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Heiße Nächte in Colorado (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
512 Seiten
MIRA Taschenbuch (Verlag)
978-3-95649-995-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heiße Nächte in Colorado - Sherryl Woods
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Eigentlich muss Lindsay nur beruflich nach Denver. Doch dann begegnet sie im Flugzeug einem faszinierenden Fremden, der ihr charmant sein Interesse zeigt. Spontan lässt Lindsay sich auf den heißen Flirt ein ...



<p>Über 110 Romane wurden seit 1982 von Sherryl Woods veröffentlicht. Ihre ersten Liebesromane kamen unter den Pseudonymen Alexandra Kirk und Suzanne Sherrill auf den Markt, erst seit 1985 schreibt sie unter ihrem richtigen Namen Sherryl Woods. Neben Liebesromanen gibt es auch zwei Krimiserien über die fiktiven Personen Molly DeWitt sowie Amanda Roberts. Nach der Veröffentlichung ihres ersten Liebesromans lasen ihre ehemaligen Kollegen, es waren Journalisten, vorwiegend die Liebessszenen. Einer ihrer Kollegen meinte daraufhin kopfschüttelnd zum Artdirector: 'Und du bist mit ihr zum Kegeln gewesen.' Sherryl Woods sieht aber die heißen Liebesszenen nicht als Mittelpunkt ihrer Liebesromane an. Für sie geht es in den Romanen um Familie, Seelenverwandtschaft, ein gemeinsames Leben sowie auch um ausgelassenen, befriedigenden Sex. An der Ohio State University studierte Sherryl Woods Journalismus. Danach arbeitete sie für diverse Zeitungsverlage und spezialisierte sich auf das Fernsehen. In Ohio sowie in Florida war sie als Fernsehredakteurin tätig. Damit sie hauptberuflich schreiben konnte, kündigte sie im Jahr 1980 ihren Job, allerdings war sie zwei Jahre später wieder in einer leitenden Position tätig. Erst 1986 wurde sie selbstständig und arbeitet seitdem als Autorin. Sherryl Woods selbst ist der Auffassung, dass sie durch ihren Beruf als Journalistin gelernt hat, packend zu schreiben und Menschen zu beobachten.</p>

1. Kapitel


Lindsay griff zögernd nach der Tafel Schokolade, hielt dann aber inne und überlegte, ob sie nicht doch lieber die Schachtel mit den kandierten, schokoladenüberzogenen Mandeln nehmen sollte. Oder das Studentenfutter daneben? Es sah ebenfalls sehr verlockend aus.

Unschlüssig ließ sie den Blick über das reich bestückte Süßwarenregal des Flughafenkiosks wandern. Dafür, dass sie es gewohnt war, schnelle Entscheidungen zu treffen, schien dieser vergleichsweise einfache Fall sie hoffnungslos zu überfordern.

Kein Wunder, denn Lindsay war nicht nur erschöpft und überarbeitet, sondern ausgesprochen schlecht gelaunt Sie hatte eine anstrengende und ergebnislose Geschäftsreise hinter sich, einen zermürbenden Arbeitstag mit endlosen, einschläfernden Sitzungen und aufreibenden Gesprächen, und nun stand ihr auch noch dieser Wochenendtrip ins winterliche Denver bevor, von dem sie jetzt schon wusste, dass nichts dabei herauskommen würde.

Allein für dieses Unternehmen hätte Trent Langston ihr eine Gehaltserhöhung geben müssen. Eine gewaltige Gehaltserhöhung, wenn nicht gar eine Beförderung.

Da dies aber nicht geschehen war, musste zumindest sie selbst sich belohnen. Lindsay streckte die Hand nach den in Goldfolie verpackten Mandeln aus…

„Nun greifen Sie schon zu!“, ertönte plötzlich eine rauchige männliche Stimme, in der ein belustigter Unterton mitschwang. „Nehmen Sie doch beides, wenn Ihnen die Entscheidung so schwerfällt.“ Eine Hand griff Lindsay über die Schulter, nahm beide Packungen aus dem Regal und hielt sie ihr vor die Nase.

„Sie haben gut reden“, erwiderte Lindsay, ohne sich nach dem Unbekannten umzusehen. „Sie müssen ja die Kalorien nicht zählen.“

Ein leises, amüsiertes Lachen war die Antwort, ein Lachen mit einem unerhörten Sex-Appeal. „Um Ihre Figur zu ruinieren, bedarf es wohl etwas mehr als eines Stückchens Schokolade“, sagte die verführerische Stimme.

Das eindeutige Kompliment, das in dieser Bemerkung enthalten war, tat Lindsay ungemein wohl und machte sie neugierig auf denjenigen, der es ausgesprochen hatte. Sie drehte sich um und blickte in ein Paar sehr dunkle Augen, in denen unzählige Lichtfünkchen tanzten. Trotz des liebevollen Spotts, der in diesen Augen lag, schienen sie Lindsay zärtlich zu liebkosen.

Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und die schlagfertige Antwort, die sie sich zurechtgelegt hatte, erstarb ihr auf den Lippen. Sie löste den Blick von den Augen des Fremden und musterte ihn diskret. Er war hochgewachsen, breitschultrig und schmal in den Hüften, sein Aufzug sportlich-lässig und einfach. Die imposante Erscheinung hätte Lindsay beinahe ein bewunderndes „Oh!“ entlockt.

Der Mann sah aus, als sei er einem Reklamefoto entsprungen, das einen kernigen, athletischen und keine Gefahr scheuenden Naturburschen darstellt: blau kariertes Flanellhemd, zerschlissene Jeans, markante, entschlossene Gesichtszüge, die innere Stärke und einen festen Charakter verrieten, schwarzes dichtes Haar, das etwas länger als bei einem ordentlichen Bürger, aber dennoch gepflegt war, und eine gebräunte Gesichtsfarbe – die für die Jahreszeit ziemlich ungewöhnlich erschien.

Der braune Teint des Fremden ließ auf lange Sonnenstunden an den Stränden Hawaiis oder auf den Hängen der Rocky Mountains schließen. Seine Kleidung sprach eher für die letztere Vermutung. Lindsay war fast sicher, dass ihr ein schneebegeisterter Skiläufer gegenüberstand.

Sonderbar – eben noch war ihr beim bloßen Gedanken an die raue Bergwelt Colorados ein Schauer des Grauens über den Rücken gelaufen, und nun dachte sie plötzlich an den Duft von Kiefern und frisch gebrühtem Kaffee, der in einer abgestoßenen Emaillekanne über dem Lagerfeuer zubereitet wurde.

Wenn noch mehr solche Männer die Bergkulissen Colorados bevölkerten, dann würde sie dieses gefürchtete Wochenende vielleicht doch noch genießen.

Lindsay wunderte sich über sich selbst. Ihre ungewöhnlich heftige Reaktion auf die sinnliche Ausstrahlung dieses Unbekannten irritierte sie, und sie ertappte sich dabei, dass sie ihn noch immer mit klopfendem Herzen anstarrte. Schnell blickte sie zur Seite.

Ihre Gedanken aber machten weiterhin wilde Sprünge. Die Tatsache, dass ihre kleine, wohlgerundete Figur vor den Augen dieses Mannes bestanden hatte, versetzte sie in einen Zustand prickelnder Erregung. Etwas Angenehmeres hätte ihr in diesem Moment der Frustration und Unlust nicht widerfahren können. Ausnahmsweise haderte sie einmal nicht mit ihrem Schicksal, das ihr die Idealfigur eines hochgewachsenen, langbeinigen Mannequins versagt hatte.

Wortlos griff Lindsay nach der Tafel Schokolade, und ihre fast instinktive Geste wurde mit einem breiten, zustimmenden Lächeln quittiert. Die tiefen Grübchen, die auf den Wangen des charmanten Fremden erschienen, machten ihn noch anziehender. Lindsay konnte sich lebhaft vorstellen, dass allein dieses hinreißende Lächeln auch bei anderen Frauen außergewöhnliche Gefühle und Wünsche weckte.

Er lächelte noch immer, als er ihr die Schokolade in die Hand drückte. Ihre Hände berührten sich nur für den Bruchteil einer Sekunde, und doch fühlte Lindsay sich wie elektrisiert.

Ehe sie etwas sagen konnte, hatte der Mann sich umgewandt und ging wortlos davon. Und dann war er verschwunden – wie ein flüchtiger Traum. Nur der leichte Duft von Eau de Toilette, der noch in der Luft schwebte, bewies, dass Lindsay keinem Trugbild aufgesessen war. Sie war einem hinreißenden, außergewöhnlichen Mann begegnet Für einen winzigen Moment hatte sie sich lebendig und leicht, beinahe glücklich gefühlt Und nun spürte sie voller Beunruhigung, wie sich unvermittelt eine Leere in ihr ausbreitete – das quälende Gefühl eines Verlusts.

So etwas Verwirrendes hatte sie noch nie erlebt Sie hatte mit diesem Mann nur wenige Blicke und noch weniger Worte getauscht, und doch fühlte sie sich ohne ihn einsam. Ihr war, als hätte ein sehr vertrauter Mensch sie allzu plötzlich und unvorbereitet verlassen.

Eine Sekunde lang erwog sie, die Schokoladentafel zurückzulegen und auf die Suche nach dem schönen Fremden zu gehen, als sei er eine Art Märchenprinz, der den Schlüssel zum ewigen Glück besaß.

„Lächerlich!“, murmelte sie leise und wandte sich entschlossen dem Kioskverkäufer zu, der ungeduldig darauf wartete, dass sie endlich ihre Einkäufe bezahlte.

Lindsay zückte ihr Portemonnaie und zeigte auf die Tageszeitungen, Zeitschriften und das Wirtschaftsmagazin, die sie ausgewählt hatte. Ein schneller Griff, und zu der Tafel Schokolade gesellte sich die Schachtel mit den Mandeln. „Was macht das, bitte?“

Während Lindsay langsam zu der Abflughalle für den Flug nach Denver schlenderte, musste sie fortwährend an ihre flüchtige traumartige Begegnung denken. Noch nie hatte ein Mann sie in einem so kurzen Zeitraum derartig fasziniert und gefangen genommen.

Sie sah seine dunklen lachenden Augen vor sich, die vor Unternehmungslust sprühten und einfache harmlose Vergnügungen versprachen, die in der Hektik der Großstädte entweder arrogant belächelt wurden oder in Vergessenheit geraten waren.

Auch Lindsay hatte sich den gefühlsarmen Trends der modernen Karrierewelt verschrieben und sich in all den vergangenen Jahren erfolgreich eingeredet, dass ihr in ihrem Leben nichts fehlte. Dieser Mann aber hatte verschüttete Sehnsüchte in ihr geweckt, die sie längst überwunden glaubte.

Als Anwältin einer großen Filmgesellschaft hatte sie tagein, tagaus mit Männern zu tun, die zwar intelligent, geistreich und auf ihre Weise nicht minder attraktiv waren als der ominöse Fremde. Aber die meisten dieser Herren waren egozentrische Kindsköpfe, die ständig nach Aufmerksamkeit verlangten und uneingeschränkt vergöttert werden wollten. Kein einziger von ihnen hatte je auch nur einen Funken jener erotischen Ausstrahlung ausgestrahlt, mit der dieser eher raubeinig wirkende Fremdling Lindsay verzaubert hatte. Ein Blick von ihm hatte genügt, um Empfindungen in ihr wachzurufen, die sie noch nie in ihrem Leben verspürt hatte. Eine einzige flüchtige Berührung hatte es vermocht, sie mit einem schmerzlichen sinnlichen Begehren zu erfüllen.

Es war, als meldeten ihr Körper und ihre Weiblichkeit nach neunundzwanzig Jahren disziplinierten, strikt durchorganisierten und erfolgsgekrönten Lebens urplötzlich und fordernd ihre Rechte an, die bisher vernachlässigt wurden.

Lindsay war ihrem Traummann begegnet. Einem Traum-Mann im wahrsten Sinne des Wortes. Denn war er nicht aus ihrem Leben verschwunden, kaum dass sie ihm begegnet war? Sie stieß einen resignierten Seufzer aus.

Tabor! schalt sie sich im Stillen. Deine Tagträume sind gefährlich! Wahrscheinlich leidest du unter akutem Schlafmangel – sonst würden deine Gedanken nicht verrücktspielen. Traummann – das ist doch absurd …!

Die pausenlose Fliegerei schadet offensichtlich meiner Gesundheit, dachte Lindsay, als sie die Wartehalle betrat. Allein in der letzten Woche war sie zweimal quer über den Kontinent geflogen. Vermutlich konnte sie wegen der schlechten Sauerstoffversorgung auf den Langstreckenflügen nicht mehr vernünftig denken …

Sie lächelte in sich hinein. Vielleicht waren ihre Sinne nur noch fähig, auf starke Reize wie nachtschwarze Augen und erotisierende Wangengrübchen zu reagieren …

Kein allzu schreckliches Schicksal, dachte sie, wenn es mit so angenehmen Gefühlen verbunden ist. War es nicht tausendmal erfreulicher, einem Phantom in Jeans und kariertem Holzfällerhemd nachzuträumen, als einem exaltierten Verrückten hinterherzujagen, der nicht den geringsten Wert auf ihren Besuch legte?

Aber unseligerweise wurde sie...

Erscheint lt. Verlag 5.12.2016
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Colorado • Denver • Flirt • heiß • Unbekannter • USA • Winter
ISBN-10 3-95649-995-6 / 3956499956
ISBN-13 978-3-95649-995-1 / 9783956499951
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