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Megan muss sich entscheiden (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
130 Seiten
CORA Verlag
9783733775001 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Megan muss sich entscheiden - Kate Hoffmann
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Ein romantischer Maskenball. Megan DeWilde, Managerin der Pariser DeWilde-Filiale, tanzt wie auf Wolken mit einem verführerischen Unbekannten. Dann der Schock: Es ist Phillippe de Villeneuve, Sohn des ärgsten Feindes ihrer Familie! In ihn darf sich Megan niemals verlieben. Doch Phillippe gibt nicht auf. Er besucht sie auf dem Schloss ihrer Großtante. Wird Megan auf ihr Herz hören und sich zu ihm bekennen?



Seit Kate Hoffmann im Jahr 1979 ihre erste historische Romance von Kathleen Woodiwiss las - und zwar in einer langen Nacht von der ersten bis zur letzten Seite - ist sie diesem Genre verfallen. Am nächsten Morgen ging sie zu ihrer Buchhandlung, kaufte ein Dutzend Liebesromane von verschiedenen Autorinnen und schmökerte sie begeistert durch. Zehn Jahre später entschloss sie sich, selbst eine Romance zu schreiben. Kate hatte als Lehrerin, Verkäuferin, Werbekauffrau und in ehrenamtlichen Jobs gearbeitet - aber so richtig glücklich war sie in diesen Jobs nicht. Drei Jahre versuchte sie sich an einem historischen Liebesroman, bis sie zu dem Schluss kam, dass sie dafür nicht die Richtige sei. In dem folgenden halben Jahr verfasste sie eine zeitgenössische Romance, und das gelang ihr auf Anhieb so gut, dass das Manuskript von dem Verlag Harlequin gekauft wurde. Im Jahr 1993 erfüllte sich dann ihr großer Traum: Sie wurde hauptberuflich Romance-Autorin. Kein Wecker, der sie morgens aus dem Schlaf reißt, keine seriösen Kostüme mehr - stattdessen allerdings lange und harte Stunden am Computer. Zurzeit arbeitet sie an ihrem 25. Liebesroman. Sie schreibt für verschiedene Reihen, ist jedoch dem zeitgenössischen Genre treu geblieben. Kate teilt ihr gemütliches kleines Haus mit ihren beiden Katzen Tansing und Tibriz. Sie leben in einem malerischen Dorf im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin.

1. KAPITEL

Glitzernd warfen die goldgerahmten Spiegel und die perlenbesetzten Abendkleider das schimmernde Licht der Kronleuchter zurück. Es schien, als wäre der ganze Saal mit Diamanten berieselt worden. Die magische Atmosphäre hätte dem Traum junger Mädchen entstiegen sein können, aber Megan DeWilde beschäftigte im Moment nur eines: Sie stand oben auf der Freitreppe, und ihre einzige Sorge war, ob sie die Marmorstufen hinabschreiten konnte, ohne über den Saum ihres Kleides zu stolpern.

Ganz Monaco war zu dem wichtigsten Ereignis der Saison, dem jährlich stattfindenden Maskenball von Baronin und Baron Waldheim, erschienen. Angeblich wurde sogar Prinzessin Caroline erwartet. Plötzlich sah Megan sich selbst, wie sie der Prinzessin vorgestellt werden sollte, stolperte und mit schiefsitzendem Diadem und vor Verlegenheit hochrotem Kopf vor den hochherrschaftlichen Füßen landete.

Sie wusste, was als nächstes geschehen würde. Alle würden sie anstarren und flüstern, welche Schande es sei, dass die ehrenwerte Familie DeWilde mit einer solch tollpatschigen Tochter geschlagen war. Wenn sie sich dann wieder abgewandt hätten, würde sie sich aufrappeln können und den Rest des Abends damit verbringen, hinter einer der Palmen ihre Wunden zu lecken.

„Schau nicht so besorgt drein, Megan. Du siehst absolut überwältigend aus. Es ist eins der schönsten Kostüme, das ich je gesehen habe. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass die Oper es dir für diesen Abend ausgeliehen hat.“

Megan warf einen nervösen Blick auf ihre Schwägerin, die links von ihr stand. „Beziehungen zahlen sich wohl aus“, murmelte sie. „Aber das Kleid wird längst nicht mehr so elegant wirken, wenn ich wie ein Häuflein Elend am Fuß der Treppe lande. Ich bin nicht sicher, ob ich heil hinunterkomme. Allein diese Perlenstickerei wiegt eine Tonne. Und durch diese Maske sehe ich so gut wie nichts.“ Sie schaute auf ihr champagnerfarbenes Kostüm und rückte die Maske zurecht, um wenigstens etwas sehen zu können. Aber es hatte keinen Sinn. Sie konnte weder ihre Füße noch die Treppenstufen vor sich ausmachen. „Vielleicht gibt es hier irgendwo einen Seiteneingang, den wir benutzen können. Einen mit einer netten Rampe.“

„Hör auf, dir Sorgen zu machen, kleine Schwester.“ Megans Bruder Gabriel trat rasch zwischen sie und Lianne und spielte den Romeo bei seiner Julia, als die Lianne heute Abend maskiert war.

Lianne erwartete ein Baby, und Megan hatte sich sehr für ihre Schwägerin und ihren Bruder gefreut, als sie ihr davon erzählten. Das Kind sollte im August zur Welt kommen, und Megan hegte die stille Hoffnung, dass das erste Enkelkind der DeWildes die zerbrochene Familie wieder zusammenbringen würde.

Gabe bot Megan den Arm. „Wenn du hinuntergehst, nimmst du mich mit“, sagte er. „Schließlich brauchst du bei dem Gewicht deines Kleids jemanden, der deinen Sturz auffängt.“

„Und was ist mit mir?“, neckte ihn Lianne.

Gabe lächelte Lianne an, als er ihren Arm in seinen legte. „Deinetwegen mache ich mir keine Gedanken, Liebling. Schon bald wirst du so kugelrund sein, dass du ohne Schwierigkeiten die Treppe hinunterrollen kannst.“

Lianne kicherte und schlug ihm scherzhaft auf die Hand. Megan warf ihrem Bruder ein sarkastisches Lächeln zu, und ihre Augen hinter der Maske begegneten sich. „Ich bin sicher, du hast nicht gewusst, dass du einen Gentleman geheiratet hast, nicht wahr, Lianne?“, bemerkte sie. „Vielleicht sollte Gabe öfters Strumpfhosen tragen.“

„Er hat so hübsche Knie“, spaßte Lianne.

Megan atmete einmal tief durch und umklammerte den Ellbogen ihres Bruders. „Also, bringen wir es hinter uns.“ Das Trio reichte dem Majordomus die Einladungen.

„Gabriel DeWilde und Lianne Beecham DeWilde“, gab der livrierte Hausangestellte mit lauter Stimme für die bekannt, die es interessieren mochte. Er wartete darauf, dass sie vorwärtsgingen. Da beugte sich Lianne vor und flüsterte dem Mann etwas ins Ohr. Er hob eine Augenbraue und räusperte sich. „Und Megan DeWilde“, fügte er hastig hinzu.

Megan seufzte. Sicherheit wurde beim Waldheim-Ball großgeschrieben, und niemand kam ohne Einladung hinein. Auch wenn Gabe leicht eine mündliche Einladung für sie bekommen hatte, so hatte es doch einen peinlichen Moment vorn am Eingangstor gegeben. Und nun wurde sie wieder daran erinnert, dass sie nicht auf der offiziellen Gästeliste gestanden hatte.

„Hätte ich mich bloß nicht von dir überreden lassen, mitzukommen“, flüsterte Megan. „Ich habe das Gefühl, als würde ich alles vermasseln.“

„Entspann dich“, sagte Gabe, als sie nun die Treppe hinunterschritten. „Du warst doch diejenige, die der Baronin vorgestellt werden wollte. Außerdem ist es wirklich an der Zeit, dass du mal wieder unter Leute kommst. Du kannst dich nicht für den Rest deines Lebens in deinem Büro verkriechen.“

Megan verfluchte im selben Augenblick, als sie auf ihren Kleidersaum trat, dass sie Gabes und Liannes Einladung angenommen hatte. Voller Panik krallte sie sich an Gabes Arm fest, konnte jedoch glücklicherweise das Gleichgewicht bewahren. Ihr Bruder hatte wohl recht. Seit im Sommer vor einem Jahr ihr damaliger Verlobter Edward Whitney sie direkt vor dem Altar hatte sitzenlassen, hatte sie sich noch mehr auf ihre Karriere gestürzt und alles anderes ausgeschlossen.

Allein der Gedanke an Edward löste bei ihr ein Gefühl des Bedauerns und ein überwältigendes Gefühl des Versagens aus. Sie hatte gedacht, dass sie ihn liebte, ihm die perfekte Frau sein würde. Ihre Familie war begeistert über ihre Verlobung gewesen, völlig sicher, dass Edward der richtige Mann für sie war. Und Megan hatte ihr Leben lang versucht, ihrer Familie zu gefallen.

Aber als der Tag der Hochzeit kam, war sie zu der Erkenntnis gelangt, dass er doch nicht der richtige Mann für sie sein würde. Oder richtiger ausgedrückt, sie war nicht die richtige Frau für ihn. Er wollte eine Frau, die alles konnte, und das auch noch mit allergrößter Gelassenheit – eine Frau, die ihren Beruf weiter ausübte und zugleich sein Privatleben effektiv gestaltete. Eine Frau, die immer und jederzeit zur Verfügung stand, und die sich in ihrer Freizeit für wohltätige Zwecke einsetzte. Eine Frau, die fünf Kinder erzog und das Hauspersonal mit sanfter, aber bestimmter Hand führte.

Er wollte aber keine Frau haben, die nicht die Zeit fand, sich die Sitzordnung für den Hochzeitsempfang einzuprägen … keine Frau, die sich nicht im geringsten dafür interessierte, welche Kerzen den Altar schmücken sollten … keine Frau, die zu einer Trauungsprobe wegen eines dringenden geschäftlichen Termins zwei Stunden zu spät kam.

Sie hatte so hart daran gearbeitet, Edward die Frau zu sein, die er sich wünschte, überzeugt, sie würde es schließlich auch schaffen, weil sie solche Fehler an sich nicht akzeptieren wollte. Aber inzwischen wusste sie, der einzige Fehler wäre eine Ehe mit Edward gewesen. Vielleicht war sie zur Probe letztendlich auch zu spät gekommen, um Edward einen Grund zu liefern, die Hochzeit abzusagen.

Sie seufzte stumm. Oder vielleicht hatte er sie nie wirklich geliebt. Wahrscheinlich würde sie es niemals herausfinden. Eines war ihr allerdings an jenem Tag klargeworden: Eine Ehe oder eine enge Bindung waren nichts für sie. Für einen kurzen, blinden Augenblick hatte sie nur das haben wollen, was ihre Mutter hatte – die Liebe eines Mannes, Glück innerhalb einer Familie, und zugleich einen ausfüllenden Beruf. Erst später, lange nach dem Hochzeitsfiasko, musste sie lernen, dass niemand, nicht einmal Grace DeWilde, alles auf einmal haben konnte.

Sie hatte sich in ihre Arbeit gestürzt und sie vor alles andere gestellt. Einerseits, um die Demütigung wiedergutzumachen, die sie der Familie zugefügt hatte, andererseits um sich zu überzeugen, dass Arbeit allein ihr Leben genügend ausfüllte. Es gab Zeiten, wo sie sogar auf dem Sofa in ihrem Büro auf dem Montparnasse übernachtete. Wenn sie schon nicht die perfekte Frau sein konnte, dann wollte sie wenigstens ihr Bestes geben, eine perfekte DeWilde zu sein.

Selbst ihre Teilnahme an diesem Maskenball konnte als geschäftliche Veranstaltung für sie gelten. Die Einladung war an ihre Mutter und ihren Vater gerichtet gewesen, aber der gegenwärtige Stand ihrer Ehe hatte ihre Teilnahme ausgeschlossen. Grace und Jeffrey DeWilde lebten seit fast neun Monaten getrennt. Megans Vater hatte darauf bestanden, dass Gabriel und Lianne an seiner Statt als Repräsentanten von DeWilde’s Monte Carlo an dem Ball teilnahmen. Und die beiden hatten dann Megan überredet, sie zu begleiten.

Sehr hatten sie sich nicht zu bemühen brauchen, da Megan entschlossen war, sich eine Vorstellung bei der großzügigsten Mäzenin der Opéra Monaco, Baronin Waldheim, zu ergattern, um einen kleinen Teil ihres beträchtlichen Reichtums auf die Opéra in Paris zu lenken.

„Megan DeWilde“, unterbrach eine warme Stimme sie in ihren Gedanken. „Welche Freude, Sie endlich einmal persönlich kennenzulernen.“

Zu ihrer großen Überraschung sah sich Megan am Fuß der Treppe, mit heilen Knochen, der Baronin Waldheim gegenüber, die ihr jetzt die Hand reichte. Megan machte einen Hofknicks und lächelte die Baronin an.

„Das Vergnügen liegt auf meiner Seite, Baronin Waldheim.“

„Ich habe von Ihrer Arbeit mit der Opéra und dem Ballet Paris gehört“, fuhr die Baronin fort. „Wir teilen die Liebe zur Kunst, nicht wahr? Ich denke, wir sollten uns einmal eingehender darüber unterhalten. Vielleicht bei einem Abendessen oder anlässlich einer meiner Reisen nach...

Erscheint lt. Verlag 14.11.2016
Reihe/Serie Digital Edition
Digital Edition
Digital Edition
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora digital edition • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook angebote • ebook günstig • ebook liebesroman • Frauenroman • Frech • Liebesgeschichte • Liebesroman • romantisch • Romantische Bücher • Sexy
ISBN-13 9783733775001 / 9783733775001
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