Das Versprechen deiner Lippen (eBook)
130 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-7546-9 (ISBN)
Mandy funkelt ihren neuen Nachbarn empört an. Schlimm genug, dass der reiche Großstädter Caleb die Ranch geerbt hat, die eigentlich seinem Bruder zustünde. Jetzt will er das Anwesen auch noch verkaufen! Sie müsste ihn dafür hassen - doch sein muskulöser Körper und seine Küsse sind unwiderstehlich. Kann sie an seine Liebe glauben? Oder wird er nach dem Verkauf der Ranch seiner Heimat - und ihr - endgültig den Rücken kehren?
<p>Barbara Dunlop hat sich mit ihren humorvollen Romances einen großen Namen gemacht. Schon als kleines Mädchen dachte sie sich liebend gern Geschichten aus, doch wegen mangelnder Nachfrage blieb es stets bei einer Auflage von einem Exemplar. Das änderte sich, als sie ihr erstes Manuskript verkaufte: Mittlerweile haben die Romane von Barbara Dunlop weltweit eine begeisterte Leserschaft gefunden.</p>
2. KAPITEL
Nach ihrer Begegnung mit Caleb saß Mandy auf dem Verandageländer vor der Haustür der Terrell-Ranch und versuchte, nicht an die Gefühle zu denken, die jedes Mal in ihr erwachten, wenn Caleb sprach.
Und wenn er sie umarmte.
Junge, Junge! Sie fächelte sich mit ihrem weißen Stetson Luft zu, denn das zarte Kribbeln und die pulsierende Wärme in ihr, als er seinen Körper gegen ihren gepresst hatte, gingen ihr nicht aus dem Sinn. Obgleich die Brüder Zwillinge waren, hatte sie niemals auch nur etwas entfernt Vergleichbares bei einer Umarmung von Reed empfunden.
Dann hörte sie das Geräusch, auf das sie gewartet hatte. Ein Pick-up der Jacobs-Ranch kam im Eiltempo die Zufahrt herauf. Sie setzte sich den Hut wieder auf, als der Pick-up mit einem Satz über das letzte Schlagloch fuhr. Kies spritzte nach allen Seiten, als der Wagen auf den Wendeplatz einbog und mit einem Ruck zum Stehen kam. Zwei Arbeiter der Jacobs-Ranch kletterten vom Beifahrersitz und winkten Mandy auf dem Weg zur Scheune zu. Ihr Bruder Travis stieg an der Fahrerseite aus, drückte sich den abgewetzten Hut fest auf den Kopf und kam zu ihr herüber.
„Und?“, grüßte er sie mit einem Heben der Augenbrauen.
Mandy deutete mit dem Daumen zum Eingang, und in diesem Moment tauchte Caleb im Türrahmen auf.
Dank seiner langen Beine erklomm Travis die Stufen zur Veranda hinauf mit einem Schritt.
„Das wollte ich doch mit eigenen Augen sehen“, begrüßte er Caleb und musterte ihn von Kopf bis Fuß, bevor er ihm die Hand hinstreckte.
Caleb schüttelte sie, und Mandy hopste vom Geländer herunter und trat mit klackenden Stiefelabsätzen auf die beiden zu.
„Schön, dich zu sehen, Travis“, erwiderte Caleb in gemessenem Ton.
„Ich dachte schon, Seth nimmt mich auf den Arm“, sagte Travis. „Aber hier stehst du, live und in Farbe. Ein bisschen zu geschniegelt und gebügelt – aber zumindest hast du dich noch zu uns hergetraut.“
„Du hast also Bierbauch und Doppelkinn erwartet?“
„Und dazu eine käsige Gesichtsfarbe.“
„Tut mir leid, dass ich deine Erwartungen enttäuschen muss.“
Travis zuckte die Schultern. „Was hat dich zurückgebracht?“
Calebs Blick suchte Mandys.
Travis sah zwischen den beiden hin und her. „Was ist?“
Caleb zögerte, offensichtlich unschlüssig, ob er Travis verraten sollte, was in Wiltons Testament stand.
„Travis kann dichthalten“, versicherte ihm Mandy. Ihre Familie würde Caleb besser helfen können, wenn er ihnen gegenüber offen und ehrlich war.
Travis fragte ihn geradeheraus: „Was hast du angestellt?“
„Nichts“, erwiderte Caleb ruhig. „Ich will keine Probleme schaffen, sondern lösen. Aber ich kann mich noch gut erinnern, dass sich Klatsch hier wie ein Lauffeuer verbreitet.“
„Willkommen daheim“, spottete Mandy.
Caleb sah sie vorwurfsvoll an. Sein Blick war frei von jeder Anzüglichkeit, trotzdem wurde sie rot.
„Bist du zurückgekommen, um auf dem Grab deines Vaters zu tanzen?“, fragte Travis.
„Wollen wir das bei einem Bier besprechen?“, schlug Caleb vor. Er klang gar nicht verärgert über Travis’ Taktlosigkeit.
Mandy ergriff die Gelegenheit, aus Calebs Nähe zu flüchten. Sie trat ins Haus und rief den Männern über die Schulter zu: „Ich hol euch eins.“
Sie ging in die Küche und versuchte dabei, ihre kribbelnde Erregung abzuschütteln. Keine Frage, die Chemie zwischen ihr und Caleb stimmte, aber das hieß noch lange nicht, dass sie der Verlockung nachgeben musste. Sicher, er sah umwerfend aus. Dazu hatte er definitiv eine sexy Stimme und einen exquisiten Geschmack in puncto Kleidung.
Zweifellos würde er in Jeans und Westernhemd genauso gut aussehen. Bei der Umarmung hatte sie seine harten Muskeln an Brustkorb, Bauch, Schenkeln und Armen gespürt. Was immer er in den vergangenen zehn Jahren in Chicago gearbeitet hatte, ein bloßer Schreibtischhocker war er sicher nicht.
Sie überlegte fieberhaft, warum sie eigentlich in die Küche gegangen war, und nahm dann drei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank.
Als sie wieder auf die Veranda trat, hatte Caleb offenbar Travis bereits von dem Testament erzählt. Die beiden Männer hatten es sich in den Holzstühlen bequem gemacht. Mandy reichte ihnen die Bierflaschen, und dabei strichen ihre Fingerspitzen kurz über Calebs Hand. Sie wich seinem Blick aus, doch bei der Berührung zuckte etwas durch ihren Arm wie bei einem Stromstoß.
Sie zog die Hand blitzschnell zurück und setzte sich wieder auf das Verandageländer.
„Etwas Gemeineres kann man sich kaum vorstellen“, sagte Travis und öffnete seine Bierflasche.
Caleb nahm einen langen Schluck aus seiner Flasche. „Nur Wilton schafft es, uns beiden noch aus dem Grab heraus das Leben zu versauen.“
Mandy musste ihm recht geben. Offenbar hatte Calebs Vater einen weiteren Keil zwischen seine beiden Söhne treiben wollen. Der Schaden war nur durch Calebs Angebot, Reed die Ranch zu überlassen, wiedergutzumachen.
„Wie sollen wir Reed bloß finden?“, fragte sie.
„Wenn er nicht gefunden werden will“, erwiderte Travis, „haben wir keine Chance.“
„Er will sicher nicht gefunden werden“, vermutete Caleb. „Das würde heißen, er ist endlich zur Vernunft gekommen und hat diesem Ort den Rücken gekehrt.“
„Er glaubt doch, du willst ihm seine Ranch wegnehmen“, korrigierte ihn Mandy in anklagendem Tonfall.
„Und warum hat er mich dann nicht angerufen und mit mir darüber geredet? Ich stehe schließlich im Telefonbuch.“
„Wahrscheinlich dachte er, du würdest ihn nur auslachen“, meinte sie.
„Dein Vertrauen in mich ist wirklich herzerwärmend.“
Sie hatte ihn nicht kränken wollen. „Ich hab mir nur vorgestellt, was sich Reed vielleicht gedacht haben könnte. Ich persönlich meine das überhaupt nicht.“ Sie trank einen Schluck von dem kalten Gerstensaft. Bier war nicht ihr Lieblingsgetränk, aber manchmal gab es eben nichts anderes.
„Du dachtest doch auch, ich würde die Ranch behalten“, erinnerte Caleb sie.
„Aber als du gesagt hast, das hättest du nicht vor, habe ich dir geglaubt“, entgegnete sie.
„Willst du Bonuspunkte dafür?“
„Oder eine Verdienstmedaille.“ Der Scherz rutschte ihr unwillkürlich heraus.
Caleb lächelte gequält. Dann musterte er sie einen Moment nachdenklich. „Ich sollte das verdammte Ding einfach verkaufen.“
„Das wäre ein unverhoffter Geldsegen, nicht?“
„Du denkst also, ich würde das Geld für mich behalten?“
Sie schwieg betroffen, als sie seinen gekränkten Gesichtsausdruck sah. „Na ja …“
Caleb schüttelte angewidert den Kopf. „Ich würde das Geld Reed geben, Mandy.“
„Reed braucht die Ranch, nicht das Geld“, versetzte sie, um ihren Patzer zu überspielen.
„Aber warum kämpft er dann nicht darum?“
„Gute Frage“, warf Travis ein. „Ich an seiner Stelle würde mich mit Zähnen und Klauen gegen dich wehren. Verdammt, ich würde lügen, betrügen und stehlen, um mir mein Land zurückzuholen.“
„Also, wo ist er?“ Calebs Frage richtete sich an Mandy.
„Ich werde es rausfinden“, versprach sie.
Zwei Tage später war Mandy noch keinen Schritt weitergekommen. Caleb hingegen verfolgte bereits eifrig seinen Plan B. Er war zu dem Schluss gelangt, dass es für ihn das Günstigste war, vorerst auf der Ranch zu bleiben. Er hatte einen Grundstücksmakler engagiert, ein Gutachter sah sich auf der Terrell-Ranch um, und ein Fotograf machte Aufnahmen für die Website des Maklers. Und er hatte Mandy mitgeteilt, wenn Reed in den nächsten Tagen nicht auftauchte, würde die Ranch zum Verkauf angeboten.
Obwohl die Uhr tickte, versuchte Mandy, ganz gezielt vorzugehen: Sie hatte das Verlaufsprotokoll von Reeds Internetbrowser nach Hotel-Websites durchsucht, hatte noch einmal probiert, ihn auf seinem Handy zu erreichen, und hatte sogar – nur für den Fall – alle Krankenhäuser im Umkreis von dreihundert Meilen angerufen.
Um die Mittagszeit betrat sie müde, frustriert und hungrig die Küche der Terrell-Ranch und fand dort in der Gefriertruhe eine Hühnerbrust, im Kühlschrank Käse und ein halbes Glas Salsa sowie im Gemüsefach ein paar Tomaten, Paprika und Zwiebeln.
Da sie annahm, Caleb und der Gutachter würden wohl von ihrem Rundgang hungrig zurückkehren, taute sie die Hühnerbrust in der Mikrowelle auf. Dann nahm sie eine Bratpfanne, Mehl, Backfett und ein Nudelholz und knetete einen Tortillateig.
Als Caleb eine halbe Stunde später hereinkam, schnitt sie gerade die Tomaten, und die Hühnerbrust brutzelte auf dem Herd.
Da Caleb allein war, fragte sie: „Wo ist der Gutachter?“
„Auf dem Rückweg nach Lyndon.“
„Hatte er keinen Hunger?“
Caleb schnappte sich ein Stück Tomate. „Er wusste nicht, dass es etwas zu futtern gibt.“
„Du hast ihm keinen Imbiss angeboten?“ Nach Lyndon fuhr man mehr als zweieinhalb Stunden.
„Ich fand das Risiko zu groß.“
Sie sah ihn fragend an.
„Ich kann nicht kochen“, gab er zu.
„Red keinen Unsinn.“ Geschickt wendete sie die letzte Tortilla in der Pfanne. „Jeder kann kochen.“
„Ich nicht.“
Sie gab das Gemüse zum Huhn. „Das kann doch gar nicht sein. Du hast gesagt, du lebst allein. Jetzt sag bloß nicht, du hast...
| Erscheint lt. Verlag | 19.12.2016 |
|---|---|
| Reihe/Serie | Digital Edition |
| Digital Edition | Digital Edition |
| Verlagsort | Hamburg |
| Sprache | deutsch |
| Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
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| ISBN-10 | 3-7337-7546-5 / 3733775465 |
| ISBN-13 | 978-3-7337-7546-9 / 9783733775469 |
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