Space Troopers - Folge 18 (eBook)
120 Seiten
beBEYOND (Verlag)
978-3-7325-3132-5 (ISBN)
FOLGE 18: IN EWIGKEIT
Hartfield kann die vermisste Ophelia aufspüren und bringt sie zurück zur Washington. Doch mit ihr kommt auch ein Feind auf das Schiff, der Johns Tod will. Gemeinsam mit Schiffen der Ezzirash fliegt die Washington ihrem letzten Gefecht entgegen. Der Kampf scheint aussichtlos - die Übermacht des Feindes ist gewaltig. Nur Johns Wissen der Alten kann die Menschheit noch retten -
Die Serie SPACE TROOPERS ist packende und actionreiche Military Science Fiction. Im Kampf gegen die Aliens entscheidet sich das Schicksal der gesamten Menschheit. Für Fans von Battlestar Galactica und Leser von David Weber oder Jack Campbell.
1. Kapitel
Ophie! Ich muss Ophie retten!
Mit diesem Gedanken drang ein verräterisches Piepen in Johns Bewusstsein. Der Untergrund, auf dem er lag, war zu weich. Er war …
Hellwach schreckte er hoch. Schläuche verbanden seinen Arm mit einem Infusionsbeutel. Auf seiner Brust und seinem Kopf klebten irgendwelche Sensoren. Sein Combatsuit war ebenso weg wie seine Waffe. Er lag in der Krankenstation.
Ein Schrei kam aus seinem Mund, voller Ohnmacht und Verzweiflung. Er zerrte das Schlauchende aus seinem Arm, riss die Sensoren von seiner Haut und schwang die Beine über den Rand des Bettes. Blut sprenkelte das weiße Laken. Aus dem rhythmischen Piepen wurde ein quälender Ton, der kein Ende nehmen wollte.
Einen Augenblick später hetzte Doktor Donaghue ins Zimmer, dicht gefolgt von Schwester Lombard. »Bleiben Sie liegen!«, keuchte er.
John dachte gar nicht daran. »Leck mich!« Obwohl er nur das kurze Krankenhaushemdchen trug, stand er auf.
Donaghue packte ihn an den Schultern, um ihn zurück aufs Bett zu drücken. Was gut war, denn Johns Beine gaben unter ihm nach. Nur Donaghues schnelles Eingreifen bewahrte ihn davor zu fallen. Im nächsten Moment lag John wieder halb auf dem Bett.
»Lassen Sie mich los!«, schrie er. Blind schlug er um sich. Ein Fausthieb traf den Arzt am Kinn. Donaghue taumelte zurück.
Im Hintergrund kreischte Lombard mit hoher Stimme irgendetwas, was er nicht verstand.
John war frei und setzte die Füße auf den Boden. Da hing Lombard plötzlich an ihm und hielt ihn fest. Ärgerlich wollte er sie abschütteln, aber sie war verdammt hartnäckig.
»Bitte«, keuchte sie, »bitte, bleiben Sie liegen. Sie …«
Ein Stoß ließ sie zurücktaumeln. Aber da war Donaghue wieder zur Stelle und packte ihn an den Oberarmen. Die Tür wurde aufgestoßen, und zwei Pfleger stürzten herein. Zu viert hielten sie John fest und zerrten ihn zurück ins Bett.
Hitze durchflutete John. Der Zorn machte ihn blind. Er schlug um sich, schrie und wütete. Pulsierende Energie sammelte sich in seiner rechten Hand. Nahezu augenblicklich setzte nagender Kopfschmerz ein. Er war die ganze Zeit dagewesen, eine ferne Erinnerung, die sich nun mit Macht nach vorn drängte.
John schrie auf. Ob vor Zorn oder Schmerz, wusste er selbst nicht. Einer der Pfleger ging mit einem Keuchen zu Boden, als John ihn mit der rechten Hand berührte.
»Zurück!«, befahl Donaghue mit scharfer Stimme. »Alle! Sofort!«
Lombard und der andere Pfleger gehorchten. Der getroffene Pfleger rappelte sich stöhnend wieder auf.
»Sergeant Flanagan!«, blaffte Donaghue. »Hören Sie auf, sich wie ein Kleinkind zu benehmen! Auf der Stelle!«
Die Worte wirkten wie eine kalte Dusche. Keuchend blieb John auf dem Bettrand sitzen. Seine Beine schlotterten. Er war schweißnass. »Was mache ich hier? Ich muss Ophie suchen. Und Hartfield …«
»Sie können kaum alleine stehen. Und die Washington hat bereits vor Stunden den Orbit um die Erde verlassen. Sie können gar nichts tun. Haben Sie das endlich kapiert?«
Weg. Sie waren weg.
Die Welt verschwamm vor Johns Augen.
Als er wieder zu sich kam, fühlte er den kalten Metallboden unter seinem nackten Hintern. Blut rann aus seiner Nase. Seine Augen brannten höllisch. »Ophie«, flüsterte er, »Ophie …«
»Sie können nichts tun. Ist das endlich zu Ihnen durchgedrungen?« Donaghue kniete neben ihm am Boden.
John fuhr sich mit einer zitternden Hand über das Gesicht. »Ich muss zurück. Ich muss sie suchen …«
Gott, warum tat das nur so weh?
»Ein Schiff der Hüter ist im Sol-System. Wir können nicht zurück, mein Junge.« Donaghues Stimme war auf einmal sanft.
Langsam hob John seine rechte Hand. Sein Blick traf Donaghue. »Dann mach ich mir eben den Weg frei …«
»Ich werde Sie nicht aufhalten können. Aber überlegen Sie es sich gut, ob es das wert ist. Wie viele Tote wollen Sie sich auf Ihr Gewissen laden? Hmm? Vielleicht lohnt es sich ja, vorher mit Ihrem Freund Reno zu sprechen.«
»Phil …«
»Ja, ich meine Phil. Und noch etwas, ehe Sie übereilt handeln. Sie sollten sich gut überlegen, zu welchem Zweck Sie Ihr Artefakt das nächste Mal einsetzen. Denn es könnte das letzte Mal sein.«
Verwirrt sah John ihn an. »Das letzte Mal … Wieso?«
Donaghue tippte auf seinen Kopf. »Weil die Energie, die dabei durch Sie fließt, Ihr Hirn in Mitleidenschaft zieht. Nicht, dass da je viel drin gewesen wäre. Aber das wenige wird von der Energie zerstört. Ihre Neuronen sind überanstrengt, wie ein Motor unter Höchstlast. Ein Teil hat bereits den Dienst eingestellt. Wenn Sie so weitermachen, ist Ihr Hirn bald nur noch Brei. Wollen Sie das?«
John starrte auf das Blut auf seiner Hand. Sein Kopf schmerzte. Ophie. Und wer rettete dann Ophie? »Kann ich mit Phil sprechen?«, würgte er endlich an der Enge in seiner Kehle vorbei.
***
»Doktor Donaghue hat mir gesagt, dass es Probleme gibt«, eröffnete Phil das Gespräch.
Er saß in dem behelfsmäßigen Rollstuhl. Was John aber noch mehr störte, war die Tatsache, dass er selbst immer noch im Bett lag. Zwar ohne Sensoren und ohne den blöden Schlauch – aber auch das erst, nachdem er sie dreimal wieder abgerissen hatte. Er wäre aus der Krankenstation abgehauen, wenn Donaghue, der Mistkerl, nicht damit gedroht hätte, ihn dann schlafen zu legen.
»Hat er das?« John verschränkte die Arme.
»Er meinte, du hättest ohne seine Erlaubnis die Krankenstation verlassen wollen.«
»Glaubst du, dann wäre ich noch hier?«
Phil seufzte und massierte seine Stirn. »Wahrscheinlich nicht. Und eigentlich ist es mir auch egal. Ich habe andere Sorgen.«
»Okay, was ist los?«
»Harlan hat sich gemeldet. Ein paar Ezzirash haben Ziss-ap Meldung erstattet, dass drei Schiffe der Hüter am Sol-Sprungtor stehen.«
»Wieso das denn?« Das ergab doch keinen Sinn, wunderte sich John. Beide Sprungrouten zum Raum der Hüter und der Aliens waren von ihm zerstört worden. Wieso hielten sie sich dann am Sol-Sprungtor auf?
»Ich kann nur Vermutungen anstellen. Vielleicht, um zu verhindern, dass uns Verstärkung erreicht. Aber wirklich logisch erscheint mir das nicht. Harlan meinte, dass es so aussähe, als hätten sie etwas Bestimmtes vor. Er sagte wörtlich: ›Die brüten was aus!‹ Aber mehr wissen wir nicht. Kim analysiert mit Meinhard und Nakamura die Daten, die Harlan uns geschickt hat. Vielleicht kann er uns bald mehr sagen.«
»Und was machen wir solange?« Die Worte klangen ungewollt vorwurfsvoll.
Wieder seufzte Phil. »John, wirklich, es tut mir leid, aber …«
»Sag nicht, dass es dir leidtut, wenn du nicht wirklich vorhast, nach ihnen zu suchen.«
»John …«
»Suchen wir nach Ophie, Chadim und Hartfield – ja oder nein?«
»John, Chadim ist sehr wahrscheinlich tot. Hartfield hat ihm die taktische Fusionsbombe übergeben. Da sie gezündet und das Camp der Hüter damit zerstört wurde, ist es wenig wahrscheinlich, dass Chadim das überlebt hat. Aber …«
»… wir wissen es nicht«, unterbrach John ihn. »Und ebenso wenig wissen wir, was mit Ophelia passiert ist. Und mit Hartfield. Er ist doch fort, nehme ich an. Sonst hätte er mich schon längst besucht.«
Und sei es nur, um sich dafür zu entschuldigen, dass Hartfield ihn niedergeschlagen hatte.
»Hartfield hat sich unerlaubt entfernt. Sehr wahrscheinlich, um Ophelia und Chadim zu suchen.«
»Also doch«, schnappte John. »Und? Hast du echt vor, die drei im Stich zu lassen?« Eigentlich war das schon längst der Fall, denn sie hatten mit der Washington den Orbit um die Erde verlassen.
»Ich musste die Washington in Sicherheit bringen, John. Um die Zivilisten, die du gerettet hast, nicht unnötig in Gefahr zu bringen. Solange das Schiff der Hüter sich im Orbit befindet, können wir nicht zurück.«
Johns Augen brannten. »Dann bist du auch nicht besser als dein verdammter Vater.«
»John, du weißt, dass das nicht stimmt. Denn ich verspreche dir – sobald ich die Zivilisten auf anderen Schiffen unterbringen kann, werden wir mit der Washington zurückkehren, um nach den dreien zu suchen. Mein Wort darauf.« Phil bot ihm die Hand.
John hätte sich am liebsten das Herz aus der Brust gerissen, um den irren Schmerz zu ersticken. Sekundenlang starrte er Phils Hand an, ehe er endlich einschlug. Aber der Schmerz nahm danach nur noch zu.
***
»Hörst du das?«, fragte Samuel.
Ophelia lauschte, aber in ihren Ohren klingelte es nur. Stumm schüttelte sie den Kopf.
»Da klopft jemand.« Samuel sprang auf und stieg ein paar Stufen auf der Rolltreppe nach unten. »Da! Natürlich, da klopft jemand gegen die Wand.«
Langsam folgte Ophelia ihm nach unten in die teilweise verschüttete U-Bahn-Station, in der Samuel und Bolko sich mit einer Gruppe von Überlebenden versteckt gehalten hatten. Auf halber Höhe der Treppe hörte sie es auch: ein rhythmisches Pochen. Dreimal lang, dreimal kurz, dreimal lang.
»Da morst jemand SOS«, sagte sie.
»Bolko!« Samuel winkte aufgeregt. »Bolko, nun komm schon! Da unten leben doch noch welche. Nun komm schon!«
Der breitschultrige Mann, der oben auf der Straße hockte, erhob sich schwerfällig. Nach kurzem Zögern kam er die Treppe heruntergeeilt. Eine Stufe über Ophelia blieb er stehen und lauschte. Im nächsten Moment drängte er sich an ihr und Samuel vorbei, hastete und rutschte über die Treppe und den Schutt nach unten. »Hierher!«, schrie er.
Ophelia folgte ihm sofort, wenn auch langsamer und vorsichtiger. Und auch Samuel kletterte steifbeinig...
| Erscheint lt. Verlag | 12.1.2017 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Space Troopers | Space Troopers |
| Verlagsort | Köln |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Science Fiction |
| Schlagworte | Aliens • Apokalypse • Avatar • Big Bang Theory • Dystopie • High Tech • John Flanaga • Military Science Fiction • Military-Science-Fiction • Post Apokalypse • R2D2 • Raumschiff • Science Fantasy • Science Fiction Romane • Science-Fiction-Thriller • Sci Fi • SciFi • Space Opera • Star Wars • Technology • Timothy Zahn • Utopie • Weltall • Weltraum • Zukunft |
| ISBN-10 | 3-7325-3132-5 / 3732531325 |
| ISBN-13 | 978-3-7325-3132-5 / 9783732531325 |
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