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Das Berghotel 133 (eBook)

Sag mir, was dein Herz bedrückt
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Aufl. 2017
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-4247-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Berghotel 133 - Verena Kufsteiner
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Hanne hat ihren Dienst im Berghotel beendet und macht sich auf den Heimweg. Mit einem glücklichen Lächeln sieht sie auf den zierlichen goldenen Verlobungsring an ihrem Finger. In wenigen Wochen wird sie ihrem geliebten Sebastian das Jawort geben. Anschließend wird im Berghotel gefeiert. Damit wird der schönste Traum ihres Lebens wahr, und die dunklen Tage gehören endgültig der Vergangenheit an!

Doch zu Hause angekommen, entdeckt sie sofort den weißen unscheinbaren Umschlag. Ohne Absender! Aber Hanne weiß auch so, von wem der Brief stammt. Mit zitternden Händen öffnet sie den Umschlag - und holt die die beschämenden Fotos heraus.

Ihre Vergangenheit, von der niemand in St. Christoph etwas ahnt, hat sie eingeholt ...

Flink eilte Hanne durch den Speisesaal, schlängelte sich zwischen den Tischen hindurch und wich geschickt einem anderen Serviermadel aus. Der weite Rock ihres blauen Dirndls mit der weißen Schürze schwang bei jedem Schritt um ihre schlanken Beine.

In den Händen balancierte sie professionell mehrere Teller, auf denen herrlich duftende Speisen appetitlich angerichtet waren. Mit ein paar gekonnten Handgriffen servierte sie die Gerichte, wünschte den Gästen einen guten Appetit und war auch schon schnellen Schrittes unterwegs zum nächsten Tisch, um dort eine Bestellung aufzunehmen.

Das Hotel »Am Sonnenhang« war wie immer gut besucht. Im Speisesaal herrschte reges Geplauder, man blickte in zahlreiche fröhliche und entspannte Gesichter. Die Urlauber genossen ihren Urlaub im schönen Zillertal, hatten den Tag an der frischen Luft verbracht und erfreuten sich nun an den leckeren Tiroler Spezialitäten.

Die gute Laune der Gäste war ansteckend: Hanne musste sich nicht zum Lächeln zwingen, sie strahlte automatisch über das ganze Gesicht. Sie liebte ihre Arbeit im gemütlichen Berghotel, die lebhafte Atmosphäre, die vielen verschiedenen Urlauber und ihre sympathischen Kollegen.

Emsig eilten Hanne und die anderen Serviermadeln hin und her. Der Oberkellner Jakob Schmiedl behielt über das lebhafte Treiben den Überblick und sorgte dafür, dass alles reibungslos ablief.

»Grüß Gott! Na, was darf ich Ihnen bringen? Haben Sie sich schon entschieden?«, fragte Hanne die Familie, deren Bestellung sie aufnehmen wollte.

»Ich kann mich kaum entscheiden«, gestand die Frau. »Können Sie mir denn etwas empfehlen?«

Das tat Hanne mit Vergnügen. Sie kannte die Speisekarte in- und auswendig, die eine große Auswahl von zünftigen landestypischen Gerichten bis hin zu exotischen, ausgefallenen Speisen zu bieten hatte. Sie erkundigte sich nach den Vorlieben der Dame und empfahl ihr schließlich die Bachforelle mit gerösteten Mandeln und Petersilien-Erdäpfeln.

»Die beiden Burschen an Tisch sieben verlangen explizit nach dir«, raunte ihr Vroni, ein anderes Serviermadel, danach schmunzelnd zu.

Suchend sah sich Hanne um. Die beiden jungen Männer, die ihr von dem genannten Tisch bereits fröhlich zuwinkten, waren ihr bekannt. Die zwei verbrachten einen Sporturlaub im Zillertal; jede freie Minute nutzten sie zur Bewegung an der frischen Luft, was man ihren sonnengebräunten Gesichtern und durchtrainierten Figuren deutlich ansah. An Hanne hatten sie einen besonderen Narren gefressen.

»Grüß euch«, sagte sie munter und zwinkerte den Burschen keck zu. »Habt’s ihr wieder den lieben langen Tag Tennisbälle hin- und hergespielt?«

»Diesmal net. Wir haben eine weite Wanderung bis zum Gipfelkreuz auf der Ahornspitze gemacht«, antwortete der eine selbstbewusst.

»Das war eine ordentliche Strapaze«, fügte der andere mit stolzgeschwellter Brust hinzu. »Aber wir sind ja einiges gewohnt und hart im Nehmen.«

Hanne musste sich ein Grinsen verkneifen. Freilich war die Wanderstrecke, von der die Burschen sprachen, nichts für sehr unsportliche Menschen. Doch ganz so anstrengend, wie die beiden behaupteten, fand sie die Route nun auch wieder nicht. Was hätten die beiden selbsternannten »harten Kerle« wohl dazu gesagt, wenn sie wüssten, dass das zierliche blonde Madel diese Strecke schon so manches Mal zurückgelegt hatte?

Doch sie ließ ihnen ihre Freude und bewunderte sie ein wenig. Burschen gaben eben manchmal gern ein wenig an, besonders in der Gegenwart hübscher Madeln. Die zwei mochten zwar recht eitle Gockeln sein, doch Hanne fand sie trotzdem lustig und sympathisch.

Gut gelaunt schäkerte sie ein wenig mit ihnen herum. Als die beiden jedoch fragten, ob sie sie nach der Arbeit auf ein Glaserl Wein einladen dürften, lehnte sie freundlich, aber bestimmt ab. Ein paar nette Worte und ein hübsches Lächeln konnte jeder gern von ihr bekommen, doch ihr Herz gehörte Sebastian. Daraus machte sie keinen Hehl und wies die Burschen darauf hin, dass sie bereits glücklich vergeben war.

Ihr Lächeln wurde noch breiter und strahlender, als sie an ihren Freund dachte. Sie konnte es kaum erwarten, Sebastian heute Abend wiederzusehen. Seit zwei Jahren waren sie ein Paar, und doch war ihre Liebe so frisch wie am ersten Tag. Die Gedanken an ihn zauberten ein angenehmes Kribbeln in ihren Bauch. Am liebsten verbrachte sie ihre freie Zeit nur mit ihm.

Umso bedauerlicher fand sie es, dass sie einander heute erst spät am Abend sehen würden. Hanne musste lange kellnern, während Sebastian nach seiner Arbeit als Freeclimbing-Trainer noch mit ein paar Kumpeln in ein Beisl gehen wollte.

Es war bereits spät, als ihre Schicht vorüber war. Hanne ließ sich auf einen Stuhl fallen, massierte für einen Moment ihre schmerzenden Waden und wechselte von den flachen Ballerinas in noch bequemere Turnschuhe. Als sie sich gerade eine Strickjacke übergeworfen hatte und das Hotel verlassen wollte, kam die Hotelchefin Hedi Kastler auf sie zu.

»Hanne, ich weiß, du hast jetzt Feierabend. Aber hättest du vielleicht noch einen Moment Zeit?«, fragte sie.

Hanne nickte bereitwillig. Obwohl sie nach dem langen Arbeitstag erschöpft war, zögerte sie nicht, einzuspringen, wenn Not am Mann war. Sie schätzte ihre beiden Chefs sehr und wollte Hedi und deren Mann Andi nicht enttäuschen. Außerdem wartete zu Hause ohnehin nur ein leeres Haus auf sie: Sebastian hatte angekündigt, dass es später werden würde und dass sie einfach schlafen gehen sollte, ohne auf ihn zu warten.

»Freilich, ein bisserl Zeit hab ich noch. Wo drückt denn der Schuh?«, erkundigte sie sich.

Hedi seufzte. »Ach, auf der Terrasse bräucht ich ein bisserl Hilfe.«

Verwirrt runzelte Hanne die Stirn. Sie konnte sich nicht so recht vorstellen, was für eine Aufgabe auf der Terrasse auf sie warten sollte. Um diese Jahreszeit war es noch ein wenig zu kühl, um abends draußen zu sitzen. Es konnte also nicht darum gehen, draußen Getränke zu servieren oder Tische abzuräumen. Trotzdem folgte sie ihrer Chefin zur Panoramaterrasse.

»Was ist denn da jetzt?«, fragte sie erstaunt, als sie in die Dunkelheit traten.

Die Sonne war längst untergegangen, die Außenbeleuchtung war deaktiviert. Und doch sah man etwas leuchten: ein kleines Teelicht am Boden.

Hedi schmunzelte. »Das wirst du gleich sehen. Ich muss wieder rein – schau du einfach auf der Terrasse nach dem Rechten, ja?«

Verdattert blickte Hanne ihrer Chefin hinterher, die grinsend wieder im Gebäude verschwunden war und die Tür hinter sich geschlossen hatte. Dann zuckte sie mit den Schultern und ging langsam auf das Teelicht zu.

Schon nach wenigen Schritten sah sie ein weiteres kleines Flämmchen, dann noch eines. Ihre Augen wurden groß, als sie feststellte, dass die Teelichter einen Weg bildeten und ihr die Richtung wiesen. Ihr Herz schlug schneller vor Aufregung.

Der Lichterpfad führte sie von der Terrasse bis in den Rosengarten, den die Hotelchefin höchstpersönlich liebevoll pflegte. Die Blumen konnte man in dem schwachen Licht des Mondes und der Teelichter kaum sehen, doch auch zu dieser späten Stunde hing ein betörender Duft in der Luft. Ein paar Grillen zirpten. Es war kühl, doch Hanne fror nicht; dazu war sie viel zu aufgeregt.

Eine zarte Ahnung machte sich in ihr breit. Wartete eine Überraschung von Sebastian auf sie? Doch rasch schob sie den Gedanken wieder beiseite. Ihr Freund war doch mit seinen Kumpels unterwegs, das hatte er ihr vorhin sogar noch einmal in einer SMS geschrieben.

Die kleinen tanzenden Flammen, die durch die Dunkelheit leuchteten, hatten etwas Magisches an sich. Mit pochendem Herzen folgte Hanne dem Pfad, bis sie einen kleinen Kiesplatz mitten im Rosengarten erreichte. Was sie da erblickte, ließ sie nach Luft schnappen. Benommen fragte sie sich, ob sie träumte.

Aus unzähligen Kerzen war ein großes leuchtendes Herz geformt worden, in dessen Mitte Sebastian stand. Das warme, flackernde Licht der Flammen erhellte sein ebenmäßiges Gesicht und spiegelte sich in seinen Augen.

»Schatz! Was … aber … ich verstehe nicht …«, stammelte sie. »Die Hedi hat bloß gesagt, sie bräucht auf der Terrasse meine Hilfe.«

Er schmunzelte. »Ja, freundlicherweise hat sich deine Chefin bereit erklärt, mich bei meinem Vorhaben ein bisserl zu unterstützen.«

Wie von unsichtbaren Fäden gezogen, schritt sie langsam auf ihn zu.

»Dein Vorhaben?«, fragte sie leise.

Zum ersten Mal, seit sie ihn kannte, zeigte sich Unsicherheit in seinen faszinierenden dunklen Augen. Er atmete tief durch, räusperte sich und ging dann plötzlich vor ihr auf die Knie.

Hannes Herz setzte einen Schlag aus, dann raste es so schnell, als wollte es zerspringen. Sie hörte das Blut in ihren Adern rauschen. Ihr wurde so schwindelig, dass sie ein wenig schwankte.

Geschah gerade tatsächlich das, was sie dachte? Fantasierte sie? Sie ahnte, was Sebastian gleich sagen würde, und doch konnte sie es kaum glauben.

»Hanne, ich liebe dich über alles.« Sebastians Stimme zitterte leicht. »Seit ich dich kenne, ist die Welt für mich heller und bunter. Ich will dich für immer an meiner Seite haben … Willst du meine Frau werden?«

Ungläubig betrachtete Hanne den Brillantring, der plötzlich aus einem Schmuckkästchen in Sebastians Hand funkelte. Mehrere kleine Diamanten waren in Form einer Rose angeordnet und wurden von einer filigranen Fassung aus Gelbgold gehalten. Das Kerzenlicht reichte aus, um die Steine...

Erscheint lt. Verlag 7.2.2017
Reihe/Serie Das Berghotel
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte feelgood • Gefühle • Happy End • Herzschmerz • Hollywood • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesroman • Liebesromane • Nicholas Sparks • PS ich liebe dich • Romance • romantisch • Romantische Komödie • tatsächlich liebe • wohlfühlen
ISBN-10 3-7325-4247-5 / 3732542475
ISBN-13 978-3-7325-4247-5 / 9783732542475
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