Stille Küsse (eBook)
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-7593-3 (ISBN)
Liebesnächte im Himmelbett hatte Savannah sich ausgemalt. Aber leider hat Mike sie lediglich geheiratet, um sein Millionenerbe anzutreten. Von Liebe steht nichts im Ehevertrag. So schläft sie in ihrer Hochzeitsnacht alleine im Hotel und träumt davon, seinen perfekt trainierten Körper zu spüren. Wie soll sie es aushalten, ein ganzes Jahr lang keusch mit ihm zusammenzuleben?
<p>Sara's lebenslange Leidenschaft des Lesens zeigt schon ihre Garage, die nicht mit Autos sondern mit Büchern gefüllt ist. Diese Leidenschaft ging über in die Liebe zum Schreiben und mit 75 veröffentlichten Büchern die in 23 Sprachen übersetzt wurden, einem Master in Englisch, einer Tätigkeit als Lehrerin, Mutter von drei Kindern und Großmutter von 5 Enkelkindern hat Sara den Balanceakt zwischen der Karriere als Autorin und der Familie mehr als hervorragend hinbekommen. Mit über zweihundert ausländischen Ausgaben ist sie in die Oklahoma Professional Writer's Hall of Fame aufgenommen worden. Sara hat den 'Oklahoma University Award' und zweimal den 'Oklahoma Novel of the year Award' erhalten und sie war in mehreren Bestsellerlisten. Ebenso ist sie Gewinnerin von sechs 'Romantic Times Awards'. Sara und ihr Mann reisen gern und sind begeisterte Gärtner, obwohl die Sommer in ihrem heimatlichen Oklahoma so heiß sind, dass viele Pflanzen ihn nicht überstehen.</p>
1. KAPITEL
In was für verrückte Situationen werden die Special Forces mich wohl noch bringen? fragte sich Michael Remington, während er seine Umgebung musterte. Er befand sich in einem eleganten Anwaltsbüro, das seinen Sitz mitten in San Antonio, Texas, hatte.
Dunkle Holzwände, glänzendes Eichenparkett, komfortable Ledersessel – und die Anwältin zweifellos der dekorativste Teil von alledem. Er betrachtete ihr seidenweiches blondes Haar. Haar, das sie keinesfalls in diesem strengen Knoten verstecken sollte. Schon vom ersten Moment an, als die Dame noch vor ihrem Schreibtisch gestanden hatte, waren Mike ihre fabelhaften langen Beine aufgefallen. Abgesehen davon war sie mit einem Gesicht und einem Körper gesegnet, die jeden Mann sofort ans Schlafzimmer denken ließen – bis er ihre großen blauen Augen sah, eisig und kalt wie ein nordischer Fjord.
Er hörte ihr kaum zu, während sie ihm in ihrem Juristenjargon John Frates’ Testament vorlas. Neben ihm saßen seine Kumpel von den Special Forces: Jonah Whitewolf, ein Komantsche, einer der besten Bombenentschärfer, die Mike kannte, und Boone Devlin, ein Hubschrauberpilot der Sonderklasse.
Nicht lange nachdem sie damals John Frates gerettet hatten, trennten sich die Wege der drei Männer, und bis heute, der ersten Woche im April, hatten sie sich nicht wiedergesehen. Mike freute sich auf ihr gemeinsames Dinner heute Abend – eine Wiedervereinigung, die sie nur John Frates zu verdanken hatten. Leider lebten John Frates und seine Frau nicht mehr. Beide starben bei einem Bootsunfall vor der Küste von Schottland. Es kam Mike sehr seltsam vor, dass er in einem Testament bedacht wurde, nur weil er seine Pflicht getan hatte. Zwar hatten sie John Frates gerettet, als er im kolumbianischen Dschungel als Geisel genommen worden war, aber das war schließlich Teil ihres Auftrags gewesen.
Als er seinen Namen hörte, konzentrierte Mike sich wieder auf die Worte der Anwältin.
„Michael Remington“, las Savannah Clay, ihre Stimme klang energisch und nüchtern, „dem ich auf ewig dankbar sein werde, hinterlasse ich meinen kostbarsten Besitz, die Vormundschaft über meine kleine Tochter, mein Baby Jessie Lou Frates.“
Mike starrte Savannah fassungslos an. Er konnte plötzlich nicht mehr atmen, kalter Schweiß brach ihm aus und er hörte nicht mehr, was die Anwältin noch sagte.
Jessie Lou Frates? Ein Baby? Man hatte ihm die Sorge für ein Baby übertragen? Mike hatte während seiner militärischen Laufbahn lebensgefährliche Situationen durchgestanden, aber nie war er so nervös gewesen wie in diesem Moment. Nur vage nahm er den Rest der Verlesung des Testaments wahr – und schon gar nicht die Fragen seiner Freunde oder die Antworten der Anwältin. Schließlich sah Savannah Clay ihn an.
„Sie sind so still, Colonel Remington. Irgendwelche Fragen?“
Er starrte sekundenlang in ihre blauen Augen – wunderschöne Augen, dachte er flüchtig. „Ja, ich habe sehr viele Fragen. Wenn Sie etwas Zeit haben, bleibe ich noch ein wenig hier, wenn die anderen gegangen sind.“
Seine Freunde protestierten, aber Miss Clay brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Es vergingen weitere dreißig Minuten, bevor sie die Tür hinter ihnen schloss und sich zu Mike umdrehte. Er stand auf und sah sie entschlossen an.
„Ich übernehme kein Baby“, sagte er. „John Frates hat mir gegenüber nie ein Baby erwähnt.“
„Soviel ich weiß, hat er Sie angerufen“, erwiderte sie ruhig.
„Er hat mich vor einigen Jahren angerufen und gesagt, dass er geheiratet hätte, dass er und seine Frau ihr Testament aufsetzten und dass er mir etwas hinterlassen wollte, aber er sagte nichts von einem Baby.“
Savannah Clay musterte Mike mit einem Blick, der wohl ihre Zweifel am Wahrheitsgehalt seiner Worte ausdrücken sollte. „Als Jessie geboren wurde, haben John und seine Frau ihr erstes Testament geändert.“ Sie durchquerte den Raum und nahm wieder hinter ihrem Schreibtisch Platz. Trotz des Schocks, den er gerade erlitten hatte, bemerkte Mike den aufregenden Schwung ihrer Hüften. Sie machte eine Handbewegung. „Bitte setzen Sie sich.“
„Ich kann unmöglich die Verantwortung für ein Baby übernehmen“, wiederholte Mike und fragte sich, wie lange es noch dauern würde, bis sie ihn endlich begriff.
„Das Testament trifft alle nötigen Vorsorgen. Sie werden das Haus in Stallion Pass bekommen, ein Treuhandvermögen für Jessie sowie eins für die täglichen Ausgaben – und morgen werden zudem eineindrittel Million Dollar auf Ihr Privatkonto eingezahlt“, sagte sie so geduldig, als müsste sie einem kleinen Kind etwas erklären.
„Lassen Sie bloß nichts auf mein Konto überweisen“, fuhr Mike sie an. „Hören Sie mir überhaupt zu? Ich will diese Vormundschaft nicht übernehmen.“
„Die Frates hatten keine Verwandten“, sagte Savannah. „Es gibt sonst niemanden, der die Kleine nehmen könnte. Sie ist doch erst fünf Monate alt.“ Savannahs Wangen waren rot angelaufen, was sie nur noch schöner aussehen ließ, aber Mike versuchte, das zu ignorieren. Sie sprach langsam und deutlich, so als wäre er taub oder zu dumm, um zu verstehen, was sie ihm sagen wollte. „Sie wird sonst in ein Waisenhaus kommen.“
„Tut mir sehr leid, aber das wird sie wohl müssen“, antwortete Mike gereizt. „Das ändert nichts an meiner Einstellung. Es gibt sehr viele Kinder, die in einem Waisenhaus aufwachsen müssen, aber ich übernehme auch keins von denen.“
Wut blitzte in den Tiefen ihrer blauen Augen auf. „John Frates hatte eine hohe Meinung von Ihnen, und er setzte sein ganzes Vertrauen in Sie.“
„Das ist sicherlich sehr schmeichelhaft, und ich weiß das zu schätzen, aber der Mann war nur dankbar, weil wir ihm das Leben gerettet hatten. Es ändert nichts an meinem Entschluss.“
„Sehen Sie sich das an.“ Sie holte einen Umschlag hervor und kam dann um den Schreibtisch herum, schob einen Stuhl dicht neben seinen, und Mike erhaschte einen Hauch ihres verführerischen Parfüms. Als sie sich setzte und die Beine übereinanderschlug, wurde er kurz abgelenkt, und sein Blick ging wie von selbst zu ihren wohlgeformten Beinen.
Savannah holte ein Foto heraus und legte es ihm auf ein Knie. Der flüchtige Kontakt war höchst elektrisierend. „Das ist Jessie“, sagte sie.
Von dem Foto lächelte ihn ein Baby mit dunklen Locken, glänzenden blauen Augen und rosigen Wangen an.
„Sie ist bezaubernd, aber meine Meinung ändere ich nicht.“
„Darf ich fragen, warum nicht?“ Savannah drehte sich halb zu ihm um. Ihre Knie berührten sich fast, und Mike spürte die enorme Anziehungskraft dieser sehr attraktiven, wenn auch ziemlich ärgerlichen Frau.
„Ich bin ledig. Ich liebe meine Freiheit, und ich weiß nichts über Kinder“, antwortete er. „Jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt für ein Baby in meinem Leben. Ich bin kurz davor, für die CIA zu arbeiten und werde ständig unterwegs sein. Ich kann mich nicht mit einem Baby belasten.“
„Das ist unglaublich egoistisch von Ihnen, Colonel Remington. Sie weisen ein großzügiges Einkommen, ein Zuhause, ein wundervolles Baby ab, und alles nur, weil Sie Ihre Freiheit lieben?“
„Jetzt haben Sie’s endlich begriffen“, entgegnete er. Sie besaß die schönsten Augen, die er je gesehen hatte, und die unglaublichsten Beine. Trotzdem konnte er es kaum erwarten, von ihr und dieser ungewollten Erbschaft fortzukommen.
„Sie sind ledig. Gibt es eine Frau in Ihrem Leben?“ Sie gehörte offenbar zu der Sorte, die nicht so leicht lockerließ.
„Zurzeit nicht.“
„Das wundert mich nicht“, meinte sie kühl, und Mike wurde allmählich wütend.
„Hören Sie, Miss Clay, mit Ihnen wird einem auch nicht gerade warm ums Herz. Offensichtlich sind Sie auch nicht liiert, und das überrascht mich genauso wenig.“
Zu seinem Erstaunen lachte sie. Was für ein schönes Lächeln, was für strahlende Augen. Jetzt kam sie ihm sogar noch begehrenswerter vor. Mike hätte fast mit den Zähnen geknirscht. Attila, der Hunne, in der Verkleidung einer verführerischen jungen Frau. „Ah, ich mache Sie nervös“, stellte sie zufrieden fest. „Sie verlieren Ihre kühle Reserviertheit. Das bedeutet, dass Ihr schlechtes Gewissen sich bemerkbar macht.“
„Ganz und gar nicht“, widersprach er, konnte seinen Blick jedoch nicht von ihrem strahlenden Lächeln losreißen. Es raubte ihm regelrecht den Atem.
Sie sah auf ihre Uhr. „Es ist spät. Essen Sie mit mir zu Abend, dann können wir ausführlich über das Thema sprechen“, verkündete sie und stand auf.
„Nein danke“, entgegnete er. Savannah zog ihre Jacke aus und befreite ihr Haar aus der Spange. Ihr blondes langes Haar fiel auf eine cremefarbene Bluse, die sich eng an verführerische Rundungen schmiegte. Mike vergaß sekundenlang seine Feindseligkeit.
„Schlagen Sie oft eine Einladung zum Essen aus? Oder haben Sie Angst, dass ich Sie doch noch überreden könnte?“, fragte Savannah.
Er hob die Augenbrauen. Am liebsten hätte er ihr einen Klaps auf ihren niedlichen Po gegeben. Wenn er auch nur einen Funken Verstand hätte, würde er ihr zustimmen und sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen. Aber sie stand da mit ihrem goldblonden Haar, dem herausfordernden Glitzern in ihren blauen Augen und einer Figur, die jeden Mann alle Probleme dieser Welt vergessen machen konnte.
„Nein, Einladungen von so schönen Frauen schlage ich nicht aus“, sagte er gelassen und stand auf. „Aber meine Meinung werden Sie nie...
| Erscheint lt. Verlag | 29.1.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Digital Edition |
| Digital Edition | Digital Edition |
| Übersetzer | Eleni Nikolina |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
| Schlagworte | bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Frech • Liebesgeschichte • Liebesroman • romantisch • Romantische Bücher • Sexy |
| ISBN-10 | 3-7337-7593-7 / 3733775937 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-7593-3 / 9783733775933 |
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