Zum Hauptinhalt springen
Nicht aus der Schweiz? Besuchen Sie lehmanns.de

Die Frau ohne Erinnerung (eBook)

Kurfürstenklinik 21 - Arztroman
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
100 Seiten
Blattwerk Handel GmbH (Verlag)
9783740910266 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Frau ohne Erinnerung -  Nina Kayser-Darius
Systemvoraussetzungen
3,49 inkl. MwSt
(CHF 3,40)
Der eBook-Verkauf erfolgt durch die Lehmanns Media GmbH (Berlin) zum Preis in Euro inkl. MwSt.
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Mit den spannenden Arztromanen um die 'Kurfürstenklinik' präsentiert sich eine neue Serie der Extraklasse! Diese Romane sind erfrischend modern geschrieben, abwechslungsreich gehalten und dabei warmherzig und ergreifend erzählt. Die 'Kurfürstenklinik' ist eine Arztromanserie, die das gewisse Etwas hat und medizinisch in jeder Hinsicht seriös recherchiert ist. Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich. »Ich muß wirklich gehen, Annette!« sagte Ulf Seeberger bedauernd, küßte die blonde schöne Frau in seinen Armen noch einmal voller Leidenschaft und löste sich dann von ihr. »Ich wünschte, du könntest bleiben«, sagte sie traurig. »Ich auch«, versicherte er. »Aber wenn mich die Inspiration überkommt, muß ich ihr sofort nachgehen. Und ich spüre, daß ich heute nacht etwas Großartiges schaffen kann.« Annette Brüggemann nickte nur. Ulf war Künstler, und sie mußte sich endlich daran gewöhnen, daß er anders war als andere Männer, die sie kannte. Mit Ulf war es immer aufregend, nie konnte man sich auf etwas verlassen, alles wurde ständig in Frage gestellt. Und das war es schließlich gewesen, was sie zu ihm hingezogen hatte. Mit ihm gab es keine Langeweile. Annette unterdrückte einen leisen Seufzer. Sie selbst war Finanzexpertin und lebte in einer völlig anderen Welt als Ulf. Sie verdiente eine Menge Geld, konnte sich alles leisten, was sie sich wünschte, und hatte bisher ein äußerst geregeltes Leben geführt, um genug Kraft für ihre meist überlangen Arbeitstage zu haben. Sie arbeitete mit zwei Partnern zusammen, ihre Firma war eine der erfolgreichsten der Branche. Von nächtlicher Inspiration konnte da keine Rede sein - höchstens von nächtlichen Konferenzen, von Aktenstudium, von langen und zähen Verhandlungen. Ulf war wirklich zu beneiden. Wie schön mußte es sein, seine Phantasie fliegen zu lassen und alles, was man im Kopf hatte, auf die Leinwand zu bannen... »Entschuldige«, meinte sie reumütig, als sie merkte, daß er sie fragend ansah. »Ich war gerade mit meinen Gedanken woanders. Was hast du gesagt?« »Ich habe

Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich, in denen zugleich die Entstehung einer romantischen Liebesgeschichte mit filigranem Geschick und großer Empathie gestaltet wird. Als versierte Kennerin medizinischer Sachverhalte berichtet Nina Kayser-Darius auf unterhaltsame Weise quasi aus dem Nähkästchen.

Nina Kayser-Darius ist eine besonders erfolgreiche Schriftstellerin für das Genre Arztroman, das in der Klinik angesiedelt ist. 100 populäre Titel über die Kurfürstenklinik sprechen für sich, in denen zugleich die Entstehung einer romantischen Liebesgeschichte mit filigranem Geschick und großer Empathie gestaltet wird. Als versierte Kennerin medizinischer Sachverhalte berichtet Nina Kayser-Darius auf unterhaltsame Weise quasi aus dem Nähkästchen.

»Ich muß wirklich gehen, Annette!« sagte Ulf Seeberger bedauernd, küßte die blonde schöne Frau in seinen Armen noch einmal voller Leidenschaft und löste sich dann von ihr.

»Ich wünschte, du könntest bleiben«, sagte sie traurig.

»Ich auch«, versicherte er. »Aber wenn mich die Inspiration überkommt, muß ich ihr sofort nachgehen. Und ich spüre, daß ich heute nacht etwas Großartiges schaffen kann.«

Annette Brüggemann nickte nur. Ulf war Künstler, und sie mußte sich endlich daran gewöhnen, daß er anders war als andere Männer, die sie kannte. Mit Ulf war es immer aufregend, nie konnte man sich auf etwas verlassen, alles wurde ständig in Frage gestellt. Und das war es schließlich gewesen, was sie zu ihm hingezogen hatte. Mit ihm gab es keine Langeweile.

Annette unterdrückte einen leisen Seufzer. Sie selbst war Finanzexpertin und lebte in einer völlig anderen Welt als Ulf. Sie verdiente eine Menge Geld, konnte sich alles leisten, was sie sich wünschte, und hatte bisher ein äußerst geregeltes Leben geführt, um genug Kraft für ihre meist überlangen Arbeitstage zu haben.

Sie arbeitete mit zwei Partnern zusammen, ihre Firma war eine der erfolgreichsten der Branche. Von nächtlicher Inspiration konnte da keine Rede sein – höchstens von nächtlichen Konferenzen, von Aktenstudium, von langen und zähen Verhandlungen. Ulf war wirklich zu beneiden. Wie schön mußte es sein, seine Phantasie fliegen zu lassen und alles, was man im Kopf hatte, auf die Leinwand zu bannen…

»Entschuldige«, meinte sie reumütig, als sie merkte, daß er sie fragend ansah. »Ich war gerade mit meinen Gedanken woanders. Was hast du gesagt?«

»Ich habe gefragt, ob es dabei bleibt, daß wir uns morgen abend sehen«, wiederholte er und küßte sie erneut.

Sie schmiegte sich an ihn und erwiderte seinen Kuß voller Zärtlichkeit. »Natürlich bleibt es dabei. Warum sollte sich daran etwas ändern?«

»Na, falls du wieder länger arbeiten mußt«, meinte er, und sie hörte sehr wohl den etwas schärferen Unterton.

»Nun sei doch nicht böse, Ulf, weil es letzte Woche öfter mal nicht geklappt hat. Wir haben ein paar glänzende Geschäfte gemacht – aber jetzt ist es viel ruhiger. Und du weißt ja: Ich habe sogar Urlaub genommen ab übermorgen.«

Sein Unmut war schon wieder verflogen. »Ja, ich weiß, und ich freue mich auch sehr darauf. Ciao, Bella, bis bald. Und vielen Dank, daß du mir aus meiner vorübergehenden Klemme hilfst!«

»Das ist doch selbstverständlich«, sagte sie. »Wenn einer deiner Kunden dich so lange auf sein Geld warten läßt, ist das ja nicht deine Schuld! Außerdem finde ich auch, daß du in dein Atelier investieren solltest – Klappern gehört zum Geschäft, das weiß ich schließlich nur zu gut. Vielleicht nehmen die Galerien deine Arbeit dann endlich wahr.«

Sie überlegte einen Augenblick, bevor sie ergänzte: »Ich kann dir den Scheck morgen bestimmt geben – ich muß nur noch mit meiner Bank reden. So viel habe ich natürlich nicht auf meinem laufenden Konto.«

Er dankte ihr mit einem Lächeln und einem weiteren Kuß für ihr Verständnis. Wenige Minuten später hatte er ihre elegante Wohnung verlassen.

Sie schlang die Arme um ihren Körper, denn plötzlich war ihr kalt. So ging es ihr oft, wenn Ulf gegangen war. Sie kannte ihn noch nicht sehr lange, und in dieser kurzen Zeit hatte er bereits ihr ganzes Leben auf den Kopf gestellt. Er sah phantastisch aus mit seinen dichten, fast schwarzen Haaren und den überraschend blauen Augen, er war temperamentvoll, unberechenbar und ein leidenschaftlicher Liebhaber. Noch immer mußte sie lächeln, wenn sie daran dachte, wie er in ihr Leben eingebrochen war – wie eine Lawine! Aber er war eben ein Künstler. Sie selbst verstand nichts von Malerei, und seine großen und wilden Gemälde fand sie eher erschreckend. Aber das sagte sie nicht laut, sie wollte ihn nicht verletzen.

Sie war eher schüchtern und vernünftig, wie es ihrem Beruf entsprach – aber Ulf war das genaue Gegenteil. Und wahrscheinlich war sie ihm deshalb sofort mit Haut und Haaren verfallen und hatte Seiten an sich selbst entdeckt, die ihr bis dahin völlig unbekannt gewesen waren. Sie hatte wegen Ulf sogar ihren langjährigen Freund Dominik Sartorius verlassen.

Sie versuchte, ihren Gedanken eine andere Richtung zu geben. Es war nicht angenehm, an Dominik zu denken. Sie hatte ihn sehr verletzt, und das tat ihr noch immer leid, aber sie war überzeugt davon, keine andere Wahl gehabt zu haben.

Das Leben mit Dominik war völlig klar und vorhersehbar gewesen – ein stilles, beständiges Glück ohne Höhen und Tiefen. Dominik arbeitete bei einer großen Fluggesellschaft, er war treu und zuverlässig, sah gut aus und hatte außerdem noch Humor. Sie hätte sich keinen besseren Mann wünschen können.

Und dennoch hatte das alles nichts mehr gezählt, als Ulf sie das erste Mal an sich gerissen und geküßt hatte. Mit Ulf wurde das Leben aufregend und neu – jeder Tag schien eine Überraschung bereit zu haben. Das war mit Dominik ganz anders gewesen, und sie hatte sich, was ganz untypisch für sie war, für das Abenteuer und gegen das beständige Leben an der Seite von Dominik entschieden. So war es nun einmal. Sie würde diese Entscheidung nicht rückgängig machen, denn sie war sehr glücklich mit ihrem jetzigen Leben, auch wenn sie sich gelegentlich sehr allein fühlte.

Sie sah, daß es bereits zwei Uhr war. Höchste Zeit, wieder ins Bett zu gehen. Bevor ihr Urlaub anfing, hatte sie noch einen sehr harten Arbeitstag zu überstehen, und das würde sie nur schaffen, wenn sie einigermaßen ausgeschlafen war.

Sie hätte gerne noch mit Mariana, ihrer besten Freundin telefoniert, aber dafür war es eindeutig zu spät. Mariana war die einzige gewesen, die ihre Entscheidung für Ulf richtig gefunden hatte. Alle anderen hatten sich mehr oder weniger offen auf Dominiks Seite geschlagen. Deshalb war Mariana für Annette in der letzten Zeit noch wichtiger geworden, nur bei ihr fand sie volles Verständnis. Aber um zwei Uhr morgens konnte sie sie wirklich nicht gut anrufen.

Sie schlüpfte wieder ins Bett, und bemühte sich tapfer, das Gefühl der Einsamkeit zu bekämpfen, das sie zu überfallen drohte. So ging es ihr oft, wenn Ulf sie überraschend verließ: Sie sehnte sich schon nach ihm, bevor er überhaupt weggegangen war.

*

»Was ist los, Walli?« erkundigte sich Dr. Adrian Winter bei der hübschen, ein wenig molligen Oberschwester.

Der fünfunddreißigjährige Unfallchirurg leitete die Notaufnahme der Kurfürsten-Klinik in Berlin. Er war vor nicht allzu langer Zeit zum Chefarzt ernannt worden, weil er sich außerordentliche Verdienste um die Notfallmedizin erworben hatte. Mit Walli Niemeier arbeitete er sehr gern zusammen. Sie war nicht nur eine hervorragende Krankenschwester, sondern er fand sie zudem ausgesprochen sympathisch.

»Du siehst aus, als hättest du nicht genügend Schlaf bekommen in der letzten Nacht.«

»Stimmt haargenau«, murmelte sie und strich sich mit einer Hand fahrig durch die braunen Haare, die zu einem Pagenkopf geschnitten waren. »Rolfs Band tritt mit einem neuen Programm auf, da mußte ich natürlich hin.«

»Natürlich«, stimmte Adrian mit ernstem Gesicht zu. »Aber mußtest du es unbedingt bis zum Schluß aushalten?« Seine braunen Augen blitzten bei dieser Frage, aber seiner Stimme war keinerlei Spott anzumerken.

»Habe ich ja gar nicht«, verteidigte sich Walli. »Ich bin schon um drei Uhr gegangen!«

Jetzt konnte er nicht länger an sich halten und fing an zu lachen. Sie stimmte fröhlich ein. Walli, die eigentlich Walburga hieß und das ganz schrecklich fand, stammte aus Bayern und wurde manchmal von heftigem Heimweh gequält. Aber ihr Freund Rolf Kahn war Jazzmusiker und lebte nun einmal in Berlin – und so war Walli hier gelandet, der Liebe wegen.

Mittlerweile wollte sie aus Berlin auch gar nicht mehr weg, schon deshalb, weil sie sehr gern in der Kurfürsten-Klinik arbeitete. Aber manchmal überkam sie noch die Sehnsucht nach den bayerischen Bergen.

»Wie war’s denn?« erkundigte sich Adrian. »Das neue Programm, meine ich?«

»Großartig!« Walli bekam bei der Erinnerung glänzende Augen. »Wirklich, die Jungs werden immer besser.« Ein verschmitztes Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. »Ich habe dir schon oft gesagt, du sollst sie dir mal anhören – aber ich stoße ja auf taube Ohren. Ich glaube, du würdest überrascht sein.«

»Wieso?«

»Wenn ich dir das verraten würde, wäre es keine Überraschung mehr«, meinte Walli.

»Stimmt auch wieder«, gab er zu. »Da fällt mir ein, daß meine Schwester auch immer von einer sagenhaften Jazzband schwärmt. Du wirst es nicht glauben, aber da sind wir bisher auch noch nicht gewesen.«

Die Internistin Dr. Julia Martensen kam atemlos auf die beiden zu. »Schnell, schnell!« rief sie schon von weitem. »Es hat einen Unfall in einemChemiewerk gegeben. Giftige Dämpfe sind entwichen, und zahlreiche Leute, die dort arbeiten, leiden unter Übelkeit, Hautverätzungen und Problemen mit den Atemwegen. Da kommt einiges auf uns zu.«

Vergessen war das private Gespräch, das Dr. Winter und Oberschwestern Walli gerade noch geführt hatten – jetzt zählte nur noch das Wohl der Menschen, die man ihnen in den nächsten Minuten anvertrauen würde. Schweigend und hochkonzentriert machten sie sich an die Vorbereitungen.

*

Wie oft in den letzten Wochen stand Dominik Sartorius vor demTelefon und kämpfte mit sich, ob er Annette anrufen sollte oder nicht. Würde denn die Sehnsucht nach ihr niemals aufhören? Er griff nach dem Hörer und wählte hastig ihre Nummer. Sie war eine...

Erscheint lt. Verlag 7.10.2016
Reihe/Serie Kurfürstenklinik
Kurfürstenklinik
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Arzt • Chefarzt • Doktor • Dr. Daniel • Dr. Laurin • Dr. Norden • Fortsetzungsroman • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landdoktor • Martin Kelter Verlag
ISBN-13 9783740910266 / 9783740910266
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Wolf Haas

eBook Download (2025)
Carl Hanser (Verlag)
CHF 18,55