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Jerry Cotton 3085 (eBook)

Bible Belt Connection

(Autor)

eBook Download: EPUB
2016 | 1. Aufl. 2016
Bastei Lübbe (Verlag)
9783732534814 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jerry Cotton 3085 - Jerry Cotton
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Ein aufgebrachter Farmer, zwei verschwundene FBI-Agents und ein selbsternannter 'Messias' führten uns nach Alabama. Bald stellte sich heraus, dass mit dem 'heiligen Mann' etwas nicht stimmte. Es war viel Geld im Spiel und noch mehr Leichen, auf die Phil und ich bei unseren Nachforschungen stießen ...

Daniel Johnson betrat unsicher das Field Office in der 18th Street North in Birmingham, Alabama. Er war nur ein einfacher Farmer aus Huntsville und das große weiße Gebäude mit seinem schwarzen Gitterzaun beeindruckte ihn.

Er war die eineinhalb Stunden von Huntsville mit seinem Pick-up gefahren und hatte sich Zeit gelassen, denn er hatte darüber nachdenken müssen, was er Special Agent in Charge Stacy Nomad sagen sollte. Die Frau war am Telefon sehr resolut gewesen und hatte sich erst bereit erklärt, Dan zu empfangen, nachdem er ihr erzählt hatte, dass er um sein Leben fürchtete und die Polizei in Huntsville für korrupt hielt.

Daniel hatte natürlich schamlos übertrieben, doch als er jetzt in einen Besprechungsraum geführt wurde, dachte er: Mein Plan muss aufgehen, dann bekommt Messias endlich, was er verdient.

»Das ist doch nicht Ihr Ernst«, erwiderte SAC Nomad. Die schlanke Frau mit den braunen, zu einem Knoten zusammengesteckten Haaren war durchaus in der Lage, auch härtere Kerle als Johnson einzuschüchtern. Automatisch zuckte Daniel Johnson zusammen. »Ein paar tote Rinder und ein Maisfeld, das ist alles – damit wenden Sie sich an das FBI? Glauben Sie denn, wir haben nichts Besseres zu tun?«

Daniel Johnson nahm all seinen Mut zusammen. So einfach ließ er sich nicht abspeisen.

»Ma’am, an wen soll ich mich denn wenden? Diese verdammte Sekte, diese Sons of Jesus-Jünger wollen mein Land, um den Freizeitpark zu erweitern. Deshalb wollen die mich ruinieren. Der Bürgermeister von Huntsville ist doch selbst ein Anhänger der Messias Community, und die Polizei unternimmt nichts, weil er es angeordnet hat. Heute sind es die Rinder und mein Mais, und morgen? Meine Kinder, meine Frau?«, erwiderte er mit selbstbewussten Worten. Die Field-Office-Leiterin schüttelte den Kopf.

»Haben Sie Drohbriefe bekommen, irgendetwas, ein Dokument, das beweisen kann, wer hinter den Einschüchterungsversuchen steht?«, fragte sie schon etwas ruhiger, dennoch war Stacy Nomad immer noch der Meinung, dass dieser Farmer ihr einfach nur die Zeit stahl, und dachte an die Mordfälle, die auf ihrem Schreibtisch lagen.

»Nein. Als die bei mir waren und mein Land kaufen wollten, lehnte ich ab. Da sagte einer von denen, so ein Typ im Anzug, dass es ein gutes Angebot wäre und ich es eines Tages bereuen würde, so einfach abzulehnen«, meinte Daniel Johnson eifrig.

»Mister Johnson, solch eine Aussage kann man nicht als Bedrohung auslegen. Wahrscheinlich war es der Anwalt dieser Messias Community und meinte damit einfach nur, dass Ihr Land in ein paar Jahren nicht mehr so viel wert ist. Es tut mir leid, wir können da gar nichts machen. Wenden Sie sich an die örtliche Polizei wegen Ihres Schadens«, versuchte es die Leiterin des Field Office in Ruhe und hoffte, der Mann würde wieder gehen.

»Ha, dass ich nicht lache«, kam es jetzt sehr aggressiv von Daniel Johnson. »Sie hätten einmal hören sollen, wie er das sagte. Würde mich nicht wundern, wenn demnächst mein Hof abbrennt. Dann, Special Agent in Charge Nomad, melde ich mich wieder bei Ihnen, falls ich noch lebe!«, sagte Daniel Johnson verbittert und stand auf. Auch SAC Nomad erhob sich.

»Also gut, ich schicke Ihnen zwei Agents. Die schauen morgen einmal nach dem Rechten. Aber wenn den beiden nichts auffällt, dann kann ich nichts für Sie tun. Es ist jetzt schon ein Zugeständnis an Sie, dass ich meine Männer für einen Tag von wichtigen Fällen abziehe«, gab sie sich geschlagen und sah dem Farmer ins Gesicht. Wir sind auch für die kleinen Leute da, dachte Stacy Nomad in dem Moment und sah das dankbare Lächeln auf Daniel Johnsons Gesicht. Der streckte ihr die Hand hin und schüttelte sie kräftig.

»Ich danke Ihnen. Ihre Agents sollen morgen zu meinem Hof kommen, dann zeige ich ihnen alles. Meine Adresse hinterlege ich am Empfang«, sagte Johnson erfreut und verließ den Konferenzraum. SAC Nomad seufzte und zuckte die Schultern, dann ging sie wieder in ihr Büro, in dem sich die Stapel ungelöster Fälle nur so türmten.

***

»Ich denke, wir sollten uns heute Nacht einmal inoffiziell in dem Bibel-Park umsehen«, sagte Agent Demoin zu seinem Partner. »Dieser Farmer Daniel Johnson ist nach seinem Besuch beim Chef gestern nicht mehr nach Hause gekommen, vielleicht halten diese Messias-Anhänger ihn dort gefangen. Wäre nicht das erste Mal, dass man arme Farmer so unter Druck setzt, um an ihr Land zu kommen.«

»Du weißt, dass wir den Special Agent in Charge anrufen sollten«, erwiderte John Sattler.

»Damit er uns sagt, dass wir einen Beschluss brauchen, um in den Bibel-Park zu kommen? Ich bitte dich, bis dahin ist es für Johnson vielleicht zu spät. Komm schon, wir sehen uns nur einmal um. Als wir heute auf Daniel Johnsons Farm waren, da habe ich einen kleinen Feldweg gesehen, der von hinten an den Park führt. Wir sehen uns nur um, mehr nicht. Wenn wir was Verdächtiges finden, dann weihen wir den Chef ein und holen uns einen offiziellen Durchsuchungsbefehl«, beharrte Agent Demoin und endlich gab sein Partner klein bei.

Sie verließen das Motel und stiegen in den Wagen. Es waren keine fünf Meilen von dem Motel zum Park, und selbst in der Dunkelheit hatten sie den Feldweg schnell gefunden. Als sie in der Nähe des Zaunes parkten, bemerkten sie einen Pick-up, der auf sie zukam.

»Wahrscheinlich einer der Farmer«, sagte Agent John Sattler und sie stiegen aus. Zwei Farmer in Latzhosen und mit Schrotflinten in der Hand kamen auf sie zu.

»Ganz langsam, wir sind FBI-Agents. Tut mir leid, dass wir Ihr Land befahren haben, doch wir führen eine Ermittlung durch«, sprach Agent Sattler die beiden an und hielt ihnen seinen Ausweis entgegen. Er konnte die beiden nicht richtig erkennen, da das Licht des Pick-ups ihn blendete. In dem Moment wurden die Schrotflinten abgefeuert. Es traf die Agents völlig unvorbereitet, sodass sie keine Chance hatten, ihre Glock zu ziehen. Beide brachen tödlich getroffen zusammen.

»Scheiße, verdammte Scheiße«, jammerte der jüngere Mann und ging auf die Knie.

»Jetzt hör auf. Komm, wir schmeißen sie auf die Ladefläche, die müssen hier weg. Du fährst ihren Wagen«, erwiderte der Ältere und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie schleppten die beiden Agents an den Füßen hinter sich her und hievten sie dann auf die Ladefläche.

»Aber wo sollen wir denn mit ihnen hin?«, fragte der junge Mann ängstlich.

»Na, wohin wohl? Abraham, wir beide haben damit unsere Pflicht getan, von uns können die jetzt nichts mehr verlangen. Die Leichen und das Auto sollen die selbst loswerden«, antwortete der ältere Mann und zog sich wieder den alten Hut auf den Kopf.

Schnell sprang der Jüngere in den Explorer der FBI-Agents und folgte dem Pick-up seines Vaters. Es fiel ihm schwer zu fahren, da seine Hände und Knie immer noch zitterten.

***

»Assistant Director High«, meldete sich der Leiter der Field Section East im Headquarter des FBI in Washington.

»Guten Tag, Sir. Hier spricht Special Agent in Charge Nomad vom Field Office Birmingham in Alabama. Tut mir leid, Sir, Sie zu stören, doch ich habe zwei vermisste Agents zu melden«, erklärte eine dunkle, weibliche Stimme. In Fällen, in denen Agents verschwanden oder im Dienst getötet wurden, mussten die Field-Office-Leiter sofort eine Meldung nach Washington weitergeben, damit der verantwortliche Assistant Director persönlich informiert wurde.

»Was ist passiert, Agent Nomad?«, fragte Mr High besorgt.

»Sir, die ganze Sache ist ziemlich eigenartig. Vor zwei Tagen kam ein Farmer aus Huntsville zu mir ins Büro. Er behauptete, bedroht zu werden, weil er ein Stück Land nicht verkauft hat. Daniel Johnson war der festen Meinung, es handle sich bei den Leuten, die sein Vieh töteten und sein Feld vernichteten, um die Anhänger dieser neuen Sekte, Sons of Jesus. Haben Sie von dem Reverend gehört, er nennt sich selbst Messias?«, fragte SAC Nomad.

»Ja, die Zeitungen sind voll von ihm, selbst in der Hauptstadt. Was ist dann weiter geschehen?«, kam der Assistant Director wieder zur Sache.

»Sir, der Mann war wirklich besorgt, er hatte Angst um seine Familie. Ich habe am nächsten Tag zwei Agents dorthin geschickt, um die Lage zu prüfen. Als die beiden dort ankamen, riefen sie mich sofort an. Der Farmer Daniel Johnson war nach seinem Besuch bei mir spurlos verschwunden und seine Frau war unglaublich in Sorge um ihn. Ich wies meine Agents an, der Sache nachzugehen, und als ich heute Morgen keine Rückmeldung bekam, rief ich an. Auf beiden Handys nur die Mailbox. Die Ehefrauen meiner Agents haben seit gestern am frühen Abend auch nichts mehr von ihren Männern gehört. Des Weiteren sagte mir Mister Johnsons Ehefrau, dass die Agents am anderen Tag noch einmal auf der Farm vorbeisehen und auch die lokalen Polizeibehörden aufsuchen wollten. Doch sie sind weder auf der Farm noch bei der Polizei angekommen.«

»Haben Sie schon mit dem Motel gesprochen, in dem die beiden übernachten wollten?«, fragte der Assistant Director. »Ich nehme einmal an, sie hatten bereits dort eingecheckt.«

»Ja, dort ist man ziemlich sauer, denn der Wagen und auch das Gepäck der Agents sind verschwunden, ohne dass eine Rechnung beglichen wurde. Man hat sie am Abend noch im Restaurant gesehen, aber am anderen Morgen waren sie wie vom Erdboden verschluckt«, erklärte Nomad. »Ich wollte erst an Sie Bericht erstatten und dann weitere Agents nach Huntsville schicken.«

Der Assistant Director war für einen Moment still, da er die Sache durchdachte.

»Sir,...

Erscheint lt. Verlag 2.8.2016
Reihe/Serie Jerry Cotton
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Ermittler • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimis • Mord • Mörder • Polizei • Polizist • Spannungsroman • Tatort • Thriller • Verbrechen
ISBN-13 9783732534814 / 9783732534814
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