Der heimliche Weg
Welsch, Ursula (Verlag)
978-3-937211-59-6 (ISBN)
Lou Andreas-Salomé wirft in dieser Erzählung existentielle Fragen auf: Können sich Männer und Frauen überhaupt verstehen? Oder geht jeder Mensch letztlich doch seinen eigenen, »heimlichen« Weg, den er auch vor dem Partner verbirgt? Außerdem hält Lou Andreas-Salomé allen modernen berufstätigen Frauen einen Spiegel vor: Sind diese abgearbeiteten Frauen wirklich glücklich? Das moderne Berufsmenschentum entlarvt sie als eine Sphäre männlicher Selbstverwirklichung, die dem weiblichen Wesen nicht entspricht. »Liebesmenschen sind wir«, lautet ihre Gegenvision. Mit diesen »Unzeitgemäßen Betrachtungen« zu Erotik und Frauenfrage tritt Lou Andreas-Salomé im kulturkritischen Diskurs der Jahrhundertwende als ein weiblicher Nietzsche auf.
»Der heimliche Weg« ist eine weitgehend vergessene Erzählung von Lou Andreas-Salomé. Hier erscheint sie zum ersten Mal seit ihrem Erstabdruck 1901.
Das Leben der Lou Andreas-Salomé (1861–1937) umfasst die Emanzipation vom zaristischen Russland mit Hilfe eines sehr scharfen und sich keinerlei Zwängen beugenden Verstands, die finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe der Schriftstellerei und die bereitwillige umfassende Akzeptanz des psychoanalytischen Prinzips in Bewunderung ihres Gründers. Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit den Weggefährten jener Zeiten – Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Sigmund Freud –, man wird damit jedoch diesem selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd gerecht.
studierte Geschichte, Politikwissenschaften und Neuere Deutsche Literatur in Bonn und Freiburg i.Br. Sie wurde 1990 mit einer Arbeit über die Tolstoi-Rezeption bei Wilhelm Hennis promoviert (erschienen 1993 unter dem Titel »Prophet des Unmodernen. Leo N. Tolstoi als Kulturkritiker in der deutschen Diskussion der Jahrhundertwende«). Seit 1990 Mitarbeiterin, seit 1992 Redakteurin und seit 2005 Generalredaktorin der Max Weber-Gesamtausgabe bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München. Herausgeberin von Max Webers Herrschaftssoziologie (erschienen 2005 als Band I/22-4 der Max Weber-Gesamtausgabe). Mitherausgeberin des Bandes »Geschichte intellektuell. Theoriegeschichtliche Perspektiven« (2015). Arbeiten über Leo Tolstoi, Marianne Weber, über Max Webers Herrschaftslehre sowie zur weltweiten Weber-Rezeption.
| Erscheinungsdatum | 06.04.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Literarisches Werk ; 8 | Werke und Briefe von Lou Andreas-Salomé ; 15 |
| Sprache | deutsch |
| Maße | 145 x 210 mm |
| Gewicht | 200 g |
| Einbandart | geklebt |
| Themenwelt | Literatur ► Klassiker / Moderne Klassiker |
| Schlagworte | Frauenemanzipation • Literatur des 19. Jahrhunderts • Selbstbestimmung der Frau |
| ISBN-10 | 3-937211-59-4 / 3937211594 |
| ISBN-13 | 978-3-937211-59-6 / 9783937211596 |
| Zustand | Neuware |
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