Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Das Landmädchen und der Lord (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
9783733769529 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Landmädchen und der Lord - Anne Herries
Systemvoraussetzungen
3,49 inkl. MwSt
(CHF 3,40)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Gerettet! Eine großzügige Schenkung erlaubt der jungen Susannah, ihre erste Saison in London zu genießen. Dass ausgerechnet der attraktive Lord Harry Pendleton sie umwirbt, versetzt die zarte Schönheit vom Lande allerdings in tiefe Unruhe. Manch andere Debütantin wäre beglückt, denn Harry ist eine blendende Partie! Doch da ist diese seltsame Kühle in seinen Blicken ... Und als er sie bittet, seine Frau zu werden, kann Susannah ihre Zweifel kaum bändigen: Was, wenn es ihr niemals gelingt, in ihrem Ehemann die Wärme wahrer Liebe, das Feuer echter Leidenschaft zu entfachen?



<p>Anne Herries ist die Tochter einer Lehrerin und eines Damen Friseurs. Nachdem sie mit 15 von der High School abging, arbeitete sie bis zu ihrer Hochzeit bei ihrem Vater im Laden. Dann führte sie ihren eigenen Friseur Salon, welchen sie jedoch aufgab, um sich dem Schreiben zu widmen und ihrem Mann in seinem Antiquitätengeschäft unter die Arme zu greifen. Anne Herries erster Erfolg ereignete sich 1979, als sie unter dem Namen Lynn Granville schrieb und ihre Arbeit von Robert Hale akzeptiert wurde. Weitere Erfolge ließen nicht lange auf sich warten und so veröffentlichte sie 12 Bücher bei Mills &amp; Boon. Bis heute hat Anne Herries verschiedene Bücher unter ihrem Namen und anderen Pseudonymen wie Linda Sole geschrieben. Ihr Lieblingsverlag bleibt Mills &amp; Boon - wegen der freundlichen und familiären Atmosphäre. Schreiben bereitete ihr schon immer Vergnügen und mit dem ersten Roman wurde ein Traum wahr. Neben dem Schreiben liebt Anne Herries gute Filme, sonnige Spaziergänge und Schwimmen. Ihre größte Liebe abgesehen von ihrem Mann und dem Schreiben gilt Tieren und speziell Vögeln. Sie liebt es, die putzigen Eichhörnchen zu füttern, welche regelmäßig in ihren Garten kommen, genauso wie verschiedene Vogelarten und sogar scheue Füchse die während dem letzten Unwetter bei ihr Schutz suchten.</p>

1. KAPITEL

England – 1816

Harry Pendleton sah das Mädchen über die schmale Landstraße laufen – nur wenige Sekunden bevor er an den Zügeln zerrte und das Gespann abrupt zum Stillstand zwang. Während er klirrendes Zaumzeug, schrilles Wiehern und die Flüche des Reitknechts hörte, brachte er die verwirrten Pferde unter Kontrolle. Eine so grobe Behandlung waren sie nicht gewöhnt.

Nun begann er ebenfalls zu fluchen. Beinahe wäre die junge Frau unter die Hufe geraten. „Was, zum Teufel, bilden Sie sich eigentlich ein?“, donnerte er, warf dem Reitknecht die Zügel zu und sprang vom Fahrersitz. „Ich hätte Sie töten können!“

„Wären Sie nicht so schnell gefahren, hätte mir keine Gefahr gedroht.“ Trotz ihrer Blässe und der zitternden Hände warf sie herausfordernd ihr langes Haar in den Nacken. Verächtlich starrte sie ihn an. „Für ein so halsbrecherisches Tempo sind diese Landstraßen nicht geschaffen, Sir. Und ich hatte keine Ahnung, dass Sie plötzlich um die Biegung rasen würden …“

„Sicher waren die Hufschläge und das Geräusch der rollenden Räder laut genug“, verteidigte er sich, obwohl er ihr teilweise recht geben musste. „Was, um alles in der Welt, hat Sie veranlasst, wie von Furien gehetzt über die Straße zu stürmen?“

„Ich sah Primeln auf der anderen Seite, und die wollte ich pflücken. Glauben Sie mir, Sir, das ist eine sehr ruhige Straße. Hier fährt niemand so schell wie Sie.“

„Wahrscheinlich weil niemand dazu fähig ist.“ Noch während er sprach, erkannte er, wie lächerlich und arrogant seine Worte klangen. Das passte nicht zu seinem Wesen. „Wenn Sie die Straße in der Nähe einer Biegung überqueren, sollten Sie vorsichtiger sein, Miss …“ Erst jetzt merkte er, wie schön sie war. Ihr Haar, das im Wind flatterte, glich gesponnenem Gold. In ihren klaren meergrünen Augen hätte ein Mann fast ertrinken können. Fasziniert starrte er sie an. „Verzeihen Sie, ich kenne Ihren Namen nicht.“

„Den werde ich Ihnen auch nicht verraten, Sir“, entgegnete sie und hielt seinem Blick stand. „Ich finde Sie anmaßend und unhöflich. Und jetzt werde ich gehen.“

Verblüfft schaute er ihr nach, als sie davoneilte und über einen Zauntritt am Straßenrand kletterte. Nun wurde ihm bewusst, wie schlecht er sich benommen hatte.

„Tut mir leid!“, rief er ihr nach. „Ich sorgte mich, weil ich Sie beinahe getötet hätte. So rüde wollte ich Sie nicht anherrschen.“

Sie drehte sich nicht um, sondern entfernte sich auf einer Blumenwiese. Eine Zeit lang beobachtete er sie noch, dann schüttelte er den Kopf und stieg auf den Fahrersitz seines Phaetons. Sein verdammtes Temperament war mit ihm durchgegangen. Nur ganz selten verlor er seine Selbstkontrolle. Aber an diesem Morgen war es geschehen. Statt die junge Dame anzuschreien, hätte er sich vergewissern sollen, ob sie mit dem Schrecken davongekommen und ansonsten wohlbehalten war. Einige Sekunden lang erwog er, ihr zu folgen. Aber er musste sich beeilen. Er hatte versprochen, seine Freunde zu treffen, und sich ohnehin schon verspätet.

Die Stirn gerunzelt, fuhr er weiter – diesmal etwas langsamer. Offenbar war die junge Frau unverletzt. Doch er hatte nicht danach gefragt. Zumindest hätte er sich erkundigen sollen, ob sie seine Hilfe brauchte. Wenn er auch den Eindruck gewann, dass sie nicht darauf angewiesen war … Lächelnd entsann er sich, wie selbstsicher sie seine Vorwürfe beantwortet hatte. Ihre Nerven hatten offensichtlich keinen Schaden erlitten. In der Stadt wären die meisten jungen Damen einer Ohnmacht nahe, würden sie einem so ungehobelten Gentleman begegnen. Nun, nach ihrer Kleidung zu schließen und weil sie ohne Hut und Begleitung umherstreifte, war sie zweifellos ein Landmädchen – vielleicht die Tochter des ortsansässigen Vikars. Vermutlich würde er sie nie wiedersehen. Obwohl er ein gewisses Bedauern empfand, verdrängte er den Zwischenfall.

Als Susannah außer Atem geriet, blieb sie stehen. Was für ein ungehobelter Mann! Wäre er freundlich und rücksichtsvoll gewesen, hätte sie sich entschuldigt. Teilweise fühlte sie sich verantwortlich für das Missgeschick. Doch er war so rasend schnell um die Kurve gebogen – erstaunlich, dass er das Gespann gerade noch rechtzeitig gezügelt hatte. Beinahe wäre sie von den Pferden niedergetrampelt worden.

Eigentlich müsste sie ihn bewundern, weil er so geschickt mit den lebhaften Tieren umgehen konnte. Aber nachdem er sie so hochnäsig angeschrien hatte, war sie nicht zu einer Entschuldigung bereit gewesen. Sie setzte sich auf einen umgestürzten Baumstamm, um ihre Fassung wiederzugewinnen. Während sie sich allmählich beruhigte, entdeckte sie die Komik der Situation und musste lachen. Welch ein aufregendes Abenteuer … So etwas hatte sie sich schon lange gewünscht. Allerdings würde der Gentleman in ihren Träumen lächelnd, besorgt und sanft mit ihr sprechen und ihre Herzschläge beschleunigen. O ja, ihr Herz hatte sehr heftig gegen die Rippen gehämmert – wenn auch nicht von romantischen Gefühlen, sondern von Todesangst erfüllt. Jetzt dachte sie etwas gelassener an den Zwischenfall, und da entsann sie sich, dass der Fahrer des Wagens sehr attraktiv aussah – falls man hochmütige, unhöfliche Männer mochte.

Sie stand auf, und auf dem restlichen Heimweg verbannte sie ihn aus ihren Gedanken. Nun musste sie sich beeilen, um endlich das Cottage zu erreichen, das sie seit dem Tod ihres armen Papas bewohnte. Sie war sehr lange weg gewesen. Sicher hielt Mama schon nach ihr Ausschau.

Den Korb voller Wildblumen und Kräutern am Arm, die sie gesammelt hatte, betrat sie das Cottage. Ihre Haare waren zerzaust, die Wangen von der frischen Luft gerötet, als sie den Korb auf den blank geschrubbten Küchentisch aus Kiefernholz stellte. Verlockend stieg ihr der Duft von Backwerk in die Nase, und sie griff nach einer Kuchenplatte. In diesem Moment kam Maisie herein. Früher war sie ihr Kindermädchen gewesen, jetzt führte sie Mrs. Hampton den Haushalt und kümmerte sich um alles, was zu erledigen war. Andere Dienstboten konnten sie sich nicht leisten.

„Rühren Sie bloß den Kuchen nicht an, Miss Susannah!“, mahnte sie. „Heute Nachmittag erwartet Ihre Mama den Vikar und ein paar Freunde zum Tee. Für diesen Kuchen habe ich die letzte Butter verbraucht.“

„Darf ich mir nur ein ganz kleines Stück nehmen?“, bat Susannah. Ihr Magen knurrte. „Seit heute Morgen habe ich nichts gegessen.“

„Wären Sie zum Lunch nach Hause gekommen, statt wie eine Landstreicherin über die Wiesen und Felder zu wandern, hätten Sie jetzt keinen Hunger.“ Missbilligend musterte Maisie das Mädchen, konnte aber ihre tiefe Zuneigung nicht verbergen. „Ziehen Sie sich um. In einer Stunde wird der Tee serviert. Bis dahin müssen Sie sich gedulden.“

„Aber ich bin jetzt hungrig.“ Susannah stibitzte ein ofenwarmes Stück Haferbiskuit und floh aus der Küche, von Maisies Schimpftirade verfolgt.

Seufzend stieg sie die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf, um ihr altes Kleid mit einem schöneren zu vertauschen. Wieder einmal beschmutzten Grasflecken den Saum, und weil sie an einem Dornengestrüpp hängen geblieben war, klaffte ein kleiner Riss im Rock. Nur gut, dass sie dieses Kleid getragen hatte … Ihre besseren Sachen verwahrte sie für besondere Gelegenheiten. Ihre Mutter besaß gerade genug, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und Maisies kargen Lohn zu bezahlen. Was sie tun sollten, wenn sie neue Kleider brauchten, wusste Susannah nicht.

Nach dem Tod des Vaters hatte sich alles geändert. Durch unkluge Investitionen und am Spieltisch hatte er ein Vermögen verloren. Nun mussten sie sich mit dem geringen Einkommen aus einem Erbe der Mutter begnügen.

„Keine Ahnung, was ich machen soll, Susannah“, hatte Mama gestanden, als sie aus dem komfortablen Haus in das bescheidene Cottage gezogen waren. „Wenn ich dir eine Saison in London finanziere, wird nicht viel von unserem Geld übrig bleiben.“

„Sorg dich deshalb nicht, Mama“, hatte sie gebeten. „Ich verzichte sehr gern auf eine Saison. Vielleicht läuft mir hier draußen auf dem Land ein Prinz über den Weg, der mich trotz meiner mangelnden Mitgift leidenschaftlich lieben und in sein Schloss heimführen wird. Dann kauft er mir Juwelen und Kleider, und du musst nie wieder jeden Penny umdrehen.“ Ihr Lächeln hatte etwas wehmütig gewirkt, was ihr nicht bewusst gewesen war.

Traurig hatte Mrs. Hampton den Kopf geschüttelt, erstaunt über die rege Fantasie ihrer Tochter. „Wenn du auch sehr hübsch bist, mein Liebling – so etwas geschieht nur im Märchen. Gewiss wird eines Tages jemand um dich anhalten, aber ob er dir gefällt …“

„Oh, jetzt denkst du sicher an Squire Horton.“ Stöhnend hatte Susannah das Gesicht verzogen. Der Squire – ein freundlicher Gentleman, über vierzig Jahre alt – hatte zwei Ehefrauen begraben und zog eine ungebärdige Kinderschar groß. Obwohl sie ihn schätzte, fand sie ihn kein bisschen attraktiv und ziemlich langweilig. „Wenn sich nichts anderes ergibt, muss ich eben so jemanden heiraten, Mama“, hatte sie hinzugefügt. „Aber es ist noch zu früh, um alle Hoffnung aufzugeben.“

Nun verspeiste sie ihren Biskuit, dann wusch sie sich und vertauschte ihr altes Kleid mit einem primelgelben Nachmittagskleid, bürstete ihr Haar und hielt es mit einem weißen Band aus der Stirn. Eine weiße Stola über den Schultern verwandelte die „Landstreicherin“ in eine elegante junge Dame.

Als sie nach unten gehen wollte, schwang die Tür auf, und Mrs. Hampton eilte ins Zimmer. In einem grauen...

Erscheint lt. Verlag 28.12.2016
Reihe/Serie Historical
Historical
Historical
Übersetzer Vera Möbius
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Adlig • bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • heldenhaft • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Sexy
ISBN-13 9783733769529 / 9783733769529
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Das Ende der Welt. Roman

von Sabine Ebert

eBook Download (2025)
Knaur eBook (Verlag)
CHF 18,55