betrogen, den sie eigentlich liebte.

Der Schmerz, der Lissiana bei diesem Gedanken erfasste, war scharf und gnadenlos. Wie eine Klinge fuhr er durch ihr Fleisch und ließ sie blutend zurück. Doch dafür hatte sie keine Zeit. Nicht jetzt. Und schon gar nicht hier. Sie wusste, dass sie sich dem Tatort näherte, da das Stimmengewirr mit jedem Meter lauter wurde, den sie zurücklegte.

Diese Stadt schläft wohl wirklich nie, dachte Lissiana sarkastisch und ging um die letzte Häuserecke, die sie noch von ihrem Bestimmungsort trennte. Und was sich vor ihren Augen zeigte, war der eindeutige Beweis dafür, dass eine Stadt wie New York City nicht nur niemals schlief – nein, sie war auch zerfressen von der perfiden Neugier ihrer Bewohner, die selbst im Dämmerlicht noch auf eine großartige Geschichte zu warten schienen, um sie aus der Bedeutungslosigkeit ihres durchschnittlichen Daseins hinauszukatapultieren. In den Fokus der Öffentlichkeit, von der sie sich die Aufmerksamkeit erhofften, die sie sonst nirgendwo bekamen.

Vor ihr erstreckte sich eine Traube aus Menschen, auf deren Gesichter das Blaulicht der Einsatzfahrzeuge grausige Schatten warf. Kollektiv reckten sie ihre Hälse und versuchten einen Blick auf das zu erhaschen, was hinter der Absperrung und hinter dem Sichtschutz aus Polizisten und Fahrzeugen lag.

Diese Menschen widerten sie an.

Lissiana fehlte jedes Verständnis dafür, wie man sich mit Schlafanzug und Morgenmantel bekleidet in aller Herrgottsfrühe auf die Straße wagen konnte, nur um sich einen Blick auf etwas zu verschaffen, das sie selbst in ihren Albträumen verfolgen würde. Sie warf einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk und seufzte leise. Es war noch nicht einmal ganz sechs Uhr morgens, und doch musste sie sich einen Weg durch die Menschenmenge bahnen, die sich hier versammelt hatte.

Unsanft schubste sie die Zivilisten zur Seite und wurde dafür ihrerseits gestoßen und verflucht, da der mühsam ergatterte Platz nun in Gefahr zu geraten drohte. Noch waren die Temperaturen mit zwanzig Grad erträglich, doch das würde sich ändern, sobald die Sonne aufgegangen war. Die Bewohner New York Citys würden dann wieder kochend und dampfend dessen ganzes Glas und den schwarzen Asphalt verfluchen. Und dann würden auch diese Maden zurück in ihre Häuser kriechen.

Lissiana schob eine ältere Dame unsanft zur Seite und erreichte das Absperrband, das gelb leuchtend verkündete, dass in den Tiefen der noch in Dunkelheit gehüllten Gasse etwas geschehen war, das nicht für jedermanns Augen bestimmt war und sich dennoch bald erneut der Öffentlichkeit präsentieren würde.

»Na hören Sie mal, Fräulein«, fauchte die ältere Dame, und Lissiana sah sie an. »Ich stehe hier seit einer Stunde! Stellen Sie sich hinten an, wenn Sie auch was sehen wollen.«

Eigentlich hätte Lissiana vollkommen fassungslos sein müssen. Diese Offenlegung von blinder und perverser Neugierde hätte ihr den Magen umdrehen sollen. Und doch geschah rein gar nichts.

Trotz ihres gepflegten weißen Haares, das mit Lockenwicklern bestückt war, damit sie später am diesem Morgen adrett aussehen würde, lag in ihren trüben Augen doch der unverkennbare Ausdruck einer Leere, die mit einer enormen Einsamkeit einherging. Vermutlich war das hier wirklich der Höhepunkt in ihrem Leben. Vermutlich lebte sie allein, und da sie in Hell’s Kitchen wohnte, hatte sie wohl seit mehreren Jahrzehnten einen Mietvertrag mit einer sehr geringen monatlichen Miete, die sie sich von ihrem schmalen Einkommen gerade so leisten konnte.

Die Art, wie sie sich an ihrem billigen, aber edel wirkenden Morgenmantel festkrallte und wie sie das Kinn angriffslustig vorstreckte, war ein Zeichen dafür, dass die alte Dame eine echte New Yorkerin war. Wahrscheinlich war sie in Hell’s Kitchen aufgewachsen zu den Zeiten, als noch niemand freiwillig einen Fuß in dieses Viertel gesetzt hatte. Sie wusste, wie man sich durchsetzte. Und doch würde sie sich an Lissiana ihre falschen Zähne ausbeißen.

Denn diese zückte nur ihre Dienstmarke und hielt sie der alten Dame unter die Nase. »Ich gehöre zu den Leuten, denen Sie mit ihrer Sensationsgier die Arbeit schwer machen. Also lassen Sie mich wenigstens durch, wenn Sie schon alle anderen mit ihrer Rücksichtslosigkeit behindern müssen.« Lissiana war überrascht, wie ruhig sie klang. Dabei war sie überhaupt nicht in der Stimmung, sich mit einer alten Dame zu streiten.

Die andere Frau wurde blass, zog den Kragen ihres Morgenmantels fester zusammen und machte dann genug Platz, damit Lissiana sich unter dem gelben Absperrband her ducken konnte.

Auf der anderen Seite der grausamen Realität dieses Bandes herrschte emsige Betriebsamkeit. Mehrere Polizisten schirmten die ermittelnden Beamten von den unerwünschten Blicken der Voyeure ab, während die Spurensicherung, die Gerichtsmedizin und einige Ermittler der Mordkommission ihre Arbeit verrichteten.

Lissiana reckte sich auf ihren hohen Schuhen, um nach Nathan Ausschau zu halten, mit dem sie nun dringend sprechen musste. Nur er würde ihr die Antworten geben können, die sie brauchte, um mit ihrer Arbeit zu beginnen. Auch wenn sie dem Tod nicht noch näher kommen wollte als diese paar Meter, die sie sich hinter das Absperrband vorgewagt hatte.

Doch seit zwei Jahren war genau das ihr Job. Man rief Lissiana an, wenn der gewaltsame Tod seine grausamen Spuren hinterlassen hatte. Man rief sie, wenn man einer Familie sagen musste, dass sie nun ein totes Mitglied zu beklagen hatte. Man rief sie, wenn die Menschheit ihr hässlichstes Gesicht zeigte.

Lissiana schloss die Augen und atmete tief durch, während sie versuchte, die Erinnerungen zu verdrängen, die sie überschwemmten. So viele. Es waren so unglaublich viele Leichen, die sie hatte sehen müssen.

Gesichter. Schicksale. Wunden. Blut.

Alles hatte sich in ihren Erinnerungen eingenistet wie ein Parasit. Sie erinnerte sich nur zu gut daran, wie sie sich an ihrem ersten Tatort in einen Mülleimer übergeben hatte, weil sie den Verwesungsgeruch nicht ertragen hatte.

Lissiana war nicht wie einige ihrer anderen Kollegen. Ihr machte das Blut nichts aus. Davon hatte sie schon viel zu viel gesehen. Es war die Endgültigkeit und die Sinnlosigkeit dieser Tode, die ihr den Schlaf raubten.

»Nummer Sechs«, hörte sie eine tiefe Stimme direkt neben sich murmeln, sodass sie schnell die Augen aufschlug. »Ich schwöre dir, wenn ich diesen Bastard erwische, dann geb ich ihm eine Kostprobe seiner eigenen kranken Praktiken.«

Lissiana sah zu ihrer Rechten und fand dort Nathan. Er verstand sie wie niemand sonst im Polizeipräsidium. Nathan Tucson, der von allen nur Nate genannt wurde, ragte neben ihr auf, und sein Gesicht war zu einer harten Maske aus Wut und Frustration verzogen. Tiefe Schatten lagen unter seinen grauen Augen. Er schlief anscheinend genauso wenig wie sie.

Doch er hatte kein Make-up, hinter dem er sich verstecken konnte. Sein schwarzes Haar war zwar zu kurz, um zerzaust zu sein, doch der Anzug, den er trug, war zerknittert. Vermutlich war er direkt von der Wache hergefahren und hatte noch keine Minute geschlafen.

Nate blieb in letzter Zeit ungesund lange im Büro und ging wieder und wieder die Beweise dieses bizarren Falls durch, doch so wie die Lage im Moment war, würde er wohl nichts finden. Genauso wie in den vergangenen zehn Monaten.

Es war zum Verzweifeln.

»Was sagen der Gerichtsmediziner und die Spurensicherung?«

Lissiana starrte auf das Personal des NYPD, das unbeirrt seinen Aufgaben nachging. Einige von ihnen tranken dazu Kaffee, und automatisch wurde ihr übel. Sie verstand nicht, wie man in so einer Lage auch nur irgendetwas herunterwürgen konnte. Doch diese Menschen arbeiteten nur einmal an diesem Fall. Ihre Beteiligung war kaum mehr als der Bruchteil einer Sekunde in einer Ermittlung, die sich seit zehn Monaten hinzog. Diese Leute kehrten wieder zu ihrem ganz normalen Leben zurück.

Nur ihr und Nathan war das nicht vergönnt.

»Es ist das Gleiche wie immer«, sagte Nate und stürzte sie von ihren düsteren Gedanken in die tiefe Schwärze der Machtlosigkeit, die sie empfand. »Aufgeschlitzte Kehle. Schürfwunden an den Fußknöcheln, wo sie zum Ausbluten aufgehängt wurde.« Nates Stimme klang rau, und...

Erscheint lt. Verlag 2.3.2017
Reihe/Serie NY-Bastards-Reihe
NY-Bastards-Reihe
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel In deinem Schatten
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Bad Boy • Bruder • Brüder • Dark Romance • Drama • Drogen • düster • Ermittlerin • FBI • feelgood • Frauen Bücher • Frauen Bücher Bestseller • Frauenroman • Frauenroman Bestseller • Gang • Gefährlich • Gefühl • Gefühle • Happy End • heiß • Hells Kitchen • Herzschmerz • Hollywood • Karen Rose • Leidenschaft • Liebe • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Liebesleben • Liebesroman • Liebesromane für Frauen • Liebesroman (modern) • LYX Talent • Michelle Raven • Mörder • New York • Nicholas Sparks • PS ich liebe dich • Romance • Romantic Suspense • Romantic Thrill • Romantik • romantisch • Romantische Komödie • Schutz • Schwester • Serienmörder • Shannon McKenna • spannend • Stalker • Stefanie Ross • tatsächlich liebe • Tragik • undercover • Untergrund • Unterhaltung • USA • Verrat • Waffen • wohlfühlen
ISBN-10 3-7363-0499-4 / 3736304994
ISBN-13 978-3-7363-0499-4 / 9783736304994
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